Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Schae
ner Vaterstadt, wo er sich dem Stu-
dium der Rechte widmete. Durch
Schellings berühmte Vorlesungen
wurde er für die Philosophie gewon-
nen, welche er auch später in Berlin
und dann wieder in München neben
seinen Rechtsstudien mit besonderem
Eifer betrieb. Jm Jahre 1839 habi-
litierte er sich in Erlangen als Privat-
dozent, unternahm 1845 zur Fort-
setzung seiner ästhetischen Studien
eine Reise nach Jtalien und wurde
nach seiner Rückkehr 1846 außer-
ordentlicher Professor der Philoso-
phie. Er starb zu Nürnberg im Hause
seiner Mutter am 13. Juli 1852. Die

S:

Erinnerungen an Emil August
von Schaden; hrsg. von H. W. J.
Thiersch, 1853, enthält auch Dich-
tungen des Genannten.

*Schaefer, Anny,

geb. am 13.
November 1859 zu Diez a. d. Lahn,
verbrachte den größten Teil ihrer
Jugend im Elternhause zu Gmund
am Tegernsee. Die imposante Berg-
welt mit ihren tannendurchwürzten
Wäldern, die Sagen singenden Wel-
len des lieblichen Tegernsees wirkten
mächtig auf das schwärmerisch poesie-
volle Gemüt des jungen Mädchens.
Durch den langen und innigen Ver-
kehr mit den Bewohnern der bayrisch.
Berge wurde Anny so ganz in deren
Leben und Eigenarten eingeweiht,
daß ihr später die Charakteristik der-
selben in ihren mundartlichen Dich-
tungen wohl gelingen mußte. Bald
nach dem Tode ihres Vaters ver-
mählte sie sich 1882 mit Dr. jur. Karl
Schaefer in München, wo sie jetzt noch
lebt.

S:

Aus die boarisch'n Berg'
(Ge. in oberbayr. Mundart), 1892. -
Bauernliab' (Oberbayr. Volksstück),
1892. - Auf'm Sunnwendhof (Volks-
stück im Dialekt), 1892. - Jn der
zwat'n Jnstanz, oder: Bauernstolz
(Volksst.), 1893.

Schäfer, Antonia,

pseud. Cor-
delia,
wurde im November 1804 zu
Czaslau in Böhmen als die Tochter
[Spaltenumbruch]

Schae
des k. k. österreich. Hauptmanns von
Lützow geboren. Derselbe starb
bereits nach drei Jahren infolge eines
Sturzes mit dem Pferde in Mecklen-
burg, der Heimat der Mutter. Letz-
tere zog mit ihren drei Kindern nach
Böhmen zurück und 1812 zu Ver-
wandten an den Rhein. Jm Jahre
1818 starb die Mutter, und Antonia
kam nun zu einer Tante nach Aachen,
wo sie bis zu deren Tode (1823) blieb.
Dann kehrte sie zu ihrer Großtante
in der Nähe von Bonn zurück, bei der
sie ihre Jugend in tiefer Einsamkeit
verlebte. Später verheiratete sie sich
mit einem Dr. Schäfer in Königs-
winter am Rhein, wo sie im Februar
1887 starb.

S:

Alwina, oder: Die
Proselytin, 1840. - Julie und Marie
(Br. über den kathol. Kultus), 1846.
- Emilie, oder: Die getrennte Ehe,
1850. - Ethnea, oder: Die Sklaven
der Engländer, 1856. - Paris und
Rom (Familiengesch.), 1861. - Der
Testeid (Hist. R.), 1862. - Schloß
Kreuzberg an der Ahr, 1878.

*Schäfer, Bernhard,

geb. am 16.
Mai 1877 in Mannheim, studierte in
Heidelberg neuere Sprachen und Ger-
manistik, absolvierte im März 1901
in Karlsruhe sein Staatsexamen, trat
jedoch alsbald aus sozialen Gründen
in den preußischen Schuldienst über
und wurde Ostern 1902 Oberlehrer
am Gymnasium in Zabrze (Ober-
schlesie[n]). Seit Ostern 1907 wirkt er
in gleicher Eigenschaft am Real-
gymnasium in Lünen (Westfalen).

S:

Sehnen und Frohsinn (Ge.), 1905.
- Englische Gedichte in metrischer
Übertragung (Progr.), 1908. - Sodele
mei Herzele (Humor. Ge. in Pfälzer
Mundart), 1908. - Die kleine Eifer-
sucht und andere Erzählungen, 1911.

*Schaefer, Friedrich Johannes
Wilhelm,

geb. am 26. Septbr. 1857
zu Wolfenbüttel, wo sein Vater Ober-
lehrer am Gymnasium war, besuchte
die dortige Bürgerschule und bis zur
Konsirmation das Gymnasium, wor-

*


[Spaltenumbruch]

Schae
ner Vaterſtadt, wo er ſich dem Stu-
dium der Rechte widmete. Durch
Schellings berühmte Vorleſungen
wurde er für die Philoſophie gewon-
nen, welche er auch ſpäter in Berlin
und dann wieder in München neben
ſeinen Rechtsſtudien mit beſonderem
Eifer betrieb. Jm Jahre 1839 habi-
litierte er ſich in Erlangen als Privat-
dozent, unternahm 1845 zur Fort-
ſetzung ſeiner äſthetiſchen Studien
eine Reiſe nach Jtalien und wurde
nach ſeiner Rückkehr 1846 außer-
ordentlicher Profeſſor der Philoſo-
phie. Er ſtarb zu Nürnberg im Hauſe
ſeiner Mutter am 13. Juli 1852. Die

S:

Erinnerungen an Emil Auguſt
von Schaden; hrsg. von H. W. J.
Thierſch, 1853, enthält auch Dich-
tungen des Genannten.

*Schaefer, Anny,

geb. am 13.
November 1859 zu Diez a. d. Lahn,
verbrachte den größten Teil ihrer
Jugend im Elternhauſe zu Gmund
am Tegernſee. Die impoſante Berg-
welt mit ihren tannendurchwürzten
Wäldern, die Sagen ſingenden Wel-
len des lieblichen Tegernſees wirkten
mächtig auf das ſchwärmeriſch poeſie-
volle Gemüt des jungen Mädchens.
Durch den langen und innigen Ver-
kehr mit den Bewohnern der bayriſch.
Berge wurde Anny ſo ganz in deren
Leben und Eigenarten eingeweiht,
daß ihr ſpäter die Charakteriſtik der-
ſelben in ihren mundartlichen Dich-
tungen wohl gelingen mußte. Bald
nach dem Tode ihres Vaters ver-
mählte ſie ſich 1882 mit Dr. jur. Karl
Schaefer in München, wo ſie jetzt noch
lebt.

S:

Aus die boariſch’n Berg’
(Ge. in oberbayr. Mundart), 1892. –
Bauernliab’ (Oberbayr. Volksſtück),
1892. – Auf’m Sunnwendhof (Volks-
ſtück im Dialekt), 1892. – Jn der
zwat’n Jnſtanz, oder: Bauernſtolz
(Volksſt.), 1893.

Schäfer, Antonia,

pſeud. Cor-
delia,
wurde im November 1804 zu
Czaslau in Böhmen als die Tochter
[Spaltenumbruch]

Schae
des k. k. öſterreich. Hauptmanns von
Lützow geboren. Derſelbe ſtarb
bereits nach drei Jahren infolge eines
Sturzes mit dem Pferde in Mecklen-
burg, der Heimat der Mutter. Letz-
tere zog mit ihren drei Kindern nach
Böhmen zurück und 1812 zu Ver-
wandten an den Rhein. Jm Jahre
1818 ſtarb die Mutter, und Antonia
kam nun zu einer Tante nach Aachen,
wo ſie bis zu deren Tode (1823) blieb.
Dann kehrte ſie zu ihrer Großtante
in der Nähe von Bonn zurück, bei der
ſie ihre Jugend in tiefer Einſamkeit
verlebte. Später verheiratete ſie ſich
mit einem Dr. Schäfer in Königs-
winter am Rhein, wo ſie im Februar
1887 ſtarb.

S:

Alwina, oder: Die
Proſelytin, 1840. – Julie und Marie
(Br. über den kathol. Kultus), 1846.
– Emilie, oder: Die getrennte Ehe,
1850. – Ethnea, oder: Die Sklaven
der Engländer, 1856. – Paris und
Rom (Familiengeſch.), 1861. – Der
Teſteid (Hiſt. R.), 1862. – Schloß
Kreuzberg an der Ahr, 1878.

*Schäfer, Bernhard,

geb. am 16.
Mai 1877 in Mannheim, ſtudierte in
Heidelberg neuere Sprachen und Ger-
maniſtik, abſolvierte im März 1901
in Karlsruhe ſein Staatsexamen, trat
jedoch alsbald aus ſozialen Gründen
in den preußiſchen Schuldienſt über
und wurde Oſtern 1902 Oberlehrer
am Gymnaſium in Zabrze (Ober-
ſchleſie[n]). Seit Oſtern 1907 wirkt er
in gleicher Eigenſchaft am Real-
gymnaſium in Lünen (Weſtfalen).

S:

Sehnen und Frohſinn (Ge.), 1905.
– Engliſche Gedichte in metriſcher
Übertragung (Progr.), 1908. – Sodele
mei Herzele (Humor. Ge. in Pfälzer
Mundart), 1908. – Die kleine Eifer-
ſucht und andere Erzählungen, 1911.

*Schaefer, Friedrich Johannes
Wilhelm,

geb. am 26. Septbr. 1857
zu Wolfenbüttel, wo ſein Vater Ober-
lehrer am Gymnaſium war, beſuchte
die dortige Bürgerſchule und bis zur
Konſirmation das Gymnaſium, wor-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0134" n="130"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Schae</hi></fw><lb/>
ner Vater&#x017F;tadt, wo er &#x017F;ich dem Stu-<lb/>
dium der Rechte widmete. Durch<lb/>
Schellings berühmte Vorle&#x017F;ungen<lb/>
wurde er für die Philo&#x017F;ophie gewon-<lb/>
nen, welche er auch &#x017F;päter in Berlin<lb/>
und dann wieder in München neben<lb/>
&#x017F;einen Rechts&#x017F;tudien mit be&#x017F;onderem<lb/>
Eifer betrieb. Jm Jahre 1839 habi-<lb/>
litierte er &#x017F;ich in Erlangen als Privat-<lb/>
dozent, unternahm 1845 zur Fort-<lb/>
&#x017F;etzung &#x017F;einer ä&#x017F;theti&#x017F;chen Studien<lb/>
eine Rei&#x017F;e nach Jtalien und wurde<lb/>
nach &#x017F;einer Rückkehr 1846 außer-<lb/>
ordentlicher Profe&#x017F;&#x017F;or der Philo&#x017F;o-<lb/>
phie. Er &#x017F;tarb zu Nürnberg im Hau&#x017F;e<lb/>
&#x017F;einer Mutter am 13. Juli 1852. Die<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Erinnerungen an Emil Augu&#x017F;t<lb/>
von Schaden; hrsg. von H. W. J.<lb/>
Thier&#x017F;ch, 1853, enthält auch Dich-<lb/>
tungen des Genannten.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Schaefer,</hi> Anny,</persName>
        </head>
        <p> geb. am 13.<lb/>
November 1859 zu Diez a. d. Lahn,<lb/>
verbrachte den größten Teil ihrer<lb/>
Jugend im Elternhau&#x017F;e zu Gmund<lb/>
am Tegern&#x017F;ee. Die impo&#x017F;ante Berg-<lb/>
welt mit ihren tannendurchwürzten<lb/>
Wäldern, die Sagen &#x017F;ingenden Wel-<lb/>
len des lieblichen Tegern&#x017F;ees wirkten<lb/>
mächtig auf das &#x017F;chwärmeri&#x017F;ch poe&#x017F;ie-<lb/>
volle Gemüt des jungen Mädchens.<lb/>
Durch den langen und innigen Ver-<lb/>
kehr mit den Bewohnern der bayri&#x017F;ch.<lb/>
Berge wurde Anny &#x017F;o ganz in deren<lb/>
Leben und Eigenarten eingeweiht,<lb/>
daß ihr &#x017F;päter die Charakteri&#x017F;tik der-<lb/>
&#x017F;elben in ihren mundartlichen Dich-<lb/>
tungen wohl gelingen mußte. Bald<lb/>
nach dem Tode ihres Vaters ver-<lb/>
mählte &#x017F;ie &#x017F;ich 1882 mit <hi rendition="#aq">Dr. jur.</hi> Karl<lb/>
Schaefer in München, wo &#x017F;ie jetzt noch<lb/>
lebt. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Aus die boari&#x017F;ch&#x2019;n Berg&#x2019;<lb/>
(Ge. in oberbayr. Mundart), 1892. &#x2013;<lb/>
Bauernliab&#x2019; (Oberbayr. Volks&#x017F;tück),<lb/>
1892. &#x2013; Auf&#x2019;m Sunnwendhof (Volks-<lb/>
&#x017F;tück im Dialekt), 1892. &#x2013; Jn der<lb/>
zwat&#x2019;n Jn&#x017F;tanz, oder: Bauern&#x017F;tolz<lb/>
(Volks&#x017F;t.), 1893.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Schäfer,</hi> Antonia,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;eud. <hi rendition="#g">Cor-<lb/>
delia,</hi> wurde im November 1804 zu<lb/>
Czaslau in Böhmen als die Tochter<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Schae</hi></fw><lb/>
des k. k. ö&#x017F;terreich. Hauptmanns von<lb/><hi rendition="#g">Lützow</hi> geboren. Der&#x017F;elbe &#x017F;tarb<lb/>
bereits nach drei Jahren infolge eines<lb/>
Sturzes mit dem Pferde in Mecklen-<lb/>
burg, der Heimat der Mutter. Letz-<lb/>
tere zog mit ihren drei Kindern nach<lb/>
Böhmen zurück und 1812 zu Ver-<lb/>
wandten an den Rhein. Jm Jahre<lb/>
1818 &#x017F;tarb die Mutter, und Antonia<lb/>
kam nun zu einer Tante nach Aachen,<lb/>
wo &#x017F;ie bis zu deren Tode (1823) blieb.<lb/>
Dann kehrte &#x017F;ie zu ihrer Großtante<lb/>
in der Nähe von Bonn zurück, bei der<lb/>
&#x017F;ie ihre Jugend in tiefer Ein&#x017F;amkeit<lb/>
verlebte. Später verheiratete &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
mit einem <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#g">Schäfer</hi> in Königs-<lb/>
winter am Rhein, wo &#x017F;ie im Februar<lb/>
1887 &#x017F;tarb. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Alwina, oder: Die<lb/>
Pro&#x017F;elytin, 1840. &#x2013; Julie und Marie<lb/>
(Br. über den kathol. Kultus), 1846.<lb/>
&#x2013; Emilie, oder: Die getrennte Ehe,<lb/>
1850. &#x2013; Ethnea, oder: Die Sklaven<lb/>
der Engländer, 1856. &#x2013; Paris und<lb/>
Rom (Familienge&#x017F;ch.), 1861. &#x2013; Der<lb/>
Te&#x017F;teid (Hi&#x017F;t. R.), 1862. &#x2013; Schloß<lb/>
Kreuzberg an der Ahr, 1878.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Schäfer,</hi> Bernhard,</persName>
        </head>
        <p> geb. am 16.<lb/>
Mai 1877 in Mannheim, &#x017F;tudierte in<lb/>
Heidelberg neuere Sprachen und Ger-<lb/>
mani&#x017F;tik, ab&#x017F;olvierte im März 1901<lb/>
in Karlsruhe &#x017F;ein Staatsexamen, trat<lb/>
jedoch alsbald aus &#x017F;ozialen Gründen<lb/>
in den preußi&#x017F;chen Schuldien&#x017F;t über<lb/>
und wurde O&#x017F;tern 1902 Oberlehrer<lb/>
am Gymna&#x017F;ium in Zabrze (Ober-<lb/>
&#x017F;chle&#x017F;ie<supplied>n</supplied>). Seit O&#x017F;tern 1907 wirkt er<lb/>
in gleicher Eigen&#x017F;chaft am Real-<lb/>
gymna&#x017F;ium in Lünen (We&#x017F;tfalen).<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Sehnen und Froh&#x017F;inn (Ge.), 1905.<lb/>
&#x2013; Engli&#x017F;che Gedichte in metri&#x017F;cher<lb/>
Übertragung (Progr.), 1908. &#x2013; Sodele<lb/>
mei Herzele (Humor. Ge. in Pfälzer<lb/>
Mundart), 1908. &#x2013; Die kleine Eifer-<lb/>
&#x017F;ucht und andere Erzählungen, 1911.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Schaefer,</hi> <hi rendition="#g">Friedrich</hi> Johannes<lb/>
Wilhelm,</persName>
        </head>
        <p> geb. am 26. Septbr. 1857<lb/>
zu Wolfenbüttel, wo &#x017F;ein Vater Ober-<lb/>
lehrer am Gymna&#x017F;ium war, be&#x017F;uchte<lb/>
die dortige Bürger&#x017F;chule und bis zur<lb/>
Kon&#x017F;irmation das Gymna&#x017F;ium, wor-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[130/0134] Schae Schae ner Vaterſtadt, wo er ſich dem Stu- dium der Rechte widmete. Durch Schellings berühmte Vorleſungen wurde er für die Philoſophie gewon- nen, welche er auch ſpäter in Berlin und dann wieder in München neben ſeinen Rechtsſtudien mit beſonderem Eifer betrieb. Jm Jahre 1839 habi- litierte er ſich in Erlangen als Privat- dozent, unternahm 1845 zur Fort- ſetzung ſeiner äſthetiſchen Studien eine Reiſe nach Jtalien und wurde nach ſeiner Rückkehr 1846 außer- ordentlicher Profeſſor der Philoſo- phie. Er ſtarb zu Nürnberg im Hauſe ſeiner Mutter am 13. Juli 1852. Die S: Erinnerungen an Emil Auguſt von Schaden; hrsg. von H. W. J. Thierſch, 1853, enthält auch Dich- tungen des Genannten. *Schaefer, Anny, geb. am 13. November 1859 zu Diez a. d. Lahn, verbrachte den größten Teil ihrer Jugend im Elternhauſe zu Gmund am Tegernſee. Die impoſante Berg- welt mit ihren tannendurchwürzten Wäldern, die Sagen ſingenden Wel- len des lieblichen Tegernſees wirkten mächtig auf das ſchwärmeriſch poeſie- volle Gemüt des jungen Mädchens. Durch den langen und innigen Ver- kehr mit den Bewohnern der bayriſch. Berge wurde Anny ſo ganz in deren Leben und Eigenarten eingeweiht, daß ihr ſpäter die Charakteriſtik der- ſelben in ihren mundartlichen Dich- tungen wohl gelingen mußte. Bald nach dem Tode ihres Vaters ver- mählte ſie ſich 1882 mit Dr. jur. Karl Schaefer in München, wo ſie jetzt noch lebt. S: Aus die boariſch’n Berg’ (Ge. in oberbayr. Mundart), 1892. – Bauernliab’ (Oberbayr. Volksſtück), 1892. – Auf’m Sunnwendhof (Volks- ſtück im Dialekt), 1892. – Jn der zwat’n Jnſtanz, oder: Bauernſtolz (Volksſt.), 1893. Schäfer, Antonia, pſeud. Cor- delia, wurde im November 1804 zu Czaslau in Böhmen als die Tochter des k. k. öſterreich. Hauptmanns von Lützow geboren. Derſelbe ſtarb bereits nach drei Jahren infolge eines Sturzes mit dem Pferde in Mecklen- burg, der Heimat der Mutter. Letz- tere zog mit ihren drei Kindern nach Böhmen zurück und 1812 zu Ver- wandten an den Rhein. Jm Jahre 1818 ſtarb die Mutter, und Antonia kam nun zu einer Tante nach Aachen, wo ſie bis zu deren Tode (1823) blieb. Dann kehrte ſie zu ihrer Großtante in der Nähe von Bonn zurück, bei der ſie ihre Jugend in tiefer Einſamkeit verlebte. Später verheiratete ſie ſich mit einem Dr. Schäfer in Königs- winter am Rhein, wo ſie im Februar 1887 ſtarb. S: Alwina, oder: Die Proſelytin, 1840. – Julie und Marie (Br. über den kathol. Kultus), 1846. – Emilie, oder: Die getrennte Ehe, 1850. – Ethnea, oder: Die Sklaven der Engländer, 1856. – Paris und Rom (Familiengeſch.), 1861. – Der Teſteid (Hiſt. R.), 1862. – Schloß Kreuzberg an der Ahr, 1878. *Schäfer, Bernhard, geb. am 16. Mai 1877 in Mannheim, ſtudierte in Heidelberg neuere Sprachen und Ger- maniſtik, abſolvierte im März 1901 in Karlsruhe ſein Staatsexamen, trat jedoch alsbald aus ſozialen Gründen in den preußiſchen Schuldienſt über und wurde Oſtern 1902 Oberlehrer am Gymnaſium in Zabrze (Ober- ſchleſien). Seit Oſtern 1907 wirkt er in gleicher Eigenſchaft am Real- gymnaſium in Lünen (Weſtfalen). S: Sehnen und Frohſinn (Ge.), 1905. – Engliſche Gedichte in metriſcher Übertragung (Progr.), 1908. – Sodele mei Herzele (Humor. Ge. in Pfälzer Mundart), 1908. – Die kleine Eifer- ſucht und andere Erzählungen, 1911. *Schaefer, Friedrich Johannes Wilhelm, geb. am 26. Septbr. 1857 zu Wolfenbüttel, wo ſein Vater Ober- lehrer am Gymnaſium war, beſuchte die dortige Bürgerſchule und bis zur Konſirmation das Gymnaſium, wor- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/134
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/134>, abgerufen am 22.12.2024.