geb. am 13. Juli 1830 zu Frauenburg im Ermlande (Ostpreußen), wo sein Vater als an- gesehener Bürger, Ratmann und Stadtkämmerer lebte, besuchte seit 1842 das Gymnasium in Braunsberg, studierte seit 1854 am Lyzeum Hosia- num daselbst Theologie und erhielt 1857 die Priesterweihe. Nachdem er darauf an verschiedenen Orten des Bistums Ermeland (in Freudenberg, Migehnen, Elbing) als Hilfspriester gewirkt hatte, ging er im Herbst 1861 nach Rom, wo er bis zum Sommer 1862 weilte, und wurde 1863 Dom- vikar in Frauenburg. Jn dieser Stellung wirkte er vorübergehend auch als bischöflicher u. neun Jahre lang als Kapitels-Sekretär. Seit 1863 gab er den "Jllustrierten katho- lischen Hauskalender" heraus, dessen Jnhalt zum größten Teil von ihm herrührte. Ferner war er der eigent- liche Gründer der "Ermländischen Zeitung" (1873), der er in schwierig- ster Zeit zu großer Blüte verhalf u. bis 1878 diente, sowie der "Ermlän- dischen Druckerei" (1875). Seit dem Jahre 1881 Domherr von Ermeland, wurde er in den letzten Lebensjahren vielfach von Krankheit und Kummer heimgesucht, so daß er fortan die ermländische Heimat mied. Jm Bade Cudova (Schlesien) erlitt er 1902 einen Schlaganfall, der sich im Früh- jahr 1906 im Breslauer Kloster der barmherzigen Brüder wiederholte. Ein Jahr später siedelte P. in das St. Norberiusheim zu Zell a. Main über, wo er am 26. Juli 1907 sein goldenes Priesterjubiläum feiern konnte u. am 9. März 1909 einem er- neuten Schlaganfall erlag.
S:
Jubel- gold (Kränze um die Tiara), 1892. 4. A. 1903. - Bernsteinperlen (Zum Schmucke der ermländ.-kölnischen Jubelmitra), 1893. Neue A. u. d. T.: Bernsteinperlen vom Haffesstrand für König, Heimat, Vaterland, 1895. - Vaterland u. Königshaus (Deutsche [Spaltenumbruch]
Poh
Weisen), 1895. - Veilchen und Ver- gißmeinnicht für gute Kinder und fromme Mütter (Ein Bilderbuch mit Reimen und Ge.), 1896. - Jmmor- tellen (Ge.), 1899.
*Pohl, Klara,
pseudon. Ernst Justrau, wurde in Schweidnitz in Schlesien geboren, erhielt dort auch ihre Schulbildung und besuchte spä- ter zwei Jahre lang das Konserva- torium für Musik in Berlin. Gesund- heitsrücksichten zwangen sie indes, Klavierspiel und Musikunterricht auf- zugeben, worauf sie sich der schrift- stellerischen Tätigkeit zuwandte. Sie lebt noch jetzt in Schweidnitz.
S:
Alle Neune! (Schlä'sche Gedichtel un Geschichtel), 1902. - Das liebe Geld (Heiter. Volksst. in schles. Mdt.), 1904. - Zu spät! (Eine alte Gerichtsßene), 1904.
Pohl, Georg Richard,
pseudon. Jean Richard oder Hoplit, wurde am 12. September 1826 in Leipzig geboren. Sein Vater, Arzt daselbst, bestimmte ihn zum Jnge- nieurfache. Seine Neigung für Musik wurde von seinen Eltern weder be- achtet noch gefördert; doch bildete er sich selbst durch den steten Verkehr mit großen Musikern später zu einem geachteten Kritiker auf musikalischem Gebiet aus. Jnzwischen besuchte er seit 1841 die Gewerbeschule in Chem- nitz und arbeitete danach als Volon- tär im Konstruktionsbureau einer Maschinenfabrik. Nach 6 Jahren er- langte er endlich vom Vater die Er- laubnis, aus der technischen Praxis in die theoretische Wissenschaft des Maschinenbaues treten zu dürfen. Er besuchte nun das Polytechnikum in Karlsruhe, 1849 die Universität Göttingen, 1850 die zu Leipzig und erwarb sich hier die Würde eines Dr. phil. Wegen seiner Beteiligung an der revolutionären Bewegung des Jahres 1848 blieb ihm ein Lehramt an einem Polytechnikum verschlossen, und so mußte er sich als Privatge-
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Poh
*Pohl, Julius,
geb. am 13. Juli 1830 zu Frauenburg im Ermlande (Oſtpreußen), wo ſein Vater als an- geſehener Bürger, Ratmann und Stadtkämmerer lebte, beſuchte ſeit 1842 das Gymnaſium in Braunsberg, ſtudierte ſeit 1854 am Lyzeum Hoſia- num daſelbſt Theologie und erhielt 1857 die Prieſterweihe. Nachdem er darauf an verſchiedenen Orten des Bistums Ermeland (in Freudenberg, Migehnen, Elbing) als Hilfsprieſter gewirkt hatte, ging er im Herbſt 1861 nach Rom, wo er bis zum Sommer 1862 weilte, und wurde 1863 Dom- vikar in Frauenburg. Jn dieſer Stellung wirkte er vorübergehend auch als biſchöflicher u. neun Jahre lang als Kapitels-Sekretär. Seit 1863 gab er den „Jlluſtrierten katho- liſchen Hauskalender“ heraus, deſſen Jnhalt zum größten Teil von ihm herrührte. Ferner war er der eigent- liche Gründer der „Ermländiſchen Zeitung“ (1873), der er in ſchwierig- ſter Zeit zu großer Blüte verhalf u. bis 1878 diente, ſowie der „Ermlän- diſchen Druckerei“ (1875). Seit dem Jahre 1881 Domherr von Ermeland, wurde er in den letzten Lebensjahren vielfach von Krankheit und Kummer heimgeſucht, ſo daß er fortan die ermländiſche Heimat mied. Jm Bade Cudova (Schleſien) erlitt er 1902 einen Schlaganfall, der ſich im Früh- jahr 1906 im Breslauer Kloſter der barmherzigen Brüder wiederholte. Ein Jahr ſpäter ſiedelte P. in das St. Norberiusheim zu Zell a. Main über, wo er am 26. Juli 1907 ſein goldenes Prieſterjubiläum feiern konnte u. am 9. März 1909 einem er- neuten Schlaganfall erlag.
S:
Jubel- gold (Kränze um die Tiara), 1892. 4. A. 1903. ‒ Bernſteinperlen (Zum Schmucke der ermländ.-kölniſchen Jubelmitra), 1893. Neue A. u. d. T.: Bernſteinperlen vom Haffesſtrand für König, Heimat, Vaterland, 1895. ‒ Vaterland u. Königshaus (Deutſche [Spaltenumbruch]
Poh
Weiſen), 1895. ‒ Veilchen und Ver- gißmeinnicht für gute Kinder und fromme Mütter (Ein Bilderbuch mit Reimen und Ge.), 1896. ‒ Jmmor- tellen (Ge.), 1899.
*Pohl, Klara,
pſeudon. Ernſt Juſtrau, wurde in Schweidnitz in Schleſien geboren, erhielt dort auch ihre Schulbildung und beſuchte ſpä- ter zwei Jahre lang das Konſerva- torium für Muſik in Berlin. Geſund- heitsrückſichten zwangen ſie indes, Klavierſpiel und Muſikunterricht auf- zugeben, worauf ſie ſich der ſchrift- ſtelleriſchen Tätigkeit zuwandte. Sie lebt noch jetzt in Schweidnitz.
S:
Alle Neune! (Schlä’ſche Gedichtel un Geſchichtel), 1902. ‒ Das liebe Geld (Heiter. Volksſt. in ſchleſ. Mdt.), 1904. ‒ Zu ſpät! (Eine alte Gerichtsſzene), 1904.
Pohl, Georg Richard,
pſeudon. Jean Richard oder Hoplit, wurde am 12. September 1826 in Leipzig geboren. Sein Vater, Arzt daſelbſt, beſtimmte ihn zum Jnge- nieurfache. Seine Neigung für Muſik wurde von ſeinen Eltern weder be- achtet noch gefördert; doch bildete er ſich ſelbſt durch den ſteten Verkehr mit großen Muſikern ſpäter zu einem geachteten Kritiker auf muſikaliſchem Gebiet aus. Jnzwiſchen beſuchte er ſeit 1841 die Gewerbeſchule in Chem- nitz und arbeitete danach als Volon- tär im Konſtruktionsbureau einer Maſchinenfabrik. Nach 6 Jahren er- langte er endlich vom Vater die Er- laubnis, aus der techniſchen Praxis in die theoretiſche Wiſſenſchaft des Maſchinenbaues treten zu dürfen. Er beſuchte nun das Polytechnikum in Karlsruhe, 1849 die Univerſität Göttingen, 1850 die zu Leipzig und erwarb ſich hier die Würde eines Dr. phil. Wegen ſeiner Beteiligung an der revolutionären Bewegung des Jahres 1848 blieb ihm ein Lehramt an einem Polytechnikum verſchloſſen, und ſo mußte er ſich als Privatge-
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*Pohl, Julius, geb. am 13. Juli
1830 zu Frauenburg im Ermlande
(Oſtpreußen), wo ſein Vater als an-
geſehener Bürger, Ratmann und
Stadtkämmerer lebte, beſuchte ſeit
1842 das Gymnaſium in Braunsberg,
ſtudierte ſeit 1854 am Lyzeum Hoſia-
num daſelbſt Theologie und erhielt
1857 die Prieſterweihe. Nachdem er
darauf an verſchiedenen Orten des
Bistums Ermeland (in Freudenberg,
Migehnen, Elbing) als Hilfsprieſter
gewirkt hatte, ging er im Herbſt 1861
nach Rom, wo er bis zum Sommer
1862 weilte, und wurde 1863 Dom-
vikar in Frauenburg. Jn dieſer
Stellung wirkte er vorübergehend
auch als biſchöflicher u. neun Jahre
lang als Kapitels-Sekretär. Seit
1863 gab er den „Jlluſtrierten katho-
liſchen Hauskalender“ heraus, deſſen
Jnhalt zum größten Teil von ihm
herrührte. Ferner war er der eigent-
liche Gründer der „Ermländiſchen
Zeitung“ (1873), der er in ſchwierig-
ſter Zeit zu großer Blüte verhalf u.
bis 1878 diente, ſowie der „Ermlän-
diſchen Druckerei“ (1875). Seit dem
Jahre 1881 Domherr von Ermeland,
wurde er in den letzten Lebensjahren
vielfach von Krankheit und Kummer
heimgeſucht, ſo daß er fortan die
ermländiſche Heimat mied. Jm Bade
Cudova (Schleſien) erlitt er 1902
einen Schlaganfall, der ſich im Früh-
jahr 1906 im Breslauer Kloſter der
barmherzigen Brüder wiederholte.
Ein Jahr ſpäter ſiedelte P. in das
St. Norberiusheim zu Zell a. Main
über, wo er am 26. Juli 1907 ſein
goldenes Prieſterjubiläum feiern
konnte u. am 9. März 1909 einem er-
neuten Schlaganfall erlag.
S: Jubel-
gold (Kränze um die Tiara), 1892.
4. A. 1903. ‒ Bernſteinperlen (Zum
Schmucke der ermländ.-kölniſchen
Jubelmitra), 1893. Neue A. u. d. T.:
Bernſteinperlen vom Haffesſtrand für
König, Heimat, Vaterland, 1895. ‒
Vaterland u. Königshaus (Deutſche
Weiſen), 1895. ‒ Veilchen und Ver-
gißmeinnicht für gute Kinder und
fromme Mütter (Ein Bilderbuch mit
Reimen und Ge.), 1896. ‒ Jmmor-
tellen (Ge.), 1899.
*Pohl, Klara, pſeudon. Ernſt
Juſtrau, wurde in Schweidnitz in
Schleſien geboren, erhielt dort auch
ihre Schulbildung und beſuchte ſpä-
ter zwei Jahre lang das Konſerva-
torium für Muſik in Berlin. Geſund-
heitsrückſichten zwangen ſie indes,
Klavierſpiel und Muſikunterricht auf-
zugeben, worauf ſie ſich der ſchrift-
ſtelleriſchen Tätigkeit zuwandte. Sie
lebt noch jetzt in Schweidnitz.
S:
Alle Neune! (Schlä’ſche Gedichtel un
Geſchichtel), 1902. ‒ Das liebe Geld
(Heiter. Volksſt. in ſchleſ. Mdt.), 1904.
‒ Zu ſpät! (Eine alte Gerichtsſzene),
1904.
Pohl, Georg Richard, pſeudon.
Jean Richard oder Hoplit,
wurde am 12. September 1826 in
Leipzig geboren. Sein Vater, Arzt
daſelbſt, beſtimmte ihn zum Jnge-
nieurfache. Seine Neigung für Muſik
wurde von ſeinen Eltern weder be-
achtet noch gefördert; doch bildete er
ſich ſelbſt durch den ſteten Verkehr
mit großen Muſikern ſpäter zu einem
geachteten Kritiker auf muſikaliſchem
Gebiet aus. Jnzwiſchen beſuchte er
ſeit 1841 die Gewerbeſchule in Chem-
nitz und arbeitete danach als Volon-
tär im Konſtruktionsbureau einer
Maſchinenfabrik. Nach 6 Jahren er-
langte er endlich vom Vater die Er-
laubnis, aus der techniſchen Praxis
in die theoretiſche Wiſſenſchaft des
Maſchinenbaues treten zu dürfen.
Er beſuchte nun das Polytechnikum
in Karlsruhe, 1849 die Univerſität
Göttingen, 1850 die zu Leipzig und
erwarb ſich hier die Würde eines
Dr. phil. Wegen ſeiner Beteiligung
an der revolutionären Bewegung des
Jahres 1848 blieb ihm ein Lehramt
an einem Polytechnikum verſchloſſen,
und ſo mußte er ſich als Privatge-
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/317>, abgerufen am 16.02.2025.
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