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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gedichte, 1905. - Der große Jroniker
und sein Werk (Träumereien zwischen
Fels und Meer), 1907; IV, 1907-12.
(2. Tl. a. u. d. T.: Die Utopie, 1909.
- 2. u. 3. Tl. a. u. d. T.: Das My-
sterium des Demiurgos, 1911.) -
Helios-Phantasien (Ge.), 1908. -
Gedichte eines Lebendig-Begrabenen
(Gesamtausg.); III, 1910 (Jnhalt:
I. Ariana, Traum der Luft und
Hebräische Lieder. - II. - Lazzaro-
nesken, saturnische Phantasien, Oden
und anderes. - III. Der Pilger der
Sophrosyne, die Zukunftswelt und
anderes.)

*Schaible, Karl Heinrich,

geb. am
7. April 1824 zu Offenburg in B. als
der Sohn des Oberamtschirurgen
Dr. Sch., besuchte das Gymnasium
seiner Vaterstadt und das Lyceum in
Rastatt u. studierte 1843-48 in Frei-
burg und Heidelberg Medizin. Eben
im Begriff, das Staatsexamen zu
machen, ward er in die politischen
Bewegungen und die badische Revo-
lution hineingezogen u. mußte schließ-
lich ins Exil wandern. Er beabsich-
tigte sich in Frankreich niederzulassen,
studierte ein Jahr lang in Straßburg
und Nancy und vom Januar 1850
bis November 1853 in Paris, erwarb
auch im Mai 1853 von der Uni-
versität Basel die Würde eines Dr.
med. et chir.
wurde dann aber aus
Paris und Frankreich ausgewiesen.
Er wandte sich nach England. Nach
den gegebenen Verhältnissen war es
ihm unmöglich, sich dort als Arzt eine
Stellung zu verschaffen: er ging des-
halb zum Lehrfach über und erwarb
sich noch im Mai 1854 von der Uni-
versität Tübingen das Diplom eines
Dr. phil. und Magister art. liber.
Seine Wirksamkeit als Schulmann
begann er 1855 am College of Pre-
ceptors
in London, an welchem er
auch in den folgenden 28 Jahren all-
jährlich zum Examinator erwählt
ward, seit 1858 auch dem höchsten u.
leitenden Rate des Jnstituts als Mit-
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Scha
glied angehörte. Ebenso fungierte
Sch. 1860-65 und 1877-82 als Exa-
minator an der Universität in Lon-
don und 1862-82 als Mitglied des
Lehrerstabes der Royal Military
Academy
in Woolwich, in welcher
unter andern auch Napoleons III.
Sohn, Prinz Louis Napoleon, sein
Schüler war. Jn der dem englischen
Königshause nahestehenden Familie
Argyll war Sch. auch 1871-78 als
Lehrer für deutsche Sprache u. Lite-
ratur tätig. Eine so angenehme und
ersprießliche Tätigkeit ließ denn auch
Sch. von der 1861 ihm zu teil gewor-
denen Amnestie keinen Gebrauch ma-
chen, und erst 1883 zwang ihn ein
heftiger Anfall von rheumatischer
Gicht, die alte Heimat wieder aufzu-
suchen. Er ließ sich erst in Heidelberg
nieder, zog nach mehreren Jahren
nach Freiburg in Br., wohnte seit
1894 in dem urgroßväterlichen Hause
zu Offenburg und kehrte am 1. Okto-
ber 1898 nach Heidelberg zurück, wo
er am 21. Septbr. 1899 starb. Außer
einer Reihe wertvoller medizinischer
und pädagogischer Schriften in eng-
lischer und deutscher Sprache, infolge
deren ihm mannigfache Ehrenmit-
gliedschaften und Titularauszeich-
nungen zuteil wurden, veröffentlichte
er

S:

Deutsche Stich- und Hiebworte
(Kulturgeschichtl. Sittenbild), 1879. -
Scherz und Ernst (Poesie und Prosa,
für die Kompositionsabende des deut-
schen Athenäums in London), 1888.
- Die Juden in London (Kulturhist.
Bild), 1890. - Siebenunddreißig
Jahre aus dem Leben eines Exilier-
ten, 1895. - Die Frau im Altertum
(Kulturgeschichtl. Bild), 1898.

Schalek, Alice Therese Emma,


pseud. Paul Michaely, wurde am
21. August 1874 in Wien als die
Tochter des Kaufmanns Heinrich Sch.
geboren, lebt noch jetzt daselbst und
gehört dem Vorstande des Vereins
deutscher Schriftstellerinnen u. Künst-
lerinnen an. Jn den letzten Jahren

*


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Scha
Gedichte, 1905. – Der große Jroniker
und ſein Werk (Träumereien zwiſchen
Fels und Meer), 1907; IV, 1907–12.
(2. Tl. a. u. d. T.: Die Utopie, 1909.
– 2. u. 3. Tl. a. u. d. T.: Das My-
ſterium des Demiurgos, 1911.) –
Helios-Phantaſien (Ge.), 1908. –
Gedichte eines Lebendig-Begrabenen
(Geſamtausg.); III, 1910 (Jnhalt:
I. Ariana, Traum der Luft und
Hebräiſche Lieder. – II. – Lazzaro-
nesken, ſaturniſche Phantaſien, Oden
und anderes. – III. Der Pilger der
Sophroſyne, die Zukunftswelt und
anderes.)

*Schaible, Karl Heinrich,

geb. am
7. April 1824 zu Offenburg in B. als
der Sohn des Oberamtschirurgen
Dr. Sch., beſuchte das Gymnaſium
ſeiner Vaterſtadt und das Lyceum in
Raſtatt u. ſtudierte 1843–48 in Frei-
burg und Heidelberg Medizin. Eben
im Begriff, das Staatsexamen zu
machen, ward er in die politiſchen
Bewegungen und die badiſche Revo-
lution hineingezogen u. mußte ſchließ-
lich ins Exil wandern. Er beabſich-
tigte ſich in Frankreich niederzulaſſen,
ſtudierte ein Jahr lang in Straßburg
und Nancy und vom Januar 1850
bis November 1853 in Paris, erwarb
auch im Mai 1853 von der Uni-
verſität Baſel die Würde eines Dr.
med. et chir.
wurde dann aber aus
Paris und Frankreich ausgewieſen.
Er wandte ſich nach England. Nach
den gegebenen Verhältniſſen war es
ihm unmöglich, ſich dort als Arzt eine
Stellung zu verſchaffen: er ging des-
halb zum Lehrfach über und erwarb
ſich noch im Mai 1854 von der Uni-
verſität Tübingen das Diplom eines
Dr. phil. und Magister art. liber.
Seine Wirkſamkeit als Schulmann
begann er 1855 am College of Pre-
ceptors
in London, an welchem er
auch in den folgenden 28 Jahren all-
jährlich zum Examinator erwählt
ward, ſeit 1858 auch dem höchſten u.
leitenden Rate des Jnſtituts als Mit-
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Scha
glied angehörte. Ebenſo fungierte
Sch. 1860–65 und 1877–82 als Exa-
minator an der Univerſität in Lon-
don und 1862–82 als Mitglied des
Lehrerſtabes der Royal Military
Academy
in Woolwich, in welcher
unter andern auch Napoleons III.
Sohn, Prinz Louis Napoleon, ſein
Schüler war. Jn der dem engliſchen
Königshauſe naheſtehenden Familie
Argyll war Sch. auch 1871–78 als
Lehrer für deutſche Sprache u. Lite-
ratur tätig. Eine ſo angenehme und
erſprießliche Tätigkeit ließ denn auch
Sch. von der 1861 ihm zu teil gewor-
denen Amneſtie keinen Gebrauch ma-
chen, und erſt 1883 zwang ihn ein
heftiger Anfall von rheumatiſcher
Gicht, die alte Heimat wieder aufzu-
ſuchen. Er ließ ſich erſt in Heidelberg
nieder, zog nach mehreren Jahren
nach Freiburg in Br., wohnte ſeit
1894 in dem urgroßväterlichen Hauſe
zu Offenburg und kehrte am 1. Okto-
ber 1898 nach Heidelberg zurück, wo
er am 21. Septbr. 1899 ſtarb. Außer
einer Reihe wertvoller mediziniſcher
und pädagogiſcher Schriften in eng-
liſcher und deutſcher Sprache, infolge
deren ihm mannigfache Ehrenmit-
gliedſchaften und Titularauszeich-
nungen zuteil wurden, veröffentlichte
er

S:

Deutſche Stich- und Hiebworte
(Kulturgeſchichtl. Sittenbild), 1879. –
Scherz und Ernſt (Poeſie und Proſa,
für die Kompoſitionsabende des deut-
ſchen Athenäums in London), 1888.
– Die Juden in London (Kulturhiſt.
Bild), 1890. – Siebenunddreißig
Jahre aus dem Leben eines Exilier-
ten, 1895. – Die Frau im Altertum
(Kulturgeſchichtl. Bild), 1898.

Schalek, Alice Thereſe Emma,


pſeud. Paul Michaely, wurde am
21. Auguſt 1874 in Wien als die
Tochter des Kaufmanns Heinrich Sch.
geboren, lebt noch jetzt daſelbſt und
gehört dem Vorſtande des Vereins
deutſcher Schriftſtellerinnen u. Künſt-
lerinnen an. Jn den letzten Jahren

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/143>, abgerufen am 25.11.2024.