Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Mos
schen Literatur an der Krauseschen
Lehr- u. Erziehungsanstalt in Dres-
den und 1868 Lehrer am Gymnasium
in Bielefeld, kehrte aber schon 1869
in seine frühere Stellung nach Dres-
den zurück. Jm Jahre 1878 vermählte
er sich mit Anna Schönberger
(* 3. Januar 1848 zu Halle a. S. als
die Tochter eines Ökonomiekommis-
sarius, der 1852 nach Kalbe a. S. und
1860 nach Sagan versetzt wurde, emp-
fing 1865-67 in Breslau ihre Aus-
bildung zur Lehrerin und wirkte als
solche in verschiedenen Familien und
Schulen), einer Dichterin, die unter
dem Namen Elly Gregor für viele
Zeitschriften poetische Beiträge lie-
ferte. Als zu Ostern 1883 das neu
begründete Wettiner Gymnasium in
Dresden eröffnet wurde, trat M. als
Oberlehrer an dasselbe über und ge-
hörte ihm bis Ostern 1897 an, wo er
in den Ruhestand trat. Jm Jahre
1895 hatte er den Charakter als Pro-
fessor erhalten. Er lebte dann in
Striesen bei Dresden und starb hier
nach schweren Leiden am 27. Februar
1900.

S:

Gedichte, 1864. 3. A. 1890.
- Neue Sonette, 1866. - An den Tod
(Kanzone), 1866. - Das Dresdener
Hoftheater von 1862-69; 1869. -
Totenopfer. Gneisenaus Enkel, dem
Grafen L. v. Hohenthal, 1870. - Nacht
u. Sterne (Neue Ge.), 1872. - Jdyllen,
1875. - Schauen und Schaffen (Neue
Ge.), 1881. - Deutsche Kaiserlieder,
1889. - Singen u. Sagen (Neue Ge.),
1889. - Meine Beziehungen zu Robert
Hamerling und dessen Briefe an mich,
1890. - Aus der Mansarde (Neue Ge.),
1893. - Pol de Mont (Jd., Nachdich-
tungen a. d. Flämischen), 1893.

Moshammer, Joseph Alois,


wurde am 7. Febr. 1800 zu Forchte-
nau bei Aurolzmünster im Jnnkreise
geboren, wo sein Vater als Landwirt
lebte, besuchte das Gymnasium in
Passau und das Lyzeum in Salzburg
und kam 1823 nach Wien, um hier
die juridische Laufbahn zu betreten.
[Spaltenumbruch]

Mos
Mangel an Subsistenzmitteln hin-
derte ihn jedoch an der Vollendung der
Studien, weshalb er eine Stelle als
Hofmeister und Lehrer annahm. Der
neue Beruf führte ihn teils zu Stu-
dien in der älteren und neueren
Sprachenkunde, Literatur und Ge-
schichte, teils zu schriftstellerischen Ar-
beiten auf diesen Gebieten, und der
Ertrag der letzteren sicherte ihm ein
anständiges Einkommen, so daß er
mehrere ihm angetragene Lehrämter
in entfernteren Gebieten des Kaiser-
staates ablehnen durfte. Erst zu An-
fang des Jahres 1840 trat er in den
Staatsdienst, und zwar bei dem k. k.
Bücher-Revisionsamte. Als dieses
Amt im Jahre 1848 einging, wurde
M. Kanzlist bei der k. k. Wiener Stadt-
hauptmannschaft und rückte bei der-
selben im Laufe der Jahre zum k. k.
Polizeikommissar erster Klasse auf.
Jn dieser Stellung blieb er, bis er
1866 in den Ruhestand trat. Er starb
in Wien 15. Novbr. 1878.

S:

Der
deutsche Ordensritter (N.), 1839. -
Erzählungen in neuer Form, 1840. -
Die Auswanderer (E.), 1841. - Seg-
nungen des Glaubens (E.), 1841. -
Kunst und Leben (E.); III, 1846. -
Die Mongolenbraut (E.), 1849. -
Bürgerspiegel (Eine Stadtgeschichte),
1856. - Bunte Sträußchen (En.); III,
1861-62. - Kreuz und Halbmond (E.),
1862. - Licht- und Schattenbilder
(En.), 1864. - Aus dem Volksleben
(En.), 1865. - Lebensbilder in Licht
und Schatten (Erzählungen u. Lg.),
1866.

*Mosing, Guido Konrad,

pseud.
Guido Conrad, wurde am 23. Fe-
bruar 1824 (n. a. 1823) in Wien als
der Sohn eines geachteten Advokaten
geboren, studierte an der dortigen
Universität die Rechte und erlangte,
kaum 20 Jahre alt, die juristische
Doktorwürde. Schon während der
Studienzeit war er vielfach zu gereif-
ten Politikern, wie Berger u. Giskra,
in Beziehung getreten, u. so kam es,

*


[Spaltenumbruch]

Mos
ſchen Literatur an der Krauſeſchen
Lehr- u. Erziehungsanſtalt in Dres-
den und 1868 Lehrer am Gymnaſium
in Bielefeld, kehrte aber ſchon 1869
in ſeine frühere Stellung nach Dres-
den zurück. Jm Jahre 1878 vermählte
er ſich mit Anna Schönberger
(* 3. Januar 1848 zu Halle a. S. als
die Tochter eines Ökonomiekommiſ-
ſarius, der 1852 nach Kalbe a. S. und
1860 nach Sagan verſetzt wurde, emp-
fing 1865-67 in Breslau ihre Aus-
bildung zur Lehrerin und wirkte als
ſolche in verſchiedenen Familien und
Schulen), einer Dichterin, die unter
dem Namen Elly Gregor für viele
Zeitſchriften poetiſche Beiträge lie-
ferte. Als zu Oſtern 1883 das neu
begründete Wettiner Gymnaſium in
Dresden eröffnet wurde, trat M. als
Oberlehrer an dasſelbe über und ge-
hörte ihm bis Oſtern 1897 an, wo er
in den Ruheſtand trat. Jm Jahre
1895 hatte er den Charakter als Pro-
feſſor erhalten. Er lebte dann in
Strieſen bei Dresden und ſtarb hier
nach ſchweren Leiden am 27. Februar
1900.

S:

Gedichte, 1864. 3. A. 1890.
‒ Neue Sonette, 1866. ‒ An den Tod
(Kanzone), 1866. ‒ Das Dresdener
Hoftheater von 1862‒69; 1869. ‒
Totenopfer. Gneiſenaus Enkel, dem
Grafen L. v. Hohenthal, 1870. ‒ Nacht
u. Sterne (Neue Ge.), 1872. ‒ Jdyllen,
1875. ‒ Schauen und Schaffen (Neue
Ge.), 1881. ‒ Deutſche Kaiſerlieder,
1889. ‒ Singen u. Sagen (Neue Ge.),
1889. ‒ Meine Beziehungen zu Robert
Hamerling und deſſen Briefe an mich,
1890. ‒ Aus der Manſarde (Neue Ge.),
1893. ‒ Pol de Mont (Jd., Nachdich-
tungen a. d. Flämiſchen), 1893.

Moshammer, Joſeph Alois,


wurde am 7. Febr. 1800 zu Forchte-
nau bei Aurolzmünſter im Jnnkreiſe
geboren, wo ſein Vater als Landwirt
lebte, beſuchte das Gymnaſium in
Paſſau und das Lyzeum in Salzburg
und kam 1823 nach Wien, um hier
die juridiſche Laufbahn zu betreten.
[Spaltenumbruch]

Moſ
Mangel an Subſiſtenzmitteln hin-
derte ihn jedoch an der Vollendung der
Studien, weshalb er eine Stelle als
Hofmeiſter und Lehrer annahm. Der
neue Beruf führte ihn teils zu Stu-
dien in der älteren und neueren
Sprachenkunde, Literatur und Ge-
ſchichte, teils zu ſchriftſtelleriſchen Ar-
beiten auf dieſen Gebieten, und der
Ertrag der letzteren ſicherte ihm ein
anſtändiges Einkommen, ſo daß er
mehrere ihm angetragene Lehrämter
in entfernteren Gebieten des Kaiſer-
ſtaates ablehnen durfte. Erſt zu An-
fang des Jahres 1840 trat er in den
Staatsdienſt, und zwar bei dem k. k.
Bücher-Reviſionsamte. Als dieſes
Amt im Jahre 1848 einging, wurde
M. Kanzliſt bei der k. k. Wiener Stadt-
hauptmannſchaft und rückte bei der-
ſelben im Laufe der Jahre zum k. k.
Polizeikommiſſar erſter Klaſſe auf.
Jn dieſer Stellung blieb er, bis er
1866 in den Ruheſtand trat. Er ſtarb
in Wien 15. Novbr. 1878.

S:

Der
deutſche Ordensritter (N.), 1839. ‒
Erzählungen in neuer Form, 1840. ‒
Die Auswanderer (E.), 1841. ‒ Seg-
nungen des Glaubens (E.), 1841. ‒
Kunſt und Leben (E.); III, 1846. ‒
Die Mongolenbraut (E.), 1849. ‒
Bürgerſpiegel (Eine Stadtgeſchichte),
1856. ‒ Bunte Sträußchen (En.); III,
1861‒62. ‒ Kreuz und Halbmond (E.),
1862. ‒ Licht- und Schattenbilder
(En.), 1864. ‒ Aus dem Volksleben
(En.), 1865. ‒ Lebensbilder in Licht
und Schatten (Erzählungen u. Lg.),
1866.

*Moſing, Guido Konrad,

pſeud.
Guido Conrad, wurde am 23. Fe-
bruar 1824 (n. a. 1823) in Wien als
der Sohn eines geachteten Advokaten
geboren, ſtudierte an der dortigen
Univerſität die Rechte und erlangte,
kaum 20 Jahre alt, die juriſtiſche
Doktorwürde. Schon während der
Studienzeit war er vielfach zu gereif-
ten Politikern, wie Berger u. Giskra,
in Beziehung getreten, u. ſo kam es,

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0048" n="44"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Mos</hi></fw><lb/>
&#x017F;chen Literatur an der Krau&#x017F;e&#x017F;chen<lb/>
Lehr- u. Erziehungsan&#x017F;talt in Dres-<lb/>
den und 1868 Lehrer am Gymna&#x017F;ium<lb/>
in Bielefeld, kehrte aber &#x017F;chon 1869<lb/>
in &#x017F;eine frühere Stellung nach Dres-<lb/>
den zurück. Jm Jahre 1878 vermählte<lb/>
er &#x017F;ich mit <hi rendition="#g">Anna Schönberger</hi><lb/>
(* 3. Januar 1848 zu Halle a. S. als<lb/>
die Tochter eines Ökonomiekommi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;arius, der 1852 nach Kalbe a. S. und<lb/>
1860 nach Sagan ver&#x017F;etzt wurde, emp-<lb/>
fing 1865-67 in Breslau ihre Aus-<lb/>
bildung zur Lehrerin und wirkte als<lb/>
&#x017F;olche in ver&#x017F;chiedenen Familien und<lb/>
Schulen), einer Dichterin, die unter<lb/>
dem Namen <hi rendition="#g">Elly Gregor</hi> für viele<lb/>
Zeit&#x017F;chriften poeti&#x017F;che Beiträge lie-<lb/>
ferte. Als zu O&#x017F;tern 1883 das neu<lb/>
begründete Wettiner Gymna&#x017F;ium in<lb/>
Dresden eröffnet wurde, trat M. als<lb/>
Oberlehrer an das&#x017F;elbe über und ge-<lb/>
hörte ihm bis O&#x017F;tern 1897 an, wo er<lb/>
in den Ruhe&#x017F;tand trat. Jm Jahre<lb/>
1895 hatte er den Charakter als Pro-<lb/>
fe&#x017F;&#x017F;or erhalten. Er lebte dann in<lb/>
Strie&#x017F;en bei Dresden und &#x017F;tarb hier<lb/>
nach &#x017F;chweren Leiden am 27. Februar<lb/>
1900. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Gedichte, 1864. 3. A. 1890.<lb/>
&#x2012; Neue Sonette, 1866. &#x2012; An den Tod<lb/>
(Kanzone), 1866. &#x2012; Das Dresdener<lb/>
Hoftheater von 1862&#x2012;69; 1869. &#x2012;<lb/>
Totenopfer. Gnei&#x017F;enaus Enkel, dem<lb/>
Grafen L. v. Hohenthal, 1870. &#x2012; Nacht<lb/>
u. Sterne (Neue Ge.), 1872. &#x2012; Jdyllen,<lb/>
1875. &#x2012; Schauen und Schaffen (Neue<lb/>
Ge.), 1881. &#x2012; Deut&#x017F;che Kai&#x017F;erlieder,<lb/>
1889. &#x2012; Singen u. Sagen (Neue Ge.),<lb/>
1889. &#x2012; Meine Beziehungen zu Robert<lb/>
Hamerling und de&#x017F;&#x017F;en Briefe an mich,<lb/>
1890. &#x2012; Aus der Man&#x017F;arde (Neue Ge.),<lb/>
1893. &#x2012; Pol de Mont (Jd., Nachdich-<lb/>
tungen a. d. Flämi&#x017F;chen), 1893.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Moshammer,</hi> Jo&#x017F;eph Alois,</persName>
        </head>
        <p><lb/>
wurde am 7. Febr. 1800 zu Forchte-<lb/>
nau bei Aurolzmün&#x017F;ter im Jnnkrei&#x017F;e<lb/>
geboren, wo &#x017F;ein Vater als Landwirt<lb/>
lebte, be&#x017F;uchte das Gymna&#x017F;ium in<lb/>
Pa&#x017F;&#x017F;au und das Lyzeum in Salzburg<lb/>
und kam 1823 nach Wien, um hier<lb/>
die juridi&#x017F;che Laufbahn zu betreten.<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Mo&#x017F;</hi></fw><lb/>
Mangel an Sub&#x017F;i&#x017F;tenzmitteln hin-<lb/>
derte ihn jedoch an der Vollendung der<lb/>
Studien, weshalb er eine Stelle als<lb/>
Hofmei&#x017F;ter und Lehrer annahm. Der<lb/>
neue Beruf führte ihn teils zu Stu-<lb/>
dien in der älteren und neueren<lb/>
Sprachenkunde, Literatur und Ge-<lb/>
&#x017F;chichte, teils zu &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;chen Ar-<lb/>
beiten auf die&#x017F;en Gebieten, und der<lb/>
Ertrag der letzteren &#x017F;icherte ihm ein<lb/>
an&#x017F;tändiges Einkommen, &#x017F;o daß er<lb/>
mehrere ihm angetragene Lehrämter<lb/>
in entfernteren Gebieten des Kai&#x017F;er-<lb/>
&#x017F;taates ablehnen durfte. Er&#x017F;t zu An-<lb/>
fang des Jahres 1840 trat er in den<lb/>
Staatsdien&#x017F;t, und zwar bei dem k. k.<lb/>
Bücher-Revi&#x017F;ionsamte. Als die&#x017F;es<lb/>
Amt im Jahre 1848 einging, wurde<lb/>
M. Kanzli&#x017F;t bei der k. k. Wiener Stadt-<lb/>
hauptmann&#x017F;chaft und rückte bei der-<lb/>
&#x017F;elben im Laufe der Jahre zum k. k.<lb/>
Polizeikommi&#x017F;&#x017F;ar er&#x017F;ter Kla&#x017F;&#x017F;e auf.<lb/>
Jn die&#x017F;er Stellung blieb er, bis er<lb/>
1866 in den Ruhe&#x017F;tand trat. Er &#x017F;tarb<lb/>
in Wien 15. Novbr. 1878. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Der<lb/>
deut&#x017F;che Ordensritter (N.), 1839. &#x2012;<lb/>
Erzählungen in neuer Form, 1840. &#x2012;<lb/>
Die Auswanderer (E.), 1841. &#x2012; Seg-<lb/>
nungen des Glaubens (E.), 1841. &#x2012;<lb/>
Kun&#x017F;t und Leben (E.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1846. &#x2012;<lb/>
Die Mongolenbraut (E.), 1849. &#x2012;<lb/>
Bürger&#x017F;piegel (Eine Stadtge&#x017F;chichte),<lb/>
1856. &#x2012; Bunte Sträußchen (En.); <hi rendition="#aq">III,</hi><lb/>
1861&#x2012;62. &#x2012; Kreuz und Halbmond (E.),<lb/>
1862. &#x2012; Licht- und Schattenbilder<lb/>
(En.), 1864. &#x2012; Aus dem Volksleben<lb/>
(En.), 1865. &#x2012; Lebensbilder in Licht<lb/>
und Schatten (Erzählungen u. Lg.),<lb/>
1866.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Mo&#x017F;ing,</hi> Guido Konrad,</persName></head>
        <p> p&#x017F;eud.<lb/><hi rendition="#g">Guido Conrad,</hi> wurde am 23. Fe-<lb/>
bruar 1824 (n. a. 1823) in Wien als<lb/>
der Sohn eines geachteten Advokaten<lb/>
geboren, &#x017F;tudierte an der dortigen<lb/>
Univer&#x017F;ität die Rechte und erlangte,<lb/>
kaum 20 Jahre alt, die juri&#x017F;ti&#x017F;che<lb/>
Doktorwürde. Schon während der<lb/>
Studienzeit war er vielfach zu gereif-<lb/>
ten Politikern, wie Berger u. Giskra,<lb/>
in Beziehung getreten, u. &#x017F;o kam es,<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[44/0048] Mos Moſ ſchen Literatur an der Krauſeſchen Lehr- u. Erziehungsanſtalt in Dres- den und 1868 Lehrer am Gymnaſium in Bielefeld, kehrte aber ſchon 1869 in ſeine frühere Stellung nach Dres- den zurück. Jm Jahre 1878 vermählte er ſich mit Anna Schönberger (* 3. Januar 1848 zu Halle a. S. als die Tochter eines Ökonomiekommiſ- ſarius, der 1852 nach Kalbe a. S. und 1860 nach Sagan verſetzt wurde, emp- fing 1865-67 in Breslau ihre Aus- bildung zur Lehrerin und wirkte als ſolche in verſchiedenen Familien und Schulen), einer Dichterin, die unter dem Namen Elly Gregor für viele Zeitſchriften poetiſche Beiträge lie- ferte. Als zu Oſtern 1883 das neu begründete Wettiner Gymnaſium in Dresden eröffnet wurde, trat M. als Oberlehrer an dasſelbe über und ge- hörte ihm bis Oſtern 1897 an, wo er in den Ruheſtand trat. Jm Jahre 1895 hatte er den Charakter als Pro- feſſor erhalten. Er lebte dann in Strieſen bei Dresden und ſtarb hier nach ſchweren Leiden am 27. Februar 1900. S: Gedichte, 1864. 3. A. 1890. ‒ Neue Sonette, 1866. ‒ An den Tod (Kanzone), 1866. ‒ Das Dresdener Hoftheater von 1862‒69; 1869. ‒ Totenopfer. Gneiſenaus Enkel, dem Grafen L. v. Hohenthal, 1870. ‒ Nacht u. Sterne (Neue Ge.), 1872. ‒ Jdyllen, 1875. ‒ Schauen und Schaffen (Neue Ge.), 1881. ‒ Deutſche Kaiſerlieder, 1889. ‒ Singen u. Sagen (Neue Ge.), 1889. ‒ Meine Beziehungen zu Robert Hamerling und deſſen Briefe an mich, 1890. ‒ Aus der Manſarde (Neue Ge.), 1893. ‒ Pol de Mont (Jd., Nachdich- tungen a. d. Flämiſchen), 1893. Moshammer, Joſeph Alois, wurde am 7. Febr. 1800 zu Forchte- nau bei Aurolzmünſter im Jnnkreiſe geboren, wo ſein Vater als Landwirt lebte, beſuchte das Gymnaſium in Paſſau und das Lyzeum in Salzburg und kam 1823 nach Wien, um hier die juridiſche Laufbahn zu betreten. Mangel an Subſiſtenzmitteln hin- derte ihn jedoch an der Vollendung der Studien, weshalb er eine Stelle als Hofmeiſter und Lehrer annahm. Der neue Beruf führte ihn teils zu Stu- dien in der älteren und neueren Sprachenkunde, Literatur und Ge- ſchichte, teils zu ſchriftſtelleriſchen Ar- beiten auf dieſen Gebieten, und der Ertrag der letzteren ſicherte ihm ein anſtändiges Einkommen, ſo daß er mehrere ihm angetragene Lehrämter in entfernteren Gebieten des Kaiſer- ſtaates ablehnen durfte. Erſt zu An- fang des Jahres 1840 trat er in den Staatsdienſt, und zwar bei dem k. k. Bücher-Reviſionsamte. Als dieſes Amt im Jahre 1848 einging, wurde M. Kanzliſt bei der k. k. Wiener Stadt- hauptmannſchaft und rückte bei der- ſelben im Laufe der Jahre zum k. k. Polizeikommiſſar erſter Klaſſe auf. Jn dieſer Stellung blieb er, bis er 1866 in den Ruheſtand trat. Er ſtarb in Wien 15. Novbr. 1878. S: Der deutſche Ordensritter (N.), 1839. ‒ Erzählungen in neuer Form, 1840. ‒ Die Auswanderer (E.), 1841. ‒ Seg- nungen des Glaubens (E.), 1841. ‒ Kunſt und Leben (E.); III, 1846. ‒ Die Mongolenbraut (E.), 1849. ‒ Bürgerſpiegel (Eine Stadtgeſchichte), 1856. ‒ Bunte Sträußchen (En.); III, 1861‒62. ‒ Kreuz und Halbmond (E.), 1862. ‒ Licht- und Schattenbilder (En.), 1864. ‒ Aus dem Volksleben (En.), 1865. ‒ Lebensbilder in Licht und Schatten (Erzählungen u. Lg.), 1866. *Moſing, Guido Konrad, pſeud. Guido Conrad, wurde am 23. Fe- bruar 1824 (n. a. 1823) in Wien als der Sohn eines geachteten Advokaten geboren, ſtudierte an der dortigen Univerſität die Rechte und erlangte, kaum 20 Jahre alt, die juriſtiſche Doktorwürde. Schon während der Studienzeit war er vielfach zu gereif- ten Politikern, wie Berger u. Giskra, in Beziehung getreten, u. ſo kam es, *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/48
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/48>, abgerufen am 14.11.2024.