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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Scha
Dornau, wurde am 12. August
1866 in Magdeburg geboren u. lebt
jetzt (1908) in Groß-Lichterfelde bei
Berlin.

S:

Das Kuckucksei (Eine
Familiengesch.), 1900. - Hohe Schule
(R.), 1901. - Die Siegerin (R.), 1904.
- Grad dör! (R.), 1905. - Unfrei
(E.), 1905. - Das Licht (R.), 1905. -
Kameraden (R.), 1908. - Gäste auf
Ober-Friebach (Humor. R.), 1909.
- Die Wunderblume (Hum. Klein-
stadt-R.), 1911. - Briefe einer an-
gehenden Schwiegermutter, 1912.

*Schawaller, Fritz,

entstammt
einer französischen Emigrantenfami-
lie, die nach Aufhebung des Edikts
von Nantes in Preußen eine neue
Heimat gefunden hatte, und wurde
am 15. Dezbr. 1860 zu Birkenfelde,
einem ostpreußischen Rittergute, ge-
boren. Aus seiner dort verlebten
Jugendzeit, die er in Freiheit und
Ungebundenheit in innigem Zusam-
menleben mit der Natur genoß, ist
ihm seine Liebe für die letztere ge-
blieben. Nachdem er in Lyck und
Hohenstein die Gymnasien besucht,
widmete er sich dem Studium der
Theologie, wurde dann Rektor der
Stadtschule zu Darkehmen u. danach
Oberlehrer am Schullehrerseminar zu
Karalene. So wohl er sich auch in
diesem Wirkungskreise fühlte, siegte
doch schließlich die alte Vorliebe für
das Pfarramt, und so übernahm er
ein solches in dem lieblich gelegenen
litauischen Dorfe Obehlischken. Seit
dem Jahre 1889 wirkt er als evang.
Pfarrer zu Braunsberg im Ermlande
u. verwaltet dort seit 1895 auch die
Superintendentur.

S:

Kiana (Poet.
E.), 1886. - Jehu (Ep. D.), 1889. -
Königin Luise (Dr. f. d. Volksbühne),
1891. - Die evangelischen Salzburger
in Wort und Bild (Festsp.), 1900. -
Das Blutgericht zu Thorn (Dr.),
1909.

*Scheel, Emilie,

wurde am 27. Fe-
bruar 1852 in Sontra, einem kleinen
Städtchen im ehemaligen Kurhessen
[Spaltenumbruch]

Sche
geboren, wo ihr Vater Friedrich
Quentin, ehemaliger kurhessischer
Referendar, das Amt eines Bürger-
meisters angenommen hatte, um end-
lich seine Braut, mit der er zehn
Jahre verlobt war, heimführen zu
können. Derselbe wurde in der Re-
aktionszeit der fünfziger Jahre sei-
nes Amtes entsetzt und mußte nach
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sein, die untergeordnete Stelle eines
Sekretärs auf der Domäne Kloster
Haina einnehmen zu können; in-
dessen rückte er nach der Annexion
Kurhessens (1866) zum Domänen-
verwalter auf und damit in einen be-
deutenden Wirkungskreis. Jn Haina
verlebte Emilie ihre Jugendjahre.
Der Vater unterrichtete sie selber,
führte sie sogar in die lateinische und
griechische Sprache ein. Jm Jahre
1874 reichte sie dem Arzt der Anstalt,
Dr. Otto Scheel, ihre Hand zum Ehe-
bunde. Die Ehe blieb kinderlos, und
das Gefühl des großen Entbehrens
veranlaßte wohl das Ehepaar, eine
ausgedehnte Geselligkeit zu suchen.
Jndessen verliefen die Jahre in un-
getrübtem Glück, bis Emilie endlich
auf ein schmerzliches Krankenlager
gebettet ward, das sie erst nach drei
Jahren verlassen konnte. Eine Ope-
ration in Marburg, wo sie 16 Wo-
chen weilen mußte, errettete sie zwar
vom Tode, brachte aber doch auch
keine völlige Genesung. Jhrer sonst
unermüdlichen Tätigkeit im Haus-
halt war für immer ein Ziel gesetzt,
und ein Trost für sie in den Tagen
des Leidens war es, ihre poetische
Begabung pflegen und vertiefen zu
können. Sie starb am 14. August
1897 nach neunjähriger Krankheit.

S:

Am Edderstrand (Ein Sang aus
dem Kattenland), 1895.

Scheele, Karl,

wurde am 31. Mai
1810 zu Magdeburg geboren, wo
sein Vater Pfarrer an St. Petri war.
Er besuchte die Gymnasien in Mag-
deburg und nur vorübergehend die

*


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Scha
Dornau, wurde am 12. Auguſt
1866 in Magdeburg geboren u. lebt
jetzt (1908) in Groß-Lichterfelde bei
Berlin.

S:

Das Kuckucksei (Eine
Familiengeſch.), 1900. – Hohe Schule
(R.), 1901. – Die Siegerin (R.), 1904.
– Grad dör! (R.), 1905. – Unfrei
(E.), 1905. – Das Licht (R.), 1905. –
Kameraden (R.), 1908. – Gäſte auf
Ober-Friebach (Humor. R.), 1909.
– Die Wunderblume (Hum. Klein-
ſtadt-R.), 1911. – Briefe einer an-
gehenden Schwiegermutter, 1912.

*Schawaller, Fritz,

entſtammt
einer franzöſiſchen Emigrantenfami-
lie, die nach Aufhebung des Edikts
von Nantes in Preußen eine neue
Heimat gefunden hatte, und wurde
am 15. Dezbr. 1860 zu Birkenfelde,
einem oſtpreußiſchen Rittergute, ge-
boren. Aus ſeiner dort verlebten
Jugendzeit, die er in Freiheit und
Ungebundenheit in innigem Zuſam-
menleben mit der Natur genoß, iſt
ihm ſeine Liebe für die letztere ge-
blieben. Nachdem er in Lyck und
Hohenſtein die Gymnaſien beſucht,
widmete er ſich dem Studium der
Theologie, wurde dann Rektor der
Stadtſchule zu Darkehmen u. danach
Oberlehrer am Schullehrerſeminar zu
Karalene. So wohl er ſich auch in
dieſem Wirkungskreiſe fühlte, ſiegte
doch ſchließlich die alte Vorliebe für
das Pfarramt, und ſo übernahm er
ein ſolches in dem lieblich gelegenen
litauiſchen Dorfe Obehliſchken. Seit
dem Jahre 1889 wirkt er als evang.
Pfarrer zu Braunsberg im Ermlande
u. verwaltet dort ſeit 1895 auch die
Superintendentur.

S:

Kiana (Poet.
E.), 1886. – Jehu (Ep. D.), 1889. –
Königin Luiſe (Dr. f. d. Volksbühne),
1891. – Die evangeliſchen Salzburger
in Wort und Bild (Feſtſp.), 1900. –
Das Blutgericht zu Thorn (Dr.),
1909.

*Scheel, Emilie,

wurde am 27. Fe-
bruar 1852 in Sontra, einem kleinen
Städtchen im ehemaligen Kurheſſen
[Spaltenumbruch]

Sche
geboren, wo ihr Vater Friedrich
Quentin, ehemaliger kurheſſiſcher
Referendar, das Amt eines Bürger-
meiſters angenommen hatte, um end-
lich ſeine Braut, mit der er zehn
Jahre verlobt war, heimführen zu
können. Derſelbe wurde in der Re-
aktionszeit der fünfziger Jahre ſei-
nes Amtes entſetzt und mußte nach
Jahren ſchwerer Sorgen zufrieden
ſein, die untergeordnete Stelle eines
Sekretärs auf der Domäne Kloſter
Haina einnehmen zu können; in-
deſſen rückte er nach der Annexion
Kurheſſens (1866) zum Domänen-
verwalter auf und damit in einen be-
deutenden Wirkungskreis. Jn Haina
verlebte Emilie ihre Jugendjahre.
Der Vater unterrichtete ſie ſelber,
führte ſie ſogar in die lateiniſche und
griechiſche Sprache ein. Jm Jahre
1874 reichte ſie dem Arzt der Anſtalt,
Dr. Otto Scheel, ihre Hand zum Ehe-
bunde. Die Ehe blieb kinderlos, und
das Gefühl des großen Entbehrens
veranlaßte wohl das Ehepaar, eine
ausgedehnte Geſelligkeit zu ſuchen.
Jndeſſen verliefen die Jahre in un-
getrübtem Glück, bis Emilie endlich
auf ein ſchmerzliches Krankenlager
gebettet ward, das ſie erſt nach drei
Jahren verlaſſen konnte. Eine Ope-
ration in Marburg, wo ſie 16 Wo-
chen weilen mußte, errettete ſie zwar
vom Tode, brachte aber doch auch
keine völlige Geneſung. Jhrer ſonſt
unermüdlichen Tätigkeit im Haus-
halt war für immer ein Ziel geſetzt,
und ein Troſt für ſie in den Tagen
des Leidens war es, ihre poetiſche
Begabung pflegen und vertiefen zu
können. Sie ſtarb am 14. Auguſt
1897 nach neunjähriger Krankheit.

S:

Am Edderſtrand (Ein Sang aus
dem Kattenland), 1895.

Scheele, Karl,

wurde am 31. Mai
1810 zu Magdeburg geboren, wo
ſein Vater Pfarrer an St. Petri war.
Er beſuchte die Gymnaſien in Mag-
deburg und nur vorübergehend die

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[152/0156] Scha Sche Dornau, wurde am 12. Auguſt 1866 in Magdeburg geboren u. lebt jetzt (1908) in Groß-Lichterfelde bei Berlin. S: Das Kuckucksei (Eine Familiengeſch.), 1900. – Hohe Schule (R.), 1901. – Die Siegerin (R.), 1904. – Grad dör! (R.), 1905. – Unfrei (E.), 1905. – Das Licht (R.), 1905. – Kameraden (R.), 1908. – Gäſte auf Ober-Friebach (Humor. R.), 1909. – Die Wunderblume (Hum. Klein- ſtadt-R.), 1911. – Briefe einer an- gehenden Schwiegermutter, 1912. *Schawaller, Fritz, entſtammt einer franzöſiſchen Emigrantenfami- lie, die nach Aufhebung des Edikts von Nantes in Preußen eine neue Heimat gefunden hatte, und wurde am 15. Dezbr. 1860 zu Birkenfelde, einem oſtpreußiſchen Rittergute, ge- boren. Aus ſeiner dort verlebten Jugendzeit, die er in Freiheit und Ungebundenheit in innigem Zuſam- menleben mit der Natur genoß, iſt ihm ſeine Liebe für die letztere ge- blieben. Nachdem er in Lyck und Hohenſtein die Gymnaſien beſucht, widmete er ſich dem Studium der Theologie, wurde dann Rektor der Stadtſchule zu Darkehmen u. danach Oberlehrer am Schullehrerſeminar zu Karalene. So wohl er ſich auch in dieſem Wirkungskreiſe fühlte, ſiegte doch ſchließlich die alte Vorliebe für das Pfarramt, und ſo übernahm er ein ſolches in dem lieblich gelegenen litauiſchen Dorfe Obehliſchken. Seit dem Jahre 1889 wirkt er als evang. Pfarrer zu Braunsberg im Ermlande u. verwaltet dort ſeit 1895 auch die Superintendentur. S: Kiana (Poet. E.), 1886. – Jehu (Ep. D.), 1889. – Königin Luiſe (Dr. f. d. Volksbühne), 1891. – Die evangeliſchen Salzburger in Wort und Bild (Feſtſp.), 1900. – Das Blutgericht zu Thorn (Dr.), 1909. *Scheel, Emilie, wurde am 27. Fe- bruar 1852 in Sontra, einem kleinen Städtchen im ehemaligen Kurheſſen geboren, wo ihr Vater Friedrich Quentin, ehemaliger kurheſſiſcher Referendar, das Amt eines Bürger- meiſters angenommen hatte, um end- lich ſeine Braut, mit der er zehn Jahre verlobt war, heimführen zu können. Derſelbe wurde in der Re- aktionszeit der fünfziger Jahre ſei- nes Amtes entſetzt und mußte nach Jahren ſchwerer Sorgen zufrieden ſein, die untergeordnete Stelle eines Sekretärs auf der Domäne Kloſter Haina einnehmen zu können; in- deſſen rückte er nach der Annexion Kurheſſens (1866) zum Domänen- verwalter auf und damit in einen be- deutenden Wirkungskreis. Jn Haina verlebte Emilie ihre Jugendjahre. Der Vater unterrichtete ſie ſelber, führte ſie ſogar in die lateiniſche und griechiſche Sprache ein. Jm Jahre 1874 reichte ſie dem Arzt der Anſtalt, Dr. Otto Scheel, ihre Hand zum Ehe- bunde. Die Ehe blieb kinderlos, und das Gefühl des großen Entbehrens veranlaßte wohl das Ehepaar, eine ausgedehnte Geſelligkeit zu ſuchen. Jndeſſen verliefen die Jahre in un- getrübtem Glück, bis Emilie endlich auf ein ſchmerzliches Krankenlager gebettet ward, das ſie erſt nach drei Jahren verlaſſen konnte. Eine Ope- ration in Marburg, wo ſie 16 Wo- chen weilen mußte, errettete ſie zwar vom Tode, brachte aber doch auch keine völlige Geneſung. Jhrer ſonſt unermüdlichen Tätigkeit im Haus- halt war für immer ein Ziel geſetzt, und ein Troſt für ſie in den Tagen des Leidens war es, ihre poetiſche Begabung pflegen und vertiefen zu können. Sie ſtarb am 14. Auguſt 1897 nach neunjähriger Krankheit. S: Am Edderſtrand (Ein Sang aus dem Kattenland), 1895. Scheele, Karl, wurde am 31. Mai 1810 zu Magdeburg geboren, wo ſein Vater Pfarrer an St. Petri war. Er beſuchte die Gymnaſien in Mag- deburg und nur vorübergehend die *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/156>, abgerufen am 23.11.2024.