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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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zweite theologische Examen u. wurde,
nachdem er durch Oberhofprediger
Kögel zu den homiletischen Übungen
und zu den Konferenzen im Dom-
kandidatenstift herangezogen war,
1876 Pfarrer in Neu-Schadow bei
Storkow (Mark Brandenburg) und
1879 an der St. Ulrichsgemeinde in
Magdeburg. An der Universität
Halle erwarb er sich die Würde eines
Dr. phil. et mag. lib. art., die Uni-
versität Jena promovierte ihn 1888
auf Grund seiner Arbeit über "Die
Lehre von der Apokatastasis" zum
Lic. theol. und 1893 zum D. theol.
Jm Jahre 1894 folgte R. einem Rufe
an die St. Nicolaigemeinde in Berlin
u. 1903 wählte ihn die Stadt Char-
lottenburg zum Oberpfarrer an der
Luisengemeinde. Viel genannt wurde
sein Name, als er in Berlin den
Kampf gegen den Spiritismus auf-
nahm, und sein Büchlein "Ein auf-
klärendes Wort über den Spiritis-
mus" beweist, daß er es verstanden,
die Schwarmgeister ad. absurdum zu
führen.

S:

Mein Lied (Kleine Ge.),
1901. - Für den Lebensweg (Gedenk-
blätter zur Erinnerung an den Kon-
sirmationstag. Ge.), 1902.

*Riemann, Robert Konrad
Viktor,

geb. am 4. Oktober 1877 in
Bielefeld, wo sein Vater, der bekannte
Musikschriftsteller Dr. Hugo R. da-
mals als Musikdirektor lebte, ver-
lebte seine Kindheit seit 1878 an den
späteren Orten der Wirksamkeit des
Vaters, in Leipzig, Bromberg, Ham-
burg, Sondershausen u. Wiesbaden,
besuchte seit 1895, als sein Vater als
Universitätsdozent nach Leipzig be-
rufen ward, hier das Thomasgym-
nasium und studierte 1897-1902 an
der Universität daselbst Germanistik
u. Philosophie. Nebenher war er auch
Theaterberichterstatter für "Oehlers
musikalisch-literarische Rundschau".
1901 wurde er zum Dr. phil. promo-
viert und nach Absolvierung seines
Staatsexamens 1905 als Lehrer am
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Realgymnasium in Leipzig angestellt
und hier 1908 als Oberlehrer an
die Oberrealschule berufen.

S:

Björn
der Wiking (German. Kulturdrama),
1901. - Goethes Romantechnik (Ästhe-
tisch-philolog. Werk), 1902. - Gott-
fried August Bürger (Biogr.), 1904.
- Gotth. Ephr. Lessing (Biogr.), 1910.
- Literaturgeschichte für höhere Schu-
len; II, 1907.

*Riemasch, Otto,

pseud. Willy
Ottmar,
wurde am 18. Oktober
1880 zu Johannisburg in Ostpreußen
als der Sohn eines Forstbeamten ge-
boren, verlor im ersten Lebensjahre
seine Eltern und erhielt nun seine
Erziehung bei Verwandten. Daher
kam es, daß er die Schule häufig
wechseln mußte. Er besuchte die
Gymnasien in Königsberg i. Pr. und
Halle, die Ritterakademie in Liegnitz,
am längsten das Gymnasium in Wei-
mar. Kurz von dem Abiturienten-
Examen erkrankte er schwer, so daß
er dasselbe erst 1902 am Gymnasium
in Eisenach nachholen konnte. Seit-
dem studierte er in Jena Philosophie,
Literatur und neuere Sprachen.

S:


Kleine Gedichte, 1900. - Schatten (Dr.),
1901. - Die Episode (Schsp.), 1901.

*Riemer, A. Fr.,

pseud. Alfred
Friedrich Bors, wurde am 28. Fe-
bruar 1884 in Hannover geboren u.
widmete sich nach Absolvierung des
Gymnasiums aus religiösem Jnter-
esse in Halle, Erlangen u. Göttingen
dem Studium der Theologie, absol-
vierte Ostern 1905 das Kandidaten-
examen und trat dann in das Pre-
digerseminar im Kloster Loccum ein.
Eine alte Leidenschaft zur Vergangen-
heit drängte ihn schließlich zum Stu-
dium der Geschichte, womit er das
Studium der Philologie verband.
Während der Verwaltung einer
Hauslehrerstelle beim Grafen Roth-
kirch im schlesischen Riesengebirge er-
warb er sich im Sommer 1907 die
Würde eines Dr. phil., legte im
Frühjahr 1908 sein philologisches

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zweite theologiſche Examen u. wurde,
nachdem er durch Oberhofprediger
Kögel zu den homiletiſchen Übungen
und zu den Konferenzen im Dom-
kandidatenſtift herangezogen war,
1876 Pfarrer in Neu-Schadow bei
Storkow (Mark Brandenburg) und
1879 an der St. Ulrichsgemeinde in
Magdeburg. An der Univerſität
Halle erwarb er ſich die Würde eines
Dr. phil. et mag. lib. art., die Uni-
verſität Jena promovierte ihn 1888
auf Grund ſeiner Arbeit über „Die
Lehre von der Apokataſtaſis“ zum
Lic. theol. und 1893 zum D. theol.
Jm Jahre 1894 folgte R. einem Rufe
an die St. Nicolaigemeinde in Berlin
u. 1903 wählte ihn die Stadt Char-
lottenburg zum Oberpfarrer an der
Luiſengemeinde. Viel genannt wurde
ſein Name, als er in Berlin den
Kampf gegen den Spiritismus auf-
nahm, und ſein Büchlein „Ein auf-
klärendes Wort über den Spiritis-
mus“ beweiſt, daß er es verſtanden,
die Schwarmgeiſter ad. absurdum zu
führen.

S:

Mein Lied (Kleine Ge.),
1901. ‒ Für den Lebensweg (Gedenk-
blätter zur Erinnerung an den Kon-
ſirmationstag. Ge.), 1902.

*Riemann, Robert Konrad
Viktor,

geb. am 4. Oktober 1877 in
Bielefeld, wo ſein Vater, der bekannte
Muſikſchriftſteller Dr. Hugo R. da-
mals als Muſikdirektor lebte, ver-
lebte ſeine Kindheit ſeit 1878 an den
ſpäteren Orten der Wirkſamkeit des
Vaters, in Leipzig, Bromberg, Ham-
burg, Sondershauſen u. Wiesbaden,
beſuchte ſeit 1895, als ſein Vater als
Univerſitätsdozent nach Leipzig be-
rufen ward, hier das Thomasgym-
naſium und ſtudierte 1897‒1902 an
der Univerſität daſelbſt Germaniſtik
u. Philoſophie. Nebenher war er auch
Theaterberichterſtatter für „Oehlers
muſikaliſch-literariſche Rundſchau“.
1901 wurde er zum Dr. phil. promo-
viert und nach Abſolvierung ſeines
Staatsexamens 1905 als Lehrer am
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Realgymnaſium in Leipzig angeſtellt
und hier 1908 als Oberlehrer an
die Oberrealſchule berufen.

S:

Björn
der Wiking (German. Kulturdrama),
1901. ‒ Goethes Romantechnik (Äſthe-
tiſch-philolog. Werk), 1902. ‒ Gott-
fried Auguſt Bürger (Biogr.), 1904.
‒ Gotth. Ephr. Leſſing (Biogr.), 1910.
‒ Literaturgeſchichte für höhere Schu-
len; II, 1907.

*Riemaſch, Otto,

pſeud. Willy
Ottmar,
wurde am 18. Oktober
1880 zu Johannisburg in Oſtpreußen
als der Sohn eines Forſtbeamten ge-
boren, verlor im erſten Lebensjahre
ſeine Eltern und erhielt nun ſeine
Erziehung bei Verwandten. Daher
kam es, daß er die Schule häufig
wechſeln mußte. Er beſuchte die
Gymnaſien in Königsberg i. Pr. und
Halle, die Ritterakademie in Liegnitz,
am längſten das Gymnaſium in Wei-
mar. Kurz von dem Abiturienten-
Examen erkrankte er ſchwer, ſo daß
er dasſelbe erſt 1902 am Gymnaſium
in Eiſenach nachholen konnte. Seit-
dem ſtudierte er in Jena Philoſophie,
Literatur und neuere Sprachen.

S:


Kleine Gedichte, 1900. ‒ Schatten (Dr.),
1901. ‒ Die Epiſode (Schſp.), 1901.

*Riemer, A. Fr.,

pſeud. Alfred
Friedrich Bors, wurde am 28. Fe-
bruar 1884 in Hannover geboren u.
widmete ſich nach Abſolvierung des
Gymnaſiums aus religiöſem Jnter-
eſſe in Halle, Erlangen u. Göttingen
dem Studium der Theologie, abſol-
vierte Oſtern 1905 das Kandidaten-
examen und trat dann in das Pre-
digerſeminar im Kloſter Loccum ein.
Eine alte Leidenſchaft zur Vergangen-
heit drängte ihn ſchließlich zum Stu-
dium der Geſchichte, womit er das
Studium der Philologie verband.
Während der Verwaltung einer
Hauslehrerſtelle beim Grafen Roth-
kirch im ſchleſiſchen Rieſengebirge er-
warb er ſich im Sommer 1907 die
Würde eines Dr. phil., legte im
Frühjahr 1908 ſein philologiſches

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[471/0475] Riem Riem zweite theologiſche Examen u. wurde, nachdem er durch Oberhofprediger Kögel zu den homiletiſchen Übungen und zu den Konferenzen im Dom- kandidatenſtift herangezogen war, 1876 Pfarrer in Neu-Schadow bei Storkow (Mark Brandenburg) und 1879 an der St. Ulrichsgemeinde in Magdeburg. An der Univerſität Halle erwarb er ſich die Würde eines Dr. phil. et mag. lib. art., die Uni- verſität Jena promovierte ihn 1888 auf Grund ſeiner Arbeit über „Die Lehre von der Apokataſtaſis“ zum Lic. theol. und 1893 zum D. theol. Jm Jahre 1894 folgte R. einem Rufe an die St. Nicolaigemeinde in Berlin u. 1903 wählte ihn die Stadt Char- lottenburg zum Oberpfarrer an der Luiſengemeinde. Viel genannt wurde ſein Name, als er in Berlin den Kampf gegen den Spiritismus auf- nahm, und ſein Büchlein „Ein auf- klärendes Wort über den Spiritis- mus“ beweiſt, daß er es verſtanden, die Schwarmgeiſter ad. absurdum zu führen. S: Mein Lied (Kleine Ge.), 1901. ‒ Für den Lebensweg (Gedenk- blätter zur Erinnerung an den Kon- ſirmationstag. Ge.), 1902. *Riemann, Robert Konrad Viktor, geb. am 4. Oktober 1877 in Bielefeld, wo ſein Vater, der bekannte Muſikſchriftſteller Dr. Hugo R. da- mals als Muſikdirektor lebte, ver- lebte ſeine Kindheit ſeit 1878 an den ſpäteren Orten der Wirkſamkeit des Vaters, in Leipzig, Bromberg, Ham- burg, Sondershauſen u. Wiesbaden, beſuchte ſeit 1895, als ſein Vater als Univerſitätsdozent nach Leipzig be- rufen ward, hier das Thomasgym- naſium und ſtudierte 1897‒1902 an der Univerſität daſelbſt Germaniſtik u. Philoſophie. Nebenher war er auch Theaterberichterſtatter für „Oehlers muſikaliſch-literariſche Rundſchau“. 1901 wurde er zum Dr. phil. promo- viert und nach Abſolvierung ſeines Staatsexamens 1905 als Lehrer am Realgymnaſium in Leipzig angeſtellt und hier 1908 als Oberlehrer an die Oberrealſchule berufen. S: Björn der Wiking (German. Kulturdrama), 1901. ‒ Goethes Romantechnik (Äſthe- tiſch-philolog. Werk), 1902. ‒ Gott- fried Auguſt Bürger (Biogr.), 1904. ‒ Gotth. Ephr. Leſſing (Biogr.), 1910. ‒ Literaturgeſchichte für höhere Schu- len; II, 1907. *Riemaſch, Otto, pſeud. Willy Ottmar, wurde am 18. Oktober 1880 zu Johannisburg in Oſtpreußen als der Sohn eines Forſtbeamten ge- boren, verlor im erſten Lebensjahre ſeine Eltern und erhielt nun ſeine Erziehung bei Verwandten. Daher kam es, daß er die Schule häufig wechſeln mußte. Er beſuchte die Gymnaſien in Königsberg i. Pr. und Halle, die Ritterakademie in Liegnitz, am längſten das Gymnaſium in Wei- mar. Kurz von dem Abiturienten- Examen erkrankte er ſchwer, ſo daß er dasſelbe erſt 1902 am Gymnaſium in Eiſenach nachholen konnte. Seit- dem ſtudierte er in Jena Philoſophie, Literatur und neuere Sprachen. S: Kleine Gedichte, 1900. ‒ Schatten (Dr.), 1901. ‒ Die Epiſode (Schſp.), 1901. *Riemer, A. Fr., pſeud. Alfred Friedrich Bors, wurde am 28. Fe- bruar 1884 in Hannover geboren u. widmete ſich nach Abſolvierung des Gymnaſiums aus religiöſem Jnter- eſſe in Halle, Erlangen u. Göttingen dem Studium der Theologie, abſol- vierte Oſtern 1905 das Kandidaten- examen und trat dann in das Pre- digerſeminar im Kloſter Loccum ein. Eine alte Leidenſchaft zur Vergangen- heit drängte ihn ſchließlich zum Stu- dium der Geſchichte, womit er das Studium der Philologie verband. Während der Verwaltung einer Hauslehrerſtelle beim Grafen Roth- kirch im ſchleſiſchen Rieſengebirge er- warb er ſich im Sommer 1907 die Würde eines Dr. phil., legte im Frühjahr 1908 ſein philologiſches *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/475>, abgerufen am 26.11.2024.