psd. Theodorus Helveticus, wurde am 26. Septbr. 1827 zu Pritzwalk in der Mark Brandenburg als der Sohn eines königl. Bauinspektors geboren, der 1834 nach Magdeburg versetzt ward. Hier besuchte der Sohn seit Ostern 1839 das Gymnasium zum Kloster U. L. Fr. und bezog Ostern 1848 die Universität Berlin, wo er sich dem Studium der Theologie wid- mete, das er seit Ostern 1851 noch ein Semester in Bonn fortsetzte. Nach Absolvierung seines ersten theologi- schen Examens wirkte er von Ostern 1852 bis zum Juli 1853 als Haus- lehrer in Dessow bei Wusterhausen, wurde Ende 1854 nach Erstehung des zweiten Examens Pfarrer an der jungen Diasporagemeinde Worbis im Eichsfelde und kam Herbst 1862 als Diakonus nach Gramzow in der Uker- mark. Bei Ausbruch des Krieges 1870 stellte er sich dem Feldprobst der Armee zur Disposition, wurde im Septbr. zum Divisionspfarrer der 4. Reserve-Division berufen u. machte alle Kämpfe und Siege, Leiden und Freuden derselben bis Ende März 1871 mit durch. Seit Dezbr. 1871 wirkte Sch. als Oberpfarrer in Krem- men, bis er im Herbst 1895 in den Ruhestand trat und nach Potsdam übersiedelte. Hier starb er am 27. Januar 1904.
S:
Zwölf Schweizer- Sonette, 1848. - Zwanzig Gedichte, 1850. - Aus der Kinderwelt -- für die Kinderwelt (Reime und Prosa), 1875. - Deutscher Volksspiegel (Ge. a. deutscher Sage und Geschichte), 1882. 2. A. 1895.
*Schüler, Gustav,
geb. am 27. Januar 1868 (nicht 1871) zu König- lich Reetz im Oderbruch, besuchte die Dorfschule daselbst und bildete sich 1885-88 auf dem Seminar in Königs- berg (Neumark), zum Volksschulleh- rer aus. Nachdem er drei Jahre im öffentlichen Schuldienst gestanden, ging er als Privatlehrer nach Berlin, [Spaltenumbruch]
Schü
wo er auch einige Vorlesungen an der Universität hörte, war dann Hauslehrer an verschiedenen Orten, zuletzt in Koppen bei Schwiebus und lebt als Schriftsteller seit dem Herbst 1903 in Berlin oder in seiner Heimat (Freienwalde an der Oder).
S:
Ge- dichte, 1900. - Meine grüne Erde (Ge.), 1904. - Die Leichenwürmer (Kom., 12 Schuh unter der Erde), 1904. - Andacht und Freude (Ge.), 1904. - Hornrufe (Lieder und Ge.), 1904. - Auf den Strömen der Welt zu den Meeren Gottes (Ge.), 1908. - Gottsucher-Lieder, 1908. - Prinz Emil von Schönaich-Carolath als Mensch und Dichter, 1909. - Vergessene Lie- der (Ein Beitrag zur Gesch. d. deut- schen Lyrik; hrsg.), 1909. - Balladen, 1909. - Mitten in der Brandung (Ge.), 1911.
*Schüler, Karl,
wurde am 18. Oktober 1867 in Fritzlar (Provinz Hessen-Nassau) als der Sohn eines Obersteuerkontrolleurs geboren. Der Vater starb schon nach zwei Jahren, und der Mutter blieb nun die schwere Aufgabe, die Erziehung ihrer vier Kinder zu leiten, der sie sich indessen mit Energie u. gutem Erfolge unter- zog. Karl besuchte die Gymnasien in Hersfeld und Kassel und widmete sich nach Erlangung der Berechtigung zum einjährigen Militärdienst der Landwirtschaft, in der er mehrere Jahre tätig war, bis ihm von einer Kasseler Zeitung der Antrag gemacht wurde, bei ihr als Redakteur einzu- treten. So wurde Sch. Journalist. Jm Jahre 1894 reiste er nach Bra- silien, wo seine beiden Brüder sich geachtete Positionen erworben hatten, bereiste dieses herrliche Land mehrere Jahre hindurch nach den verschieden- sten Richtungen und korrespondierte für eine Reihe deutscher Zeitungen. Nach Deutschland zurückgekehrt, wid- mete er sich, nachdem ihm einige Er- folge beim Theater beschieden waren, gänzlich der Schriftstellerei. Er lebt
*
[Spaltenumbruch]
Schü
*Schüler, Theodor Auguſt,
pſd. Theodorus Helveticus, wurde am 26. Septbr. 1827 zu Pritzwalk in der Mark Brandenburg als der Sohn eines königl. Bauinſpektors geboren, der 1834 nach Magdeburg verſetzt ward. Hier beſuchte der Sohn ſeit Oſtern 1839 das Gymnaſium zum Kloſter U. L. Fr. und bezog Oſtern 1848 die Univerſität Berlin, wo er ſich dem Studium der Theologie wid- mete, das er ſeit Oſtern 1851 noch ein Semeſter in Bonn fortſetzte. Nach Abſolvierung ſeines erſten theologi- ſchen Examens wirkte er von Oſtern 1852 bis zum Juli 1853 als Haus- lehrer in Deſſow bei Wuſterhauſen, wurde Ende 1854 nach Erſtehung des zweiten Examens Pfarrer an der jungen Diaſporagemeinde Worbis im Eichsfelde und kam Herbſt 1862 als Diakonus nach Gramzow in der Uker- mark. Bei Ausbruch des Krieges 1870 ſtellte er ſich dem Feldprobſt der Armee zur Dispoſition, wurde im Septbr. zum Diviſionspfarrer der 4. Reſerve-Diviſion berufen u. machte alle Kämpfe und Siege, Leiden und Freuden derſelben bis Ende März 1871 mit durch. Seit Dezbr. 1871 wirkte Sch. als Oberpfarrer in Krem- men, bis er im Herbſt 1895 in den Ruheſtand trat und nach Potsdam überſiedelte. Hier ſtarb er am 27. Januar 1904.
S:
Zwölf Schweizer- Sonette, 1848. – Zwanzig Gedichte, 1850. – Aus der Kinderwelt — für die Kinderwelt (Reime und Proſa), 1875. – Deutſcher Volksſpiegel (Ge. a. deutſcher Sage und Geſchichte), 1882. 2. A. 1895.
*Schüler, Guſtav,
geb. am 27. Januar 1868 (nicht 1871) zu König- lich Reetz im Oderbruch, beſuchte die Dorfſchule daſelbſt und bildete ſich 1885–88 auf dem Seminar in Königs- berg (Neumark), zum Volksſchulleh- rer aus. Nachdem er drei Jahre im öffentlichen Schuldienſt geſtanden, ging er als Privatlehrer nach Berlin, [Spaltenumbruch]
Schü
wo er auch einige Vorleſungen an der Univerſität hörte, war dann Hauslehrer an verſchiedenen Orten, zuletzt in Koppen bei Schwiebus und lebt als Schriftſteller ſeit dem Herbſt 1903 in Berlin oder in ſeiner Heimat (Freienwalde an der Oder).
S:
Ge- dichte, 1900. – Meine grüne Erde (Ge.), 1904. – Die Leichenwürmer (Kom., 12 Schuh unter der Erde), 1904. – Andacht und Freude (Ge.), 1904. – Hornrufe (Lieder und Ge.), 1904. – Auf den Strömen der Welt zu den Meeren Gottes (Ge.), 1908. – Gottſucher-Lieder, 1908. – Prinz Emil von Schönaich-Carolath als Menſch und Dichter, 1909. – Vergeſſene Lie- der (Ein Beitrag zur Geſch. d. deut- ſchen Lyrik; hrsg.), 1909. – Balladen, 1909. – Mitten in der Brandung (Ge.), 1911.
*Schüler, Karl,
wurde am 18. Oktober 1867 in Fritzlar (Provinz Heſſen-Naſſau) als der Sohn eines Oberſteuerkontrolleurs geboren. Der Vater ſtarb ſchon nach zwei Jahren, und der Mutter blieb nun die ſchwere Aufgabe, die Erziehung ihrer vier Kinder zu leiten, der ſie ſich indeſſen mit Energie u. gutem Erfolge unter- zog. Karl beſuchte die Gymnaſien in Hersfeld und Kaſſel und widmete ſich nach Erlangung der Berechtigung zum einjährigen Militärdienſt der Landwirtſchaft, in der er mehrere Jahre tätig war, bis ihm von einer Kaſſeler Zeitung der Antrag gemacht wurde, bei ihr als Redakteur einzu- treten. So wurde Sch. Journaliſt. Jm Jahre 1894 reiſte er nach Bra- ſilien, wo ſeine beiden Brüder ſich geachtete Poſitionen erworben hatten, bereiſte dieſes herrliche Land mehrere Jahre hindurch nach den verſchieden- ſten Richtungen und korreſpondierte für eine Reihe deutſcher Zeitungen. Nach Deutſchland zurückgekehrt, wid- mete er ſich, nachdem ihm einige Er- folge beim Theater beſchieden waren, gänzlich der Schriftſtellerei. Er lebt
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*Schüler, Theodor Auguſt, pſd.
Theodorus Helveticus, wurde
am 26. Septbr. 1827 zu Pritzwalk in
der Mark Brandenburg als der Sohn
eines königl. Bauinſpektors geboren,
der 1834 nach Magdeburg verſetzt
ward. Hier beſuchte der Sohn ſeit
Oſtern 1839 das Gymnaſium zum
Kloſter U. L. Fr. und bezog Oſtern
1848 die Univerſität Berlin, wo er
ſich dem Studium der Theologie wid-
mete, das er ſeit Oſtern 1851 noch
ein Semeſter in Bonn fortſetzte. Nach
Abſolvierung ſeines erſten theologi-
ſchen Examens wirkte er von Oſtern
1852 bis zum Juli 1853 als Haus-
lehrer in Deſſow bei Wuſterhauſen,
wurde Ende 1854 nach Erſtehung des
zweiten Examens Pfarrer an der
jungen Diaſporagemeinde Worbis im
Eichsfelde und kam Herbſt 1862 als
Diakonus nach Gramzow in der Uker-
mark. Bei Ausbruch des Krieges
1870 ſtellte er ſich dem Feldprobſt
der Armee zur Dispoſition, wurde
im Septbr. zum Diviſionspfarrer der
4. Reſerve-Diviſion berufen u. machte
alle Kämpfe und Siege, Leiden und
Freuden derſelben bis Ende März
1871 mit durch. Seit Dezbr. 1871
wirkte Sch. als Oberpfarrer in Krem-
men, bis er im Herbſt 1895 in den
Ruheſtand trat und nach Potsdam
überſiedelte. Hier ſtarb er am 27.
Januar 1904.
S: Zwölf Schweizer-
Sonette, 1848. – Zwanzig Gedichte,
1850. – Aus der Kinderwelt — für
die Kinderwelt (Reime und Proſa),
1875. – Deutſcher Volksſpiegel (Ge.
a. deutſcher Sage und Geſchichte),
1882. 2. A. 1895.
*Schüler, Guſtav, geb. am 27.
Januar 1868 (nicht 1871) zu König-
lich Reetz im Oderbruch, beſuchte die
Dorfſchule daſelbſt und bildete ſich
1885–88 auf dem Seminar in Königs-
berg (Neumark), zum Volksſchulleh-
rer aus. Nachdem er drei Jahre im
öffentlichen Schuldienſt geſtanden,
ging er als Privatlehrer nach Berlin,
wo er auch einige Vorleſungen an
der Univerſität hörte, war dann
Hauslehrer an verſchiedenen Orten,
zuletzt in Koppen bei Schwiebus und
lebt als Schriftſteller ſeit dem Herbſt
1903 in Berlin oder in ſeiner Heimat
(Freienwalde an der Oder).
S: Ge-
dichte, 1900. – Meine grüne Erde
(Ge.), 1904. – Die Leichenwürmer
(Kom., 12 Schuh unter der Erde),
1904. – Andacht und Freude (Ge.),
1904. – Hornrufe (Lieder und Ge.),
1904. – Auf den Strömen der Welt
zu den Meeren Gottes (Ge.), 1908. –
Gottſucher-Lieder, 1908. – Prinz Emil
von Schönaich-Carolath als Menſch
und Dichter, 1909. – Vergeſſene Lie-
der (Ein Beitrag zur Geſch. d. deut-
ſchen Lyrik; hrsg.), 1909. – Balladen,
1909. – Mitten in der Brandung
(Ge.), 1911.
*Schüler, Karl, wurde am 18.
Oktober 1867 in Fritzlar (Provinz
Heſſen-Naſſau) als der Sohn eines
Oberſteuerkontrolleurs geboren. Der
Vater ſtarb ſchon nach zwei Jahren,
und der Mutter blieb nun die ſchwere
Aufgabe, die Erziehung ihrer vier
Kinder zu leiten, der ſie ſich indeſſen
mit Energie u. gutem Erfolge unter-
zog. Karl beſuchte die Gymnaſien in
Hersfeld und Kaſſel und widmete ſich
nach Erlangung der Berechtigung
zum einjährigen Militärdienſt der
Landwirtſchaft, in der er mehrere
Jahre tätig war, bis ihm von einer
Kaſſeler Zeitung der Antrag gemacht
wurde, bei ihr als Redakteur einzu-
treten. So wurde Sch. Journaliſt.
Jm Jahre 1894 reiſte er nach Bra-
ſilien, wo ſeine beiden Brüder ſich
geachtete Poſitionen erworben hatten,
bereiſte dieſes herrliche Land mehrere
Jahre hindurch nach den verſchieden-
ſten Richtungen und korreſpondierte
für eine Reihe deutſcher Zeitungen.
Nach Deutſchland zurückgekehrt, wid-
mete er ſich, nachdem ihm einige Er-
folge beim Theater beſchieden waren,
gänzlich der Schriftſtellerei. Er lebt
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/335>, abgerufen am 04.03.2025.
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