Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ried setzungen aus diesen Sprachen. JmJahre 1872 verheiratete sie sich in Brasilien mit dem Zahnarzt A. F. Riedel, mit dem sie zehn Jahre in den tropischen Ländern lebte. Nach Deutschland zurückgekehrt, verlor der Gatte infolge eines unglücklichen Ge- schäfts sein ganzes Vermögen und ging, um eine neue Existenz zu grün- den, nach Südamerika zurück, starb aber bereits am 3. August 1883 in Mondevideo. Die Gattin, welche in Deutschland zurückgeblieben war, ließ sich in Halle nieder, wo sie sich der Erziehung ihrer drei Kinder und der Schriftstellerei hingab und noch jetzt an der Jndustrieschule das Amt einer Lehrerin des Deutschen und der Literatur innehat, nebenher auch als Privatlehrerin für verschiedene Sprachen romanischen Stammes tätig ist. S: Enthüllte Frauenherzen Rieder, Edmund, * zu Hartberg in Ried professor in Judenburg und 1833 inGraz, in welcher Stellung er -- 1837 zum Humanitätslehrer aufrückend -- bis zu seinem Tode verblieb. Jm Jahre 1849 supplierte er auch die er- ledigte Lehrkanzel der altklassischen Literatur an der Grazer Universität. R. starb im Stifte Admont am 9. Ja- nuar 1868. S: Ali der Kalif (Dr. Riedl, Franz Xaver, wurde am *
Ried ſetzungen aus dieſen Sprachen. JmJahre 1872 verheiratete ſie ſich in Braſilien mit dem Zahnarzt A. F. Riedel, mit dem ſie zehn Jahre in den tropiſchen Ländern lebte. Nach Deutſchland zurückgekehrt, verlor der Gatte infolge eines unglücklichen Ge- ſchäfts ſein ganzes Vermögen und ging, um eine neue Exiſtenz zu grün- den, nach Südamerika zurück, ſtarb aber bereits am 3. Auguſt 1883 in Mondevideo. Die Gattin, welche in Deutſchland zurückgeblieben war, ließ ſich in Halle nieder, wo ſie ſich der Erziehung ihrer drei Kinder und der Schriftſtellerei hingab und noch jetzt an der Jnduſtrieſchule das Amt einer Lehrerin des Deutſchen und der Literatur innehat, nebenher auch als Privatlehrerin für verſchiedene Sprachen romaniſchen Stammes tätig iſt. S: Enthüllte Frauenherzen Rieder, Edmund, * zu Hartberg in Ried profeſſor in Judenburg und 1833 inGraz, in welcher Stellung er — 1837 zum Humanitätslehrer aufrückend — bis zu ſeinem Tode verblieb. Jm Jahre 1849 ſupplierte er auch die er- ledigte Lehrkanzel der altklaſſiſchen Literatur an der Grazer Univerſität. R. ſtarb im Stifte Admont am 9. Ja- nuar 1868. S: Ali der Kalif (Dr. Riedl, Franz Xaver, wurde am *
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Ried
Ried
ſetzungen aus dieſen Sprachen. Jm
Jahre 1872 verheiratete ſie ſich in
Braſilien mit dem Zahnarzt A. F.
Riedel, mit dem ſie zehn Jahre in
den tropiſchen Ländern lebte. Nach
Deutſchland zurückgekehrt, verlor der
Gatte infolge eines unglücklichen Ge-
ſchäfts ſein ganzes Vermögen und
ging, um eine neue Exiſtenz zu grün-
den, nach Südamerika zurück, ſtarb
aber bereits am 3. Auguſt 1883 in
Mondevideo. Die Gattin, welche in
Deutſchland zurückgeblieben war, ließ
ſich in Halle nieder, wo ſie ſich der
Erziehung ihrer drei Kinder und der
Schriftſtellerei hingab und noch jetzt
an der Jnduſtrieſchule das Amt einer
Lehrerin des Deutſchen und der
Literatur innehat, nebenher auch
als Privatlehrerin für verſchiedene
Sprachen romaniſchen Stammes
tätig iſt.
S: Enthüllte Frauenherzen
(R.), 1883. 2. A. 1884. ‒ Die Königin
der Nacht (R.); II, 1884. 3. A. 1890.
‒ Schiffbruch (E.), 1885. ‒ Rolands-
holm (R.); II, 1887. ‒ Tropiſche
Nächte (R.); II, 1888. ‒ Des Vaters
Geheimnis (R.), 1890. ‒ Zwei Frauen
(R.), 1891. ‒ Jm grauen Schloß (R.),
1892.
Rieder, Edmund, * zu Hartberg in
der Steiermark am 16. Novbr. 1802,
Sohn mittelloſer Landleute, erhielt
ſeinen erſten Unterricht in der Volks-
ſchule des Chorherrnſtifts Vorau,
wurde dann von dem Pfarrer pri-
patim in den alten Sprachen vorge-
bildet u. bezog 1816 das Gymnaſium
in Graz. Nach zurückgelegten philo-
ſophiſchen Studien trat er 1820 in
das Benediktinerſtift Admont u. be-
endete daſelbſt die theologiſchen Stu-
dien, worauf er von ſeinen Obern
nach Graz geſandt wurde, um die
Rechte zu ſtudieren. Jm Jahre 1826
erhielt er die Prieſterweihe, kam nun
in die Seelſorge und zwar als Kaplan
nach Wildalpen, wo er ein Jahr zu-
brachte. Darauf im Lehramte ver-
wendet, wurde er 1829 Gymnaſial-
profeſſor in Judenburg und 1833 in
Graz, in welcher Stellung er — 1837
zum Humanitätslehrer aufrückend —
bis zu ſeinem Tode verblieb. Jm
Jahre 1849 ſupplierte er auch die er-
ledigte Lehrkanzel der altklaſſiſchen
Literatur an der Grazer Univerſität.
R. ſtarb im Stifte Admont am 9. Ja-
nuar 1868.
S: Ali der Kalif (Dr.
G.), 1850. ‒ Adelheid von Herberſtein
(Vaterl. Schſp.), 1860.
Riedl, Franz Xaver, wurde am
1. März 1826 in dem, dem Dorfe
Frankſtadt eingepfarrten Dörfchen
Wieſen bei Schönberg im Olmützer
Kreiſe als das jüngſte von 12 Kin-
dern des dortigen Schullehrers Jo-
ſeph R. geboren, der nach vier Jah-
ren als Lehrer nach Frankſtadt ver-
ſetzt wurde. Nachdem Franz bis zum
zehnten Jahre die Hauptſchule da-
ſelbſt beſucht, kam er auf das Gym-
naſium zu Olmütz und begab ſich, ob-
wohl völlig mittellos, 1844 nach Wien,
wo er unter den härteſten Entbeh-
rungen ſeine philoſophiſch. Studien
machte. Mit dem Jahre 1848 begann
R.s ſchriftſtelleriſche Tätigkeit, die
er zunächſt dem „Fremdenblatte“,
ſpäter durch 7 Jahre der „Bäuerle-
ſchen Theaterzeitung“ widmete. Seit
dem Jahre 1852 veröffentlichte er
eine Reihe von Romanen im Feuille-
ton der „Morgenpoſt“, bei der er 5
Jahre lang engagiert war, im „Te-
legraph“, „Wiener Volksblatt“, in
der „Glocke“, der „Vorſtadtzeitung“
im „Familienjournal“ uſw.; doch
ſind nur ſehr wenige ſeiner Arbeiten
in Buchform erſchienen. Von 1860
bis 1866 gab er eine lithographierte
Lokalkorreſpondenz heraus; weniger
Glück hatte er mit dem 1868 von
ihm gegründeten Witzblatte „Wiener
Punſch“. Jm Mai 1869 wanderte er
nach Amerika aus, um dort als Jour-
naliſt eine Exiſtenz zu ſuchen; doch
kehrte er etwa nach einem halben
Jahr wieder nach Wien zurück, wo
er als Schriftſteller, beſonders alſ
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