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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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chen (Dramat. M. für die Jugend),
1909.

Mügge, Ernst Alexander,

geb. am
28. Dezbr. 1855 in Berlin, widmete
sich früh der Bühne u. spielte zuerst
auf dem Uraniatheater daselbst. Jm
Jahre 1873 debütierte er in Anger-
münde, ging dann an das Hofthea-
ter in Koburg-Gotha, 1874 nach
Augsburg, 1875 nach Straßburg,
wirkte später in Graz, Breslau, Nürn-
berg, 1879-80 in Barmen, 1881 in
Potsdam und seit 1882 am Residenz-
theater in Berlin. Jm Jahre 1883
spielte er mit dem deutschen Lustspiel-
Ensemble in Dänemark.

S:

Ohne
Namen und Rang (Schsp.), 1877. -
Barbarina (Lsp.), 1880.

Mügge, Theodor,

wurde am 8.
Novbr. 1806 in Berlin geboren. Er
hatte das Unglück, frühzeitig seinen
Vater zu verlieren, der die Familie
in nur mäßigem Wohlstande zurück-
ließ. Auf Wunsch seiner Angehöri-
gen wurde M. Kaufmann, doch ver-
ließ er bald diese ihm durchaus nicht
zusagende Laufbahn und besuchte in
Erfurt die Artillerieschule, aus der
er dann in das Heer eintrat. Zum
Oberfeuerwerker befördert, stand er
eben im Begriff, sein Offiziersexa-
men zu machen, als er teils auf An-
raten seines Vorgesetzten, teils nach
eigener reiflicher Überlegung auf die
militärische Laufbahn wieder ver-
zichtete. Jm Jahre 1825 entschloß er
sich, nach Peru zu gehen, um unter
Bolivar für die Freiheit Südameri-
kas zu kämpfen; doch als er sich in
London befand, langte dort bereits
die Nachricht von der Vertreibung
der Spanier an, und so zerschlug sich
sein Plan. Auch mehrere andere Ent-
würfe für die Zukunft ließen sich
nicht realisieren, und er kehrte end-
lich über Paris nach Berlin zurück.
Fast ohne Mittel bereitete er sich für
die Universität vor und studierte seit
1826 in Berlin Philosophie, Ge-
schichte und Naturwissenschaften, um
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an einer preußischen Universität eine
Anstellung zu erlangen. Diese Aus-
sicht verscherzte er jedoch durch die
beiden Schriften "Frankreich und die
Bourbonen" (Berlin 1831) u. "Eng-
land u. die Reform" (Leipzig 1831).
Nach Beendigung seiner Studien
blieb er in Berlin u. beschäftigte sich
ausschließlich mit der Schriftstellerei.
Er wurde Mitarbeiter an mehreren
politischen Journalen und der "Zei-
tung für die elegante Welt" und be-
teiligte sich 1848 an der Gründung
der "Nationalzeitung", deren Feuille-
ton er lange Zeit redigierte. Bei der
bald darauf eintretenden Reaktion
entsagte jedoch M. seiner politischen
Tätigkeit und nahm seine gewohnten
literarischen Arbeiten wieder auf,
von denen er sich zeitweise durch grö-
ßere Reisen zu erholen pflegte. M.
starb am 18. Februar 1861 in Ber-
lin.

S:

Romane (Gesamtausgabe);
XXXIII, 1862-67 [Jnhalt: Der Che-
valier (1835). - Toussaint (1840). -
Erich Randal (1856). - Afraja (1854).
- Tänzerin u. Gräfin (1839). - Die
Vendeerin (1837). - Der Weihnachts-
abend (1853). - Arvor Spang (1860).
- Verloren und gefunden (1859). -
Die Erbin (1855). - Der Vogt von
Sylt (1851). - Der Majoratsherr
(1853). - König Jakobs letzte Tage
(1850). - Der Prophet (1860)]. -
Novellen u. Erzählungen; III, 1836
(Jnhalt: Deutsche Liebe in Kentucky.
- Moderne Kämpfe. - Der Suliot. -
Joachim Hennings. - Der Überfall.
- Der Verschmähte. - Das Mädchen
v. Gresivaudan. - Der große Baske). -
Bilder a. d. Leben (En. u. Nn.), 1831.
- Historisches Taschenbuch, 1836. -
Novellen u. Skizzen; III, 1838 (Jn-
halt: Die Spanier in London. - Der
Unversöhnliche. - Absicht und Zufall.
- Der Kandidat. - Die Brüder. -
Rofinchen. - Streifzüge durch Bel-
gien. - Der Retter). - Gesammelte
Novellen; VI, 1842-43. - Neue No-
vellen; III, 1845 (Jnhalt: Die

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Müg
chen (Dramat. M. für die Jugend),
1909.

Mügge, Ernſt Alexander,

geb. am
28. Dezbr. 1855 in Berlin, widmete
ſich früh der Bühne u. ſpielte zuerſt
auf dem Uraniatheater daſelbſt. Jm
Jahre 1873 debütierte er in Anger-
münde, ging dann an das Hofthea-
ter in Koburg-Gotha, 1874 nach
Augsburg, 1875 nach Straßburg,
wirkte ſpäter in Graz, Breslau, Nürn-
berg, 1879‒80 in Barmen, 1881 in
Potsdam und ſeit 1882 am Reſidenz-
theater in Berlin. Jm Jahre 1883
ſpielte er mit dem deutſchen Luſtſpiel-
Enſemble in Dänemark.

S:

Ohne
Namen und Rang (Schſp.), 1877. ‒
Barbarina (Lſp.), 1880.

Mügge, Theodor,

wurde am 8.
Novbr. 1806 in Berlin geboren. Er
hatte das Unglück, frühzeitig ſeinen
Vater zu verlieren, der die Familie
in nur mäßigem Wohlſtande zurück-
ließ. Auf Wunſch ſeiner Angehöri-
gen wurde M. Kaufmann, doch ver-
ließ er bald dieſe ihm durchaus nicht
zuſagende Laufbahn und beſuchte in
Erfurt die Artillerieſchule, aus der
er dann in das Heer eintrat. Zum
Oberfeuerwerker befördert, ſtand er
eben im Begriff, ſein Offiziersexa-
men zu machen, als er teils auf An-
raten ſeines Vorgeſetzten, teils nach
eigener reiflicher Überlegung auf die
militäriſche Laufbahn wieder ver-
zichtete. Jm Jahre 1825 entſchloß er
ſich, nach Peru zu gehen, um unter
Bolivar für die Freiheit Südameri-
kas zu kämpfen; doch als er ſich in
London befand, langte dort bereits
die Nachricht von der Vertreibung
der Spanier an, und ſo zerſchlug ſich
ſein Plan. Auch mehrere andere Ent-
würfe für die Zukunft ließen ſich
nicht realiſieren, und er kehrte end-
lich über Paris nach Berlin zurück.
Faſt ohne Mittel bereitete er ſich für
die Univerſität vor und ſtudierte ſeit
1826 in Berlin Philoſophie, Ge-
ſchichte und Naturwiſſenſchaften, um
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Müg
an einer preußiſchen Univerſität eine
Anſtellung zu erlangen. Dieſe Aus-
ſicht verſcherzte er jedoch durch die
beiden Schriften „Frankreich und die
Bourbonen“ (Berlin 1831) u. „Eng-
land u. die Reform“ (Leipzig 1831).
Nach Beendigung ſeiner Studien
blieb er in Berlin u. beſchäftigte ſich
ausſchließlich mit der Schriftſtellerei.
Er wurde Mitarbeiter an mehreren
politiſchen Journalen und der „Zei-
tung für die elegante Welt“ und be-
teiligte ſich 1848 an der Gründung
der „Nationalzeitung“, deren Feuille-
ton er lange Zeit redigierte. Bei der
bald darauf eintretenden Reaktion
entſagte jedoch M. ſeiner politiſchen
Tätigkeit und nahm ſeine gewohnten
literariſchen Arbeiten wieder auf,
von denen er ſich zeitweiſe durch grö-
ßere Reiſen zu erholen pflegte. M.
ſtarb am 18. Februar 1861 in Ber-
lin.

S:

Romane (Geſamtausgabe);
XXXIII, 1862‒67 [Jnhalt: Der Che-
valier (1835). ‒ Touſſaint (1840). ‒
Erich Randal (1856). ‒ Afraja (1854).
‒ Tänzerin u. Gräfin (1839). ‒ Die
Vendéerin (1837). ‒ Der Weihnachts-
abend (1853). ‒ Arvor Spang (1860).
‒ Verloren und gefunden (1859). ‒
Die Erbin (1855). ‒ Der Vogt von
Sylt (1851). ‒ Der Majoratsherr
(1853). ‒ König Jakobs letzte Tage
(1850). ‒ Der Prophet (1860)]. ‒
Novellen u. Erzählungen; III, 1836
(Jnhalt: Deutſche Liebe in Kentucky.
‒ Moderne Kämpfe. ‒ Der Suliot. ‒
Joachim Hennings. ‒ Der Überfall.
‒ Der Verſchmähte. ‒ Das Mädchen
v. Greſivaudan. ‒ Der große Baske). ‒
Bilder a. d. Leben (En. u. Nn.), 1831.
‒ Hiſtoriſches Taſchenbuch, 1836. ‒
Novellen u. Skizzen; III, 1838 (Jn-
halt: Die Spanier in London. ‒ Der
Unverſöhnliche. ‒ Abſicht und Zufall.
‒ Der Kandidat. ‒ Die Brüder. ‒
Rofinchen. ‒ Streifzüge durch Bel-
gien. ‒ Der Retter). ‒ Geſammelte
Novellen; VI, 1842‒43. ‒ Neue No-
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[48/0052] Müg Müg chen (Dramat. M. für die Jugend), 1909. Mügge, Ernſt Alexander, geb. am 28. Dezbr. 1855 in Berlin, widmete ſich früh der Bühne u. ſpielte zuerſt auf dem Uraniatheater daſelbſt. Jm Jahre 1873 debütierte er in Anger- münde, ging dann an das Hofthea- ter in Koburg-Gotha, 1874 nach Augsburg, 1875 nach Straßburg, wirkte ſpäter in Graz, Breslau, Nürn- berg, 1879‒80 in Barmen, 1881 in Potsdam und ſeit 1882 am Reſidenz- theater in Berlin. Jm Jahre 1883 ſpielte er mit dem deutſchen Luſtſpiel- Enſemble in Dänemark. S: Ohne Namen und Rang (Schſp.), 1877. ‒ Barbarina (Lſp.), 1880. Mügge, Theodor, wurde am 8. Novbr. 1806 in Berlin geboren. Er hatte das Unglück, frühzeitig ſeinen Vater zu verlieren, der die Familie in nur mäßigem Wohlſtande zurück- ließ. Auf Wunſch ſeiner Angehöri- gen wurde M. Kaufmann, doch ver- ließ er bald dieſe ihm durchaus nicht zuſagende Laufbahn und beſuchte in Erfurt die Artillerieſchule, aus der er dann in das Heer eintrat. Zum Oberfeuerwerker befördert, ſtand er eben im Begriff, ſein Offiziersexa- men zu machen, als er teils auf An- raten ſeines Vorgeſetzten, teils nach eigener reiflicher Überlegung auf die militäriſche Laufbahn wieder ver- zichtete. Jm Jahre 1825 entſchloß er ſich, nach Peru zu gehen, um unter Bolivar für die Freiheit Südameri- kas zu kämpfen; doch als er ſich in London befand, langte dort bereits die Nachricht von der Vertreibung der Spanier an, und ſo zerſchlug ſich ſein Plan. Auch mehrere andere Ent- würfe für die Zukunft ließen ſich nicht realiſieren, und er kehrte end- lich über Paris nach Berlin zurück. Faſt ohne Mittel bereitete er ſich für die Univerſität vor und ſtudierte ſeit 1826 in Berlin Philoſophie, Ge- ſchichte und Naturwiſſenſchaften, um an einer preußiſchen Univerſität eine Anſtellung zu erlangen. Dieſe Aus- ſicht verſcherzte er jedoch durch die beiden Schriften „Frankreich und die Bourbonen“ (Berlin 1831) u. „Eng- land u. die Reform“ (Leipzig 1831). Nach Beendigung ſeiner Studien blieb er in Berlin u. beſchäftigte ſich ausſchließlich mit der Schriftſtellerei. Er wurde Mitarbeiter an mehreren politiſchen Journalen und der „Zei- tung für die elegante Welt“ und be- teiligte ſich 1848 an der Gründung der „Nationalzeitung“, deren Feuille- ton er lange Zeit redigierte. Bei der bald darauf eintretenden Reaktion entſagte jedoch M. ſeiner politiſchen Tätigkeit und nahm ſeine gewohnten literariſchen Arbeiten wieder auf, von denen er ſich zeitweiſe durch grö- ßere Reiſen zu erholen pflegte. M. ſtarb am 18. Februar 1861 in Ber- lin. S: Romane (Geſamtausgabe); XXXIII, 1862‒67 [Jnhalt: Der Che- valier (1835). ‒ Touſſaint (1840). ‒ Erich Randal (1856). ‒ Afraja (1854). ‒ Tänzerin u. Gräfin (1839). ‒ Die Vendéerin (1837). ‒ Der Weihnachts- abend (1853). ‒ Arvor Spang (1860). ‒ Verloren und gefunden (1859). ‒ Die Erbin (1855). ‒ Der Vogt von Sylt (1851). ‒ Der Majoratsherr (1853). ‒ König Jakobs letzte Tage (1850). ‒ Der Prophet (1860)]. ‒ Novellen u. Erzählungen; III, 1836 (Jnhalt: Deutſche Liebe in Kentucky. ‒ Moderne Kämpfe. ‒ Der Suliot. ‒ Joachim Hennings. ‒ Der Überfall. ‒ Der Verſchmähte. ‒ Das Mädchen v. Greſivaudan. ‒ Der große Baske). ‒ Bilder a. d. Leben (En. u. Nn.), 1831. ‒ Hiſtoriſches Taſchenbuch, 1836. ‒ Novellen u. Skizzen; III, 1838 (Jn- halt: Die Spanier in London. ‒ Der Unverſöhnliche. ‒ Abſicht und Zufall. ‒ Der Kandidat. ‒ Die Brüder. ‒ Rofinchen. ‒ Streifzüge durch Bel- gien. ‒ Der Retter). ‒ Geſammelte Novellen; VI, 1842‒43. ‒ Neue No- vellen; III, 1845 (Jnhalt: Die *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/52>, abgerufen am 28.11.2024.