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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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mark geboren. Sein Vater, der be-
kannte Hüttenmann, war von 1835
bis 1855 Werksdirektor in Präfali
(Kärnten) gewesen, war dann nach
Graz übergesiedelt u. widmete nun
seine Tätigkeit teils literarischem
Wirken in seinem Fache, teils den
öffentlichen Angelegenheiten als Land-
tags- und Reichstagsabgeordneter,
teils der Erziehung seiner Kinder,
insonderheit seines Sohnes Thomas,
dessen frühzeitig erwachte Neigung zu
den Naturwissenschaften er in jeder
Hinsicht nährte. Nachdem der Sohn
das Untergymnasium in Graz absol-
viert, studierte er an der dortigen
Handelsakademie und ging dann noch
auf ein Jahr nach München, wo er
am Polytechnikum sich besonders dem
Studium der Naturwissenschaften
widmete. Darauf kehrte er nach Graz
zurück, wo er noch gegenwärtig lebt.

S:

Die Opfernacht (Ep. G.), 1881. -
Roswitha (Ep. G.), 1882.

Schlegell, Rosa von,

geborne Be-
necke von Groeditzberg,
eine
Schwester der Dichterin Elisabeth
Le Maitre, wurde 1817 in Charlot-
tenburg geboren und vermählte sich
mit einem preußischen Offizier, spä-
teren General, als dessen Witwe sie
seit vielen Jahren in Breslau lebte.

S:

Margaretenblümchen (Ge.), 1871.
- Allerlei Dichterei, 1872.

Schleich, Martin,

geb. am 12. Fe-
bruar 1827 zu München, entstammte
einer freiherrlichen Familie, die zu-
letzt auf ihren Adelstitel verzichtete.
Der Vater war königl. Forstmeister
und starb frühe. Der Sohn besuchte
das Wilhelms-Gymnasium in Mün-
chen und studierte daselbst seit 1846
Philologie, widmete sich aber bald
ganz publizistischer Tätigkeit. Jm
Jahre 1848 gründete er den "Mün-
chener Punsch", ein humoristisches
Originalblatt, das er bis Ende 1871
herausgab und mit dem Beginn des
Jahres 1875 von neuem, diesmal
aber in veränderter Form und nur
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für kurze Zeit erscheinen ließ. Als
Politiker huldigte er, besonders als
sich die politischen Verhältnisse in
Deutschland mehr u. mehr zur Krisis
von 1866 zuspitzten, dem Partikula-
rismus, zu dessen entschiedensten
Vorkämpfern in Altbayern er ge-
hörte. Jm Jahre 1869 in die Kam-
mer gewählt, stimmte er gegen das
Ministerium Hohenlohe, und vertrat
die Rechte und Freiheiten der Ein-
zelstaaten. Als jedoch 1870 die un-
vermutete Kriegserklärung Frank-
reichs erfolgte, sprach er es als Not-
wendigkeit aus, mit Preußen und
Deutschland zu gehen. Er gehörte der
Kammer bis 1875 an, hielt sich erst
zu den Ultramontanen, dann zur
"Freien Vereinigung" und endlich
zur "Gemäßigten Partei". Sch. starb
in München am 13. Oktober 1881.

S:

Nero (Tr.), 1852. - Pim-
pelhuber im Gebirg, 1853. - Pim-
pelhuber in der Jndustrieausstel-
lung, 2. Aufl. 1854. - Gesammelte
Lustspiele und Volksstücke; II, 1862
[Jnhalt: Bürger u. Junker (1855). -
Das Heiratsversprechen. - Der Bür-
germeister v. Füssen. - Die Haushäl-
terin. - II. Drei Kandidaten. - Die
letzte Hexe. - Ansässig. - Das Kano-
nensieber]. Eine falsche Münchnerin
(Lsp.), 1864. - Renaissance. Ausge-
wählte Dichtungen von Jakob Balde
(in Gemeinschaft mit Joh. Schrott
übertr.), 1870. - Neue Lustspiele u.
Volksstücke, 1874. - Kraft u. Stoff
(Lsp.), 1879. - Jtalische Apriltage
[Erinnergn. an eine konfessionslose
Romfahrt), 1880. - Der Einsiedler
[Jude von Cäsarea] (Nachgelassener
humor. R., bearb. u. hrsg. von M. G.
Conrad), 1886.

Schleiden, Karl Heinrich,

Sohn
eines Physikus und Bruder des be-
kannten Naturforschers u. Dichters
Matthias Jakob Sch., wurde am. 8.
Oktbr. 1809 in Hamburg geboren u.
studierte nach Besuch des dortigen
Johanneums u. akademischen Gym-

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mark geboren. Sein Vater, der be-
kannte Hüttenmann, war von 1835
bis 1855 Werksdirektor in Präfali
(Kärnten) geweſen, war dann nach
Graz übergeſiedelt u. widmete nun
ſeine Tätigkeit teils literariſchem
Wirken in ſeinem Fache, teils den
öffentlichen Angelegenheiten als Land-
tags- und Reichstagsabgeordneter,
teils der Erziehung ſeiner Kinder,
inſonderheit ſeines Sohnes Thomas,
deſſen frühzeitig erwachte Neigung zu
den Naturwiſſenſchaften er in jeder
Hinſicht nährte. Nachdem der Sohn
das Untergymnaſium in Graz abſol-
viert, ſtudierte er an der dortigen
Handelsakademie und ging dann noch
auf ein Jahr nach München, wo er
am Polytechnikum ſich beſonders dem
Studium der Naturwiſſenſchaften
widmete. Darauf kehrte er nach Graz
zurück, wo er noch gegenwärtig lebt.

S:

Die Opfernacht (Ep. G.), 1881. –
Roswitha (Ep. G.), 1882.

Schlegell, Roſa von,

geborne Be-
necke von Groeditzberg,
eine
Schweſter der Dichterin Eliſabeth
Le Maitre, wurde 1817 in Charlot-
tenburg geboren und vermählte ſich
mit einem preußiſchen Offizier, ſpä-
teren General, als deſſen Witwe ſie
ſeit vielen Jahren in Breslau lebte.

S:

Margaretenblümchen (Ge.), 1871.
– Allerlei Dichterei, 1872.

Schleich, Martin,

geb. am 12. Fe-
bruar 1827 zu München, entſtammte
einer freiherrlichen Familie, die zu-
letzt auf ihren Adelstitel verzichtete.
Der Vater war königl. Forſtmeiſter
und ſtarb frühe. Der Sohn beſuchte
das Wilhelms-Gymnaſium in Mün-
chen und ſtudierte daſelbſt ſeit 1846
Philologie, widmete ſich aber bald
ganz publiziſtiſcher Tätigkeit. Jm
Jahre 1848 gründete er den „Mün-
chener Punſch“, ein humoriſtiſches
Originalblatt, das er bis Ende 1871
herausgab und mit dem Beginn des
Jahres 1875 von neuem, diesmal
aber in veränderter Form und nur
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für kurze Zeit erſcheinen ließ. Als
Politiker huldigte er, beſonders als
ſich die politiſchen Verhältniſſe in
Deutſchland mehr u. mehr zur Kriſis
von 1866 zuſpitzten, dem Partikula-
rismus, zu deſſen entſchiedenſten
Vorkämpfern in Altbayern er ge-
hörte. Jm Jahre 1869 in die Kam-
mer gewählt, ſtimmte er gegen das
Miniſterium Hohenlohe, und vertrat
die Rechte und Freiheiten der Ein-
zelſtaaten. Als jedoch 1870 die un-
vermutete Kriegserklärung Frank-
reichs erfolgte, ſprach er es als Not-
wendigkeit aus, mit Preußen und
Deutſchland zu gehen. Er gehörte der
Kammer bis 1875 an, hielt ſich erſt
zu den Ultramontanen, dann zur
„Freien Vereinigung“ und endlich
zur „Gemäßigten Partei“. Sch. ſtarb
in München am 13. Oktober 1881.

S:

Nero (Tr.), 1852. – Pim-
pelhuber im Gebirg, 1853. – Pim-
pelhuber in der Jnduſtrieausſtel-
lung, 2. Aufl. 1854. – Geſammelte
Luſtſpiele und Volksſtücke; II, 1862
[Jnhalt: Bürger u. Junker (1855). –
Das Heiratsverſprechen. – Der Bür-
germeiſter v. Füſſen. – Die Haushäl-
terin. – II. Drei Kandidaten. – Die
letzte Hexe. – Anſäſſig. – Das Kano-
nenſieber]. Eine falſche Münchnerin
(Lſp.), 1864. – Renaiſſance. Ausge-
wählte Dichtungen von Jakob Balde
(in Gemeinſchaft mit Joh. Schrott
übertr.), 1870. – Neue Luſtſpiele u.
Volksſtücke, 1874. – Kraft u. Stoff
(Lſp.), 1879. – Jtaliſche Apriltage
[Erinnergn. an eine konfeſſionsloſe
Romfahrt), 1880. – Der Einſiedler
[Jude von Cäſarea] (Nachgelaſſener
humor. R., bearb. u. hrsg. von M. G.
Conrad), 1886.

Schleiden, Karl Heinrich,

Sohn
eines Phyſikus und Bruder des be-
kannten Naturforſchers u. Dichters
Matthias Jakob Sch., wurde am. 8.
Oktbr. 1809 in Hamburg geboren u.
ſtudierte nach Beſuch des dortigen
Johanneums u. akademiſchen Gym-

* 13
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/197>, abgerufen am 25.11.2024.