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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mir
drängte sich ihr die Gewißheit von
der Unheilbarkeit ihres Leidens auf.
Aber in demselben Maße, als ihr ent-
schwand, was dem Leben Reiz zu ver-
leihen vermag, wandte sich ihr die
Himmelstochter Poesie zu, das Dun-
kel ihrer Leidensnacht mit lichten
Strahlen erhellend. Soweit es ihre
Gebrechlichkeit zuließ, suchte sie ihre
alten Eltern zu pflegen, und übertrug
ihre Kindesliebe u. Opferfreudigkeit
nach dem Tode des Vaters (+ 1891)
auf die von da ab stets kränkelnde
Mutter. Wenige Monate nach dem
Tode der letzteren schied sie selbst am
6. Oktbr. 1898 aus dieser Welt. Sie
hat vieles aus dem Englischen und
Französischen, vorwiegend aber aus
dem Holländischen übersetzt.

S:

Aus
stiller Welt. Ein Trostbüchlein (Ge.),
1890. - Jm Kampfe um die Ehre
(E. n. d. Holländ.), 1896. - Nach
oben! (Ge., hrsg. von ihrer Schwe-
ster Maria), 1900.

Miris,

Pseud. für Franz Bonn;
s. d.!

Mirring, Emil,

pseud. Alfred
Ritter,
geboren am 24. Juni 1865
in Landsberg a. W., (1888) Redakteur
der "Danziger Zeitung" in Danzig,
(1899) in Berlin.

S:

Aus der Gym-
nasialzeit (Hum.), 1884. - Paul und
Katharina (Schsp.), 1896.

*Mirsky-Tauber, Regina,

ge-
boren am 16. Juli 1865 in Kun-St.-
Miklosch als die Tochter des dor-
tigen Rabbiners S. D. Tauber,
kam frühzeitig mit den Eltern nach
Semlin, wo sie Volksschul- u. Privat-
unterricht genoß, siedelte dann nach
Crajowa (Rumänien) und später nach
Jassy über. Hier begann sie ihre
schriftstellerische Tätigkeit als Bericht-
erstatterin des "Bukarester Tage-
blatt". Dann verlegte sie ihren Wohn-
sitz nach Tarnopol und darauf nach
Belovar (Kroatien), wo sie Jahre
lang Mitarbeiterin der "Agramer
Zeitung" war und sich mit dem Kan-
tor am dortigen Tempel, Leo Mirsky,
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Mis
verheiratete. Seit 1898 lebt sie in
Prag, wo ihr Gatte am Neuen Tem-
pel als erster Kantor Anstellung ge-
funden hat, und hier übernahm sie
1903 die Redaktion der Fabrikzeitung
"Der Kaffeetisch".

S:

Hausfrauen-
lieder und andere harmlose Gedichte,
1898. 2. A. 1900. - Ein Komödiant
(Dr.), 1902. - Schüttelreime (Ein
kurzweilig Büchlein), 1904. - Hexen-
sabbat (Grotesken u. Sk.), 1910. 2. A.
1911.

Misch, Robert,

geb. am 6. Febr.
1860 auf dem väterlichen Rittergute
Zarczyn bei Bromberg, kam mit zwei
Jahren nach Berlin, besuchte hier das
französische Gymnasium und wurde
später, nach dem frühen Tode seines
Vaters, einem Alumnat in Braun-
schweig übergeben. Nach Verlin 1877
zurückgekehrt, besuchte er noch die
Friedrichs-Werdersche Gewerbeschule
daselbst, um sich auf Wunsch der
Seinigen für die Jngenieurwissen-
schaften vorzubereiten. Jnzwischen
hatte er ein Trauerspiel "Tarquinius
Superbus" geschrieben u. der Direk-
tion des Stadttheaters in Hamburg
vorgelegt, die es zwar für unaufführ-
bar, aber doch für talentvoll erklärte,
so daß sich M. entschloß, sich poetischer
Tätigkeit zu widmen. Er betrieb jetzt
vorwiegend philosophische und lite-
rarische Studien und ging dann, um
praktische Erfahrungen zu sammeln,
zur Bühne. Er spielte in Halberstadt,
Rudolstadt, Potsdam, St. Gallen, mit
dem Ensemble des Berliner Residenz-
theaters in Amsterdam u. ging dann
nach München, wo er noch einige
Jahre an der Universität Geschichte,
Philosophie, Literatur und Ästhetik
studierte. Nach seiner Verheiratung
mit seiner Braut, die er in der
Schweiz kennen gelernt hatte, trat
er als Kunstkritiker in die Redaktion
des "Wiesbadener Tageblatts" ein
(1887), legte aber infolge eines Kon-
flikts mit der Wiesbadener Hofbühne
seine Stelle nieder u. kehrte nach Ber-

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Mir
drängte ſich ihr die Gewißheit von
der Unheilbarkeit ihres Leidens auf.
Aber in demſelben Maße, als ihr ent-
ſchwand, was dem Leben Reiz zu ver-
leihen vermag, wandte ſich ihr die
Himmelstochter Poeſie zu, das Dun-
kel ihrer Leidensnacht mit lichten
Strahlen erhellend. Soweit es ihre
Gebrechlichkeit zuließ, ſuchte ſie ihre
alten Eltern zu pflegen, und übertrug
ihre Kindesliebe u. Opferfreudigkeit
nach dem Tode des Vaters († 1891)
auf die von da ab ſtets kränkelnde
Mutter. Wenige Monate nach dem
Tode der letzteren ſchied ſie ſelbſt am
6. Oktbr. 1898 aus dieſer Welt. Sie
hat vieles aus dem Engliſchen und
Franzöſiſchen, vorwiegend aber aus
dem Holländiſchen überſetzt.

S:

Aus
ſtiller Welt. Ein Troſtbüchlein (Ge.),
1890. ‒ Jm Kampfe um die Ehre
(E. n. d. Holländ.), 1896. ‒ Nach
oben! (Ge., hrsg. von ihrer Schwe-
ſter Maria), 1900.

Miris,

Pſeud. für Franz Bonn;
ſ. d.!

Mirring, Emil,

pſeud. Alfred
Ritter,
geboren am 24. Juni 1865
in Landsberg a. W., (1888) Redakteur
der „Danziger Zeitung“ in Danzig,
(1899) in Berlin.

S:

Aus der Gym-
naſialzeit (Hum.), 1884. ‒ Paul und
Katharina (Schſp.), 1896.

*Mirsky-Tauber, Regina,

ge-
boren am 16. Juli 1865 in Kun-St.-
Mikloſch als die Tochter des dor-
tigen Rabbiners S. D. Tauber,
kam frühzeitig mit den Eltern nach
Semlin, wo ſie Volksſchul- u. Privat-
unterricht genoß, ſiedelte dann nach
Crajowa (Rumänien) und ſpäter nach
Jaſſy über. Hier begann ſie ihre
ſchriftſtelleriſche Tätigkeit als Bericht-
erſtatterin des „Bukareſter Tage-
blatt“. Dann verlegte ſie ihren Wohn-
ſitz nach Tarnopol und darauf nach
Belovar (Kroatien), wo ſie Jahre
lang Mitarbeiterin der „Agramer
Zeitung“ war und ſich mit dem Kan-
tor am dortigen Tempel, Leo Mirsky,
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Miſ
verheiratete. Seit 1898 lebt ſie in
Prag, wo ihr Gatte am Neuen Tem-
pel als erſter Kantor Anſtellung ge-
funden hat, und hier übernahm ſie
1903 die Redaktion der Fabrikzeitung
„Der Kaffeetiſch“.

S:

Hausfrauen-
lieder und andere harmloſe Gedichte,
1898. 2. A. 1900. ‒ Ein Komödiant
(Dr.), 1902. ‒ Schüttelreime (Ein
kurzweilig Büchlein), 1904. ‒ Hexen-
ſabbat (Grotesken u. Sk.), 1910. 2. A.
1911.

Miſch, Robert,

geb. am 6. Febr.
1860 auf dem väterlichen Rittergute
Zarczyn bei Bromberg, kam mit zwei
Jahren nach Berlin, beſuchte hier das
franzöſiſche Gymnaſium und wurde
ſpäter, nach dem frühen Tode ſeines
Vaters, einem Alumnat in Braun-
ſchweig übergeben. Nach Verlin 1877
zurückgekehrt, beſuchte er noch die
Friedrichs-Werderſche Gewerbeſchule
daſelbſt, um ſich auf Wunſch der
Seinigen für die Jngenieurwiſſen-
ſchaften vorzubereiten. Jnzwiſchen
hatte er ein Trauerſpiel „Tarquinius
Superbus“ geſchrieben u. der Direk-
tion des Stadttheaters in Hamburg
vorgelegt, die es zwar für unaufführ-
bar, aber doch für talentvoll erklärte,
ſo daß ſich M. entſchloß, ſich poetiſcher
Tätigkeit zu widmen. Er betrieb jetzt
vorwiegend philoſophiſche und lite-
rariſche Studien und ging dann, um
praktiſche Erfahrungen zu ſammeln,
zur Bühne. Er ſpielte in Halberſtadt,
Rudolſtadt, Potsdam, St. Gallen, mit
dem Enſemble des Berliner Reſidenz-
theaters in Amſterdam u. ging dann
nach München, wo er noch einige
Jahre an der Univerſität Geſchichte,
Philoſophie, Literatur und Äſthetik
ſtudierte. Nach ſeiner Verheiratung
mit ſeiner Braut, die er in der
Schweiz kennen gelernt hatte, trat
er als Kunſtkritiker in die Redaktion
des „Wiesbadener Tageblatts“ ein
(1887), legte aber infolge eines Kon-
flikts mit der Wiesbadener Hofbühne
ſeine Stelle nieder u. kehrte nach Ber-

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/9>, abgerufen am 23.11.2024.