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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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ten u. in Deutschland selbst das Jn-
teresse für den nach seiner Anschauung
nur zeitweise verlorenen Gau wach-
zuhalten. Jn diesem Sinne hat er
an deutschen und elsässischen Zeit-
schriften rege mitgearbeitet und für
deutsche Zeitungen korrespondiert.
Besonders lieferte er zahlreiche Bei-
träge für August Stöbers "Elsässi-
sches Sagenbuch", für dessen "Alsatia"
(1851-74) u. "Elsässische Sonntags-
blätter". Als Straßburg 1870 von
den Deutschen in Besitz genommen
ward, stellte M. den neuen Behörden
seinen Rat und seine Unterstützung
rückhaltlos u. freudig zur Verfügung,
und die deutsche Regierung verlieh
ihm denn auch die Stelle eines Biblio-
thekars an der neugegründeten Uni-
versitäts-Bibliothek. Jn den letzten
beiden Jahren seines Lebens riß der
Tod herbe Lücken in sein glückliches
Familienleben und knickte seines Le-
bens Kraft: er starb in der Nacht
vom 26. auf den 27. August 1880.

S:

Neue Bahnen (G.), 1840. - Ein
elsässischer Gruß an Kaiser Wilhelm I.,
1877. - Aus dem Elsaß (Ge.), 1878.
- Die zwei Kinder mit dem goldenen
Stern (Elsäss. M.), 1909.

Mühlau, Helene von,

Pseud. für
Hedwig von Mühlenfels; s. d.!

Mühlbach, Luise,

Pseudon. für
Klara Mundt; s. d.!

Mühle, W. von der,

Pseud. für
Sophte Kloerß; s. d.!

Mühlenbach, Mathilde von,

Psd.
für Valerie dela Corre; s. d.!

Mühlenfels, Elfriede von,

geb.
im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahr-
hunderts, war die Tochter des 1830
in Greifswald verstorbenen Präsi-
denten des Oberappellationsgerichts
von Neu-Vorpommern, Johann Ja-
kob v. M. aus seiner dritten Ehe mit
Jul. Kath. Magd. von Klein; sie bil-
dete sich durch den anregenden Ver-
kehr im Elternhause u. auf größeren
Reisen (nach Schweden, der Schweiz,
Jtalien), lebte seit 1830 in Berlin
[Spaltenumbruch]

Müh
und später in Dresden, wo sie am
12. Januar 1884 starb. Jhr ganzes
Leben war wohltätigen Bestrebungen
gewidmet. Sie stiftete viele humani-
täre Anstalten und unterstützte durch
den Erlös von eigenen Werken nach
Möglichkeit bedrängte Ortschaften
oder Familien. Durch Herausgabe
des "Dresdner Album" legte sie 1847
zur Zeit einer Hungersnot im Erz-
gebirge den Grundstein zu einer Stif-
tung in Rammenau, und durch Her-
ausgabe des "Marienburger Gedenk-
buches" begründete sie 1858 die nach
ihr benannte Mühlenfels-Stiftung.
Die letzte ihrer humanen Bestrebun-
gen war die Gründung der Körner-
Stiftung, deren Ertrag kranken Dich-
tern oder Künstlern die Möglichkeit
einer Badekur in Marienbad gewährt.

S:

Ein Eichen- und Palmenkranz
(Ge.), o. J. - Gedichte, 2. A. 1846.
3. A. 1854. - Vaterländische Hochge-
sänge und Lieder, 1849. - Dresdener
Album, 1847. 2. A. 1856. - Marien-
bader Gedenkbuch, 1859. - Widmung
und Schlußgebet des Marienbader
Gedenkbuches, 1873. - Hohenzollern-
Lieder, 1. Abteil., 1872.

Mühlenfels, Hedwig von,

pseud.
Helene von Mühlau, wurde am
7. Aug. 1874 in Köln a. Rh. geboren,
lebt (1907) in Berlin.

S:

Beichte
einer Törin (R.), 1905. 3. A. 1906.
- Sie sind gewandert hin und her
(R.), 1. u. 2. A. 1907. - Das Witwen-
haus (R.), 1908. - Liviana Saltern-
Santos (Chilen. R.), 1909. - Eine
irrende Seele (R.), 1911. - Nach dem
dritten Kind (Aus d. Tagebuche einer
Offiziersfrau), 1911.

Mühler, Heinrich von,

Sohn des
1857 verstorbenen preußischen Justiz-
ministers Heinrich Gottlob von M.,
wurde am 4. November 1813 (n. a.
1812) zu Brieg geboren, besuchte die
Gymnasien zu Halberstadt und Bres-
lau, studierte seit 1830 in Breslau u.
Berlin die Rechte und wurde, nach-
dem er 1837 bei dem Oberlandes-

*


[Spaltenumbruch]

Müh
ten u. in Deutſchland ſelbſt das Jn-
tereſſe für den nach ſeiner Anſchauung
nur zeitweiſe verlorenen Gau wach-
zuhalten. Jn dieſem Sinne hat er
an deutſchen und elſäſſiſchen Zeit-
ſchriften rege mitgearbeitet und für
deutſche Zeitungen korreſpondiert.
Beſonders lieferte er zahlreiche Bei-
träge für Auguſt Stöbers „Elſäſſi-
ſches Sagenbuch“, für deſſen „Alſatia“
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blätter“. Als Straßburg 1870 von
den Deutſchen in Beſitz genommen
ward, ſtellte M. den neuen Behörden
ſeinen Rat und ſeine Unterſtützung
rückhaltlos u. freudig zur Verfügung,
und die deutſche Regierung verlieh
ihm denn auch die Stelle eines Biblio-
thekars an der neugegründeten Uni-
verſitäts-Bibliothek. Jn den letzten
beiden Jahren ſeines Lebens riß der
Tod herbe Lücken in ſein glückliches
Familienleben und knickte ſeines Le-
bens Kraft: er ſtarb in der Nacht
vom 26. auf den 27. Auguſt 1880.

S:

Neue Bahnen (G.), 1840. ‒ Ein
elſäſſiſcher Gruß an Kaiſer Wilhelm I.,
1877. ‒ Aus dem Elſaß (Ge.), 1878.
‒ Die zwei Kinder mit dem goldenen
Stern (Elſäſſ. M.), 1909.

Mühlau, Helene von,

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Hedwig von Mühlenfels; ſ. d.!

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Sophte Kloerß; ſ. d.!

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Pſd.
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Mühlenfels, Elfriede von,

geb.
im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahr-
hunderts, war die Tochter des 1830
in Greifswald verſtorbenen Präſi-
denten des Oberappellationsgerichts
von Neu-Vorpommern, Johann Ja-
kob v. M. aus ſeiner dritten Ehe mit
Jul. Kath. Magd. von Klein; ſie bil-
dete ſich durch den anregenden Ver-
kehr im Elternhauſe u. auf größeren
Reiſen (nach Schweden, der Schweiz,
Jtalien), lebte ſeit 1830 in Berlin
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Müh
und ſpäter in Dresden, wo ſie am
12. Januar 1884 ſtarb. Jhr ganzes
Leben war wohltätigen Beſtrebungen
gewidmet. Sie ſtiftete viele humani-
täre Anſtalten und unterſtützte durch
den Erlös von eigenen Werken nach
Möglichkeit bedrängte Ortſchaften
oder Familien. Durch Herausgabe
des „Dresdner Album“ legte ſie 1847
zur Zeit einer Hungersnot im Erz-
gebirge den Grundſtein zu einer Stif-
tung in Rammenau, und durch Her-
ausgabe des „Marienburger Gedenk-
buches“ begründete ſie 1858 die nach
ihr benannte Mühlenfels-Stiftung.
Die letzte ihrer humanen Beſtrebun-
gen war die Gründung der Körner-
Stiftung, deren Ertrag kranken Dich-
tern oder Künſtlern die Möglichkeit
einer Badekur in Marienbad gewährt.

S:

Ein Eichen- und Palmenkranz
(Ge.), o. J. ‒ Gedichte, 2. A. 1846.
3. A. 1854. ‒ Vaterländiſche Hochge-
ſänge und Lieder, 1849. ‒ Dresdener
Album, 1847. 2. A. 1856. ‒ Marien-
bader Gedenkbuch, 1859. ‒ Widmung
und Schlußgebet des Marienbader
Gedenkbuches, 1873. ‒ Hohenzollern-
Lieder, 1. Abteil., 1872.

Mühlenfels, Hedwig von,

pſeud.
Helene von Mühlau, wurde am
7. Aug. 1874 in Köln a. Rh. geboren,
lebt (1907) in Berlin.

S:

Beichte
einer Törin (R.), 1905. 3. A. 1906.
‒ Sie ſind gewandert hin und her
(R.), 1. u. 2. A. 1907. ‒ Das Witwen-
haus (R.), 1908. ‒ Liviana Saltern-
Santos (Chilen. R.), 1909. ‒ Eine
irrende Seele (R.), 1911. ‒ Nach dem
dritten Kind (Aus d. Tagebuche einer
Offiziersfrau), 1911.

Mühler, Heinrich von,

Sohn des
1857 verſtorbenen preußiſchen Juſtiz-
miniſters Heinrich Gottlob von M.,
wurde am 4. November 1813 (n. a.
1812) zu Brieg geboren, beſuchte die
Gymnaſien zu Halberſtadt und Bres-
lau, ſtudierte ſeit 1830 in Breslau u.
Berlin die Rechte und wurde, nach-
dem er 1837 bei dem Oberlandes-

*
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[50/0054] Müh Müh ten u. in Deutſchland ſelbſt das Jn- tereſſe für den nach ſeiner Anſchauung nur zeitweiſe verlorenen Gau wach- zuhalten. Jn dieſem Sinne hat er an deutſchen und elſäſſiſchen Zeit- ſchriften rege mitgearbeitet und für deutſche Zeitungen korreſpondiert. Beſonders lieferte er zahlreiche Bei- träge für Auguſt Stöbers „Elſäſſi- ſches Sagenbuch“, für deſſen „Alſatia“ (1851‒74) u. „Elſäſſiſche Sonntags- blätter“. Als Straßburg 1870 von den Deutſchen in Beſitz genommen ward, ſtellte M. den neuen Behörden ſeinen Rat und ſeine Unterſtützung rückhaltlos u. freudig zur Verfügung, und die deutſche Regierung verlieh ihm denn auch die Stelle eines Biblio- thekars an der neugegründeten Uni- verſitäts-Bibliothek. Jn den letzten beiden Jahren ſeines Lebens riß der Tod herbe Lücken in ſein glückliches Familienleben und knickte ſeines Le- bens Kraft: er ſtarb in der Nacht vom 26. auf den 27. Auguſt 1880. S: Neue Bahnen (G.), 1840. ‒ Ein elſäſſiſcher Gruß an Kaiſer Wilhelm I., 1877. ‒ Aus dem Elſaß (Ge.), 1878. ‒ Die zwei Kinder mit dem goldenen Stern (Elſäſſ. M.), 1909. Mühlau, Helene von, Pſeud. für Hedwig von Mühlenfels; ſ. d.! Mühlbach, Luiſe, Pſeudon. für Klara Mundt; ſ. d.! Mühle, W. von der, Pſeud. für Sophte Kloerß; ſ. d.! Mühlenbach, Mathilde von, Pſd. für Valerie dela Corré; ſ. d.! Mühlenfels, Elfriede von, geb. im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahr- hunderts, war die Tochter des 1830 in Greifswald verſtorbenen Präſi- denten des Oberappellationsgerichts von Neu-Vorpommern, Johann Ja- kob v. M. aus ſeiner dritten Ehe mit Jul. Kath. Magd. von Klein; ſie bil- dete ſich durch den anregenden Ver- kehr im Elternhauſe u. auf größeren Reiſen (nach Schweden, der Schweiz, Jtalien), lebte ſeit 1830 in Berlin und ſpäter in Dresden, wo ſie am 12. Januar 1884 ſtarb. Jhr ganzes Leben war wohltätigen Beſtrebungen gewidmet. Sie ſtiftete viele humani- täre Anſtalten und unterſtützte durch den Erlös von eigenen Werken nach Möglichkeit bedrängte Ortſchaften oder Familien. Durch Herausgabe des „Dresdner Album“ legte ſie 1847 zur Zeit einer Hungersnot im Erz- gebirge den Grundſtein zu einer Stif- tung in Rammenau, und durch Her- ausgabe des „Marienburger Gedenk- buches“ begründete ſie 1858 die nach ihr benannte Mühlenfels-Stiftung. Die letzte ihrer humanen Beſtrebun- gen war die Gründung der Körner- Stiftung, deren Ertrag kranken Dich- tern oder Künſtlern die Möglichkeit einer Badekur in Marienbad gewährt. S: Ein Eichen- und Palmenkranz (Ge.), o. J. ‒ Gedichte, 2. A. 1846. 3. A. 1854. ‒ Vaterländiſche Hochge- ſänge und Lieder, 1849. ‒ Dresdener Album, 1847. 2. A. 1856. ‒ Marien- bader Gedenkbuch, 1859. ‒ Widmung und Schlußgebet des Marienbader Gedenkbuches, 1873. ‒ Hohenzollern- Lieder, 1. Abteil., 1872. Mühlenfels, Hedwig von, pſeud. Helene von Mühlau, wurde am 7. Aug. 1874 in Köln a. Rh. geboren, lebt (1907) in Berlin. S: Beichte einer Törin (R.), 1905. 3. A. 1906. ‒ Sie ſind gewandert hin und her (R.), 1. u. 2. A. 1907. ‒ Das Witwen- haus (R.), 1908. ‒ Liviana Saltern- Santos (Chilen. R.), 1909. ‒ Eine irrende Seele (R.), 1911. ‒ Nach dem dritten Kind (Aus d. Tagebuche einer Offiziersfrau), 1911. Mühler, Heinrich von, Sohn des 1857 verſtorbenen preußiſchen Juſtiz- miniſters Heinrich Gottlob von M., wurde am 4. November 1813 (n. a. 1812) zu Brieg geboren, beſuchte die Gymnaſien zu Halberſtadt und Bres- lau, ſtudierte ſeit 1830 in Breslau u. Berlin die Rechte und wurde, nach- dem er 1837 bei dem Oberlandes- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/54>, abgerufen am 25.11.2024.