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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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gene Pfade (R.), 1901. - Rita (E. f.
junge Mädchen). 1905. - Unter sen-
gender Sonne (R.), 1906. - Flitter-
gold? (N. in Briefform), 1908. -
Tanten (N.), 1911.

*Schröder, Eduard August,

psd.
E. A. von der Olsa, wurde am
25. Mai 1852 als der älteste Sohn
des Kaufmanns und Stadtrats Sch,
zu Teschen in Österr.-Schlesien ge-
boren, besuchte bis 1869 erst die
Hauptschule, darauf das Obergym-
nasium daselbst, widmete sich dann
dem Buchhandel und gründete, nach-
dem er an verschiedenen Orten kondi-
tioniert hatte, 1876 in Teschen ein
eigenes Verlagsgeschäft. Nach dem
Tode seines Vaters (1881) gab er
dasselbe auf, um das ererbte Kapital
zu seiner wissenschaftlichen Weiter-
bildung zu verwenden und bezog die
Universität Wien, wo er neben ger-
manistischen u. philosophischen Dis-
ziplinen besonders Staatswissen-
schaften studierte. Eine Frucht dieser
Studien war sein "Lehrbuch der poli-
tischen Ökonomie" (1885). Jm Jahre
1885 kehrte Sch. nach Teschen zurück,
wo er seine vielseitigen gründlichen
Kenntnisse u. seine Arbeitskraft den
öffentlichen Jnteressen auf den ver-
schiedensten Gebieten widmet. Durch
zwei seiner Schriften hat er die
Fischereiwirtschaftslehre auf eine
wissenschaftliche und nationalökono-
mische Grundlage gestellt; durch an-
dere Schriften ist er der Schöpfer
eines bisher allerdings nur theore-
tischen Jrrenrechts und ferner der
Begründer einer neuen sozialpoliti-
schen Richtung, des sogen. Rechts-
sozialismus, geworden. Er war 1897
bis 1903 Mitglied der Stadtvertre-
tung von Teschen und ist noch jetzt
Mitglied des Ortsschulvorstandes.
Längere Zeit Lehrer an der dortigen
kaufmännischen Fortbildungsschule,
war er bis 1908 Direktor der konzes-
sionierten Bank- u. Handelsschule in
Teschen, führte auch 1901-04 die Di-
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rektion der dortigen Gewerbebank u.
ist seit 1904 Revisor für die Erwerbs-
und Wirtschaftsgenossenschaften im
mährisch-schlesischen Oberlandesge-
richtssprengels. Außer einer großen
Anzahl sozialpolitischer und volks-
wirtschaftlicher Schriften veröffent-
lichte er

S:

Tropfen aus Mimer (Ge.),
1874. - Das Christkindel (Lsp.), 1878.

*Schröder, Emilie,

wurde in Ber-
lin geboren, wo ihr Vater die Stelle
eines Verwalters in einer geschlosse-
nen Gesellschaft, genannt "Zum ge-
selligen Verein", innehatte. Sie be-
suchte vom 10. bis 15. Jahre eine
gewöhnliche Bürgerschule, dann noch
einige Monate die königl. Augusta-
schule u. machte darauf, um sich dem
Wunsche ihrer Mutter gemäß zur
Sängerin auszubilden, ihre Gesangs-
studien bei dem Chordirektor an der
königl. Oper, Johann Elßler, später
bei dem Jtaliener Orsini, der zu
wiederholten Malen italien. Opern
in Berlin dirigiert hatte. Da sie als
Altistin aber auf der deutschen Bühne
nur in wenigen Opern hätte Erfolg
erringen können, so wandte sie sich
der Schauspielkunst zu. Jhre Stu-
dien auf dem neuen Gebiete brachten
sie bald mit H. Th. Rötscher (+ 9. April
1871), dem Schöpfer der "Kunst der
dramatischen Darstellung", und mit
dessen Freunden in Berührung, die
fast alle in der Schauspielkunst oder
in der Literatur sich einen Namen
erworben haben. Durch den Einfluß
dieser Männer wurde sie bestimmt,
die Theaterlaufbahn mit der schrift-
stellerischen Tätigkeit zu vertauschen.
Das Spezialgebiet der letzteren blieb
die Übersetzung und Herausgabe der
Werke Friedrichs des Großen, die sie
sich gleichsam zu ihrer Lebensaufgabe
gemacht hat. Emilie Sch. lebt seit
dem Jahre 1878 in Charlottenburg.

S:

Manzonis Verlobte; übers., 1867.
- Manzonis Ode: Der fünfte Mai;
übers., 1867. - Die Oden Friedrichs
des Großen; im Versmaß des Orig.

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gene Pfade (R.), 1901. – Rita (E. f.
junge Mädchen). 1905. – Unter ſen-
gender Sonne (R.), 1906. – Flitter-
gold? (N. in Briefform), 1908. –
Tanten (N.), 1911.

*Schröder, Eduard Auguſt,

pſd.
E. A. von der Olſa, wurde am
25. Mai 1852 als der älteſte Sohn
des Kaufmanns und Stadtrats Sch,
zu Teſchen in Öſterr.-Schleſien ge-
boren, beſuchte bis 1869 erſt die
Hauptſchule, darauf das Obergym-
naſium daſelbſt, widmete ſich dann
dem Buchhandel und gründete, nach-
dem er an verſchiedenen Orten kondi-
tioniert hatte, 1876 in Teſchen ein
eigenes Verlagsgeſchäft. Nach dem
Tode ſeines Vaters (1881) gab er
dasſelbe auf, um das ererbte Kapital
zu ſeiner wiſſenſchaftlichen Weiter-
bildung zu verwenden und bezog die
Univerſität Wien, wo er neben ger-
maniſtiſchen u. philoſophiſchen Dis-
ziplinen beſonders Staatswiſſen-
ſchaften ſtudierte. Eine Frucht dieſer
Studien war ſein „Lehrbuch der poli-
tiſchen Ökonomie“ (1885). Jm Jahre
1885 kehrte Sch. nach Teſchen zurück,
wo er ſeine vielſeitigen gründlichen
Kenntniſſe u. ſeine Arbeitskraft den
öffentlichen Jntereſſen auf den ver-
ſchiedenſten Gebieten widmet. Durch
zwei ſeiner Schriften hat er die
Fiſchereiwirtſchaftslehre auf eine
wiſſenſchaftliche und nationalökono-
miſche Grundlage geſtellt; durch an-
dere Schriften iſt er der Schöpfer
eines bisher allerdings nur theore-
tiſchen Jrrenrechts und ferner der
Begründer einer neuen ſozialpoliti-
ſchen Richtung, des ſogen. Rechts-
ſozialismus, geworden. Er war 1897
bis 1903 Mitglied der Stadtvertre-
tung von Teſchen und iſt noch jetzt
Mitglied des Ortsſchulvorſtandes.
Längere Zeit Lehrer an der dortigen
kaufmänniſchen Fortbildungsſchule,
war er bis 1908 Direktor der konzeſ-
ſionierten Bank- u. Handelsſchule in
Teſchen, führte auch 1901–04 die Di-
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Schr
rektion der dortigen Gewerbebank u.
iſt ſeit 1904 Reviſor für die Erwerbs-
und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften im
mähriſch-ſchleſiſchen Oberlandesge-
richtsſprengels. Außer einer großen
Anzahl ſozialpolitiſcher und volks-
wirtſchaftlicher Schriften veröffent-
lichte er

S:

Tropfen aus Mimer (Ge.),
1874. – Das Chriſtkindel (Lſp.), 1878.

*Schröder, Emilie,

wurde in Ber-
lin geboren, wo ihr Vater die Stelle
eines Verwalters in einer geſchloſſe-
nen Geſellſchaft, genannt „Zum ge-
ſelligen Verein“, innehatte. Sie be-
ſuchte vom 10. bis 15. Jahre eine
gewöhnliche Bürgerſchule, dann noch
einige Monate die königl. Auguſta-
ſchule u. machte darauf, um ſich dem
Wunſche ihrer Mutter gemäß zur
Sängerin auszubilden, ihre Geſangs-
ſtudien bei dem Chordirektor an der
königl. Oper, Johann Elßler, ſpäter
bei dem Jtaliener Orſini, der zu
wiederholten Malen italien. Opern
in Berlin dirigiert hatte. Da ſie als
Altiſtin aber auf der deutſchen Bühne
nur in wenigen Opern hätte Erfolg
erringen können, ſo wandte ſie ſich
der Schauſpielkunſt zu. Jhre Stu-
dien auf dem neuen Gebiete brachten
ſie bald mit H. Th. Rötſcher († 9. April
1871), dem Schöpfer der „Kunſt der
dramatiſchen Darſtellung“, und mit
deſſen Freunden in Berührung, die
faſt alle in der Schauſpielkunſt oder
in der Literatur ſich einen Namen
erworben haben. Durch den Einfluß
dieſer Männer wurde ſie beſtimmt,
die Theaterlaufbahn mit der ſchrift-
ſtelleriſchen Tätigkeit zu vertauſchen.
Das Spezialgebiet der letzteren blieb
die Überſetzung und Herausgabe der
Werke Friedrichs des Großen, die ſie
ſich gleichſam zu ihrer Lebensaufgabe
gemacht hat. Emilie Sch. lebt ſeit
dem Jahre 1878 in Charlottenburg.

S:

Manzonis Verlobte; überſ., 1867.
– Manzonis Ode: Der fünfte Mai;
überſ., 1867. – Die Oden Friedrichs
des Großen; im Versmaß des Orig.

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[311/0315] Schr Schr gene Pfade (R.), 1901. – Rita (E. f. junge Mädchen). 1905. – Unter ſen- gender Sonne (R.), 1906. – Flitter- gold? (N. in Briefform), 1908. – Tanten (N.), 1911. *Schröder, Eduard Auguſt, pſd. E. A. von der Olſa, wurde am 25. Mai 1852 als der älteſte Sohn des Kaufmanns und Stadtrats Sch, zu Teſchen in Öſterr.-Schleſien ge- boren, beſuchte bis 1869 erſt die Hauptſchule, darauf das Obergym- naſium daſelbſt, widmete ſich dann dem Buchhandel und gründete, nach- dem er an verſchiedenen Orten kondi- tioniert hatte, 1876 in Teſchen ein eigenes Verlagsgeſchäft. Nach dem Tode ſeines Vaters (1881) gab er dasſelbe auf, um das ererbte Kapital zu ſeiner wiſſenſchaftlichen Weiter- bildung zu verwenden und bezog die Univerſität Wien, wo er neben ger- maniſtiſchen u. philoſophiſchen Dis- ziplinen beſonders Staatswiſſen- ſchaften ſtudierte. Eine Frucht dieſer Studien war ſein „Lehrbuch der poli- tiſchen Ökonomie“ (1885). Jm Jahre 1885 kehrte Sch. nach Teſchen zurück, wo er ſeine vielſeitigen gründlichen Kenntniſſe u. ſeine Arbeitskraft den öffentlichen Jntereſſen auf den ver- ſchiedenſten Gebieten widmet. Durch zwei ſeiner Schriften hat er die Fiſchereiwirtſchaftslehre auf eine wiſſenſchaftliche und nationalökono- miſche Grundlage geſtellt; durch an- dere Schriften iſt er der Schöpfer eines bisher allerdings nur theore- tiſchen Jrrenrechts und ferner der Begründer einer neuen ſozialpoliti- ſchen Richtung, des ſogen. Rechts- ſozialismus, geworden. Er war 1897 bis 1903 Mitglied der Stadtvertre- tung von Teſchen und iſt noch jetzt Mitglied des Ortsſchulvorſtandes. Längere Zeit Lehrer an der dortigen kaufmänniſchen Fortbildungsſchule, war er bis 1908 Direktor der konzeſ- ſionierten Bank- u. Handelsſchule in Teſchen, führte auch 1901–04 die Di- rektion der dortigen Gewerbebank u. iſt ſeit 1904 Reviſor für die Erwerbs- und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften im mähriſch-ſchleſiſchen Oberlandesge- richtsſprengels. Außer einer großen Anzahl ſozialpolitiſcher und volks- wirtſchaftlicher Schriften veröffent- lichte er S: Tropfen aus Mimer (Ge.), 1874. – Das Chriſtkindel (Lſp.), 1878. *Schröder, Emilie, wurde in Ber- lin geboren, wo ihr Vater die Stelle eines Verwalters in einer geſchloſſe- nen Geſellſchaft, genannt „Zum ge- ſelligen Verein“, innehatte. Sie be- ſuchte vom 10. bis 15. Jahre eine gewöhnliche Bürgerſchule, dann noch einige Monate die königl. Auguſta- ſchule u. machte darauf, um ſich dem Wunſche ihrer Mutter gemäß zur Sängerin auszubilden, ihre Geſangs- ſtudien bei dem Chordirektor an der königl. Oper, Johann Elßler, ſpäter bei dem Jtaliener Orſini, der zu wiederholten Malen italien. Opern in Berlin dirigiert hatte. Da ſie als Altiſtin aber auf der deutſchen Bühne nur in wenigen Opern hätte Erfolg erringen können, ſo wandte ſie ſich der Schauſpielkunſt zu. Jhre Stu- dien auf dem neuen Gebiete brachten ſie bald mit H. Th. Rötſcher († 9. April 1871), dem Schöpfer der „Kunſt der dramatiſchen Darſtellung“, und mit deſſen Freunden in Berührung, die faſt alle in der Schauſpielkunſt oder in der Literatur ſich einen Namen erworben haben. Durch den Einfluß dieſer Männer wurde ſie beſtimmt, die Theaterlaufbahn mit der ſchrift- ſtelleriſchen Tätigkeit zu vertauſchen. Das Spezialgebiet der letzteren blieb die Überſetzung und Herausgabe der Werke Friedrichs des Großen, die ſie ſich gleichſam zu ihrer Lebensaufgabe gemacht hat. Emilie Sch. lebt ſeit dem Jahre 1878 in Charlottenburg. S: Manzonis Verlobte; überſ., 1867. – Manzonis Ode: Der fünfte Mai; überſ., 1867. – Die Oden Friedrichs des Großen; im Versmaß des Orig. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/315>, abgerufen am 22.11.2024.