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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ried
dann in das Geschäft seiner Eltern
als Photograph ein, in dem er dann
bald eine selbständige Stellung ein-
nahm.

S:

Weltminne (Ge.), 1902. -
Kanlala und die Salomonen (Ep. n.
oriental. Sagen verfaßt), 1903.

*Riedel, Karl Louis,

geb. am
29. April 1847 zu Gelenau im Erz-
gebirge als erstes Kind eines Fabrik-
arbeiters, durchlebte eine arbeits-
und entbehrungsreiche Kindheit und
Jugendzeit, da er schon mit dem
vierten Jahre das Klöppeln erlernen
und vom 10. bis 13. Jahre als An-
dreher in der Baumwollspinnerei in
Gelenau arbeiten mußte, um mit für
den Lebensunterhalt der Familie
sorgen zu helfen. Er besuchte wäh-
rend dieser drei Jahre auch nicht
mehr, wie früher, die Dorfschule,
sondern nur in täglich zwei Stunden
den notdürftigsten Fabrikunterricht.
Sein Lehrer wußte ihn zu bestimmen,
sich für den Lehrerberuf zu erwär-
men, erteilte ihm Privatunterricht in
der Musik, und so bezog R. nach Hin-
wegräumung von mancherlei Hinder-
nissen 1861 das Seminar in Anna-
berg, das er 1866 absolvierte. Er
wurde dann Hilfslehrer in Gottes-
berg bei Auerbach im Vogtlande
und 1867 Lehrer in Meßbach bei
Plauen, wo er bis 1910, zuletzt als
Oberlehrer, im Amte stand. Seitdem
lebt er im Ruhestande in Plauen i. V.
Jm Jahre 1878 dichtete er sein erstes
Lied in vogtländischer Mundart.

S:


Gesammelte Werke (Ge. u. En. in
vogtländ. Mdt.); 29 Bdchn. 1883 bis
1911 [Jnhalt: 1. Derham is derham
(Ge., 1883. 6. A. 1900). - 2. Jn der
Hutzenstum (Ge. u. En., 1884. 5. A.
1897). - 3. 's Bornkinnel (E., 1885).
- 4. Af'n Summerhaufen (Lsp., En.
u. Ge., 1887. 5. A. 1897). - 5. Der
Foosnetnarr (E., 1888. 3. A. 1897).
- 6. Jm Espich (Ge. u. En., 1888). -
7. Der Holzspitzbu (E., 1889. 3. A.
1897). - 8. Aus ne Milmesgrund
(En., 1892). - 9. Alle Riet a Luth
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Ried
allaa (En., 1891. 3. A. 1897). - 10.
Vogelsteller (E., 1892). - 11. Kun-
nele (Ge. u. En., 1894). - 12. De
olbere Mumm (E., 1895). - 13. ner
a alte Gumfer (E., 1895). - 14. Hah-
nickele (Hum. En. u. ein Lsp., 1895.
2. A. 1896). - 15. Aus der Maikäfer-
zeit (E., 2. A. 1898). - 16. 's gruße
Lus! (En. u. Ge., 2. A. 1898). - 17.
De Stiefmutter (E., 2. A. 1899). -
18. Der Aaasiedel (u. einige kleinere
humor. En., 1900. 3. A. 1901). - 19.
Zeschen und Bücheln (Lspe. u. En.,
1.-3. A. 1902). - 20. Af der Ufen-
bank (En. u. Ge., 1.-3. A. 1903). -
21. Der Rutkopf u. einige kleinere
humor. En. u. Ge., 1.-3. A. 1903. -
22. Blaableetle und Garthah (En. u.
Ge., 1904. 3. A. 1905). - 23. Ge-
hannesfünkle (En. u. Ge., 1905. 3. A.
1906). - 24. Usteraaer (En. u. ein
Schw., 1906). - 25. Naa, su was!
(En. u. Ge., 1907). - 26. Dös denkt
m'r äa net (desgl., 1908.) - 27. J
gieh mer! (desgl. 1909.) - 28. A Pfän-
nel Eigeschniettne (desgl. 1910.) -
29. J nusse schie willkomme (Ernstes
und Heiteres, 1911).] - Hans Fö-
ditsch od.: Der vogtländische Bauern-
krieg (Schsp.), 1896. - Erzählungen
und Gedichte in vogtl. Mdt. (Aus-
wahl f. d. Jugd.), 1909. - Vogtlän-
ner Hausapothek (Ausw. von Ge. u.
En. in Mdt.); II, 1909.

*Riedel-Ahrens, Bertha,

pseud.
Sylvio Lugano, * am 16. Sept.
1850 zu Lübeck, genoß eine sehr sorg-
fältige Erziehung und bildete sich in
dem Jnstitut des Predigers Mün-
zenberger daselbst zur Lehrerin aus.
Als solche folgte sie im 19. Lebens-
jahr einem Rufe ihres in Rio de Ja-
neiro (Brasilien) ansässigen Bru-
ders, Professors der lateinischen und
griechischen Sprache, und bildete sich
dort unter seiner Leitung besonders
in den neueren Sprachen aus, im
Englischen, Französischen, Spani-
schen, Portugiesischen und Jtalieni-
schen, lieferte auch manche Über-

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Ried
dann in das Geſchäft ſeiner Eltern
als Photograph ein, in dem er dann
bald eine ſelbſtändige Stellung ein-
nahm.

S:

Weltminne (Ge.), 1902. ‒
Kanlala und die Salomonen (Ep. n.
oriental. Sagen verfaßt), 1903.

*Riedel, Karl Louis,

geb. am
29. April 1847 zu Gelenau im Erz-
gebirge als erſtes Kind eines Fabrik-
arbeiters, durchlebte eine arbeits-
und entbehrungsreiche Kindheit und
Jugendzeit, da er ſchon mit dem
vierten Jahre das Klöppeln erlernen
und vom 10. bis 13. Jahre als An-
dreher in der Baumwollſpinnerei in
Gelenau arbeiten mußte, um mit für
den Lebensunterhalt der Familie
ſorgen zu helfen. Er beſuchte wäh-
rend dieſer drei Jahre auch nicht
mehr, wie früher, die Dorfſchule,
ſondern nur in täglich zwei Stunden
den notdürftigſten Fabrikunterricht.
Sein Lehrer wußte ihn zu beſtimmen,
ſich für den Lehrerberuf zu erwär-
men, erteilte ihm Privatunterricht in
der Muſik, und ſo bezog R. nach Hin-
wegräumung von mancherlei Hinder-
niſſen 1861 das Seminar in Anna-
berg, das er 1866 abſolvierte. Er
wurde dann Hilfslehrer in Gottes-
berg bei Auerbach im Vogtlande
und 1867 Lehrer in Meßbach bei
Plauen, wo er bis 1910, zuletzt als
Oberlehrer, im Amte ſtand. Seitdem
lebt er im Ruheſtande in Plauen i. V.
Jm Jahre 1878 dichtete er ſein erſtes
Lied in vogtländiſcher Mundart.

S:


Geſammelte Werke (Ge. u. En. in
vogtländ. Mdt.); 29 Bdchn. 1883 bis
1911 [Jnhalt: 1. Derham is derham
(Ge., 1883. 6. A. 1900). ‒ 2. Jn der
Hutzenſtum (Ge. u. En., 1884. 5. A.
1897). ‒ 3. ’s Bornkinnel (E., 1885).
‒ 4. Af’n Summerhaufen (Lſp., En.
u. Ge., 1887. 5. A. 1897). ‒ 5. Der
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7. Der Holzſpitzbu (E., 1889. 3. A.
1897). ‒ 8. Aus ne Milmesgrund
(En., 1892). ‒ 9. Alle Riet a Luth
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allaa (En., 1891. 3. A. 1897). ‒ 10.
Vogelſteller (E., 1892). ‒ 11. Kun-
nele (Ge. u. En., 1894). ‒ 12. De
olbere Mumm (E., 1895). ‒ 13. ner
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2. A. 1896). ‒ 15. Aus der Maikäfer-
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Lus! (En. u. Ge., 2. A. 1898). ‒ 17.
De Stiefmutter (E., 2. A. 1899). ‒
18. Der Aaaſiedel (u. einige kleinere
humor. En., 1900. 3. A. 1901). ‒ 19.
Zeſchen und Bücheln (Lſpe. u. En.,
1.‒3. A. 1902). ‒ 20. Af der Ufen-
bank (En. u. Ge., 1.‒3. A. 1903). ‒
21. Der Rutkopf u. einige kleinere
humor. En. u. Ge., 1.‒3. A. 1903. ‒
22. Blaableetle und Garthah (En. u.
Ge., 1904. 3. A. 1905). ‒ 23. Ge-
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1906). ‒ 24. Uſteraaer (En. u. ein
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m’r äa net (desgl., 1908.) ‒ 27. J
gieh mer! (desgl. 1909.) ‒ 28. A Pfän-
nel Eigeſchniettne (desgl. 1910.) ‒
29. J nuſſe ſchie willkomme (Ernſtes
und Heiteres, 1911).] ‒ Hans Fö-
ditſch od.: Der vogtländiſche Bauern-
krieg (Schſp.), 1896. ‒ Erzählungen
und Gedichte in vogtl. Mdt. (Aus-
wahl f. d. Jugd.), 1909. ‒ Vogtlän-
ner Hausapothek (Ausw. von Ge. u.
En. in Mdt.); II, 1909.

*Riedel-Ahrens, Bertha,

pſeud.
Sylvio Lugano, * am 16. Sept.
1850 zu Lübeck, genoß eine ſehr ſorg-
fältige Erziehung und bildete ſich in
dem Jnſtitut des Predigers Mün-
zenberger daſelbſt zur Lehrerin aus.
Als ſolche folgte ſie im 19. Lebens-
jahr einem Rufe ihres in Rio de Ja-
neiro (Braſilien) anſäſſigen Bru-
ders, Profeſſors der lateiniſchen und
griechiſchen Sprache, und bildete ſich
dort unter ſeiner Leitung beſonders
in den neueren Sprachen aus, im
Engliſchen, Franzöſiſchen, Spani-
ſchen, Portugieſiſchen und Jtalieni-
ſchen, lieferte auch manche Über-

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[465/0469] Ried Ried dann in das Geſchäft ſeiner Eltern als Photograph ein, in dem er dann bald eine ſelbſtändige Stellung ein- nahm. S: Weltminne (Ge.), 1902. ‒ Kanlala und die Salomonen (Ep. n. oriental. Sagen verfaßt), 1903. *Riedel, Karl Louis, geb. am 29. April 1847 zu Gelenau im Erz- gebirge als erſtes Kind eines Fabrik- arbeiters, durchlebte eine arbeits- und entbehrungsreiche Kindheit und Jugendzeit, da er ſchon mit dem vierten Jahre das Klöppeln erlernen und vom 10. bis 13. Jahre als An- dreher in der Baumwollſpinnerei in Gelenau arbeiten mußte, um mit für den Lebensunterhalt der Familie ſorgen zu helfen. Er beſuchte wäh- rend dieſer drei Jahre auch nicht mehr, wie früher, die Dorfſchule, ſondern nur in täglich zwei Stunden den notdürftigſten Fabrikunterricht. Sein Lehrer wußte ihn zu beſtimmen, ſich für den Lehrerberuf zu erwär- men, erteilte ihm Privatunterricht in der Muſik, und ſo bezog R. nach Hin- wegräumung von mancherlei Hinder- niſſen 1861 das Seminar in Anna- berg, das er 1866 abſolvierte. Er wurde dann Hilfslehrer in Gottes- berg bei Auerbach im Vogtlande und 1867 Lehrer in Meßbach bei Plauen, wo er bis 1910, zuletzt als Oberlehrer, im Amte ſtand. Seitdem lebt er im Ruheſtande in Plauen i. V. Jm Jahre 1878 dichtete er ſein erſtes Lied in vogtländiſcher Mundart. S: Geſammelte Werke (Ge. u. En. in vogtländ. Mdt.); 29 Bdchn. 1883 bis 1911 [Jnhalt: 1. Derham is derham (Ge., 1883. 6. A. 1900). ‒ 2. Jn der Hutzenſtum (Ge. u. En., 1884. 5. A. 1897). ‒ 3. ’s Bornkinnel (E., 1885). ‒ 4. Af’n Summerhaufen (Lſp., En. u. Ge., 1887. 5. A. 1897). ‒ 5. Der Foosnetnarr (E., 1888. 3. A. 1897). ‒ 6. Jm Espich (Ge. u. En., 1888). ‒ 7. Der Holzſpitzbu (E., 1889. 3. A. 1897). ‒ 8. Aus ne Milmesgrund (En., 1892). ‒ 9. Alle Riet a Luth allaa (En., 1891. 3. A. 1897). ‒ 10. Vogelſteller (E., 1892). ‒ 11. Kun- nele (Ge. u. En., 1894). ‒ 12. De olbere Mumm (E., 1895). ‒ 13. ner a alte Gumfer (E., 1895). ‒ 14. Hah- nickele (Hum. En. u. ein Lſp., 1895. 2. A. 1896). ‒ 15. Aus der Maikäfer- zeit (E., 2. A. 1898). ‒ 16. ’s gruße Lus! (En. u. Ge., 2. A. 1898). ‒ 17. De Stiefmutter (E., 2. A. 1899). ‒ 18. Der Aaaſiedel (u. einige kleinere humor. En., 1900. 3. A. 1901). ‒ 19. Zeſchen und Bücheln (Lſpe. u. En., 1.‒3. A. 1902). ‒ 20. Af der Ufen- bank (En. u. Ge., 1.‒3. A. 1903). ‒ 21. Der Rutkopf u. einige kleinere humor. En. u. Ge., 1.‒3. A. 1903. ‒ 22. Blaableetle und Garthah (En. u. Ge., 1904. 3. A. 1905). ‒ 23. Ge- hannesfünkle (En. u. Ge., 1905. 3. A. 1906). ‒ 24. Uſteraaer (En. u. ein Schw., 1906). ‒ 25. Naa, ſu was! (En. u. Ge., 1907). ‒ 26. Dös denkt m’r äa net (desgl., 1908.) ‒ 27. J gieh mer! (desgl. 1909.) ‒ 28. A Pfän- nel Eigeſchniettne (desgl. 1910.) ‒ 29. J nuſſe ſchie willkomme (Ernſtes und Heiteres, 1911).] ‒ Hans Fö- ditſch od.: Der vogtländiſche Bauern- krieg (Schſp.), 1896. ‒ Erzählungen und Gedichte in vogtl. Mdt. (Aus- wahl f. d. Jugd.), 1909. ‒ Vogtlän- ner Hausapothek (Ausw. von Ge. u. En. in Mdt.); II, 1909. *Riedel-Ahrens, Bertha, pſeud. Sylvio Lugano, * am 16. Sept. 1850 zu Lübeck, genoß eine ſehr ſorg- fältige Erziehung und bildete ſich in dem Jnſtitut des Predigers Mün- zenberger daſelbſt zur Lehrerin aus. Als ſolche folgte ſie im 19. Lebens- jahr einem Rufe ihres in Rio de Ja- neiro (Braſilien) anſäſſigen Bru- ders, Profeſſors der lateiniſchen und griechiſchen Sprache, und bildete ſich dort unter ſeiner Leitung beſonders in den neueren Sprachen aus, im Engliſchen, Franzöſiſchen, Spani- ſchen, Portugieſiſchen und Jtalieni- ſchen, lieferte auch manche Über- * 30

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/469>, abgerufen am 23.11.2024.