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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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vor Tag (Eine alltägliche Geschichte),
1911.

Reichenbach, Mathilde Gräsin
von,

wurde zu Goschütz bei Breslau
(aber nicht 1841, wie überall ange-
geben wird,) geboren, brachte den
größten Teil ihres bisherigen Lebens
auf Reisen zu und ließ sich endlich
dauernd in Dresden nieder. Jhre
belletristischen und wissenschaftlichen
Arbeiten sind meist in Zeitschriften
enthalten. Sie starb in Dresden am
2. April 1902.

S:

Faustine (N.),
1855. - Wechselwirkungen (N.); II,
1856. - Ein Zeitspiegel in der Familie
(R.); II, 1859. - Arndt und Follen
(Zeitgemälde a. d. Befreiungskriegen),
1862. - Graf Talleyrands Jugend-
liebe (Hist. R.), 1866. - Ein zweiter
Rubens (Hist. R.), 1871. - Böse Gei-
ster (Hum. E.), 2. A. 1886.

Reichenbach, Konstan. Moritz,


geb. am 16. Februar 1804 in Leipzig,
erhielt seine erste Bildung auf der
Thomasschule, an der sein Vater
Konrektor war, begab sich 1819 nach
Dresden, als sein Bruder Gottl.
Heinr. Ludw. R. einen Ruf als Pro-
fessor der Naturgeschichte dahin er-
hielt, und besuchte ein Jahr lang die
medizinische Akademie daselbst. Dar-
auf bezog er die Universität Leipzig,
konnte aber, durch Studentenverbin-
dungen kompromittiert, seine Stu-
dien nicht länger als ein Jahr fort-
setzen. Er widmete sich nun der künst-
lerischen Laufbahn als Schauspieler
und war nebenbei belletristischer
Schriftsteller. Jm Jahre 1842 lebte
er in Hamburg, verließ aber kurz nach
dem großen Brande seinen Schau-
spielerberuf, um sich gänzlich der
Schriftstellerei zu widmen. 1843 be-
gab er sich nach der Jnsel Alsen, wo
er in Sonderburg die Redaktion eines
deutschen und eines dänischen Pro-
vinzialblattes ühernahm und ganz im
schleswig-holsteinischen Sinne leitete.
Die Folge war, daß die dänische
Regierung diesen Blättern die Kon-
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zession entzog. R. kehrte 1847 nach
Hamburg zurück und wurde hier 1848
erster Redakteur der von seinem
Freunde J. F. Richter gegründeten
"Hamburger Reform", mußte aber
1852 diese Stadt wieder verlassen,
da der Senat -- aus welchen Grün-
den, blieb unbekannt -- ihm den fer-
neren Aufenthalt in Hamburg nicht
mehr gestatten wollte. Er begab sich
nach Altona, wo er das Bürgerrecht
erwarb; doch blieb er Mitarbeiter der
"Reform" bis zum Jahre 1868, wo
er die Repräsentation des "Altonaer
Merkur" übernahm. Er starb am 4.
Februar 1870.

S:

Freischützfunkeln
(En.); III, 1829-30. - Die drei Grä-
ber auf der Heide (E.), 1832. - Der
Bund mit dem Bösen (N.); II, 1833.
- Der Daljunker (R.); III, 1834. -
Die Blume von Granada (R.); II,
1835. - Teufelsstreiche (Sg.); II,
1840. - Mephistos Verwandlungen
(M.), 1841. - 1840. Ein Jahr im
Orient (Nn.); II, 1841. - Konrad von
Marburg, der erste deutsche Ketzer-
richter (R.); II, 1841. - Wehmutter
und Totengräber (Nn.); II, 1843. -
Julitage en miniature (Hum.-sat.
Bilder); II, 1843. - Erzählungen und
Novellen; IV, 1845-46 (Jnhalt: Das
Krokodil. - Ehefesseln. - Herzens-
läuterung durch Flammen. - Die Er-
scheinung am Grabe u. a.) - Aus dem
Orient; II, 1846. - Schleswig-hol-
steinische Kampflieder, 3 Hefte, 1848.
- Die Mazzinisten (R.), 1860. - Gari-
baldi, der italienische Freiheitsheld
(R.); II, 1861. - Der Hamburger in
Amerika, 1861. - Ein Roman a. d.
Zeiten des schleswig-holsteinischen
Krieges; II, 1864. - Graf Talleyrands
Jugendliebe (R.), 1866.

Reichenbach, Moritz von,

Pseud.
für Valeska Gräfin Bethusy-
Hue;
s. d.!

Reichenheim, Ernst,

Maler und
Dichter, wurde 1853 zu Berlin als
der Sohn eines reichen Bankiers ge-
boren, starb aber bereits am 24. Jan.

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Rei
vor Tag (Eine alltägliche Geſchichte),
1911.

Reichenbach, Mathilde Gräſin
von,

wurde zu Goſchütz bei Breslau
(aber nicht 1841, wie überall ange-
geben wird,) geboren, brachte den
größten Teil ihres bisherigen Lebens
auf Reiſen zu und ließ ſich endlich
dauernd in Dresden nieder. Jhre
belletriſtiſchen und wiſſenſchaftlichen
Arbeiten ſind meiſt in Zeitſchriften
enthalten. Sie ſtarb in Dresden am
2. April 1902.

S:

Fauſtine (N.),
1855. ‒ Wechſelwirkungen (N.); II,
1856. ‒ Ein Zeitſpiegel in der Familie
(R.); II, 1859. ‒ Arndt und Follen
(Zeitgemälde a. d. Befreiungskriegen),
1862. ‒ Graf Talleyrands Jugend-
liebe (Hiſt. R.), 1866. ‒ Ein zweiter
Rubens (Hiſt. R.), 1871. ‒ Böſe Gei-
ſter (Hum. E.), 2. A. 1886.

Reichenbach, Konſtan. Moritz,


geb. am 16. Februar 1804 in Leipzig,
erhielt ſeine erſte Bildung auf der
Thomasſchule, an der ſein Vater
Konrektor war, begab ſich 1819 nach
Dresden, als ſein Bruder Gottl.
Heinr. Ludw. R. einen Ruf als Pro-
feſſor der Naturgeſchichte dahin er-
hielt, und beſuchte ein Jahr lang die
mediziniſche Akademie daſelbſt. Dar-
auf bezog er die Univerſität Leipzig,
konnte aber, durch Studentenverbin-
dungen kompromittiert, ſeine Stu-
dien nicht länger als ein Jahr fort-
ſetzen. Er widmete ſich nun der künſt-
leriſchen Laufbahn als Schauſpieler
und war nebenbei belletriſtiſcher
Schriftſteller. Jm Jahre 1842 lebte
er in Hamburg, verließ aber kurz nach
dem großen Brande ſeinen Schau-
ſpielerberuf, um ſich gänzlich der
Schriftſtellerei zu widmen. 1843 be-
gab er ſich nach der Jnſel Alſen, wo
er in Sonderburg die Redaktion eines
deutſchen und eines däniſchen Pro-
vinzialblattes ühernahm und ganz im
ſchleswig-holſteiniſchen Sinne leitete.
Die Folge war, daß die däniſche
Regierung dieſen Blättern die Kon-
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zeſſion entzog. R. kehrte 1847 nach
Hamburg zurück und wurde hier 1848
erſter Redakteur der von ſeinem
Freunde J. F. Richter gegründeten
„Hamburger Reform“, mußte aber
1852 dieſe Stadt wieder verlaſſen,
da der Senat — aus welchen Grün-
den, blieb unbekannt — ihm den fer-
neren Aufenthalt in Hamburg nicht
mehr geſtatten wollte. Er begab ſich
nach Altona, wo er das Bürgerrecht
erwarb; doch blieb er Mitarbeiter der
„Reform“ bis zum Jahre 1868, wo
er die Repräſentation des „Altonaer
Merkur“ übernahm. Er ſtarb am 4.
Februar 1870.

S:

Freiſchützfunkeln
(En.); III, 1829-30. ‒ Die drei Grä-
ber auf der Heide (E.), 1832. ‒ Der
Bund mit dem Böſen (N.); II, 1833.
‒ Der Daljunker (R.); III, 1834. ‒
Die Blume von Granada (R.); II,
1835. ‒ Teufelsſtreiche (Sg.); II,
1840. ‒ Mephiſtos Verwandlungen
(M.), 1841. ‒ 1840. Ein Jahr im
Orient (Nn.); II, 1841. ‒ Konrad von
Marburg, der erſte deutſche Ketzer-
richter (R.); II, 1841. ‒ Wehmutter
und Totengräber (Nn.); II, 1843. ‒
Julitage en miniature (Hum.-ſat.
Bilder); II, 1843. ‒ Erzählungen und
Novellen; IV, 1845‒46 (Jnhalt: Das
Krokodil. ‒ Ehefeſſeln. ‒ Herzens-
läuterung durch Flammen. ‒ Die Er-
ſcheinung am Grabe u. a.) ‒ Aus dem
Orient; II, 1846. ‒ Schleswig-hol-
ſteiniſche Kampflieder, 3 Hefte, 1848.
‒ Die Mazziniſten (R.), 1860. ‒ Gari-
baldi, der italieniſche Freiheitsheld
(R.); II, 1861. ‒ Der Hamburger in
Amerika, 1861. ‒ Ein Roman a. d.
Zeiten des ſchleswig-holſteiniſchen
Krieges; II, 1864. ‒ Graf Talleyrands
Jugendliebe (R.), 1866.

Reichenbach, Moritz von,

Pſeud.
für Valeska Gräfin Bethuſy-
Hue;
ſ. d.!

Reichenheim, Ernſt,

Maler und
Dichter, wurde 1853 zu Berlin als
der Sohn eines reichen Bankiers ge-
boren, ſtarb aber bereits am 24. Jan.

*
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[413/0417] Rei Rei vor Tag (Eine alltägliche Geſchichte), 1911. Reichenbach, Mathilde Gräſin von, wurde zu Goſchütz bei Breslau (aber nicht 1841, wie überall ange- geben wird,) geboren, brachte den größten Teil ihres bisherigen Lebens auf Reiſen zu und ließ ſich endlich dauernd in Dresden nieder. Jhre belletriſtiſchen und wiſſenſchaftlichen Arbeiten ſind meiſt in Zeitſchriften enthalten. Sie ſtarb in Dresden am 2. April 1902. S: Fauſtine (N.), 1855. ‒ Wechſelwirkungen (N.); II, 1856. ‒ Ein Zeitſpiegel in der Familie (R.); II, 1859. ‒ Arndt und Follen (Zeitgemälde a. d. Befreiungskriegen), 1862. ‒ Graf Talleyrands Jugend- liebe (Hiſt. R.), 1866. ‒ Ein zweiter Rubens (Hiſt. R.), 1871. ‒ Böſe Gei- ſter (Hum. E.), 2. A. 1886. Reichenbach, Konſtan. Moritz, geb. am 16. Februar 1804 in Leipzig, erhielt ſeine erſte Bildung auf der Thomasſchule, an der ſein Vater Konrektor war, begab ſich 1819 nach Dresden, als ſein Bruder Gottl. Heinr. Ludw. R. einen Ruf als Pro- feſſor der Naturgeſchichte dahin er- hielt, und beſuchte ein Jahr lang die mediziniſche Akademie daſelbſt. Dar- auf bezog er die Univerſität Leipzig, konnte aber, durch Studentenverbin- dungen kompromittiert, ſeine Stu- dien nicht länger als ein Jahr fort- ſetzen. Er widmete ſich nun der künſt- leriſchen Laufbahn als Schauſpieler und war nebenbei belletriſtiſcher Schriftſteller. Jm Jahre 1842 lebte er in Hamburg, verließ aber kurz nach dem großen Brande ſeinen Schau- ſpielerberuf, um ſich gänzlich der Schriftſtellerei zu widmen. 1843 be- gab er ſich nach der Jnſel Alſen, wo er in Sonderburg die Redaktion eines deutſchen und eines däniſchen Pro- vinzialblattes ühernahm und ganz im ſchleswig-holſteiniſchen Sinne leitete. Die Folge war, daß die däniſche Regierung dieſen Blättern die Kon- zeſſion entzog. R. kehrte 1847 nach Hamburg zurück und wurde hier 1848 erſter Redakteur der von ſeinem Freunde J. F. Richter gegründeten „Hamburger Reform“, mußte aber 1852 dieſe Stadt wieder verlaſſen, da der Senat — aus welchen Grün- den, blieb unbekannt — ihm den fer- neren Aufenthalt in Hamburg nicht mehr geſtatten wollte. Er begab ſich nach Altona, wo er das Bürgerrecht erwarb; doch blieb er Mitarbeiter der „Reform“ bis zum Jahre 1868, wo er die Repräſentation des „Altonaer Merkur“ übernahm. Er ſtarb am 4. Februar 1870. S: Freiſchützfunkeln (En.); III, 1829-30. ‒ Die drei Grä- ber auf der Heide (E.), 1832. ‒ Der Bund mit dem Böſen (N.); II, 1833. ‒ Der Daljunker (R.); III, 1834. ‒ Die Blume von Granada (R.); II, 1835. ‒ Teufelsſtreiche (Sg.); II, 1840. ‒ Mephiſtos Verwandlungen (M.), 1841. ‒ 1840. Ein Jahr im Orient (Nn.); II, 1841. ‒ Konrad von Marburg, der erſte deutſche Ketzer- richter (R.); II, 1841. ‒ Wehmutter und Totengräber (Nn.); II, 1843. ‒ Julitage en miniature (Hum.-ſat. Bilder); II, 1843. ‒ Erzählungen und Novellen; IV, 1845‒46 (Jnhalt: Das Krokodil. ‒ Ehefeſſeln. ‒ Herzens- läuterung durch Flammen. ‒ Die Er- ſcheinung am Grabe u. a.) ‒ Aus dem Orient; II, 1846. ‒ Schleswig-hol- ſteiniſche Kampflieder, 3 Hefte, 1848. ‒ Die Mazziniſten (R.), 1860. ‒ Gari- baldi, der italieniſche Freiheitsheld (R.); II, 1861. ‒ Der Hamburger in Amerika, 1861. ‒ Ein Roman a. d. Zeiten des ſchleswig-holſteiniſchen Krieges; II, 1864. ‒ Graf Talleyrands Jugendliebe (R.), 1866. Reichenbach, Moritz von, Pſeud. für Valeska Gräfin Bethuſy- Hue; ſ. d.! Reichenheim, Ernſt, Maler und Dichter, wurde 1853 zu Berlin als der Sohn eines reichen Bankiers ge- boren, ſtarb aber bereits am 24. Jan. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/417>, abgerufen am 23.11.2024.