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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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reisender tätig war und 1868 das
Organ für keramische Jndustrie, den
"Sprechsaal" gründete, den er mit
Prof. Schmidt herausgab. Er starb
daselbst Ende Oktbr. 1882.

S:

Poe-
tische Bilder aus dem Leben, 1864.

Müller, Fritz,

Pseud. für August
Gerhardi;
s. d.!

*Müller, Gustav Adolf,

wurde
am 24. Mai 1866 in Buch bei Walds-
hut (Baden) als der Sohn eines
armen Volksschullehrers geboren, der
1867 nach Großsachsen bei Weinheim,
1876 nach Ebringen und darauf nach
Norsingen versetzt ward und dem
Sohne auch den ersten Unterricht er-
teilte. Später besuchte er das Gym-
nasium in Freiburg i. B., ging 1882
mit seinem Großoheim Dr. Joseph
Beck, dem bekannten badischen Staats-
manne und Freund und Biographen
Wessenbergs, nach Stuttgart u. nach
Becks Tode 1844 nach Konstanz, wo
er das Gymnasium absolvierte. Er
studierte, seiner Neigung folgend, in
Tübingen u. Freiburg i. Br. Philo-
logie, Literatur u. Geschichte, beson-
ders aber vorgeschichtliche und klas-
sische Archäologie, weilte deshalb
1887-88 in Jtalien, wo er, besonders
in Rom, sich eifrig an Ausgrabungen
beteiligte und auch die christliche
Archäologie zu seiner Lieblingswissen-
schaft erkor. Jm Jnteresse derselben
war er auch später, in den Jahren
1893, 1897 u. 1909, wieder in Jtalien.
Jnzwischen war M. promoviert wor-
den, hatte sich dann verheiratet und
1889 seinen Wohnsitz nach München
verlegt. Hier war er dichterisch und
wissenschaftlich tätig bis zum Herbst
1892, wo er als Bevollmächtigter vom
"Museum für Völkerkunde in Leip-
zig" zum Leiter der "Antiquitäten-
Zeitschrift" nach Straßburg i. E. be-
rufen ward. Jm Jahre 1895 wurde
er zum Vorstandsmitgliede der Kom-
mission zur Erhaltung der geschicht-
lichen Denkmäler in Elsaß erwählt,
verlegte aber schon im Herbst 1896
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Mül
seinen Wohnsitz nach München, wo er
in den Dienst der Presse trat, in deren
Mission er im Laufe der folgenden
Jahre außer Jtalien auch Frankreich,
England, Österreich u. die nordischen
Länder kennen lernte. Jn München
gab er 1896-1898 die "Allgem. Hand-
werkerzeitung" heraus, wirkte darauf
bis 1902 als Redakteur in Bremen u.
hat seitdem an verschiedenen Orten
(Hannover, Eisenach, Weimar, Mainz,
Koburg, Freiburg i. Br., Cleve) ge-
weilt, während er sich den Sommer
über auf Reisen befindet. Außer
einer Anzahl archäologischer u. histo-
rischer Schriften veröffentlichte er

S:

Nausikaa (Schsp.), 1890. Neue
Bearbeitung 1899. - Des fahrenden
Burschen Lieder in Liebesfreud und
Herzeleid, 1891. 2. A. 1894. - Die
Schlacht bei Sendling (Schsp.), 1892.
- Nornagest. Aus Walhallas letzten
Tagen (Dr.), 1892. - Schnewelin
(Ep.), 1893. 3. A. u. d. T.: Was Frau
Sage weiß, 1904. - Sesenheim, wie
es ist, und der Streit über Friede-
rike Brion, 1894. - Urkundliche For-
schungen zu Goethes Sesenheimer
Jdylle, 1894. - Die Nachtigall von
Sesenheim. Goethes Frühlings-
traum (Lyr.-ep. G.), 1894. 5. A. 1904.
- Ungedrucktes aus dem Goethe-Kreise,
hrsg., 1896. - Der Pfeifer von Du-
senbach (Eine Liebesmär a. d. Elsaß),
1896. 3. A. 1904. - Goethe in Straß-
burg (Eine Nachlese zur Goethe- und
Friederikenforschung a. d. Straßbur-
ger Zeit), 1896. - Ave Maria! Ein
Waldkapellenstrauß, 1896. - Aus La-
vaters Brieftasche, 1896. - Ortrud.
Ein Liebesidyll (E.), 1897. - Heinot.
Die Liebe zweier Weltkinder, 1899. -
Römische Liebesopfer (3 realiftische
Nn.), 1900. 2. A. 1904. - Brautnacht
(4 Geschn. a. d. Leben), 1902. 25. T.
1906. - Die Braut von Fiekensholt
(Ein Liebesroman), 1902. 2. A. 1904.
- Als die Götter starben (R.), 1902. -
Der wilde Annsch (R.), 1902. 3. A.
1906. - Das Grab am Rhein (R.),

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Mül
reiſender tätig war und 1868 das
Organ für keramiſche Jnduſtrie, den
„Sprechſaal“ gründete, den er mit
Prof. Schmidt herausgab. Er ſtarb
daſelbſt Ende Oktbr. 1882.

S:

Poe-
tiſche Bilder aus dem Leben, 1864.

Müller, Fritz,

Pſeud. für Auguſt
Gerhardi;
ſ. d.!

*Müller, Guſtav Adolf,

wurde
am 24. Mai 1866 in Buch bei Walds-
hut (Baden) als der Sohn eines
armen Volksſchullehrers geboren, der
1867 nach Großſachſen bei Weinheim,
1876 nach Ebringen und darauf nach
Norſingen verſetzt ward und dem
Sohne auch den erſten Unterricht er-
teilte. Später beſuchte er das Gym-
naſium in Freiburg i. B., ging 1882
mit ſeinem Großoheim Dr. Joſeph
Beck, dem bekannten badiſchen Staats-
manne und Freund und Biographen
Weſſenbergs, nach Stuttgart u. nach
Becks Tode 1844 nach Konſtanz, wo
er das Gymnaſium abſolvierte. Er
ſtudierte, ſeiner Neigung folgend, in
Tübingen u. Freiburg i. Br. Philo-
logie, Literatur u. Geſchichte, beſon-
ders aber vorgeſchichtliche und klaſ-
ſiſche Archäologie, weilte deshalb
1887‒88 in Jtalien, wo er, beſonders
in Rom, ſich eifrig an Ausgrabungen
beteiligte und auch die chriſtliche
Archäologie zu ſeiner Lieblingswiſſen-
ſchaft erkor. Jm Jntereſſe derſelben
war er auch ſpäter, in den Jahren
1893, 1897 u. 1909, wieder in Jtalien.
Jnzwiſchen war M. promoviert wor-
den, hatte ſich dann verheiratet und
1889 ſeinen Wohnſitz nach München
verlegt. Hier war er dichteriſch und
wiſſenſchaftlich tätig bis zum Herbſt
1892, wo er als Bevollmächtigter vom
„Muſeum für Völkerkunde in Leip-
zig“ zum Leiter der „Antiquitäten-
Zeitſchrift“ nach Straßburg i. E. be-
rufen ward. Jm Jahre 1895 wurde
er zum Vorſtandsmitgliede der Kom-
miſſion zur Erhaltung der geſchicht-
lichen Denkmäler in Elſaß erwählt,
verlegte aber ſchon im Herbſt 1896
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Mül
ſeinen Wohnſitz nach München, wo er
in den Dienſt der Preſſe trat, in deren
Miſſion er im Laufe der folgenden
Jahre außer Jtalien auch Frankreich,
England, Öſterreich u. die nordiſchen
Länder kennen lernte. Jn München
gab er 1896‒1898 die „Allgem. Hand-
werkerzeitung“ heraus, wirkte darauf
bis 1902 als Redakteur in Bremen u.
hat ſeitdem an verſchiedenen Orten
(Hannover, Eiſenach, Weimar, Mainz,
Koburg, Freiburg i. Br., Cleve) ge-
weilt, während er ſich den Sommer
über auf Reiſen befindet. Außer
einer Anzahl archäologiſcher u. hiſto-
riſcher Schriften veröffentlichte er

S:

Nauſikaa (Schſp.), 1890. Neue
Bearbeitung 1899. ‒ Des fahrenden
Burſchen Lieder in Liebesfreud und
Herzeleid, 1891. 2. A. 1894. ‒ Die
Schlacht bei Sendling (Schſp.), 1892.
‒ Nornageſt. Aus Walhallas letzten
Tagen (Dr.), 1892. ‒ Schnewelin
(Ep.), 1893. 3. A. u. d. T.: Was Frau
Sage weiß, 1904. ‒ Seſenheim, wie
es iſt, und der Streit über Friede-
rike Brion, 1894. ‒ Urkundliche For-
ſchungen zu Goethes Seſenheimer
Jdylle, 1894. ‒ Die Nachtigall von
Seſenheim. Goethes Frühlings-
traum (Lyr.-ep. G.), 1894. 5. A. 1904.
‒ Ungedrucktes aus dem Goethe-Kreiſe,
hrsg., 1896. ‒ Der Pfeifer von Du-
ſenbach (Eine Liebesmär a. d. Elſaß),
1896. 3. A. 1904. ‒ Goethe in Straß-
burg (Eine Nachleſe zur Goethe- und
Friederikenforſchung a. d. Straßbur-
ger Zeit), 1896. ‒ Ave Maria! Ein
Waldkapellenſtrauß, 1896. ‒ Aus La-
vaters Brieftaſche, 1896. ‒ Ortrud.
Ein Liebesidyll (E.), 1897. ‒ Heinot.
Die Liebe zweier Weltkinder, 1899. ‒
Römiſche Liebesopfer (3 realiftiſche
Nn.), 1900. 2. A. 1904. ‒ Brautnacht
(4 Geſchn. a. d. Leben), 1902. 25. T.
1906. ‒ Die Braut von Fiekensholt
(Ein Liebesroman), 1902. 2. A. 1904.
‒ Als die Götter ſtarben (R.), 1902. ‒
Der wilde Annſch (R.), 1902. 3. A.
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[58/0062] Mül Mül reiſender tätig war und 1868 das Organ für keramiſche Jnduſtrie, den „Sprechſaal“ gründete, den er mit Prof. Schmidt herausgab. Er ſtarb daſelbſt Ende Oktbr. 1882. S: Poe- tiſche Bilder aus dem Leben, 1864. Müller, Fritz, Pſeud. für Auguſt Gerhardi; ſ. d.! *Müller, Guſtav Adolf, wurde am 24. Mai 1866 in Buch bei Walds- hut (Baden) als der Sohn eines armen Volksſchullehrers geboren, der 1867 nach Großſachſen bei Weinheim, 1876 nach Ebringen und darauf nach Norſingen verſetzt ward und dem Sohne auch den erſten Unterricht er- teilte. Später beſuchte er das Gym- naſium in Freiburg i. B., ging 1882 mit ſeinem Großoheim Dr. Joſeph Beck, dem bekannten badiſchen Staats- manne und Freund und Biographen Weſſenbergs, nach Stuttgart u. nach Becks Tode 1844 nach Konſtanz, wo er das Gymnaſium abſolvierte. Er ſtudierte, ſeiner Neigung folgend, in Tübingen u. Freiburg i. Br. Philo- logie, Literatur u. Geſchichte, beſon- ders aber vorgeſchichtliche und klaſ- ſiſche Archäologie, weilte deshalb 1887‒88 in Jtalien, wo er, beſonders in Rom, ſich eifrig an Ausgrabungen beteiligte und auch die chriſtliche Archäologie zu ſeiner Lieblingswiſſen- ſchaft erkor. Jm Jntereſſe derſelben war er auch ſpäter, in den Jahren 1893, 1897 u. 1909, wieder in Jtalien. Jnzwiſchen war M. promoviert wor- den, hatte ſich dann verheiratet und 1889 ſeinen Wohnſitz nach München verlegt. Hier war er dichteriſch und wiſſenſchaftlich tätig bis zum Herbſt 1892, wo er als Bevollmächtigter vom „Muſeum für Völkerkunde in Leip- zig“ zum Leiter der „Antiquitäten- Zeitſchrift“ nach Straßburg i. E. be- rufen ward. Jm Jahre 1895 wurde er zum Vorſtandsmitgliede der Kom- miſſion zur Erhaltung der geſchicht- lichen Denkmäler in Elſaß erwählt, verlegte aber ſchon im Herbſt 1896 ſeinen Wohnſitz nach München, wo er in den Dienſt der Preſſe trat, in deren Miſſion er im Laufe der folgenden Jahre außer Jtalien auch Frankreich, England, Öſterreich u. die nordiſchen Länder kennen lernte. Jn München gab er 1896‒1898 die „Allgem. Hand- werkerzeitung“ heraus, wirkte darauf bis 1902 als Redakteur in Bremen u. hat ſeitdem an verſchiedenen Orten (Hannover, Eiſenach, Weimar, Mainz, Koburg, Freiburg i. Br., Cleve) ge- weilt, während er ſich den Sommer über auf Reiſen befindet. Außer einer Anzahl archäologiſcher u. hiſto- riſcher Schriften veröffentlichte er S: Nauſikaa (Schſp.), 1890. Neue Bearbeitung 1899. ‒ Des fahrenden Burſchen Lieder in Liebesfreud und Herzeleid, 1891. 2. A. 1894. ‒ Die Schlacht bei Sendling (Schſp.), 1892. ‒ Nornageſt. Aus Walhallas letzten Tagen (Dr.), 1892. ‒ Schnewelin (Ep.), 1893. 3. A. u. d. T.: Was Frau Sage weiß, 1904. ‒ Seſenheim, wie es iſt, und der Streit über Friede- rike Brion, 1894. ‒ Urkundliche For- ſchungen zu Goethes Seſenheimer Jdylle, 1894. ‒ Die Nachtigall von Seſenheim. Goethes Frühlings- traum (Lyr.-ep. G.), 1894. 5. A. 1904. ‒ Ungedrucktes aus dem Goethe-Kreiſe, hrsg., 1896. ‒ Der Pfeifer von Du- ſenbach (Eine Liebesmär a. d. Elſaß), 1896. 3. A. 1904. ‒ Goethe in Straß- burg (Eine Nachleſe zur Goethe- und Friederikenforſchung a. d. Straßbur- ger Zeit), 1896. ‒ Ave Maria! Ein Waldkapellenſtrauß, 1896. ‒ Aus La- vaters Brieftaſche, 1896. ‒ Ortrud. Ein Liebesidyll (E.), 1897. ‒ Heinot. Die Liebe zweier Weltkinder, 1899. ‒ Römiſche Liebesopfer (3 realiftiſche Nn.), 1900. 2. A. 1904. ‒ Brautnacht (4 Geſchn. a. d. Leben), 1902. 25. T. 1906. ‒ Die Braut von Fiekensholt (Ein Liebesroman), 1902. 2. A. 1904. ‒ Als die Götter ſtarben (R.), 1902. ‒ Der wilde Annſch (R.), 1902. 3. A. 1906. ‒ Das Grab am Rhein (R.), *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/62>, abgerufen am 22.12.2024.