Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Muck zeitig für ihn eine Abteilung für ex-perimentelle Therapie schuf, die sein Weiterarbeiten in der angefangenen Richtung ermöglichten. S: Gedichte, *Muckenschnabel, Karl, pseud. S: Lerchengetriller (Ge.), 1892. - A *Müffelmann, Hedwig, geboren Müf ihrer Konfirmation und hat bis da-hin gleich allen Geschwistern tüchtig in Haus, Garten und Feld zugreifen müssen. Nachdem sie dann noch ein Jahr lang Privatunterricht bei dem Geistlichen des Orts genossen hatte, kam sie nach Hannover, wo sie erst die höhere Töchterschule, dann das Seminar besuchte und mit 18 Jahren das Examen für mittlere und höhere Töchterschulen ablegte. Dann über- nahm sie nacheinander einige Privat- stellungen, wirkte 21/2 Jahre als Leh- rerin in Bremen, legte in einem müßigen Sommer (1878) das Vor- steherinnen-Examen ab u. ging dar- auf (1879) nach Ungarn, mit großen Plänen für die Zukunft beschäftigt, die aber nie ausgeführt sind. Am 1. April 1883 gründete sie dort den "Verein christlicher Lehrerinnen", der den besseren Schutz und Zusammen- schluß der Kolleginnen im Auslande bezweckte und sich gut entwickelt hat, obschon sie selbst später Gründe fand, auszuscheiden. Von Ungarn aus folgte Hedwig M. 1883 einem Rufe nach Herford (Westfalen), wo man ihr die Leitung einer neu gegründeten höheren Mädchenschule übertrug. Als diese dann 1890 von der Stadt als Ge- meinde-Anstalt übernommen wurde, ward Hedwig M. an derselben als erste Lehrerin angestellt und später zur Oberlehrerin ernannt. S: Tau- *
Muck zeitig für ihn eine Abteilung für ex-perimentelle Therapie ſchuf, die ſein Weiterarbeiten in der angefangenen Richtung ermöglichten. S: Gedichte, *Muckenſchnabel, Karl, pſeud. S: Lerchengetriller (Ge.), 1892. ‒ A *Müffelmann, Hedwig, geboren Müf ihrer Konfirmation und hat bis da-hin gleich allen Geſchwiſtern tüchtig in Haus, Garten und Feld zugreifen müſſen. Nachdem ſie dann noch ein Jahr lang Privatunterricht bei dem Geiſtlichen des Orts genoſſen hatte, kam ſie nach Hannover, wo ſie erſt die höhere Töchterſchule, dann das Seminar beſuchte und mit 18 Jahren das Examen für mittlere und höhere Töchterſchulen ablegte. Dann über- nahm ſie nacheinander einige Privat- ſtellungen, wirkte 2½ Jahre als Leh- rerin in Bremen, legte in einem müßigen Sommer (1878) das Vor- ſteherinnen-Examen ab u. ging dar- auf (1879) nach Ungarn, mit großen Plänen für die Zukunft beſchäftigt, die aber nie ausgeführt ſind. Am 1. April 1883 gründete ſie dort den „Verein chriſtlicher Lehrerinnen“, der den beſſeren Schutz und Zuſammen- ſchluß der Kolleginnen im Auslande bezweckte und ſich gut entwickelt hat, obſchon ſie ſelbſt ſpäter Gründe fand, auszuſcheiden. Von Ungarn aus folgte Hedwig M. 1883 einem Rufe nach Herford (Weſtfalen), wo man ihr die Leitung einer neu gegründeten höheren Mädchenſchule übertrug. Als dieſe dann 1890 von der Stadt als Ge- meinde-Anſtalt übernommen wurde, ward Hedwig M. an derſelben als erſte Lehrerin angeſtellt und ſpäter zur Oberlehrerin ernannt. S: Tau- *
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Muck
Müf
zeitig für ihn eine Abteilung für ex-
perimentelle Therapie ſchuf, die ſein
Weiterarbeiten in der angefangenen
Richtung ermöglichten.
S: Gedichte,
1904. ‒ Treue Stunden (Ge.), 1905.
*Muckenſchnabel, Karl, pſeud.
Hans Mückenſchnabel, wurde
am 17. Nov. 1865 zu Wien geboren
u. verlebte ſeine Kindheit im Wiener
Flachlande zu Möllersdorf. Während
er von ſeinem Vater, einem Jäger,
die Liebe zur Natur ererbt hatte,
pflegte die ſinnige Mutter ſeine Ver-
anlagung für Poeſie und Kunſt. Er
beſuchte die Volksſchule und danach
eine Ackerbauſchule und widmete ſich
darauf der Landwirtſchaft; aber,
kaum erwachſen, brach das elterliche
Beſitztum zuſammen, und als er mit
16 Jahren vaterlos geworden, ſah
er ſich und die Seinen dem größten
Elende preisgegeben. Für ſeine Mut-
ter und Geſchwiſter ſorgend, nahm er
bald dieſe, bald jene Arbeit auf, bis
er endlich als Schreiber beſtändige
Beſchäftigung fand. Während er den
Tag über auf Erwerb bedacht war,
lernte er des Nachts, zeichnete und
dichtete ſeine mundartlichen Lieder.
Endlich hatten ihn ſeine techniſchen
Studien ſo weit gefördert, daß er
nach Ablegung mehrerer Fachprü-
fungen zum k. k. Geometer ernannt
wurde, und als ſolcher ſtand er ſeit
dem Auguſt 1895 in St. Pölten in
Verwendung. 1903 erfolgte ſeine Be-
förderung zum k. k. Ober-Geometer,
und als ſolcher ward er 1908 nach
Brunn a. G. (Niederöſterr.) verſetzt.
S: Lerchengetriller (Ge.), 1892. ‒ A
luſtiges Spatzl (Ge. in niederöſter-
reichiſcher Mundart), 1894. ‒ Der
Prinzeſſin Brautfahrt (Ep. G.), 1895.
‒ Roafpotz-Gſangln (Ge. in Mdt.),
1898. ‒ Wildroſen (Ge.), 1898.
*Müffelmann, Hedwig, geboren
am 9. März 1855 in dem Heidedorfe
Oterſen bei Verden a. d. Aller (Prov.
Hannover) als die Tochter eines Leh-
rers, beſuchte die Dorfſchule bis zu
ihrer Konfirmation und hat bis da-
hin gleich allen Geſchwiſtern tüchtig
in Haus, Garten und Feld zugreifen
müſſen. Nachdem ſie dann noch ein
Jahr lang Privatunterricht bei dem
Geiſtlichen des Orts genoſſen hatte,
kam ſie nach Hannover, wo ſie erſt
die höhere Töchterſchule, dann das
Seminar beſuchte und mit 18 Jahren
das Examen für mittlere und höhere
Töchterſchulen ablegte. Dann über-
nahm ſie nacheinander einige Privat-
ſtellungen, wirkte 2½ Jahre als Leh-
rerin in Bremen, legte in einem
müßigen Sommer (1878) das Vor-
ſteherinnen-Examen ab u. ging dar-
auf (1879) nach Ungarn, mit großen
Plänen für die Zukunft beſchäftigt,
die aber nie ausgeführt ſind. Am
1. April 1883 gründete ſie dort den
„Verein chriſtlicher Lehrerinnen“, der
den beſſeren Schutz und Zuſammen-
ſchluß der Kolleginnen im Auslande
bezweckte und ſich gut entwickelt hat,
obſchon ſie ſelbſt ſpäter Gründe fand,
auszuſcheiden. Von Ungarn aus
folgte Hedwig M. 1883 einem Rufe
nach Herford (Weſtfalen), wo man ihr
die Leitung einer neu gegründeten
höheren Mädchenſchule übertrug. Als
dieſe dann 1890 von der Stadt als Ge-
meinde-Anſtalt übernommen wurde,
ward Hedwig M. an derſelben als
erſte Lehrerin angeſtellt und ſpäter
zur Oberlehrerin ernannt.
S: Tau-
perlen (Ge.), 1885. ‒ Sonnenwende
(Preisgekr. Feſtſp. zur Enthüllung
des Wittekind-Denkmals), 1899. ‒
Der Kirchbau zu Enger (Feſtſp. zur
Enthüllung des Wittekind-Denkmals
iu Enger), 1899. ‒ Erlenfei (D.,
Muſik v. A. Päts), 1900. ‒ Der Jah-
reslauf (Schulfeſtſp.), 1899. ‒ Die
Gräfin von Enger (Feſtſp.), 1902. ‒
Äbtiſſin Gertrud (Schulfeſtſp.), 1903.
‒ Das heilige Herford (Feſtſp.), 1904.
‒ Jrdiſche Gefäße (Nach den Papie-
ren einer alten Freundin), 1905. ‒
Aus eigener Kraft (Dramat. Szene
für die Jugend), 1909. ‒ Sneewitt-
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