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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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er in diesem Fache 1872 in Halle die
Doktorwürde erworben, habilitierte
er sich für dasselbe 1874 in Würz-
burg, von wo er indessen bald als
Professor an die Militärbildungs-
anstalten nach München berufen
wurde. Gleichzeitig wirkte er als
Dozent über vergleichende Sprach-
wissenschaft und Literatur an der
Technischen Hochschule und wurde
1894 zum ordentlichen Professor an
derselben ernannt. Er starb am 2.
(n. a. 1.) April 1909. Als Philologe
gab er verschiedene Übersetzungen und
Neudrucke aus fremden Sprachen,
eine Grammatik der lateinischen und
portugiesischen Sprache heraus; zur
Hebung der heimatlichen Geschichte
begründete er 1887 das "Jahrbuch
für Münchener Geschichte" und 1889
die "Bayrische Bibliothek", von der
1890-94 30 Bände erschienen. Außer-
dem schrieb er

S:

Vom Bayerwalde
(kulturgeschichtl. En.), 1896. 2. Folge,
1899. 3. Folge, 1899. 4. Folge, 1907.

*Reinhardt, August von,

geb. am
7. Oktbr. 1827 in Schömberg (Würt-
temberg), widmete sich dem Militär-
dienste, aus dem er als Oberst im
Jahre 1889 schied, und erhielt nach
einigen Jahren den Charakter als
Generalmajor a. D. Er lebte seit 1889
erst in Stuttgart, seit 1900 in Cann-
stadt, wo er am 15. Oktober 1907
starb. Als Freimaurer war er seit
1896 Großmeister der Großloge zur
Sonne in Bayreuth und gehörte seit
1898 dem Vorstande des "Vereins
deutscher Freimaurer" an; auch war
er Gründer des seit 1. Juli 1900 er-
scheinenden "Bayreuther Bundes-
blattes". Außer mehreren Schriften
für Freimaurer

S:

Johannisblü-
ten (Ge.), 1895.

Reinhardt, Georg,

Pseudon. für
Hermann Klemm; s. d.!

*Reinhardt, Harry von,

geboren
am 8. Novbr. 1886 in Ulm an der
Donau als Sohn des damaligen
Hauptmanns, jetzigen Generalleut-
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Rei
nants a. D. von R., verlebte seine
Kindheit und Jugend infolge vieler
Versetzungen seines Vaters seit 1889
in Ludwigsburg, Berlin, Ulm, Stutt-
gart, wo er seine Gymnasialstudien
begann, in Posen, Erfurt und wieder
in Ulm, wo er im Juli 1904 auf dem
dortigen Gymnasium das Abiturien-
tenexamen bestand. Seit dem Herbst
d. J. studierte er bis 1909 in Lau-
sanne, Tübingen, Berlin, Kiel und
zuletzt wieder in Tübingen die Rechts-
wissenschaft.

S:

Alexander der Große
(Hist. Dr.), 1909.

Reinhardt, Ludwig,

wurde am
27. Jan. 1842 zu Königsberg geboren,
wo seine Eltern, beide hochgeachtete
Schauspieler, bürgerlich einfach und
zurückgezogen lebten. Vom Theater
wollte der Knabe, den seine vom 8.
bis 16. Lebensjahre dauernde Kränk-
lichkeit überdies seinen Altersgenos-
sen entfremdete, nichts wissen, und
die dramatische Kunst ließ ihn kalt.
Da kam Ludw. Devrient nach Königs-
berg, und sein Spiel begeisterte den
jungen R. derart, daß er sich nun auch
der Bühne zu widmen beschloß. Er
wirkte zuerst in Lübeck, dann in Riga,
später an den Hofbühnen von Olden-
burg und -- nach einer Gastspielreise
durch Amerika mit Fanny Janauschek
-- von Hannover, bis er in Weimar
ein ruhiges Asyl, ein stilles häusliches
Glück und eine angenehme Stellung
an der Hofbühne fand. Er starb am
12. Dezbr. 1875.

S:

Edward (Tr.),
1873.

*Reinhardt, Luise,

pseud. Ernst
Fritze,
wurde am 31. Mai 1807 zu
Magdeburg als die Tochter des Rek-
tors Ditfurth geboren, erhielt eine
bürgerlich einfache Erziehung und den
Unterricht in der städtischen Töchter-
schule, der ihr Vater vorstand. Der
Verkehr in ihrem Vaterhause, das
geistige Regen und Leben daselbst,
dem sich ein tieferes Verständnis für
Musik beimischte, der innige Verband
zwischen ihr und ihren beiden klassisch

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er in dieſem Fache 1872 in Halle die
Doktorwürde erworben, habilitierte
er ſich für dasſelbe 1874 in Würz-
burg, von wo er indeſſen bald als
Profeſſor an die Militärbildungs-
anſtalten nach München berufen
wurde. Gleichzeitig wirkte er als
Dozent über vergleichende Sprach-
wiſſenſchaft und Literatur an der
Techniſchen Hochſchule und wurde
1894 zum ordentlichen Profeſſor an
derſelben ernannt. Er ſtarb am 2.
(n. a. 1.) April 1909. Als Philologe
gab er verſchiedene Überſetzungen und
Neudrucke aus fremden Sprachen,
eine Grammatik der lateiniſchen und
portugieſiſchen Sprache heraus; zur
Hebung der heimatlichen Geſchichte
begründete er 1887 das „Jahrbuch
für Münchener Geſchichte“ und 1889
die „Bayriſche Bibliothek“, von der
1890-94 30 Bände erſchienen. Außer-
dem ſchrieb er

S:

Vom Bayerwalde
(kulturgeſchichtl. En.), 1896. 2. Folge,
1899. 3. Folge, 1899. 4. Folge, 1907.

*Reinhardt, Auguſt von,

geb. am
7. Oktbr. 1827 in Schömberg (Würt-
temberg), widmete ſich dem Militär-
dienſte, aus dem er als Oberſt im
Jahre 1889 ſchied, und erhielt nach
einigen Jahren den Charakter als
Generalmajor a. D. Er lebte ſeit 1889
erſt in Stuttgart, ſeit 1900 in Cann-
ſtadt, wo er am 15. Oktober 1907
ſtarb. Als Freimaurer war er ſeit
1896 Großmeiſter der Großloge zur
Sonne in Bayreuth und gehörte ſeit
1898 dem Vorſtande des „Vereins
deutſcher Freimaurer“ an; auch war
er Gründer des ſeit 1. Juli 1900 er-
ſcheinenden „Bayreuther Bundes-
blattes“. Außer mehreren Schriften
für Freimaurer

S:

Johannisblü-
ten (Ge.), 1895.

Reinhardt, Georg,

Pſeudon. für
Hermann Klemm; ſ. d.!

*Reinhardt, Harry von,

geboren
am 8. Novbr. 1886 in Ulm an der
Donau als Sohn des damaligen
Hauptmanns, jetzigen Generalleut-
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Rei
nants a. D. von R., verlebte ſeine
Kindheit und Jugend infolge vieler
Verſetzungen ſeines Vaters ſeit 1889
in Ludwigsburg, Berlin, Ulm, Stutt-
gart, wo er ſeine Gymnaſialſtudien
begann, in Poſen, Erfurt und wieder
in Ulm, wo er im Juli 1904 auf dem
dortigen Gymnaſium das Abiturien-
tenexamen beſtand. Seit dem Herbſt
d. J. ſtudierte er bis 1909 in Lau-
ſanne, Tübingen, Berlin, Kiel und
zuletzt wieder in Tübingen die Rechts-
wiſſenſchaft.

S:

Alexander der Große
(Hiſt. Dr.), 1909.

Reinhardt, Ludwig,

wurde am
27. Jan. 1842 zu Königsberg geboren,
wo ſeine Eltern, beide hochgeachtete
Schauſpieler, bürgerlich einfach und
zurückgezogen lebten. Vom Theater
wollte der Knabe, den ſeine vom 8.
bis 16. Lebensjahre dauernde Kränk-
lichkeit überdies ſeinen Altersgenoſ-
ſen entfremdete, nichts wiſſen, und
die dramatiſche Kunſt ließ ihn kalt.
Da kam Ludw. Devrient nach Königs-
berg, und ſein Spiel begeiſterte den
jungen R. derart, daß er ſich nun auch
der Bühne zu widmen beſchloß. Er
wirkte zuerſt in Lübeck, dann in Riga,
ſpäter an den Hofbühnen von Olden-
burg und — nach einer Gaſtſpielreiſe
durch Amerika mit Fanny Janauſchek
— von Hannover, bis er in Weimar
ein ruhiges Aſyl, ein ſtilles häusliches
Glück und eine angenehme Stellung
an der Hofbühne fand. Er ſtarb am
12. Dezbr. 1875.

S:

Edward (Tr.),
1873.

*Reinhardt, Luiſe,

pſeud. Ernſt
Fritze,
wurde am 31. Mai 1807 zu
Magdeburg als die Tochter des Rek-
tors Ditfurth geboren, erhielt eine
bürgerlich einfache Erziehung und den
Unterricht in der ſtädtiſchen Töchter-
ſchule, der ihr Vater vorſtand. Der
Verkehr in ihrem Vaterhauſe, das
geiſtige Regen und Leben daſelbſt,
dem ſich ein tieferes Verſtändnis für
Muſik beimiſchte, der innige Verband
zwiſchen ihr und ihren beiden klaſſiſch

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[419/0423] Rei Rei er in dieſem Fache 1872 in Halle die Doktorwürde erworben, habilitierte er ſich für dasſelbe 1874 in Würz- burg, von wo er indeſſen bald als Profeſſor an die Militärbildungs- anſtalten nach München berufen wurde. Gleichzeitig wirkte er als Dozent über vergleichende Sprach- wiſſenſchaft und Literatur an der Techniſchen Hochſchule und wurde 1894 zum ordentlichen Profeſſor an derſelben ernannt. Er ſtarb am 2. (n. a. 1.) April 1909. Als Philologe gab er verſchiedene Überſetzungen und Neudrucke aus fremden Sprachen, eine Grammatik der lateiniſchen und portugieſiſchen Sprache heraus; zur Hebung der heimatlichen Geſchichte begründete er 1887 das „Jahrbuch für Münchener Geſchichte“ und 1889 die „Bayriſche Bibliothek“, von der 1890-94 30 Bände erſchienen. Außer- dem ſchrieb er S: Vom Bayerwalde (kulturgeſchichtl. En.), 1896. 2. Folge, 1899. 3. Folge, 1899. 4. Folge, 1907. *Reinhardt, Auguſt von, geb. am 7. Oktbr. 1827 in Schömberg (Würt- temberg), widmete ſich dem Militär- dienſte, aus dem er als Oberſt im Jahre 1889 ſchied, und erhielt nach einigen Jahren den Charakter als Generalmajor a. D. Er lebte ſeit 1889 erſt in Stuttgart, ſeit 1900 in Cann- ſtadt, wo er am 15. Oktober 1907 ſtarb. Als Freimaurer war er ſeit 1896 Großmeiſter der Großloge zur Sonne in Bayreuth und gehörte ſeit 1898 dem Vorſtande des „Vereins deutſcher Freimaurer“ an; auch war er Gründer des ſeit 1. Juli 1900 er- ſcheinenden „Bayreuther Bundes- blattes“. Außer mehreren Schriften für Freimaurer S: Johannisblü- ten (Ge.), 1895. Reinhardt, Georg, Pſeudon. für Hermann Klemm; ſ. d.! *Reinhardt, Harry von, geboren am 8. Novbr. 1886 in Ulm an der Donau als Sohn des damaligen Hauptmanns, jetzigen Generalleut- nants a. D. von R., verlebte ſeine Kindheit und Jugend infolge vieler Verſetzungen ſeines Vaters ſeit 1889 in Ludwigsburg, Berlin, Ulm, Stutt- gart, wo er ſeine Gymnaſialſtudien begann, in Poſen, Erfurt und wieder in Ulm, wo er im Juli 1904 auf dem dortigen Gymnaſium das Abiturien- tenexamen beſtand. Seit dem Herbſt d. J. ſtudierte er bis 1909 in Lau- ſanne, Tübingen, Berlin, Kiel und zuletzt wieder in Tübingen die Rechts- wiſſenſchaft. S: Alexander der Große (Hiſt. Dr.), 1909. Reinhardt, Ludwig, wurde am 27. Jan. 1842 zu Königsberg geboren, wo ſeine Eltern, beide hochgeachtete Schauſpieler, bürgerlich einfach und zurückgezogen lebten. Vom Theater wollte der Knabe, den ſeine vom 8. bis 16. Lebensjahre dauernde Kränk- lichkeit überdies ſeinen Altersgenoſ- ſen entfremdete, nichts wiſſen, und die dramatiſche Kunſt ließ ihn kalt. Da kam Ludw. Devrient nach Königs- berg, und ſein Spiel begeiſterte den jungen R. derart, daß er ſich nun auch der Bühne zu widmen beſchloß. Er wirkte zuerſt in Lübeck, dann in Riga, ſpäter an den Hofbühnen von Olden- burg und — nach einer Gaſtſpielreiſe durch Amerika mit Fanny Janauſchek — von Hannover, bis er in Weimar ein ruhiges Aſyl, ein ſtilles häusliches Glück und eine angenehme Stellung an der Hofbühne fand. Er ſtarb am 12. Dezbr. 1875. S: Edward (Tr.), 1873. *Reinhardt, Luiſe, pſeud. Ernſt Fritze, wurde am 31. Mai 1807 zu Magdeburg als die Tochter des Rek- tors Ditfurth geboren, erhielt eine bürgerlich einfache Erziehung und den Unterricht in der ſtädtiſchen Töchter- ſchule, der ihr Vater vorſtand. Der Verkehr in ihrem Vaterhauſe, das geiſtige Regen und Leben daſelbſt, dem ſich ein tieferes Verſtändnis für Muſik beimiſchte, der innige Verband zwiſchen ihr und ihren beiden klaſſiſch * 27*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/423>, abgerufen am 24.11.2024.