Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schi lang (Schw.), 1891. - Bajazzo in derHeimat (Parodie, mit Costa), 1894. - Wiener Humoresken, 1892. - Neues Wiener Kindertheater, 1894. - Wien über alles! (P.), 1901. - Die Hoch- zeit der Schwiegermutter (P.), 1903. - Servus Brezina (P.), 1903. - Es lebe der Fasching! (P.), 1904. - Der Onkel aus Amerika (P.), 1904. Schiesl, Joseph, * am 8. Juli 1820 S: Plinganser, oder: Die baye- Schießer, Kaspar, geboren 1812 zu Schi hagte dem Jüngling nicht, und soübernahm er eine Kleinkinderschule in Basel. Den Anlaß zur Fortbil- dung, den er hier vergebens suchte, fand er später in Winterthur, wo der Unterricht u. der Umgang geist- voller Männer, sowie die Hilfe edler Freunde im heimatlichen Kanton es ihm möglich machte, einen höhern Standpunkt zu erklimmen. Jm Mai 1833 begab sich Sch. als Privatleh- rer nach Liestal, wo er am 3. August den Stutzen ergriff u. mit dem Hel- denhäufchen von Baselland den Söld- nern des reichen Basel entgegenzog, die mit Feuer u. Schwert die junge Freiheit unterdrücken wollten. Sch. starb als Bezirkslehrer in Zurzach am 9. April 1839. Kurz vor seinem Tode hatte er an Ludwig Uhland seine Dichtung in 27 Balladen "Die Schwabenkriege" übersandt, die seit- dem nie mehr zum Vorschein gekom- men ist. S: Jugendträume und Le- Schiewick, Heinrich, * am 4. Juli S:
Schiff, Hermann (eigentlich David *
Schi lang (Schw.), 1891. – Bajazzo in derHeimat (Parodie, mit Coſta), 1894. – Wiener Humoresken, 1892. – Neues Wiener Kindertheater, 1894. – Wien über alles! (P.), 1901. – Die Hoch- zeit der Schwiegermutter (P.), 1903. – Servus Brezina (P.), 1903. – Es lebe der Faſching! (P.), 1904. – Der Onkel aus Amerika (P.), 1904. Schiesl, Joſeph, * am 8. Juli 1820 S: Plinganſer, oder: Die baye- Schießer, Kaſpar, geboren 1812 zu Schi hagte dem Jüngling nicht, und ſoübernahm er eine Kleinkinderſchule in Baſel. Den Anlaß zur Fortbil- dung, den er hier vergebens ſuchte, fand er ſpäter in Winterthur, wo der Unterricht u. der Umgang geiſt- voller Männer, ſowie die Hilfe edler Freunde im heimatlichen Kanton es ihm möglich machte, einen höhern Standpunkt zu erklimmen. Jm Mai 1833 begab ſich Sch. als Privatleh- rer nach Lieſtal, wo er am 3. Auguſt den Stutzen ergriff u. mit dem Hel- denhäufchen von Baſelland den Söld- nern des reichen Baſel entgegenzog, die mit Feuer u. Schwert die junge Freiheit unterdrücken wollten. Sch. ſtarb als Bezirkslehrer in Zurzach am 9. April 1839. Kurz vor ſeinem Tode hatte er an Ludwig Uhland ſeine Dichtung in 27 Balladen „Die Schwabenkriege“ überſandt, die ſeit- dem nie mehr zum Vorſchein gekom- men iſt. S: Jugendträume und Le- Schiewick, Heinrich, * am 4. Juli S:
Schiff, Hermann (eigentlich David *
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Schi
Schi
lang (Schw.), 1891. – Bajazzo in der
Heimat (Parodie, mit Coſta), 1894. –
Wiener Humoresken, 1892. – Neues
Wiener Kindertheater, 1894. – Wien
über alles! (P.), 1901. – Die Hoch-
zeit der Schwiegermutter (P.), 1903.
– Servus Brezina (P.), 1903. – Es
lebe der Faſching! (P.), 1904. – Der
Onkel aus Amerika (P.), 1904.
Schiesl, Joſeph, * am 8. Juli 1820
zu Burglengfeld bei Regensburg als
der Sohn eines königl. bayeriſchen
Aſſeſſors, war mit 14 Jahren ſchon
gänzlich verwaiſt. Er beſuchte das
Gymnaſium und Lyzeum in Regens-
burg und ſtudierte an der Univerſi-
tät München die Rechtswiſſenſchaft.
Obwohl er unleugbares Talent für
die Malerei beſaß, wagte er doch
wegen ſchwacher Augen nicht, dieſe
Kunſt an der Münchener Akademie
zu verfolgen, und ein Lehramt für
Geſchichte u. Philoſophie, wozu ihn
beſondere Neigung zog, war in der
bayeriſchen Reaktionszeit unter Abel
für ihn unerreichbar. So wählte er
die Laufbahn eines Einzelrichters u.
fand ſeine erſte Anſtellung im Jahre
1851. Seit 1862 Landrichter in Re-
genſtauf bei Regensburg, trat er
1886 in den Ruheſtand und zog nach
Stadtamhof, wo er am 6. Mai 1889
ſtarb.
S: Plinganſer, oder: Die baye-
riſchen Landesverteidiger (Vaterld.
Tr.), 1843. – Gedichte eines Süd-
deutſchen, 1869. – Das Teſtament
eines Dichters (Dramen), 1880 (Jn-
halt: Torquemada. – Falkland. –
Jan de Witt). – Dramen in Proſa,
1885 [Jnhalt: Sedan. – Jrredenta.
– Die Landesverteidiger. – Der Jllu-
minat. – Anhang: Heidelbeerwein
(Humoriſt. Ep.)].
Schießer, Kaſpar, geboren 1812 zu
Schwändi, Kanton Glarus, dankte
der Natur mehr als dem Unterrichte.
Jm Jahre 1822 in die Linthkolonie
aufgenommen, erwarb er ſich dort
die erſten Elemente ſeines Wiſſens.
Der landwirtſchaftliche Beruf be-
hagte dem Jüngling nicht, und ſo
übernahm er eine Kleinkinderſchule
in Baſel. Den Anlaß zur Fortbil-
dung, den er hier vergebens ſuchte,
fand er ſpäter in Winterthur, wo
der Unterricht u. der Umgang geiſt-
voller Männer, ſowie die Hilfe edler
Freunde im heimatlichen Kanton es
ihm möglich machte, einen höhern
Standpunkt zu erklimmen. Jm Mai
1833 begab ſich Sch. als Privatleh-
rer nach Lieſtal, wo er am 3. Auguſt
den Stutzen ergriff u. mit dem Hel-
denhäufchen von Baſelland den Söld-
nern des reichen Baſel entgegenzog,
die mit Feuer u. Schwert die junge
Freiheit unterdrücken wollten. Sch.
ſtarb als Bezirkslehrer in Zurzach
am 9. April 1839. Kurz vor ſeinem
Tode hatte er an Ludwig Uhland
ſeine Dichtung in 27 Balladen „Die
Schwabenkriege“ überſandt, die ſeit-
dem nie mehr zum Vorſchein gekom-
men iſt.
S: Jugendträume und Le-
benswahrheit, 1834. – Der heilige
Gallus, 1837. – Gedichte, 1838.
Schiewick, Heinrich, * am 4. Juli
1861 zu Altona, wandte ſich frühe der
Bühne zu und erhielt ſeine Ausbil-
dung vorwiegend durch den bekann-
ten Dichter Karl Görner. Er fand
Engagements 1881 in Altona und
Flensburg, 1882 in Hamburg, 1883
in Lüneburg u. nachdem er 1884–85
ſeiner Militärpflicht genügt, 1886 in
Metz u. Sondershauſen, während er
in den Sommermonaten der Jahre
1885–87 am Uniontheater in Han-
nover tätig war. Seit dem 1. Sep-
tember 1887 iſt er Mitglied des kgl.
Theaters in Hannover. Er iſt als
Vortragskünſtler, beſonders platt-
deutſcher Dichtungen, bekannt.
S:
Der Juiſter Schickſalsoffenbarung
(Kom. D.), 1893.
Schiff, Hermann (eigentlich David
Bär Schiff), pſeud. Jſaak Ber-
nays und Heinrich Freeſe, ein
Vetter Heinrich Heines, wurde am
1. Mai 1801 von jüdiſchen Eltern
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