Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Pre gegründet, das einzige deutsche Blattin diesem Lande, und Milena wurde dessen Mitarbeiterin. Fünf Jahre später übertrug die Regierung, nach- dem die Eigentümer des Blattes kurz nacheinander gestorben waren, an M. M. die Konzession, das Blatt u. die damit verbundene Druckerei wei- terzuführen. Mit Umsicht u. Erfolg leitete sie dies verzweigte Geschäft sieben Jahre lang, bis sie es ver- äußerte, um im November 1896 dem Wiener Chirurgen, Dr. Joseph Preindlsberger, dem jetzigen Prima- rius des Landesspitals in Serajevo u. Landessanitätsrat, die Hand zum Ehebunde zu reichen. S: Selam (Sk. du Prel, Karl Freiherr, geb. am Pre Mußestunden mit philosophischenProblemen beschäftigt und vielfach Kritiken über neu erschienene Bücher geschrieben. Jn einem gleichgesinnten Freundeskreise, dem Robert v. Horn- stein, H. Noe, Martin Greif, Adolf Bayersdorfer u. a. angehörten, fand er Verständnis u. Anregung, so daß er sich bereits 1869 in Tübingen auf Grund seiner Schrift "Oneirokriti- kon. Der Traum vom Standpunkt des transßendentalen Jdealismus" die Würde eines Dr. phil. erwerben konnte. Jm Ruhestande gab er sich gern der Wanderlust hin, und mit Heinrich Noe (s. d.!) wanderte er im Winter 1873-74 zu Fuß über die Tauern nach Venedig; dann durch- forschte er Tirol, Jtalien, Dalmatien und Montenegro und schrieb sein mit Unrecht verschollenes Buch "Unter Tannen und Pinien" (1875). Jn Brixen a. d. Eisack, wo er mit kurzen Unterbrechungen 1876-79 lebte, lernte er eine junge Witwe kennen, mit der er sich 1880 vermählte u. dann seinen Wohnsitz in München nahm. Er starb in Heiligenkreuz bei Hall in Tirol am 5. August 1899 und wurde in Mün- chen beerdigt. P. war als Schrift- steller besonders auf dem Gebiete der Naturphilosophie tätig und gelangte von den Naturwissenschaften über Hypnotismus und Somnambulis- mus schließlich zum Spiritismus. Auf diesen Gebieten hat er eine ganze Reihe von Schriften verfaßt, wie "Über die Jntelligenz des Zufalls und die Berechenbarkeit des Glücks" (1870), "Der Kampf ums Dasein am Himmel" (1873. 3. A. u. d. T.: "Ent- wicklungsgeschichte des Weltalls. Ent- wurf einer Philosophie der Astrono- mie" 1882), "Die Planetenbewohner und die Nebularhypothese" (1880), "Psychologie der Lyrik" (1880), "Das hypnotische Verbrechen u. seine Ent- deckung" (1889), "Die Philosophie der Mystik" (1885), "Die Mystik der alten Griechen" (1888), "Die Ent- *
Pre gegründet, das einzige deutſche Blattin dieſem Lande, und Milena wurde deſſen Mitarbeiterin. Fünf Jahre ſpäter übertrug die Regierung, nach- dem die Eigentümer des Blattes kurz nacheinander geſtorben waren, an M. M. die Konzeſſion, das Blatt u. die damit verbundene Druckerei wei- terzuführen. Mit Umſicht u. Erfolg leitete ſie dies verzweigte Geſchäft ſieben Jahre lang, bis ſie es ver- äußerte, um im November 1896 dem Wiener Chirurgen, Dr. Joſeph Preindlsberger, dem jetzigen Prima- rius des Landesſpitals in Serajevo u. Landesſanitätsrat, die Hand zum Ehebunde zu reichen. S: Selam (Sk. du Prel, Karl Freiherr, geb. am Pre Mußeſtunden mit philoſophiſchenProblemen beſchäftigt und vielfach Kritiken über neu erſchienene Bücher geſchrieben. Jn einem gleichgeſinnten Freundeskreiſe, dem Robert v. Horn- ſtein, H. Noé, Martin Greif, Adolf Bayersdorfer u. a. angehörten, fand er Verſtändnis u. Anregung, ſo daß er ſich bereits 1869 in Tübingen auf Grund ſeiner Schrift „Oneirokriti- kon. Der Traum vom Standpunkt des transſzendentalen Jdealismus“ die Würde eines Dr. phil. erwerben konnte. Jm Ruheſtande gab er ſich gern der Wanderluſt hin, und mit Heinrich Noé (ſ. d.!) wanderte er im Winter 1873‒74 zu Fuß über die Tauern nach Venedig; dann durch- forſchte er Tirol, Jtalien, Dalmatien und Montenegro und ſchrieb ſein mit Unrecht verſchollenes Buch „Unter Tannen und Pinien“ (1875). Jn Brixen a. d. Eiſack, wo er mit kurzen Unterbrechungen 1876-79 lebte, lernte er eine junge Witwe kennen, mit der er ſich 1880 vermählte u. dann ſeinen Wohnſitz in München nahm. Er ſtarb in Heiligenkreuz bei Hall in Tirol am 5. Auguſt 1899 und wurde in Mün- chen beerdigt. P. war als Schrift- ſteller beſonders auf dem Gebiete der Naturphiloſophie tätig und gelangte von den Naturwiſſenſchaften über Hypnotismus und Somnambulis- mus ſchließlich zum Spiritismus. Auf dieſen Gebieten hat er eine ganze Reihe von Schriften verfaßt, wie „Über die Jntelligenz des Zufalls und die Berechenbarkeit des Glücks“ (1870), „Der Kampf ums Daſein am Himmel“ (1873. 3. A. u. d. T.: „Ent- wicklungsgeſchichte des Weltalls. Ent- wurf einer Philoſophie der Aſtrono- mie“ 1882), „Die Planetenbewohner und die Nebularhypotheſe“ (1880), „Pſychologie der Lyrik“ (1880), „Das hypnotiſche Verbrechen u. ſeine Ent- deckung“ (1889), „Die Philoſophie der Myſtik“ (1885), „Die Myſtik der alten Griechen“ (1888), „Die Ent- *
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Pre
gegründet, das einzige deutſche Blatt
in dieſem Lande, und Milena wurde
deſſen Mitarbeiterin. Fünf Jahre
ſpäter übertrug die Regierung, nach-
dem die Eigentümer des Blattes kurz
nacheinander geſtorben waren, an
M. M. die Konzeſſion, das Blatt u.
die damit verbundene Druckerei wei-
terzuführen. Mit Umſicht u. Erfolg
leitete ſie dies verzweigte Geſchäft
ſieben Jahre lang, bis ſie es ver-
äußerte, um im November 1896 dem
Wiener Chirurgen, Dr. Joſeph
Preindlsberger, dem jetzigen Prima-
rius des Landesſpitals in Serajevo
u. Landesſanitätsrat, die Hand zum
Ehebunde zu reichen.
S: Selam (Sk.
u. Nn. a. d. bosniſchen Volksleben),
1893. ‒ Bosniſches Skizzenbuch (Land-
ſchafts- und Kulturbilder aus Bos-
nien), 1900. ‒ Bosniſche Volksmär-
chen, 1905. ‒ Das Grabesfenſter
(Eine Geſch. a. der Serajevoer Okku-
pation), 1906.
du Prel, Karl Freiherr, geb. am
3. April 1839 zu Landshut in Bayern
als der Sohn des Rechtsanwalts u.
Notars Max Freiherrn du P., be-
ſuchte das Ludwigs-Gymnaſium in
München, war längere Zeit Zögling
der königl. Pagerie daſelbſt und ſtu-
dierte an der dortigen Univerſität
auf Wunſch ſeines Vaters, eines aus-
gezeichneten Juriſten, ſeit 1857 Juris-
prudenz und Philoſophie. Erſtere
ſagte ihm gar nicht zu; da ihm aber
die Eltern nur die Wahl ließen zwi-
ſchen der juriſtiſchen u. militäriſchen
Laufbahn, ſo trat er 1859 als Junker
in die bayeriſche Armee ein. Er machte
1866 als Oberleutnant den Krieg
gegen Preußen mit u. fungierte 1870
bis 1871 als Hauptmann und Kom-
mandant eines Depots gefangener
franzöſiſcher Offiziere in Neuburg a.
d. Donau. Jm Herbſt 1872 quittierte
er den Militärdienſt, um ſich hinfort
ganz den Wiſſenſchaften u. der Schrift-
ſtellerei zu widmen. Schon als jun-
ger Offizier hatte er ſich in ſeinen
Mußeſtunden mit philoſophiſchen
Problemen beſchäftigt und vielfach
Kritiken über neu erſchienene Bücher
geſchrieben. Jn einem gleichgeſinnten
Freundeskreiſe, dem Robert v. Horn-
ſtein, H. Noé, Martin Greif, Adolf
Bayersdorfer u. a. angehörten, fand
er Verſtändnis u. Anregung, ſo daß
er ſich bereits 1869 in Tübingen auf
Grund ſeiner Schrift „Oneirokriti-
kon. Der Traum vom Standpunkt
des transſzendentalen Jdealismus“
die Würde eines Dr. phil. erwerben
konnte. Jm Ruheſtande gab er ſich
gern der Wanderluſt hin, und mit
Heinrich Noé (ſ. d.!) wanderte er im
Winter 1873‒74 zu Fuß über die
Tauern nach Venedig; dann durch-
forſchte er Tirol, Jtalien, Dalmatien
und Montenegro und ſchrieb ſein mit
Unrecht verſchollenes Buch „Unter
Tannen und Pinien“ (1875). Jn
Brixen a. d. Eiſack, wo er mit kurzen
Unterbrechungen 1876-79 lebte, lernte
er eine junge Witwe kennen, mit der
er ſich 1880 vermählte u. dann ſeinen
Wohnſitz in München nahm. Er ſtarb
in Heiligenkreuz bei Hall in Tirol am
5. Auguſt 1899 und wurde in Mün-
chen beerdigt. P. war als Schrift-
ſteller beſonders auf dem Gebiete der
Naturphiloſophie tätig und gelangte
von den Naturwiſſenſchaften über
Hypnotismus und Somnambulis-
mus ſchließlich zum Spiritismus.
Auf dieſen Gebieten hat er eine ganze
Reihe von Schriften verfaßt, wie
„Über die Jntelligenz des Zufalls
und die Berechenbarkeit des Glücks“
(1870), „Der Kampf ums Daſein am
Himmel“ (1873. 3. A. u. d. T.: „Ent-
wicklungsgeſchichte des Weltalls. Ent-
wurf einer Philoſophie der Aſtrono-
mie“ 1882), „Die Planetenbewohner
und die Nebularhypotheſe“ (1880),
„Pſychologie der Lyrik“ (1880), „Das
hypnotiſche Verbrechen u. ſeine Ent-
deckung“ (1889), „Die Philoſophie
der Myſtik“ (1885), „Die Myſtik der
alten Griechen“ (1888), „Die Ent-
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