Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schm vinzen weit gekannten Privat-Er-ziehungsanstalt war. Mit großen Gaben für Musik ausgestattet, wünschte der Sohn sich ganz dieser Kunst zu widmen; doch gab der Va- ter seine Zustimmung dazu nur un- ter der Bedingung, daß jener erst seine Schulbildung zum Abschluß bringe. Nach absolviertem Abitu- rientenexamen begab sich Sch. nach Leipzig, wo er drei Jahre lang das Konservatorium besuchte u. zugleich an der Universität Philosophie und Ästhetik studierte. Von Leipzig ging er nach Berlin, wo er in Joachims Hause lebte u. seine Studien an der Akademie, besonders unter Kiel, fort- setzte, und dann auf zwei weitere Jahre nach Wien. Jn die Heimat zurückgekehrt, ließ er sich in Riga nieder, wo er noch jetzt als Leiter eines Musikvereins und Mitarbeiter einer Zeitung lebt. Außer verschie- denen Liederkompositionen veröffent- lichte er S: Gedichte u. Übersetzungen, *Schmidt, Hedwig, bekannt auch Schm dem Bankdirektor H. Schmidt in Ber-lin. S: Die kleine Pfirsichblüte (M.), Schmidt, Heinrich, psd. Poinz, S: Aus den Ruinen des *Schmidt, Hermann Otto, geb. am *
Schm vinzen weit gekannten Privat-Er-ziehungsanſtalt war. Mit großen Gaben für Muſik ausgeſtattet, wünſchte der Sohn ſich ganz dieſer Kunſt zu widmen; doch gab der Va- ter ſeine Zuſtimmung dazu nur un- ter der Bedingung, daß jener erſt ſeine Schulbildung zum Abſchluß bringe. Nach abſolviertem Abitu- rientenexamen begab ſich Sch. nach Leipzig, wo er drei Jahre lang das Konſervatorium beſuchte u. zugleich an der Univerſität Philoſophie und Äſthetik ſtudierte. Von Leipzig ging er nach Berlin, wo er in Joachims Hauſe lebte u. ſeine Studien an der Akademie, beſonders unter Kiel, fort- ſetzte, und dann auf zwei weitere Jahre nach Wien. Jn die Heimat zurückgekehrt, ließ er ſich in Riga nieder, wo er noch jetzt als Leiter eines Muſikvereins und Mitarbeiter einer Zeitung lebt. Außer verſchie- denen Liederkompoſitionen veröffent- lichte er S: Gedichte u. Überſetzungen, *Schmidt, Hedwig, bekannt auch Schm dem Bankdirektor H. Schmidt in Ber-lin. S: Die kleine Pfirſichblüte (M.), Schmidt, Heinrich, pſd. Poinz, S: Aus den Ruinen des *Schmidt, Hermann Otto, geb. am *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0233" n="229"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Schm</hi></fw><lb/> vinzen weit gekannten Privat-Er-<lb/> ziehungsanſtalt war. Mit großen<lb/> Gaben für Muſik ausgeſtattet,<lb/> wünſchte der Sohn ſich ganz dieſer<lb/> Kunſt zu widmen; doch gab der Va-<lb/> ter ſeine Zuſtimmung dazu nur un-<lb/> ter der Bedingung, daß jener erſt<lb/> ſeine Schulbildung zum Abſchluß<lb/> bringe. Nach abſolviertem Abitu-<lb/> rientenexamen begab ſich Sch. nach<lb/> Leipzig, wo er drei Jahre lang das<lb/> Konſervatorium beſuchte u. zugleich<lb/> an der Univerſität Philoſophie und<lb/> Äſthetik ſtudierte. Von Leipzig ging<lb/> er nach Berlin, wo er in Joachims<lb/> Hauſe lebte u. ſeine Studien an der<lb/> Akademie, beſonders unter Kiel, fort-<lb/> ſetzte, und dann auf zwei weitere<lb/> Jahre nach Wien. Jn die Heimat<lb/> zurückgekehrt, ließ er ſich in Riga<lb/> nieder, wo er noch jetzt als Leiter<lb/> eines Muſikvereins und Mitarbeiter<lb/> einer Zeitung lebt. Außer verſchie-<lb/> denen Liederkompoſitionen veröffent-<lb/> lichte er </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Gedichte u. Überſetzungen,<lb/> 1882. – Die letzten Menſchen. Ein<lb/> Sommernachtstraum. Der Schatten<lb/> (3 M. in V.), 1887.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Schmidt,</hi> Hedwig,</persName> </head> <p> bekannt auch<lb/> unter ihrem früheren Frauennamen<lb/><hi rendition="#g">Hedwig von Below</hi> und unter<lb/> dem Pſeudonym <hi rendition="#g">Hans von Be-<lb/> low,</hi> wurde am 1. Novbr. 1858 zu<lb/> Waldenburg in Schleſien als die<lb/> Tochter des Porzellan-Kunſtmalers<lb/> Karl <hi rendition="#g">Hennigs</hi> geboren u. verlebte<lb/> einen Teil ihrer Kindheit in Warm-<lb/> brunn. Als ſie ſieben Jahre alt war,<lb/> ſtarb der Vater, und die Mutter zog<lb/> nun mit ihren Kindern erſt nach<lb/> Breslau, dann nach Berlin. Hier<lb/> bildete ſich Hedwig für die Bühne<lb/> aus, gehörte derſelben aber nur kurze<lb/> Zeit an. Jm Jahre 1880 vermählte<lb/> ſie ſich mit dem ehemaligen Ritter-<lb/> gutsbeſitzer Karl von Below, den ſie<lb/> nach 13 jähriger Ehe durch den Tod<lb/> verlor. Seit dieſer Zeit widmet ſie<lb/> ſich nun der Schriftſtellerei. Jm Jahre<lb/> 1899 ging ſie eine zweite Ehe ein mit<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Schm</hi></fw><lb/> dem Bankdirektor H. Schmidt in Ber-<lb/> lin. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Die kleine Pfirſichblüte (M.),<lb/> 1894. – Der wilde Alex (R.), 1895. –<lb/> Das Gauklerkind (N.), 1896. – Hu-<lb/> moresken, 1896. – Der Rächer alter<lb/> Schuld (R.), 1897. – Drei Einakter<lb/> (Die Herthaprieſterin – Lotosblume<lb/> – Mater Doloroſa), 1898. – Die Frau<lb/> Bürgermeiſter (Lſp.), 1898. – Das<lb/> Gauklerkind (E.), 1900. – Gerte (N.),<lb/> 1903.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Schmidt,</hi> Heinrich,</persName> </head> <p> pſd. <hi rendition="#g">Poinz,</hi><lb/> geb. zu Preßburg in Ungarn am 8.<lb/> Dezbr. 1815, ſtudierte in Jena die<lb/> Rechte und wurde am 2. Juni 1844<lb/> vom evangeliſchen Oberkonſiſtorium<lb/> zu Hermannſtadt in Siebenbürgen<lb/> zum Profeſſor der dortigen Rechts-<lb/> Akademie berufen. Hier wirkte er,<lb/> bis ihn die drohenden Zeitereigniſſe<lb/> mitten ins politiſche Leben warfen.<lb/> Am 29. Juni 1848 wurde er von den<lb/> Repräſentanten der ſächſiſchen Na-<lb/> tion zum Deputierten an das unga-<lb/> riſche Miniſterium u. an Kaiſer Fer-<lb/> dinand in Wien gewählt, ging im<lb/> Oktober an das kaiſerliche Hoflager<lb/> nach Olmütz, wo er in Angelegenhei-<lb/> ten Siebenbürgens eine rege Tätig-<lb/> keit entwickelte, und kehrte nach Un-<lb/> terdrückung der ungariſchen Erhebung<lb/> auf ſeinen Lehrſtuhl nach Hermann-<lb/> ſtadt zurück, den er bis zu ſeinem<lb/> Tode verſah, welchen er in einem An-<lb/> fall von Melancholie am 3. Mai 1870<lb/> in einem Walde bei Hermannſtadt<lb/> ſelbſt herbeiführte. Von 1849–50 re-<lb/> digierte er den „Siebenbürger Boten“<lb/> und 1861–65 die „Hermannſtädter<lb/> Zeitung“. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Aus den Ruinen des<lb/> Sachſenlandes in Siebenbürgen (Ge.),<lb/> 1849.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Schmidt,</hi> Hermann Otto,</persName> </head> <p> geb. am<lb/> 7. Auguſt 1861 zu Sayda im ſächſi-<lb/> ſchen Erzgebirge, bildete ſich auf<lb/> einem Seminar zum Volksſchullehrer<lb/> aus und war als ſolcher drei Jahre<lb/> lang tätig. Dann legte er an einem<lb/> Gymnaſium ſein Abiturientenexamen<lb/> ab und ſtudierte nun in Leipzig Phi-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [229/0233]
Schm
Schm
vinzen weit gekannten Privat-Er-
ziehungsanſtalt war. Mit großen
Gaben für Muſik ausgeſtattet,
wünſchte der Sohn ſich ganz dieſer
Kunſt zu widmen; doch gab der Va-
ter ſeine Zuſtimmung dazu nur un-
ter der Bedingung, daß jener erſt
ſeine Schulbildung zum Abſchluß
bringe. Nach abſolviertem Abitu-
rientenexamen begab ſich Sch. nach
Leipzig, wo er drei Jahre lang das
Konſervatorium beſuchte u. zugleich
an der Univerſität Philoſophie und
Äſthetik ſtudierte. Von Leipzig ging
er nach Berlin, wo er in Joachims
Hauſe lebte u. ſeine Studien an der
Akademie, beſonders unter Kiel, fort-
ſetzte, und dann auf zwei weitere
Jahre nach Wien. Jn die Heimat
zurückgekehrt, ließ er ſich in Riga
nieder, wo er noch jetzt als Leiter
eines Muſikvereins und Mitarbeiter
einer Zeitung lebt. Außer verſchie-
denen Liederkompoſitionen veröffent-
lichte er
S: Gedichte u. Überſetzungen,
1882. – Die letzten Menſchen. Ein
Sommernachtstraum. Der Schatten
(3 M. in V.), 1887.
*Schmidt, Hedwig, bekannt auch
unter ihrem früheren Frauennamen
Hedwig von Below und unter
dem Pſeudonym Hans von Be-
low, wurde am 1. Novbr. 1858 zu
Waldenburg in Schleſien als die
Tochter des Porzellan-Kunſtmalers
Karl Hennigs geboren u. verlebte
einen Teil ihrer Kindheit in Warm-
brunn. Als ſie ſieben Jahre alt war,
ſtarb der Vater, und die Mutter zog
nun mit ihren Kindern erſt nach
Breslau, dann nach Berlin. Hier
bildete ſich Hedwig für die Bühne
aus, gehörte derſelben aber nur kurze
Zeit an. Jm Jahre 1880 vermählte
ſie ſich mit dem ehemaligen Ritter-
gutsbeſitzer Karl von Below, den ſie
nach 13 jähriger Ehe durch den Tod
verlor. Seit dieſer Zeit widmet ſie
ſich nun der Schriftſtellerei. Jm Jahre
1899 ging ſie eine zweite Ehe ein mit
dem Bankdirektor H. Schmidt in Ber-
lin.
S: Die kleine Pfirſichblüte (M.),
1894. – Der wilde Alex (R.), 1895. –
Das Gauklerkind (N.), 1896. – Hu-
moresken, 1896. – Der Rächer alter
Schuld (R.), 1897. – Drei Einakter
(Die Herthaprieſterin – Lotosblume
– Mater Doloroſa), 1898. – Die Frau
Bürgermeiſter (Lſp.), 1898. – Das
Gauklerkind (E.), 1900. – Gerte (N.),
1903.
Schmidt, Heinrich, pſd. Poinz,
geb. zu Preßburg in Ungarn am 8.
Dezbr. 1815, ſtudierte in Jena die
Rechte und wurde am 2. Juni 1844
vom evangeliſchen Oberkonſiſtorium
zu Hermannſtadt in Siebenbürgen
zum Profeſſor der dortigen Rechts-
Akademie berufen. Hier wirkte er,
bis ihn die drohenden Zeitereigniſſe
mitten ins politiſche Leben warfen.
Am 29. Juni 1848 wurde er von den
Repräſentanten der ſächſiſchen Na-
tion zum Deputierten an das unga-
riſche Miniſterium u. an Kaiſer Fer-
dinand in Wien gewählt, ging im
Oktober an das kaiſerliche Hoflager
nach Olmütz, wo er in Angelegenhei-
ten Siebenbürgens eine rege Tätig-
keit entwickelte, und kehrte nach Un-
terdrückung der ungariſchen Erhebung
auf ſeinen Lehrſtuhl nach Hermann-
ſtadt zurück, den er bis zu ſeinem
Tode verſah, welchen er in einem An-
fall von Melancholie am 3. Mai 1870
in einem Walde bei Hermannſtadt
ſelbſt herbeiführte. Von 1849–50 re-
digierte er den „Siebenbürger Boten“
und 1861–65 die „Hermannſtädter
Zeitung“.
S: Aus den Ruinen des
Sachſenlandes in Siebenbürgen (Ge.),
1849.
*Schmidt, Hermann Otto, geb. am
7. Auguſt 1861 zu Sayda im ſächſi-
ſchen Erzgebirge, bildete ſich auf
einem Seminar zum Volksſchullehrer
aus und war als ſolcher drei Jahre
lang tätig. Dann legte er an einem
Gymnaſium ſein Abiturientenexamen
ab und ſtudierte nun in Leipzig Phi-
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |