Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Schü *Schüler, Theodor August, psd. S: Zwölf Schweizer- *Schüler, Gustav, geb. am 27. Schü wo er auch einige Vorlesungen ander Universität hörte, war dann Hauslehrer an verschiedenen Orten, zuletzt in Koppen bei Schwiebus und lebt als Schriftsteller seit dem Herbst 1903 in Berlin oder in seiner Heimat (Freienwalde an der Oder). S: Ge- *Schüler, Karl, wurde am 18. *
[Spaltenumbruch] Schü *Schüler, Theodor Auguſt, pſd. S: Zwölf Schweizer- *Schüler, Guſtav, geb. am 27. Schü wo er auch einige Vorleſungen ander Univerſität hörte, war dann Hauslehrer an verſchiedenen Orten, zuletzt in Koppen bei Schwiebus und lebt als Schriftſteller ſeit dem Herbſt 1903 in Berlin oder in ſeiner Heimat (Freienwalde an der Oder). S: Ge- *Schüler, Karl, wurde am 18. *
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Schü
Schü
*Schüler, Theodor Auguſt, pſd.
Theodorus Helveticus, wurde
am 26. Septbr. 1827 zu Pritzwalk in
der Mark Brandenburg als der Sohn
eines königl. Bauinſpektors geboren,
der 1834 nach Magdeburg verſetzt
ward. Hier beſuchte der Sohn ſeit
Oſtern 1839 das Gymnaſium zum
Kloſter U. L. Fr. und bezog Oſtern
1848 die Univerſität Berlin, wo er
ſich dem Studium der Theologie wid-
mete, das er ſeit Oſtern 1851 noch
ein Semeſter in Bonn fortſetzte. Nach
Abſolvierung ſeines erſten theologi-
ſchen Examens wirkte er von Oſtern
1852 bis zum Juli 1853 als Haus-
lehrer in Deſſow bei Wuſterhauſen,
wurde Ende 1854 nach Erſtehung des
zweiten Examens Pfarrer an der
jungen Diaſporagemeinde Worbis im
Eichsfelde und kam Herbſt 1862 als
Diakonus nach Gramzow in der Uker-
mark. Bei Ausbruch des Krieges
1870 ſtellte er ſich dem Feldprobſt
der Armee zur Dispoſition, wurde
im Septbr. zum Diviſionspfarrer der
4. Reſerve-Diviſion berufen u. machte
alle Kämpfe und Siege, Leiden und
Freuden derſelben bis Ende März
1871 mit durch. Seit Dezbr. 1871
wirkte Sch. als Oberpfarrer in Krem-
men, bis er im Herbſt 1895 in den
Ruheſtand trat und nach Potsdam
überſiedelte. Hier ſtarb er am 27.
Januar 1904.
S: Zwölf Schweizer-
Sonette, 1848. – Zwanzig Gedichte,
1850. – Aus der Kinderwelt — für
die Kinderwelt (Reime und Proſa),
1875. – Deutſcher Volksſpiegel (Ge.
a. deutſcher Sage und Geſchichte),
1882. 2. A. 1895.
*Schüler, Guſtav, geb. am 27.
Januar 1868 (nicht 1871) zu König-
lich Reetz im Oderbruch, beſuchte die
Dorfſchule daſelbſt und bildete ſich
1885–88 auf dem Seminar in Königs-
berg (Neumark), zum Volksſchulleh-
rer aus. Nachdem er drei Jahre im
öffentlichen Schuldienſt geſtanden,
ging er als Privatlehrer nach Berlin,
wo er auch einige Vorleſungen an
der Univerſität hörte, war dann
Hauslehrer an verſchiedenen Orten,
zuletzt in Koppen bei Schwiebus und
lebt als Schriftſteller ſeit dem Herbſt
1903 in Berlin oder in ſeiner Heimat
(Freienwalde an der Oder).
S: Ge-
dichte, 1900. – Meine grüne Erde
(Ge.), 1904. – Die Leichenwürmer
(Kom., 12 Schuh unter der Erde),
1904. – Andacht und Freude (Ge.),
1904. – Hornrufe (Lieder und Ge.),
1904. – Auf den Strömen der Welt
zu den Meeren Gottes (Ge.), 1908. –
Gottſucher-Lieder, 1908. – Prinz Emil
von Schönaich-Carolath als Menſch
und Dichter, 1909. – Vergeſſene Lie-
der (Ein Beitrag zur Geſch. d. deut-
ſchen Lyrik; hrsg.), 1909. – Balladen,
1909. – Mitten in der Brandung
(Ge.), 1911.
*Schüler, Karl, wurde am 18.
Oktober 1867 in Fritzlar (Provinz
Heſſen-Naſſau) als der Sohn eines
Oberſteuerkontrolleurs geboren. Der
Vater ſtarb ſchon nach zwei Jahren,
und der Mutter blieb nun die ſchwere
Aufgabe, die Erziehung ihrer vier
Kinder zu leiten, der ſie ſich indeſſen
mit Energie u. gutem Erfolge unter-
zog. Karl beſuchte die Gymnaſien in
Hersfeld und Kaſſel und widmete ſich
nach Erlangung der Berechtigung
zum einjährigen Militärdienſt der
Landwirtſchaft, in der er mehrere
Jahre tätig war, bis ihm von einer
Kaſſeler Zeitung der Antrag gemacht
wurde, bei ihr als Redakteur einzu-
treten. So wurde Sch. Journaliſt.
Jm Jahre 1894 reiſte er nach Bra-
ſilien, wo ſeine beiden Brüder ſich
geachtete Poſitionen erworben hatten,
bereiſte dieſes herrliche Land mehrere
Jahre hindurch nach den verſchieden-
ſten Richtungen und korreſpondierte
für eine Reihe deutſcher Zeitungen.
Nach Deutſchland zurückgekehrt, wid-
mete er ſich, nachdem ihm einige Er-
folge beim Theater beſchieden waren,
gänzlich der Schriftſtellerei. Er lebt
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