Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Reu Reuling, Carlot Gottfried, geb. S: Geopfert (Dr., Manuskript), Reuling, Wilhelm, geb. am 27. Reu sischer Bildung, galt sein besonderesJnteresse naturwissenschaftlichen und geschichtlichen Studien, später haupt- sächlich den Fragen der Sozialpolitik, doch konnte er an die wissenschaftliche Behandlung aller dieser Fragen erst gehen, nachdem er 1891 aus seiner Stellung in Leipzig ausgeschieden u. nach Berlin übergesiedelt war, und so entstanden in der Folge eine ganze Reihe von äußerst wertvollen Werken auf dem Gebiete der Rechtspflege. Auf einer Reise begriffen, erlag er in Dresden am 21. Oktbr. 1901 einem Schlaganfall. S: Distichen. Deutsche Reumont, Alfred von, wurde am *
[Spaltenumbruch] Reu Reuling, Carlot Gottfried, geb. S: Geopfert (Dr., Manuſkript), Reuling, Wilhelm, geb. am 27. Reu ſiſcher Bildung, galt ſein beſonderesJntereſſe naturwiſſenſchaftlichen und geſchichtlichen Studien, ſpäter haupt- ſächlich den Fragen der Sozialpolitik, doch konnte er an die wiſſenſchaftliche Behandlung aller dieſer Fragen erſt gehen, nachdem er 1891 aus ſeiner Stellung in Leipzig ausgeſchieden u. nach Berlin übergeſiedelt war, und ſo entſtanden in der Folge eine ganze Reihe von äußerſt wertvollen Werken auf dem Gebiete der Rechtspflege. Auf einer Reiſe begriffen, erlag er in Dresden am 21. Oktbr. 1901 einem Schlaganfall. S: Diſtichen. Deutſche Reumont, Alfred von, wurde am *
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Reu
Reu
Reuling, Carlot Gottfried, geb.
am 20. März 1861 in Michelſtadt
(Heſſen), Dr. phil., lebt (1888) als
Schriftſteller in Leipzig, (1890) in
Berlin, jetzt in Frankfurt am Main.
S: Geopfert (Dr., Manuſkript),
1885. ‒ Cecilie (Schſp.), o. J. ‒ Glück-
lich? (R.), 1890. ‒ Die komiſche Figur
in den wichtigſten deutſchen Dramen
bis zum 17. Jahrhundert, 1890. ‒
Aus Hag und Tann (Odenwald-
märchen und Phantaſien), 1892. ‒
Knecht Hagebuchen (Eine Holzſchni-
tzerei aus Dämmerland), 1893. ‒
Zwiſchen Licht und Dunkel (Neue M.),
1894. ‒ Der Mann im Schatten (Ko-
mödie), 1895. ‒ Fragwürdige Ge-
ſtalten (Sk.), 1895. ‒ Die gerechte
Welt (Tragikom.), 1897. ‒ Das Stär-
kere (Schſp.), 1897. ‒ Anno dazumal
(Deutſcher Schw.), 1898. ‒ Der bunte
Schleier (Dramat. M.), 1899. ‒ Der
gute Bruder (Komödie), 1900. ‒ Der
Retter (Dr.), 1901. ‒ Der Schatz-
gräber (Bauernkomödie), 1902. ‒
Mahner (Schſp.), 1906. ‒ Die Straße
der Erkenntnis (R.), 1911.
Reuling, Wilhelm, geb. am 27.
Mai 1837 in Darmſtadt als der Sohn
des damaligen Freipredigers, ſpäte-
ren Verwalters und Vorſtandes der
Kaſſen des Oberkonſiſtoriums und der
Oberſtudiendirektion Ludwig R., be-
ſuchte das Gymnaſium daſelbſt und
ſtudierte ſeit 1855 in Gießen, Leipzig
und wieder in Gießen die Rechte, be-
ſtand Oſtern 1858 das Fakultäts-
examen und wurde Akzeſiſt. Jm Jahre
1860 legte er das heſſiſche Staats-
examen ab und wurde 1867 in Darm-
ſtadt zur Advokatur zugelaſſen. Die
Kriege von 1866 und 1870 machte er
als Adjutant des Johanniter-Ritters
Grafen Görtz zu Schlitz mit. Ende
1870 wandte er ſich nach Leipzig, wo
er Dozent an der Univerſität für See-
recht und Verſicherungsweſen wurde;
zugleich war er Rechtsanwalt beim
Reichsoberhandelsgericht, ſpäter am
Reichsgericht. Von vortrefflicher klaſ-
ſiſcher Bildung, galt ſein beſonderes
Jntereſſe naturwiſſenſchaftlichen und
geſchichtlichen Studien, ſpäter haupt-
ſächlich den Fragen der Sozialpolitik,
doch konnte er an die wiſſenſchaftliche
Behandlung aller dieſer Fragen erſt
gehen, nachdem er 1891 aus ſeiner
Stellung in Leipzig ausgeſchieden u.
nach Berlin übergeſiedelt war, und ſo
entſtanden in der Folge eine ganze
Reihe von äußerſt wertvollen Werken
auf dem Gebiete der Rechtspflege. Auf
einer Reiſe begriffen, erlag er in
Dresden am 21. Oktbr. 1901 einem
Schlaganfall.
S: Diſtichen. Deutſche
Juriſten des 19. Jahrh. Politiſches
und Unpolitiſches, 1887. Neue Ausg.
1896. ‒ Diſtichen. Neue Folge, 1888.
Reumont, Alfred von, wurde am
15. Auguſt 1808 zu Aachen geboren,
wo ſein Vater königl. Medizinalrat
und Badeinſpektor war. Auf dem
Gymnaſium in Aachen vorgebildet,
beſuchte er ſeit 1826 die Univerſitäten
Bonn und Heidelberg und ging Ende
1829 mit Empfehlungen eines Freun-
des ſeines inzwiſchen verſtorbenen
Vaters, des William Crauford, nach
Florenz, wo er bei dem preußiſchen
Geſandten Freiherrn von Martens
als Sekretär eintrat. Jn dieſem Ver-
hältnis begleitete er den Freiherrn
im Herbſt 1832 über Malta und
Griechenland nach Konſtantinopel,
verließ im folgenden Sommer dieſe
Stadt und kehrte nach manchen Kreuz-
und Querzügen durch Griechenland
über Korfu nach Florenz zurück, wo
er bei dem neuen preußiſch. Geſandten
Grafen Schaffgotſch als Sekretär
blieb, bis er 1835 in das königl. Mini-
ſterium der auswärtigen Angelegen-
heiten als Geh. expedierender Sekre-
tär berufen ward. Jnzwiſchen war
er 1833 in Erlangen zum Dr. phil.
promoviert worden. Jm Jahre 1836
wurde er nach Jtalien zurückgeſandt,
wo er bis zum Frühling 1843, teils
in Florenz, teils in Rom, bei den kgl.
Geſandtſchaften beſchäftigt war, ſeit
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