Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schr fort. Jm Jahre 1886 trat er in denkönigl. preußischen Bibliotheksdienst, wurde Assistent der Universitäts- bibliothek in Göttingen und 1894 als Kustos an die königl. Landesbiblio- thek nach Wiesbaden versetzt. Jm Jahre 1897 wurde er zum Bibliothe- kar ernannt und 1899 als solcher an die königl. Bibliothek in Berlin be- rufen. Hier starb er am 22. Novem- ber 1905. S: Die letzten Tempel- Schröter, Timon, * am 26. Nov. Schr wozu er den Grund und Boden ge-stiftet hatte, und zu dessen Förde- rung er sein Werk "Für unser Heim! Bunte Spenden deutscher Dichter u. Denker" (1902) herausgab. Er sollte indessen die Eröffnung dieses Heims nicht mehr erleben, da er schon am 7. Juni 1907 starb. S: Spielkarte *Schrott, Henriette, wurde am *
Schr fort. Jm Jahre 1886 trat er in denkönigl. preußiſchen Bibliotheksdienſt, wurde Aſſiſtent der Univerſitäts- bibliothek in Göttingen und 1894 als Kuſtos an die königl. Landesbiblio- thek nach Wiesbaden verſetzt. Jm Jahre 1897 wurde er zum Bibliothe- kar ernannt und 1899 als ſolcher an die königl. Bibliothek in Berlin be- rufen. Hier ſtarb er am 22. Novem- ber 1905. S: Die letzten Tempel- Schröter, Timon, * am 26. Nov. Schr wozu er den Grund und Boden ge-ſtiftet hatte, und zu deſſen Förde- rung er ſein Werk „Für unſer Heim! Bunte Spenden deutſcher Dichter u. Denker“ (1902) herausgab. Er ſollte indeſſen die Eröffnung dieſes Heims nicht mehr erleben, da er ſchon am 7. Juni 1907 ſtarb. S: Spielkarte *Schrott, Henriette, wurde am *
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Schr
Schr
fort. Jm Jahre 1886 trat er in den
königl. preußiſchen Bibliotheksdienſt,
wurde Aſſiſtent der Univerſitäts-
bibliothek in Göttingen und 1894 als
Kuſtos an die königl. Landesbiblio-
thek nach Wiesbaden verſetzt. Jm
Jahre 1897 wurde er zum Bibliothe-
kar ernannt und 1899 als ſolcher an
die königl. Bibliothek in Berlin be-
rufen. Hier ſtarb er am 22. Novem-
ber 1905.
S: Die letzten Tempel-
herren (Tr.), 1875. – Die Gedichte
Walthers von der Vogelweide. Nach-
dichtung, 1881. – Das Nibelungen-
lied, in der Oktave nachgedichtet,
1882. 2. A. 1902. – York v. Warten-
burg (Vaterländiſches Heldengedicht),
1883. – Lacrimae Christi (R.), 1895.
– Wiesbadener Literaturbriefe, 1895.
– Minneſangs Roſenzeit (Ausge-
wählte Minnelieder, den mittelhochd.
Originalen nachgedichtet), 1899. –
Joſeph Lauff (Literariſch. Zeitbild),
1899.
Schröter, Timon, * am 26. Nov.
1844 zu Vorſalz im Hannöverſchen,
ſtudierte in München und wurde von
hier aus als Rektor der Privatreal-
ſchule zu Oldesloe in Holſtein beru-
fen (1869), an der er ſchon vorher
als Lehrer gewirkt hatte. Jm Jahre
1872 erwarb er ſich die Lehrbefähi-
gung für lateiniſche und engliſche
Sprache, 1873 die Doktorwürde und
abſolvierte 1874 die Rektoratsprü-
fung, worauf er als Rektor der ſtäd-
tiſchen höheren Knabenſchule nach
Kelbra in Thüringen ging. Jm
Herbſt 1876 übernahm er in Jena
die Leitung des bekannten Stoyſchen
Erziehungsinſtituts mit Vorberei-
tungsanſtalt, Real- und höherer
Töchterſchule, vertauſchte dasſelbe
aber 1882 mit einem kleineren Pen-
ſionat in Jena, in dem er junge Leute
auf das Freiwilligen-Examen vor-
bereitete. Er gab dasſelbe 1899 auf,
um ganz der Gründung eines von
ihm geplanten deutſchen Schriftſtel-
ler- und Journaliſtenheims zu leben,
wozu er den Grund und Boden ge-
ſtiftet hatte, und zu deſſen Förde-
rung er ſein Werk „Für unſer Heim!
Bunte Spenden deutſcher Dichter u.
Denker“ (1902) herausgab. Er ſollte
indeſſen die Eröffnung dieſes Heims
nicht mehr erleben, da er ſchon am
7. Juni 1907 ſtarb.
S: Spielkarte
und Kartenſpiel (Epigr.), 1885. –
Bergblumen (Ge.), 1890.
*Schrott, Henriette, wurde am
24. Juli 1877 in Jnnsbruck geboren,
wo ihr Vater Alois Sch. als Aſſe-
kuranz-Oberinſpektor u. Realitäten-
beſitzer lebte. Die Eltern, aus deutſch-
tiroliſchem Geſchlechte ſtammend, be-
ſaßen ſehr viel Kunſt- und Schön-
heitsſinn u. ſtatteten das von ihnen
1887 käuflich erworbene Schloß Vorſt
bei Meran mit den durch viele Jahre
geſammelten Altertümern u. Kunſt-
ſchätzen aus. Hier, wie auch ſpäter
auf einem zweiten vom Vater erwor-
benen Landſitze, dem Schloß Freu-
denſtein an den Dunkelwänden der
Mendel, verlebte Henriette einen
großen Teil ihrer Jugend; hier ent-
ſtand die Welt, welche auf ihr Gemüt
beſtimmend wirkte. Natur, Romantik
und das Bauernleben der Umgebung
vereinten ſich, in ihr Bilder zu ſchaf-
fen, welche ſie ſpäter lebenswahr u.
mit freudigſter Seele darſtellte. Mit
14 Jahren war Henriette zu weiterer
Ausbildung in den Konvent St. Ur-
ſula nach Jnnsbruck gekommen, wo
ſie vier Jahre blieb. Dann hatte ſie
jahrelang mit anhaltender, oft ſchwe-
rer Krankheit zu kämpfen, kam dabei
aber auf den Gedanken, in geſunden
Zeiten alles das niederzuſchreiben,
was ſie in den Jahren in ſich auf-
genommen. Jm Jahre 1894 hatten
die Eltern einen großväterlichen Be-
ſitz auf dem berühmten Mendelpaſſe b.
Bozen übernommen, u. da der Vater
für das Fremdenverkehrsweſen einen
bahnbrechenden Sinn hatte, ſo grün-
dete er hier das „Grand Hotel Pene-
gal“, das nach ſeinem Tode (1902)
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