Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schu Malklasse besuchte, und 1861 nachParis, wo er Schüler Leon Cogniets wurde. Damit waren seine Studien beendet. Nach seiner Verheiratung (1862) lebte er in Rom bis 1866 und ging dann über Prag nach Paris, wo er zu bleiben gedachte; allein der Krieg von 1870 mit seinen Folgen gestaltete das Leben für Deutsche in Paris recht unangenehm u. Sch. ging deshalb 1873 nach Brüssel und ließ sich dann 1876 dauernd in Dresden nieder, wo er Anfang Juli 1912 starb. S: Drei Frauengestalten *Schubert, Johann Wilhelm Benjamin, geb. am 21. Jan. 1810 zu Schu Hier starb er am 11. Dezbr. 1873.S: Gebet u. Lied (Relig. Ge.), 1845. Schubin, Ossip, Pseud. für Aloi- Schuch, Heinrich, * am 9. Novbr. S: Vaterländische Erzäh- Schuchardt, Julie, geb. am 21. * 21*
Schu Malklaſſe beſuchte, und 1861 nachParis, wo er Schüler Leon Cogniets wurde. Damit waren ſeine Studien beendet. Nach ſeiner Verheiratung (1862) lebte er in Rom bis 1866 und ging dann über Prag nach Paris, wo er zu bleiben gedachte; allein der Krieg von 1870 mit ſeinen Folgen geſtaltete das Leben für Deutſche in Paris recht unangenehm u. Sch. ging deshalb 1873 nach Brüſſel und ließ ſich dann 1876 dauernd in Dresden nieder, wo er Anfang Juli 1912 ſtarb. S: Drei Frauengeſtalten *Schubert, Johann Wilhelm Benjamin, geb. am 21. Jan. 1810 zu Schu Hier ſtarb er am 11. Dezbr. 1873.S: Gebet u. Lied (Relig. Ge.), 1845. Schubin, Oſſip, Pſeud. für Aloi- Schuch, Heinrich, * am 9. Novbr. S: Vaterländiſche Erzäh- Schuchardt, Julie, geb. am 21. * 21*
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Schu
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Malklaſſe beſuchte, und 1861 nach
Paris, wo er Schüler Leon Cogniets
wurde. Damit waren ſeine Studien
beendet. Nach ſeiner Verheiratung
(1862) lebte er in Rom bis 1866 und
ging dann über Prag nach Paris,
wo er zu bleiben gedachte; allein der
Krieg von 1870 mit ſeinen Folgen
geſtaltete das Leben für Deutſche in
Paris recht unangenehm u. Sch. ging
deshalb 1873 nach Brüſſel und ließ
ſich dann 1876 dauernd in Dresden
nieder, wo er Anfang Juli 1912
ſtarb.
S: Drei Frauengeſtalten
(Nn.), 1889. – Die Königin von Pa-
ris. Wandlungen (2 En.), 1890. –
Deutſche und Slaven (R.), 1891. –
Die Blinde. Verſuchung (2 Nn.),
1892. – Beſtimmung (R.), 1892. –
Die Höfe von Paris und Madrid zur
Zeit Eliſabeths und Don Carlos’,
1900. – Die Borgias und ihre Zeit,
1901. – Memoiren eines Unbekann-
ten, 1905. – Ein Dämon (R.), 1905.
– Der Ehrloſe (R.), 1907. – Made-
moiſelle Clairon, Schauſpielerin des
Théatre français (R. nach ihren Me-
moiren), 1908. – Unverſchuldet (R.),
1910. – Der die Sünde der Väter
heimſucht an den Kindern (R.), 1912.
*Schubert, Johann Wilhelm
Benjamin, geb. am 21. Jan. 1810 zu
Deſſau als der Sohn eines Gaſtwirts
und Fleiſchermeiſters, beſuchte die
dortige Gelehrtenſchule und ſtudierte
dann von 1829–33 in Halle unter
Geſenius und Ullmann Theologie.
Seit 1832 als Kandidat Mitglied der
anhaltiſchen Paſtoralgeſellſchaft, hat
er an deren Beſtrebungen ſich ſeit-
dem lebhaft beteiligt. Von ſeinen
Profeſſoren warm empfohlen, ward
er ſchon im März 1833 zum zweiten
Prediger an der Nikolaikirche in
Zerbſt erwählt, in welcher Stellung
er bis 1850 verblieb. Dann wurde
er Paſtor in Ankuhn, einer Vorſtadt
von Zerbſt, u. 1857 Paſtor in Groß-
Alsleben u. Kreisſchulinſpektor über
die Schulen des Amtes Alsleben.
Hier ſtarb er am 11. Dezbr. 1873.
S: Gebet u. Lied (Relig. Ge.), 1845.
2. Ausg., 1858. – Licht und Liebe (Ein
Liederkranz), 1847. – Vom Herzen
zum Herzen (Anthologie), 5. A., 1865.
Schubin, Oſſip, Pſeud. für Aloi-
ſia Kirſchner; ſ. d.!
Schuch, Heinrich, * am 9. Novbr.
1827 zu Koblenz als der Sohn eines
Hauptmanns, verlor ſeinen Vater
ſchon im vierten Lebensjahre u. er-
hielt ſeine Erziehung ſeit 1840 im Ka-
dettenkorps, aus dem er mit 17 Jahren
als Sekonde-Leutnant in Koblenz in
das Heer eintrat. Jm Jahre 1849
nahm er an den Kämpfen gegen Dä-
nemark teil, wurde 1851 als Lehrer
im Artillerie- u. Planzeichnen nach
Berlin kommandiert, nahm aber we-
gen eines Augenleidens 1855 ſeinen
Abſchied u. ging zur Bewirtſchaftung
ſeines Rittergutes Klein-Raendſchen
nach Schleſien. Nach dem Tode ſei-
ner Frau u. zweier Kinder verkaufte
er ſein Beſitztum 1865 und zog nach
Berlin, machte 1866 den Feldzug ge-
gen Öſterreich mit und verließ bald
darauf Berlin, um ſich als Zögling
der großherzogl. Kunſtſchule in Wei-
mar der Malerei zu widmen. P.
Thumann, Ferd. Pauwels u. Albert
Baur waren ſeine Lehrer. Trotz der
Erfolge, die er ſeit 1871 mit ſeinen
Bildern erzielte, mußte er doch in-
folge eines erneuten Augenleidens
ſeine künſtleriſchen Beſtrebungen
wieder fallen laſſen, u. ſo kaufte er
ſich denn 1879 wieder als Landwirt
an. Er lebte in Alt-Grabau bei Neu-
krug in Weſtpreußen, ſpäter in Sob-
bowitz, Kr. Dirſchau, u. ſtarb daſelbſt
im Dezbr. 1898. Außer verſchiedenen
hiſtoriſchen Monographien veröffent-
lichte er
S: Vaterländiſche Erzäh-
lungen, 1886. 1. Tl.: Wjetoslawa (E.
a. altpommerelliſcher Vergangenheit).
Schuchardt, Julie, geb. am 21.
Septbr. 1851 in Göttingen als die
Tochter des Geh. Regierungs- und
Obermedizinalrats Dr. Bernhard
* 21*
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