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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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keit ward die Bekanntschaft mit den
Dichtern Paul Heyse und Oskar von
Redwitz, welche sie in Meran kennen
lernte, und die ihr beide ermutigend
entgegenkamen. Nach mannigfachen
schweren Schicksalsschlägen u. Ver-
lust ihres Vermögens kehrte Maria
Sch. nach Wiesbaden zurück, wo sie
als Privatlehrerin und Schriftstel-
lerin weiter wirkte und am 4. August
1901 starb.

S:

Die Rosen von Me-
ran (Poetische E.), 1873. - Der Sa-
ligen Gast (Alpenidylle), 1877. - Die
Perle vom Königstein (Poet. E.),
1885. - Aus der Schmiede (Gereim-
tes und Ungereimtes; hrsg. v. [psd.]
M. Hartschmidt), 1883. - Die
Hochzeitsreise auf dem Gardasee (N.)
1890. - Literarische Charakterbilder,
1898.

Schmidt, Marie,

geb. zu Augs-
burg am 19. Septbr. 1821, bildete
sich zur Erzieherin aus und wirkte
als solche längere Zeit in Triest, bis
sie 1861 die Direktion des von Stet-
tenschen Erziehungs-Jnstituts in
Augsburg übernahm.

S:

Fräulein
Rothe und ihre Zöglinge (Pädagog.
R.), 1852.

*Schmidt, Marie,

geb. Smei-
bidl,
bekannt auch unter ihrem
ersten und zweiten Frauennamen
Marie Knorr-Schmidt, wurde
am 20. August 1861 in Böhmisch
Aicha geboren. Als einziges Kind
ihrer Eltern, dabei von schwächlicher
Konstitution und deshalb allen mög-
lichen Kinderkrankheiten unterwor-
fen, wuchs sie meist in Einsamkeit
auf, die sie dann dazu benutzte, ihrer
Neigung zum Lesen und später zum
Studieren nachgehen zu können.
Nach Besuch der Schule in ihrer Va-
terstadt kam sie mit 131/2 Jahren in
ein Pensionat nach Prag, wo sie
einige Jahre verblieb. Jn die Hei-
mat zurückgekehrt, verheiratete sie sich
1881 mit dem Bürgerschuldirektor
Knorr daselbst, dem sie dann später
nach dem Grenzstädtchen Grottau in
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Nordböhmen folgte. Hier verlor sie
in kurzer Zeit erst ihren Vater, dann
den Gatten durch den Tod. Die Ver-
einsamung, sowie ein leidender Zu-
stand versetzten sie und ihre Mutter
in eine trübe Seelenstimmung, aus
der sie sich mit Gewalt herausreißen
mußte, wenn sie nicht unterliegen
wollte. So schuf sie sich denn nach
einigen Jahren einen erweiterten
Wirkungskreis mit großen Pflichten,
indem sie eine zweite Ehe einging,
mit dem Besitzer einer Maschinen-
fabrik und Eisengießerei Schmidt
in Meerane (Sachsen). Dort lebt sie
noch jetzt.

S:

Evoen (Ein Schritt zur
Lichtung des Seelenlebens), 1903.

*Schmidt, Maximilian,

genannt
Waldschmidt, wurde am 25. Fe-
bruar 1832 zu Eschlkam im baye-
rischen Walde geboren, wo sein Va-
ter als Oberzollverwalter angestellt
war. Mit noch zwei anderen Geschwi-
stern genoß er unter der Leitung sei-
ner vortrefflichen Mutter, einer ge-
borenen von Karg, eine sehr gute
Erziehung. Sein schriftstellerisches
Talent bekundete sich schon im Kna-
benalter, wo er mit seinen Kamera-
den kleine, selbstverfaßte Theater-
stücke zur Aufführung brachte, wozu
ihm die öfters im Orte haltmachen-
den wandernden Komödiantentrup-
pen den Jmpuls geben mochten. Nach
mehrjährigen Lateinstudien in Met-
ten und Passau frequentierte er in
Hof, wohin inzwischen sein Vater
versetzt worden war, die lateinische
Schule. Hier war es besonders der
Zutritt in feingebildete Familien,
welcher seine poetische Ader leben-
diger pulsieren machte. Jm Jahre
1848 bezog er die polytechnische
Schule zu München, um sich dem Jn-
genieurfach zu widmen, doch veran-
laßten ihn die kriegerischen Ereig-
nisse des Jahres 1850, als Freiwil-
liger in das Heer zu treten und die
militärische Laufbahn einzuschlagen.
Er ward längere Zeit zum topogra-

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keit ward die Bekanntſchaft mit den
Dichtern Paul Heyſe und Oskar von
Redwitz, welche ſie in Meran kennen
lernte, und die ihr beide ermutigend
entgegenkamen. Nach mannigfachen
ſchweren Schickſalsſchlägen u. Ver-
luſt ihres Vermögens kehrte Maria
Sch. nach Wiesbaden zurück, wo ſie
als Privatlehrerin und Schriftſtel-
lerin weiter wirkte und am 4. Auguſt
1901 ſtarb.

S:

Die Roſen von Me-
ran (Poetiſche E.), 1873. – Der Sa-
ligen Gaſt (Alpenidylle), 1877. – Die
Perle vom Königſtein (Poet. E.),
1885. – Aus der Schmiede (Gereim-
tes und Ungereimtes; hrsg. v. [pſd.]
M. Hartſchmidt), 1883. – Die
Hochzeitsreiſe auf dem Gardaſee (N.)
1890. – Literariſche Charakterbilder,
1898.

Schmidt, Marie,

geb. zu Augs-
burg am 19. Septbr. 1821, bildete
ſich zur Erzieherin aus und wirkte
als ſolche längere Zeit in Trieſt, bis
ſie 1861 die Direktion des von Stet-
tenſchen Erziehungs-Jnſtituts in
Augsburg übernahm.

S:

Fräulein
Rothe und ihre Zöglinge (Pädagog.
R.), 1852.

*Schmidt, Marie,

geb. Smei-
bidl,
bekannt auch unter ihrem
erſten und zweiten Frauennamen
Marie Knorr-Schmidt, wurde
am 20. Auguſt 1861 in Böhmiſch
Aicha geboren. Als einziges Kind
ihrer Eltern, dabei von ſchwächlicher
Konſtitution und deshalb allen mög-
lichen Kinderkrankheiten unterwor-
fen, wuchs ſie meiſt in Einſamkeit
auf, die ſie dann dazu benutzte, ihrer
Neigung zum Leſen und ſpäter zum
Studieren nachgehen zu können.
Nach Beſuch der Schule in ihrer Va-
terſtadt kam ſie mit 13½ Jahren in
ein Penſionat nach Prag, wo ſie
einige Jahre verblieb. Jn die Hei-
mat zurückgekehrt, verheiratete ſie ſich
1881 mit dem Bürgerſchuldirektor
Knorr daſelbſt, dem ſie dann ſpäter
nach dem Grenzſtädtchen Grottau in
[Spaltenumbruch]

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Nordböhmen folgte. Hier verlor ſie
in kurzer Zeit erſt ihren Vater, dann
den Gatten durch den Tod. Die Ver-
einſamung, ſowie ein leidender Zu-
ſtand verſetzten ſie und ihre Mutter
in eine trübe Seelenſtimmung, aus
der ſie ſich mit Gewalt herausreißen
mußte, wenn ſie nicht unterliegen
wollte. So ſchuf ſie ſich denn nach
einigen Jahren einen erweiterten
Wirkungskreis mit großen Pflichten,
indem ſie eine zweite Ehe einging,
mit dem Beſitzer einer Maſchinen-
fabrik und Eiſengießerei Schmidt
in Meerane (Sachſen). Dort lebt ſie
noch jetzt.

S:

Evo (Ein Schritt zur
Lichtung des Seelenlebens), 1903.

*Schmidt, Maximilian,

genannt
Waldſchmidt, wurde am 25. Fe-
bruar 1832 zu Eſchlkam im baye-
riſchen Walde geboren, wo ſein Va-
ter als Oberzollverwalter angeſtellt
war. Mit noch zwei anderen Geſchwi-
ſtern genoß er unter der Leitung ſei-
ner vortrefflichen Mutter, einer ge-
borenen von Karg, eine ſehr gute
Erziehung. Sein ſchriftſtelleriſches
Talent bekundete ſich ſchon im Kna-
benalter, wo er mit ſeinen Kamera-
den kleine, ſelbſtverfaßte Theater-
ſtücke zur Aufführung brachte, wozu
ihm die öfters im Orte haltmachen-
den wandernden Komödiantentrup-
pen den Jmpuls geben mochten. Nach
mehrjährigen Lateinſtudien in Met-
ten und Paſſau frequentierte er in
Hof, wohin inzwiſchen ſein Vater
verſetzt worden war, die lateiniſche
Schule. Hier war es beſonders der
Zutritt in feingebildete Familien,
welcher ſeine poetiſche Ader leben-
diger pulſieren machte. Jm Jahre
1848 bezog er die polytechniſche
Schule zu München, um ſich dem Jn-
genieurfach zu widmen, doch veran-
laßten ihn die kriegeriſchen Ereig-
niſſe des Jahres 1850, als Freiwil-
liger in das Heer zu treten und die
militäriſche Laufbahn einzuſchlagen.
Er ward längere Zeit zum topogra-

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[233/0237] Schm Schm keit ward die Bekanntſchaft mit den Dichtern Paul Heyſe und Oskar von Redwitz, welche ſie in Meran kennen lernte, und die ihr beide ermutigend entgegenkamen. Nach mannigfachen ſchweren Schickſalsſchlägen u. Ver- luſt ihres Vermögens kehrte Maria Sch. nach Wiesbaden zurück, wo ſie als Privatlehrerin und Schriftſtel- lerin weiter wirkte und am 4. Auguſt 1901 ſtarb. S: Die Roſen von Me- ran (Poetiſche E.), 1873. – Der Sa- ligen Gaſt (Alpenidylle), 1877. – Die Perle vom Königſtein (Poet. E.), 1885. – Aus der Schmiede (Gereim- tes und Ungereimtes; hrsg. v. [pſd.] M. Hartſchmidt), 1883. – Die Hochzeitsreiſe auf dem Gardaſee (N.) 1890. – Literariſche Charakterbilder, 1898. Schmidt, Marie, geb. zu Augs- burg am 19. Septbr. 1821, bildete ſich zur Erzieherin aus und wirkte als ſolche längere Zeit in Trieſt, bis ſie 1861 die Direktion des von Stet- tenſchen Erziehungs-Jnſtituts in Augsburg übernahm. S: Fräulein Rothe und ihre Zöglinge (Pädagog. R.), 1852. *Schmidt, Marie, geb. Smei- bidl, bekannt auch unter ihrem erſten und zweiten Frauennamen Marie Knorr-Schmidt, wurde am 20. Auguſt 1861 in Böhmiſch Aicha geboren. Als einziges Kind ihrer Eltern, dabei von ſchwächlicher Konſtitution und deshalb allen mög- lichen Kinderkrankheiten unterwor- fen, wuchs ſie meiſt in Einſamkeit auf, die ſie dann dazu benutzte, ihrer Neigung zum Leſen und ſpäter zum Studieren nachgehen zu können. Nach Beſuch der Schule in ihrer Va- terſtadt kam ſie mit 13½ Jahren in ein Penſionat nach Prag, wo ſie einige Jahre verblieb. Jn die Hei- mat zurückgekehrt, verheiratete ſie ſich 1881 mit dem Bürgerſchuldirektor Knorr daſelbſt, dem ſie dann ſpäter nach dem Grenzſtädtchen Grottau in Nordböhmen folgte. Hier verlor ſie in kurzer Zeit erſt ihren Vater, dann den Gatten durch den Tod. Die Ver- einſamung, ſowie ein leidender Zu- ſtand verſetzten ſie und ihre Mutter in eine trübe Seelenſtimmung, aus der ſie ſich mit Gewalt herausreißen mußte, wenn ſie nicht unterliegen wollte. So ſchuf ſie ſich denn nach einigen Jahren einen erweiterten Wirkungskreis mit großen Pflichten, indem ſie eine zweite Ehe einging, mit dem Beſitzer einer Maſchinen- fabrik und Eiſengießerei Schmidt in Meerane (Sachſen). Dort lebt ſie noch jetzt. S: Evoẽ (Ein Schritt zur Lichtung des Seelenlebens), 1903. *Schmidt, Maximilian, genannt Waldſchmidt, wurde am 25. Fe- bruar 1832 zu Eſchlkam im baye- riſchen Walde geboren, wo ſein Va- ter als Oberzollverwalter angeſtellt war. Mit noch zwei anderen Geſchwi- ſtern genoß er unter der Leitung ſei- ner vortrefflichen Mutter, einer ge- borenen von Karg, eine ſehr gute Erziehung. Sein ſchriftſtelleriſches Talent bekundete ſich ſchon im Kna- benalter, wo er mit ſeinen Kamera- den kleine, ſelbſtverfaßte Theater- ſtücke zur Aufführung brachte, wozu ihm die öfters im Orte haltmachen- den wandernden Komödiantentrup- pen den Jmpuls geben mochten. Nach mehrjährigen Lateinſtudien in Met- ten und Paſſau frequentierte er in Hof, wohin inzwiſchen ſein Vater verſetzt worden war, die lateiniſche Schule. Hier war es beſonders der Zutritt in feingebildete Familien, welcher ſeine poetiſche Ader leben- diger pulſieren machte. Jm Jahre 1848 bezog er die polytechniſche Schule zu München, um ſich dem Jn- genieurfach zu widmen, doch veran- laßten ihn die kriegeriſchen Ereig- niſſe des Jahres 1850, als Freiwil- liger in das Heer zu treten und die militäriſche Laufbahn einzuſchlagen. Er ward längere Zeit zum topogra- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/237>, abgerufen am 24.11.2024.