Norddeutsche Novellen, 1884. - Die zwei Gesellen (Schsp.), 1905. - Allerhand Gereimtes (Ge.), 1807.
*Rocco, Friedrich Wilhelm,
Sohn des aus Genua stammenden Reitlehrers Francois R., der unter Napoleon I. als Oberstallmeister beim französischen Gesandten von Lagau nach Bremen gekommen war, wurde hier am 22. März 1819 gebo- ren, nach dem Tode seines Vaters (1831) im Waisenhause erzogen und ging im 20. Lebensjahre zur Bühne, der er bis zum 30. Jahre angehörte. Da ihm neben ersten komischen Rol- len auch zuletzt das Arrangement der Tänze zugewiesen war, so führte die letztgenannte Tätigkeit ihn schließ- lich zu einer höheren Auffassung von Wesen und Aufgabe der Tanz- kunst als einer wirklichen Kunst, und er beschloß, nachdem er sich 1849 dauernd in Halle niedergelassen hatte, ihr seine besten Gedanken und sein ungewöhnliches körperliches Geschick zu widmen. Aus dem ernsten Nach- denken über seine Kunst und zugleich aus den Forderungen des praktischen Bedürfnisses ging seine Schrift her- vor "Die natürliche und künstliche Bewegung des Körpers" (1857), nach deren Erscheinen ihn die Universität Halle sofort zum Universitäts-Exer- zitienmeister ernannte, welche Stel- lung er bis zu seinem Tode, 19. Ok- tober 1897, bekleidete. Jn den Kriegs- jahren 1870-71 hat er sich durch sein organisatorisches Wirken zugunsten verwundeter und ins Feld ziehender Krieger die Anerkennung weiter Kreise erworben. Letztere wurde ihm auch als plattdeutschen Schriftsteller zu- teil, und die Vereinigung plattd. Vereine hat ihm denn auch in Halle ein Grabdenkmal errichtet.
S:
Vor veertig Jahr (Plattd. Gesch. ut'n Bremer Lanne), 1880. 5. A. 1911. - Scheermann un Compagnie (En plattd. Gesch.), 1881. 2. A. 1911. - [Spaltenumbruch]
Roch
Kinner un ohle Lüde (Plattdeutsche Gesch. ut'n Bremer Lanne), 1882. - Großmutter Lührßen (Plattdeutsche E.), 1885. - De Komödjanten- Mudder (Erinnerungen ut min'n Leben), 1895.
*Rochholz, Ernst Ludwig,
geb. am 4. März 1809 zu Ansbach in Bayern, wurde als hinterlassener Sohn eines vor dem Feinde gefallenen bayrischen Beamten auf Staatskosten im königl. Jnstitut zu Neuburg an der Donau erzogen, studierte seit 1827 an der Universität München die Rechte, ging, weil unter König Ludwig I. in politische Untersuchung verwickelt u. 1833 aus München ausgewiesen, als Lehrer nach Hofwyl, Kt. Bern, von dort als Gymnasiallehrer nach Biel und wurde 1836 Professor an der Kantonsschule in Aarau. Jm Jahre 1866 trat er in den Ruhestand, weilte 1867-70 in Biel, kehrte dann nach Aarau zurück und betätigte sich nun- mehr als Konservator der kantonalen Altertumssammlung daselbst. 1884 verlieh ihm die Universität Bern die Doktorwürde. Seit 1860 gab er die "Argovia. Jahresschrift der histo- rischen Gesellschaft des Kts. Aargau" heraus. Er starb in der Nacht vom 28. zum 29. November (Oktober) 1892.
S:
Eidgenössische Liederchronik (Samml.), hrsg., 1835. - Camoens Lusiaden, übers., 1835. - Der neue Freidank (Gesch. der deutschen Lite- ratur), 1838. - Tragemunt (Neue Kindergedichte), 1852. - Schweizer- sagen a. d. Aargau; II, 1856. - Alle- mannisches Kinderlied u. Kinderspiel; II, 1867. - Deutscher Glaube und Brauch im Spiegel der heidnischen Vorzeit; II, 1867. - Naturmythen (Neue Schweizersagen), 1862. - Lie- derfibel, 3. A. 1872. - Drei Gau- göttinnen als Kirchenheilige, 1870. - Die Schweizerlegende vom Bruder Klaus von Flüe, 1875. - Deutsche Volks- und Heldenbücher; neu er- zählt, 1875. - Aargauer Weistümer,
*
[Spaltenumbruch]
Roc
münde.
S:
Norddeutſche Novellen, 1884. – Die zwei Geſellen (Schſp.), 1905. – Allerhand Gereimtes (Ge.), 1807.
*Rocco, Friedrich Wilhelm,
Sohn des aus Genua ſtammenden Reitlehrers François R., der unter Napoleon I. als Oberſtallmeiſter beim franzöſiſchen Geſandten von Lagau nach Bremen gekommen war, wurde hier am 22. März 1819 gebo- ren, nach dem Tode ſeines Vaters (1831) im Waiſenhauſe erzogen und ging im 20. Lebensjahre zur Bühne, der er bis zum 30. Jahre angehörte. Da ihm neben erſten komiſchen Rol- len auch zuletzt das Arrangement der Tänze zugewieſen war, ſo führte die letztgenannte Tätigkeit ihn ſchließ- lich zu einer höheren Auffaſſung von Weſen und Aufgabe der Tanz- kunſt als einer wirklichen Kunſt, und er beſchloß, nachdem er ſich 1849 dauernd in Halle niedergelaſſen hatte, ihr ſeine beſten Gedanken und ſein ungewöhnliches körperliches Geſchick zu widmen. Aus dem ernſten Nach- denken über ſeine Kunſt und zugleich aus den Forderungen des praktiſchen Bedürfniſſes ging ſeine Schrift her- vor „Die natürliche und künſtliche Bewegung des Körpers“ (1857), nach deren Erſcheinen ihn die Univerſität Halle ſofort zum Univerſitäts-Exer- zitienmeiſter ernannte, welche Stel- lung er bis zu ſeinem Tode, 19. Ok- tober 1897, bekleidete. Jn den Kriegs- jahren 1870–71 hat er ſich durch ſein organiſatoriſches Wirken zugunſten verwundeter und ins Feld ziehender Krieger die Anerkennung weiter Kreiſe erworben. Letztere wurde ihm auch als plattdeutſchen Schriftſteller zu- teil, und die Vereinigung plattd. Vereine hat ihm denn auch in Halle ein Grabdenkmal errichtet.
S:
Vor veertig Jahr (Plattd. Geſch. ut’n Bremer Lanne), 1880. 5. A. 1911. – Scheermann un Compagnie (En plattd. Geſch.), 1881. 2. A. 1911. – [Spaltenumbruch]
Roch
Kinner un ohle Lüde (Plattdeutſche Geſch. ut’n Bremer Lanne), 1882. – Großmutter Lührßen (Plattdeutſche E.), 1885. – De Komödjanten- Mudder (Erinnerungen ut min’n Leben), 1895.
*Rochholz, Ernſt Ludwig,
geb. am 4. März 1809 zu Ansbach in Bayern, wurde als hinterlaſſener Sohn eines vor dem Feinde gefallenen bayriſchen Beamten auf Staatskoſten im königl. Jnſtitut zu Neuburg an der Donau erzogen, ſtudierte ſeit 1827 an der Univerſität München die Rechte, ging, weil unter König Ludwig I. in politiſche Unterſuchung verwickelt u. 1833 aus München ausgewieſen, als Lehrer nach Hofwyl, Kt. Bern, von dort als Gymnaſiallehrer nach Biel und wurde 1836 Profeſſor an der Kantonsſchule in Aarau. Jm Jahre 1866 trat er in den Ruheſtand, weilte 1867–70 in Biel, kehrte dann nach Aarau zurück und betätigte ſich nun- mehr als Konſervator der kantonalen Altertumsſammlung daſelbſt. 1884 verlieh ihm die Univerſität Bern die Doktorwürde. Seit 1860 gab er die „Argovia. Jahresſchrift der hiſto- riſchen Geſellſchaft des Kts. Aargau“ heraus. Er ſtarb in der Nacht vom 28. zum 29. November (Oktober) 1892.
S:
Eidgenöſſiſche Liederchronik (Samml.), hrsg., 1835. – Camoens Luſiaden, überſ., 1835. – Der neue Freidank (Geſch. der deutſchen Lite- ratur), 1838. – Tragemunt (Neue Kindergedichte), 1852. – Schweizer- ſagen a. d. Aargau; II, 1856. – Alle- manniſches Kinderlied u. Kinderſpiel; II, 1867. – Deutſcher Glaube und Brauch im Spiegel der heidniſchen Vorzeit; II, 1867. – Naturmythen (Neue Schweizerſagen), 1862. – Lie- derfibel, 3. A. 1872. – Drei Gau- göttinnen als Kirchenheilige, 1870. – Die Schweizerlegende vom Bruder Klaus von Flüe, 1875. – Deutſche Volks- und Heldenbücher; neu er- zählt, 1875. – Aargauer Weistümer,
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Roc
Roch
münde.
S: Norddeutſche Novellen,
1884. – Die zwei Geſellen (Schſp.),
1905. – Allerhand Gereimtes (Ge.),
1807.
*Rocco, Friedrich Wilhelm,
Sohn des aus Genua ſtammenden
Reitlehrers François R., der unter
Napoleon I. als Oberſtallmeiſter
beim franzöſiſchen Geſandten von
Lagau nach Bremen gekommen war,
wurde hier am 22. März 1819 gebo-
ren, nach dem Tode ſeines Vaters
(1831) im Waiſenhauſe erzogen und
ging im 20. Lebensjahre zur Bühne,
der er bis zum 30. Jahre angehörte.
Da ihm neben erſten komiſchen Rol-
len auch zuletzt das Arrangement der
Tänze zugewieſen war, ſo führte die
letztgenannte Tätigkeit ihn ſchließ-
lich zu einer höheren Auffaſſung
von Weſen und Aufgabe der Tanz-
kunſt als einer wirklichen Kunſt, und
er beſchloß, nachdem er ſich 1849
dauernd in Halle niedergelaſſen hatte,
ihr ſeine beſten Gedanken und ſein
ungewöhnliches körperliches Geſchick
zu widmen. Aus dem ernſten Nach-
denken über ſeine Kunſt und zugleich
aus den Forderungen des praktiſchen
Bedürfniſſes ging ſeine Schrift her-
vor „Die natürliche und künſtliche
Bewegung des Körpers“ (1857), nach
deren Erſcheinen ihn die Univerſität
Halle ſofort zum Univerſitäts-Exer-
zitienmeiſter ernannte, welche Stel-
lung er bis zu ſeinem Tode, 19. Ok-
tober 1897, bekleidete. Jn den Kriegs-
jahren 1870–71 hat er ſich durch ſein
organiſatoriſches Wirken zugunſten
verwundeter und ins Feld ziehender
Krieger die Anerkennung weiter Kreiſe
erworben. Letztere wurde ihm auch
als plattdeutſchen Schriftſteller zu-
teil, und die Vereinigung plattd.
Vereine hat ihm denn auch in Halle
ein Grabdenkmal errichtet.
S: Vor
veertig Jahr (Plattd. Geſch. ut’n
Bremer Lanne), 1880. 5. A. 1911. –
Scheermann un Compagnie (En
plattd. Geſch.), 1881. 2. A. 1911. –
Kinner un ohle Lüde (Plattdeutſche
Geſch. ut’n Bremer Lanne), 1882. –
Großmutter Lührßen (Plattdeutſche
E.), 1885. – De Komödjanten-
Mudder (Erinnerungen ut min’n
Leben), 1895.
*Rochholz, Ernſt Ludwig, geb.
am 4. März 1809 zu Ansbach in
Bayern, wurde als hinterlaſſener
Sohn eines vor dem Feinde gefallenen
bayriſchen Beamten auf Staatskoſten
im königl. Jnſtitut zu Neuburg an der
Donau erzogen, ſtudierte ſeit 1827 an
der Univerſität München die Rechte,
ging, weil unter König Ludwig I. in
politiſche Unterſuchung verwickelt u.
1833 aus München ausgewieſen, als
Lehrer nach Hofwyl, Kt. Bern, von
dort als Gymnaſiallehrer nach Biel
und wurde 1836 Profeſſor an der
Kantonsſchule in Aarau. Jm Jahre
1866 trat er in den Ruheſtand, weilte
1867–70 in Biel, kehrte dann nach
Aarau zurück und betätigte ſich nun-
mehr als Konſervator der kantonalen
Altertumsſammlung daſelbſt. 1884
verlieh ihm die Univerſität Bern die
Doktorwürde. Seit 1860 gab er die
„Argovia. Jahresſchrift der hiſto-
riſchen Geſellſchaft des Kts. Aargau“
heraus. Er ſtarb in der Nacht vom
28. zum 29. November (Oktober)
1892.
S: Eidgenöſſiſche Liederchronik
(Samml.), hrsg., 1835. – Camoens
Luſiaden, überſ., 1835. – Der neue
Freidank (Geſch. der deutſchen Lite-
ratur), 1838. – Tragemunt (Neue
Kindergedichte), 1852. – Schweizer-
ſagen a. d. Aargau; II, 1856. – Alle-
manniſches Kinderlied u. Kinderſpiel;
II, 1867. – Deutſcher Glaube und
Brauch im Spiegel der heidniſchen
Vorzeit; II, 1867. – Naturmythen
(Neue Schweizerſagen), 1862. – Lie-
derfibel, 3. A. 1872. – Drei Gau-
göttinnen als Kirchenheilige, 1870. –
Die Schweizerlegende vom Bruder
Klaus von Flüe, 1875. – Deutſche
Volks- und Heldenbücher; neu er-
zählt, 1875. – Aargauer Weistümer,
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/19>, abgerufen am 16.02.2025.
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