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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Red
dann bis zum Tode seiner Eltern
(1840) die väterlichen Güter und be-
gab sich darauf nach Berlin, wo er
1841 Spezialdirektor der Berlin-
Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft und
1843 als Regierungsrat ins Ministe-
rium berufen wurde. 1848 wurde er
für den hannöverschen Harzdistrikt
in die Frankfurter Nationalversamm-
lung gewählt, wo er zur Linken ge-
hörte und teils durch seinen Antrag
wegen Preußens Jntervention in
Sachsen am 10. Mai 1849, teils durch
seinen Beitritt zu dem Antrage, daß
die preußischen Abgeordneten der Ab-
berufung ihrer Regierung nicht Folge
zu leisten hätten, das Mißtrauen der
preußischen Regierung erregte, so daß
er von seiner Stelle suspendiert
wurde. Er lebte hinfort als Privat-
mann erst in Frankfurt a. Main und
seit 1854 in Wien, wo er am 12. De-
zember 1857 starb. R. gehört zu den
bedeutendsten statistischen Schriftstel-
lern, und flossen aus seiner Feder
nahezu ein halbes Hundert sehr wich-
tiger Schriften.

S:

Die Abtei von
St. Vincent (Deutsche Bearbtg. einer
engl. histor. Sage; II, 1825. - No-
vellen, 1829.

Reder, Guido,

pseudon. Guido
Bucheck,
geb. am 28. März 1840 zu
Saabor bei Grünberg in Schlesien,
politischer, belletristischer, national-
ökonomischer Schriftsteller und als
letzterer eifriger Vertreter der agra-
rischen Jnteressen, starb als Redak-
teur der "Neuen Preuß. Zeitung" in
Berlin am 5. Juli 1884.

S:

Jm
Kampfe ums Dasein (Agrar. R.),
1876. - Eine politische Frau (R.),
1877.

*Reder, Heinrich von,

wurde als
der Sohn eines königlichen Gerichts-
arztes am 19. März 1824 zu Melrich-
stadt in Franken geboren, widmete
sich, nachdem er die lateinische Schule
in Schweinfurt, die Gymnasien da-
selbst und in Aschaffenburg, dann die
Forstschule in Aschaffenburg und die
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Red
Universität München frequentiert
hatte, dem Militärstande und wurde
1848 Offizier im ersten Artillerieregi-
ment. Er garnisonierte in München,
Lindau, Jngolstadt, Germersheim,
Landau, Würzburg usw., zeichnete
sich in den Kriegen 1866 und 1870/71
vorteilhaft aus, so daß er mit hohen
Orden, unter anderen auch mit dem
den persönlichen Adel bedingenden
Militär-Max-Josephs-Orden geziert
wurde. Er schied 1881 als Oberst aus
dem aktiven Dienste und lebte seitdem
in München. Jm Jahre 1906 er-
hielt er den Charakter als General-
major und starb am 17. Februar
1909. Von seinen Reisen in den
bayerischen Wald und ins Hoch-
land, in Jtalien, Spanien und Dal-
matien, brachte er als geschickter Zeich-
ner und Maler eine reiche Ausbeute
von Originalaufnahmen heim.

S:


Soldatenlieder (mit K. Wold. Neu-
mann; s. d.!), 1854. - Gedichte, 1859.
- Der Bayerwald (geschildert u. illu-
striert), 1861. - Federzeichnungen
aus Wald und Hochland, 2. A. 1887.
- Wotans Heer (Eine Märe a. dem
Odenwald), 1892. - Rotes u. blaues
Blut (Werner, der Falkonier. - Die
Fischerrosel), 1893. - Lyrisches Skiz-
zenbuch, 1893. - Soldatenlieder von
drei deutschen Offizieren (Reder, K.
W. Neumann, G. Betzel), 1893. -
Mein Wanderbuch, 1895. - Gedichte
(hrsg. und eingeleitet von Artur
Kutscher), 1910.

Reding, August Wilhelm Heinrich
von,

* am 1. April 1813 zu Kodjerw
im Cambyschen Kirchspiele in Liv-
land, studierte von 1835-39 in Dor-
pat Diplomatie, wurde als graduier-
ter Student Lehrer an dem Erzie-
hungshause der Menschenliebenden
Gesellschaft in St. Petersburg, dann
Kanzleibeamter im lutherischen Kon-
sistorium und darauf Advokat in
Petersburg. Er starb als Titularrat
1852.

S:

Poetische Schriften; hrsg.
von Baronin Üxküll, 1845.

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Red
dann bis zum Tode ſeiner Eltern
(1840) die väterlichen Güter und be-
gab ſich darauf nach Berlin, wo er
1841 Spezialdirektor der Berlin-
Stettiner Eiſenbahn-Geſellſchaft und
1843 als Regierungsrat ins Miniſte-
rium berufen wurde. 1848 wurde er
für den hannöverſchen Harzdiſtrikt
in die Frankfurter Nationalverſamm-
lung gewählt, wo er zur Linken ge-
hörte und teils durch ſeinen Antrag
wegen Preußens Jntervention in
Sachſen am 10. Mai 1849, teils durch
ſeinen Beitritt zu dem Antrage, daß
die preußiſchen Abgeordneten der Ab-
berufung ihrer Regierung nicht Folge
zu leiſten hätten, das Mißtrauen der
preußiſchen Regierung erregte, ſo daß
er von ſeiner Stelle ſuspendiert
wurde. Er lebte hinfort als Privat-
mann erſt in Frankfurt a. Main und
ſeit 1854 in Wien, wo er am 12. De-
zember 1857 ſtarb. R. gehört zu den
bedeutendſten ſtatiſtiſchen Schriftſtel-
lern, und floſſen aus ſeiner Feder
nahezu ein halbes Hundert ſehr wich-
tiger Schriften.

S:

Die Abtei von
St. Vincent (Deutſche Bearbtg. einer
engl. hiſtor. Sage; II, 1825. ‒ No-
vellen, 1829.

Reder, Guido,

pſeudon. Guido
Bucheck,
geb. am 28. März 1840 zu
Saabor bei Grünberg in Schleſien,
politiſcher, belletriſtiſcher, national-
ökonomiſcher Schriftſteller und als
letzterer eifriger Vertreter der agra-
riſchen Jntereſſen, ſtarb als Redak-
teur der „Neuen Preuß. Zeitung“ in
Berlin am 5. Juli 1884.

S:

Jm
Kampfe ums Daſein (Agrar. R.),
1876. ‒ Eine politiſche Frau (R.),
1877.

*Reder, Heinrich von,

wurde als
der Sohn eines königlichen Gerichts-
arztes am 19. März 1824 zu Melrich-
ſtadt in Franken geboren, widmete
ſich, nachdem er die lateiniſche Schule
in Schweinfurt, die Gymnaſien da-
ſelbſt und in Aſchaffenburg, dann die
Forſtſchule in Aſchaffenburg und die
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Red
Univerſität München frequentiert
hatte, dem Militärſtande und wurde
1848 Offizier im erſten Artillerieregi-
ment. Er garniſonierte in München,
Lindau, Jngolſtadt, Germersheim,
Landau, Würzburg uſw., zeichnete
ſich in den Kriegen 1866 und 1870/71
vorteilhaft aus, ſo daß er mit hohen
Orden, unter anderen auch mit dem
den perſönlichen Adel bedingenden
Militär-Max-Joſephs-Orden geziert
wurde. Er ſchied 1881 als Oberſt aus
dem aktiven Dienſte und lebte ſeitdem
in München. Jm Jahre 1906 er-
hielt er den Charakter als General-
major und ſtarb am 17. Februar
1909. Von ſeinen Reiſen in den
bayeriſchen Wald und ins Hoch-
land, in Jtalien, Spanien und Dal-
matien, brachte er als geſchickter Zeich-
ner und Maler eine reiche Ausbeute
von Originalaufnahmen heim.

S:


Soldatenlieder (mit K. Wold. Neu-
mann; ſ. d.!), 1854. ‒ Gedichte, 1859.
‒ Der Bayerwald (geſchildert u. illu-
ſtriert), 1861. ‒ Federzeichnungen
aus Wald und Hochland, 2. A. 1887.
‒ Wotans Heer (Eine Märe a. dem
Odenwald), 1892. ‒ Rotes u. blaues
Blut (Werner, der Falkonier. ‒ Die
Fiſcherroſel), 1893. ‒ Lyriſches Skiz-
zenbuch, 1893. ‒ Soldatenlieder von
drei deutſchen Offizieren (Reder, K.
W. Neumann, G. Betzel), 1893. ‒
Mein Wanderbuch, 1895. ‒ Gedichte
(hrsg. und eingeleitet von Artur
Kutſcher), 1910.

Reding, Auguſt Wilhelm Heinrich
von,

* am 1. April 1813 zu Kodjerw
im Cambyſchen Kirchſpiele in Liv-
land, ſtudierte von 1835‒39 in Dor-
pat Diplomatie, wurde als graduier-
ter Student Lehrer an dem Erzie-
hungshauſe der Menſchenliebenden
Geſellſchaft in St. Petersburg, dann
Kanzleibeamter im lutheriſchen Kon-
ſiſtorium und darauf Advokat in
Petersburg. Er ſtarb als Titularrat
1852.

S:

Poetiſche Schriften; hrsg.
von Baronin Üxküll, 1845.

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[402/0406] Red Red dann bis zum Tode ſeiner Eltern (1840) die väterlichen Güter und be- gab ſich darauf nach Berlin, wo er 1841 Spezialdirektor der Berlin- Stettiner Eiſenbahn-Geſellſchaft und 1843 als Regierungsrat ins Miniſte- rium berufen wurde. 1848 wurde er für den hannöverſchen Harzdiſtrikt in die Frankfurter Nationalverſamm- lung gewählt, wo er zur Linken ge- hörte und teils durch ſeinen Antrag wegen Preußens Jntervention in Sachſen am 10. Mai 1849, teils durch ſeinen Beitritt zu dem Antrage, daß die preußiſchen Abgeordneten der Ab- berufung ihrer Regierung nicht Folge zu leiſten hätten, das Mißtrauen der preußiſchen Regierung erregte, ſo daß er von ſeiner Stelle ſuspendiert wurde. Er lebte hinfort als Privat- mann erſt in Frankfurt a. Main und ſeit 1854 in Wien, wo er am 12. De- zember 1857 ſtarb. R. gehört zu den bedeutendſten ſtatiſtiſchen Schriftſtel- lern, und floſſen aus ſeiner Feder nahezu ein halbes Hundert ſehr wich- tiger Schriften. S: Die Abtei von St. Vincent (Deutſche Bearbtg. einer engl. hiſtor. Sage; II, 1825. ‒ No- vellen, 1829. Reder, Guido, pſeudon. Guido Bucheck, geb. am 28. März 1840 zu Saabor bei Grünberg in Schleſien, politiſcher, belletriſtiſcher, national- ökonomiſcher Schriftſteller und als letzterer eifriger Vertreter der agra- riſchen Jntereſſen, ſtarb als Redak- teur der „Neuen Preuß. Zeitung“ in Berlin am 5. Juli 1884. S: Jm Kampfe ums Daſein (Agrar. R.), 1876. ‒ Eine politiſche Frau (R.), 1877. *Reder, Heinrich von, wurde als der Sohn eines königlichen Gerichts- arztes am 19. März 1824 zu Melrich- ſtadt in Franken geboren, widmete ſich, nachdem er die lateiniſche Schule in Schweinfurt, die Gymnaſien da- ſelbſt und in Aſchaffenburg, dann die Forſtſchule in Aſchaffenburg und die Univerſität München frequentiert hatte, dem Militärſtande und wurde 1848 Offizier im erſten Artillerieregi- ment. Er garniſonierte in München, Lindau, Jngolſtadt, Germersheim, Landau, Würzburg uſw., zeichnete ſich in den Kriegen 1866 und 1870/71 vorteilhaft aus, ſo daß er mit hohen Orden, unter anderen auch mit dem den perſönlichen Adel bedingenden Militär-Max-Joſephs-Orden geziert wurde. Er ſchied 1881 als Oberſt aus dem aktiven Dienſte und lebte ſeitdem in München. Jm Jahre 1906 er- hielt er den Charakter als General- major und ſtarb am 17. Februar 1909. Von ſeinen Reiſen in den bayeriſchen Wald und ins Hoch- land, in Jtalien, Spanien und Dal- matien, brachte er als geſchickter Zeich- ner und Maler eine reiche Ausbeute von Originalaufnahmen heim. S: Soldatenlieder (mit K. Wold. Neu- mann; ſ. d.!), 1854. ‒ Gedichte, 1859. ‒ Der Bayerwald (geſchildert u. illu- ſtriert), 1861. ‒ Federzeichnungen aus Wald und Hochland, 2. A. 1887. ‒ Wotans Heer (Eine Märe a. dem Odenwald), 1892. ‒ Rotes u. blaues Blut (Werner, der Falkonier. ‒ Die Fiſcherroſel), 1893. ‒ Lyriſches Skiz- zenbuch, 1893. ‒ Soldatenlieder von drei deutſchen Offizieren (Reder, K. W. Neumann, G. Betzel), 1893. ‒ Mein Wanderbuch, 1895. ‒ Gedichte (hrsg. und eingeleitet von Artur Kutſcher), 1910. Reding, Auguſt Wilhelm Heinrich von, * am 1. April 1813 zu Kodjerw im Cambyſchen Kirchſpiele in Liv- land, ſtudierte von 1835‒39 in Dor- pat Diplomatie, wurde als graduier- ter Student Lehrer an dem Erzie- hungshauſe der Menſchenliebenden Geſellſchaft in St. Petersburg, dann Kanzleibeamter im lutheriſchen Kon- ſiſtorium und darauf Advokat in Petersburg. Er ſtarb als Titularrat 1852. S: Poetiſche Schriften; hrsg. von Baronin Üxküll, 1845. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/406>, abgerufen am 23.11.2024.