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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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nem Leiden, das mehr geistiger als
körperlicher Art war, befreien zu
können: er wanderte daher nach
Amerika aus. Jnfolge eines langen
Krankenlagers im Hospital zu Pilts-
burg aller Mittel entblößt, ließ er
sich als Soldat anwerben, um den
Feldzug gegen Mexiko mitzumachen.
Der baldige Friede führte ihn gar
nicht ins Feld; doch hatte P. von
dem Werbesold so viel erübrigt, daß
er nach Europa zurückkehren konnte.
Er wurde wieder Lehrer, wirkte als
solcher von 1848-59 an zwei kleinen
Orten in der Gemeinde Bremen
(Land Wursten), kam dann nach Lü-
dingsworth im Lande Hadeln und
nach zehnjähriger Wirksamkeit 1869
nach Altenbruch im Kreise Ottern-
dorf, wo er bis zu seiner Pensionie-
rung (1886) blieb. Dann zog er nach
Groden bei Kuxhaven, und hier ist er
am 12. Februar 1902 gestorben.

S:


Achtzig Fabeln und Erzählungen
(poetische), 1851. - Dietrich u. Meta,
oder: Wo de Weierbarg herkummt
(Plattd. G.), 1858. - Plattdeutsche
Dichtungen, 1860. 3. Ausg. 1880. -
Waldleben, 1895.

*Plath, Friedrich Wilhelm,

geb.
am 2. Jan. 1826 zu Potsdam, erhielt
daselbst seine erste Bildung u. begab
sich im Jahre 1845 nach Berlin, wo
er ein Schulamt übernahm u. gleich-
zeitig durch den Besuch von Vorle-
sungen an der Universität seine wei-
tere Entwicklung zu fördern suchte.
Seit 1858 ist P. Lehrer an der kgl.
Elisabethschule in Berlin und erhielt
1895 den Titel Oberlehrer. Ostern
1898 trat er in den Ruhestand.

S

Kleine Blumen, kleine Blätter (Ge.),
1849. - Ehre sei Gott in der Höhe
(Geistl. Lr.), 1883.

*Platen zu Hallermund, Hed-
wig Gräfin,

bekannt unter ihrem
Mädchennamen Hedwig Erlin u.
unter dem Pseudonym Hedwig
Erlin-Schmeckebier,
wurde am
18. April 1873 in Gommern bei
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Magdeburg geboren, erhielt in Halle
an der Saale bis zum 15. Jahre ihre
Ausbildung und begann dort ihre
schriftstellerische Tätigkeit. Jm Jahre
1892 siedelte sie mit ihrer Mutter
nach Berlin über und vermählte sich
hier 1902 mit dem Reichsgrafen
Julius P. Sie hat, wenn sie nicht
auf Reisen ist, ihren Wohnsitz in Ber-
lin.

S:

Kinderseelen (Sk.), 1895. -
Der Mut zum Glück (R.), 1902. -
Gezeichnet (R.), 1902. - Jch will!
(R.); II, 1903. - Du bist mein (R.),
1904. - Die erste Beste (R.), 1906.

*Plattensteiner, Richard,

pseud.
Robert Palten, wurde am 18.
März 1878 in Wien als Sohn des
Advokaten Dr. Moritz Pl. geboren,
besuchte seit 1888 das Gymnasium an
der Landstraße, das er 1896 absol-
vierte und studierte dann Chemie u.
Physik an der Wiener Universität, an
der er auch 1900 zum Dr. phil. pro-
moviert ward. Nebenher betrieb er
eifrig germanistische Studien, die er
auch in Jnnsbruck fortsetzte. Seine
Vorliebe für das Theater und dra-
matische Dichtung führten ihn schließ-
lich zu dem Beruf eines Rezitators,
und hat er bereits größere Vortrags-
reisen auch in deutsche Gauen unter-
nommen. P. ist übrigens auch als
Komponist seiner Lieder bekannt ge-
worden.

S:

Empfundenes (Lr. und
Ge.), 1902. 2. A. 1903. - Franz
Stelzhamer (Eine biogr. und literar.
Würdigung), 1903. - Kunst, Leben
und Natur (Lr. und Ge.), 1905. -
Lautes und Leises (Ein Liederbuch),
1905. - Von Dr. Hons und andere
Wiener Geschichteln und Gedichteln;
II, 1905. 2. A. 1906. - Peter Roseg-
ger (Biogr. und literar. Würdigung),
1906. - Frau Not (Franz Stelz-
hamers Freud' u. Leid; Volksschsp.),
1908. - Der Schusterfranzl (Aus d.
reichen Leben eines armen Teufels),
1908.

Platter, J. C.,

geb. am 17. Aug.
1858 zu Thuins bei Sterzing in Ti-

*


[Spaltenumbruch]

Pla
nem Leiden, das mehr geiſtiger als
körperlicher Art war, befreien zu
können: er wanderte daher nach
Amerika aus. Jnfolge eines langen
Krankenlagers im Hoſpital zu Pilts-
burg aller Mittel entblößt, ließ er
ſich als Soldat anwerben, um den
Feldzug gegen Mexiko mitzumachen.
Der baldige Friede führte ihn gar
nicht ins Feld; doch hatte P. von
dem Werbeſold ſo viel erübrigt, daß
er nach Europa zurückkehren konnte.
Er wurde wieder Lehrer, wirkte als
ſolcher von 1848-59 an zwei kleinen
Orten in der Gemeinde Bremen
(Land Wurſten), kam dann nach Lü-
dingsworth im Lande Hadeln und
nach zehnjähriger Wirkſamkeit 1869
nach Altenbruch im Kreiſe Ottern-
dorf, wo er bis zu ſeiner Penſionie-
rung (1886) blieb. Dann zog er nach
Groden bei Kuxhaven, und hier iſt er
am 12. Februar 1902 geſtorben.

S:


Achtzig Fabeln und Erzählungen
(poetiſche), 1851. ‒ Dietrich u. Meta,
oder: Wo de Weierbarg herkummt
(Plattd. G.), 1858. ‒ Plattdeutſche
Dichtungen, 1860. 3. Ausg. 1880. ‒
Waldleben, 1895.

*Plath, Friedrich Wilhelm,

geb.
am 2. Jan. 1826 zu Potsdam, erhielt
daſelbſt ſeine erſte Bildung u. begab
ſich im Jahre 1845 nach Berlin, wo
er ein Schulamt übernahm u. gleich-
zeitig durch den Beſuch von Vorle-
ſungen an der Univerſität ſeine wei-
tere Entwicklung zu fördern ſuchte.
Seit 1858 iſt P. Lehrer an der kgl.
Eliſabethſchule in Berlin und erhielt
1895 den Titel Oberlehrer. Oſtern
1898 trat er in den Ruheſtand.

S

Kleine Blumen, kleine Blätter (Ge.),
1849. ‒ Ehre ſei Gott in der Höhe
(Geiſtl. Lr.), 1883.

*Platen zu Hallermund, Hed-
wig Gräfin,

bekannt unter ihrem
Mädchennamen Hedwig Erlin u.
unter dem Pſeudonym Hedwig
Erlin-Schmeckebier,
wurde am
18. April 1873 in Gommern bei
[Spaltenumbruch]

Pla
Magdeburg geboren, erhielt in Halle
an der Saale bis zum 15. Jahre ihre
Ausbildung und begann dort ihre
ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Jm Jahre
1892 ſiedelte ſie mit ihrer Mutter
nach Berlin über und vermählte ſich
hier 1902 mit dem Reichsgrafen
Julius P. Sie hat, wenn ſie nicht
auf Reiſen iſt, ihren Wohnſitz in Ber-
lin.

S:

Kinderſeelen (Sk.), 1895. ‒
Der Mut zum Glück (R.), 1902. ‒
Gezeichnet (R.), 1902. ‒ Jch will!
(R.); II, 1903. ‒ Du biſt mein (R.),
1904. ‒ Die erſte Beſte (R.), 1906.

*Plattenſteiner, Richard,

pſeud.
Robert Palten, wurde am 18.
März 1878 in Wien als Sohn des
Advokaten Dr. Moritz Pl. geboren,
beſuchte ſeit 1888 das Gymnaſium an
der Landſtraße, das er 1896 abſol-
vierte und ſtudierte dann Chemie u.
Phyſik an der Wiener Univerſität, an
der er auch 1900 zum Dr. phil. pro-
moviert ward. Nebenher betrieb er
eifrig germaniſtiſche Studien, die er
auch in Jnnsbruck fortſetzte. Seine
Vorliebe für das Theater und dra-
matiſche Dichtung führten ihn ſchließ-
lich zu dem Beruf eines Rezitators,
und hat er bereits größere Vortrags-
reiſen auch in deutſche Gauen unter-
nommen. P. iſt übrigens auch als
Komponiſt ſeiner Lieder bekannt ge-
worden.

S:

Empfundenes (Lr. und
Ge.), 1902. 2. A. 1903. ‒ Franz
Stelzhamer (Eine biogr. und literar.
Würdigung), 1903. ‒ Kunſt, Leben
und Natur (Lr. und Ge.), 1905. ‒
Lautes und Leiſes (Ein Liederbuch),
1905. ‒ Von Dr. Hons und andere
Wiener Geſchichteln und Gedichteln;
II, 1905. 2. A. 1906. ‒ Peter Roſeg-
ger (Biogr. und literar. Würdigung),
1906. ‒ Frau Not (Franz Stelz-
hamers Freud’ u. Leid; Volksſchſp.),
1908. ‒ Der Schuſterfranzl (Aus d.
reichen Leben eines armen Teufels),
1908.

Platter, J. C.,

geb. am 17. Aug.
1858 zu Thuins bei Sterzing in Ti-

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[301/0305] Pla Pla nem Leiden, das mehr geiſtiger als körperlicher Art war, befreien zu können: er wanderte daher nach Amerika aus. Jnfolge eines langen Krankenlagers im Hoſpital zu Pilts- burg aller Mittel entblößt, ließ er ſich als Soldat anwerben, um den Feldzug gegen Mexiko mitzumachen. Der baldige Friede führte ihn gar nicht ins Feld; doch hatte P. von dem Werbeſold ſo viel erübrigt, daß er nach Europa zurückkehren konnte. Er wurde wieder Lehrer, wirkte als ſolcher von 1848-59 an zwei kleinen Orten in der Gemeinde Bremen (Land Wurſten), kam dann nach Lü- dingsworth im Lande Hadeln und nach zehnjähriger Wirkſamkeit 1869 nach Altenbruch im Kreiſe Ottern- dorf, wo er bis zu ſeiner Penſionie- rung (1886) blieb. Dann zog er nach Groden bei Kuxhaven, und hier iſt er am 12. Februar 1902 geſtorben. S: Achtzig Fabeln und Erzählungen (poetiſche), 1851. ‒ Dietrich u. Meta, oder: Wo de Weierbarg herkummt (Plattd. G.), 1858. ‒ Plattdeutſche Dichtungen, 1860. 3. Ausg. 1880. ‒ Waldleben, 1895. *Plath, Friedrich Wilhelm, geb. am 2. Jan. 1826 zu Potsdam, erhielt daſelbſt ſeine erſte Bildung u. begab ſich im Jahre 1845 nach Berlin, wo er ein Schulamt übernahm u. gleich- zeitig durch den Beſuch von Vorle- ſungen an der Univerſität ſeine wei- tere Entwicklung zu fördern ſuchte. Seit 1858 iſt P. Lehrer an der kgl. Eliſabethſchule in Berlin und erhielt 1895 den Titel Oberlehrer. Oſtern 1898 trat er in den Ruheſtand. S Kleine Blumen, kleine Blätter (Ge.), 1849. ‒ Ehre ſei Gott in der Höhe (Geiſtl. Lr.), 1883. *Platen zu Hallermund, Hed- wig Gräfin, bekannt unter ihrem Mädchennamen Hedwig Erlin u. unter dem Pſeudonym Hedwig Erlin-Schmeckebier, wurde am 18. April 1873 in Gommern bei Magdeburg geboren, erhielt in Halle an der Saale bis zum 15. Jahre ihre Ausbildung und begann dort ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Jm Jahre 1892 ſiedelte ſie mit ihrer Mutter nach Berlin über und vermählte ſich hier 1902 mit dem Reichsgrafen Julius P. Sie hat, wenn ſie nicht auf Reiſen iſt, ihren Wohnſitz in Ber- lin. S: Kinderſeelen (Sk.), 1895. ‒ Der Mut zum Glück (R.), 1902. ‒ Gezeichnet (R.), 1902. ‒ Jch will! (R.); II, 1903. ‒ Du biſt mein (R.), 1904. ‒ Die erſte Beſte (R.), 1906. *Plattenſteiner, Richard, pſeud. Robert Palten, wurde am 18. März 1878 in Wien als Sohn des Advokaten Dr. Moritz Pl. geboren, beſuchte ſeit 1888 das Gymnaſium an der Landſtraße, das er 1896 abſol- vierte und ſtudierte dann Chemie u. Phyſik an der Wiener Univerſität, an der er auch 1900 zum Dr. phil. pro- moviert ward. Nebenher betrieb er eifrig germaniſtiſche Studien, die er auch in Jnnsbruck fortſetzte. Seine Vorliebe für das Theater und dra- matiſche Dichtung führten ihn ſchließ- lich zu dem Beruf eines Rezitators, und hat er bereits größere Vortrags- reiſen auch in deutſche Gauen unter- nommen. P. iſt übrigens auch als Komponiſt ſeiner Lieder bekannt ge- worden. S: Empfundenes (Lr. und Ge.), 1902. 2. A. 1903. ‒ Franz Stelzhamer (Eine biogr. und literar. Würdigung), 1903. ‒ Kunſt, Leben und Natur (Lr. und Ge.), 1905. ‒ Lautes und Leiſes (Ein Liederbuch), 1905. ‒ Von Dr. Hons und andere Wiener Geſchichteln und Gedichteln; II, 1905. 2. A. 1906. ‒ Peter Roſeg- ger (Biogr. und literar. Würdigung), 1906. ‒ Frau Not (Franz Stelz- hamers Freud’ u. Leid; Volksſchſp.), 1908. ‒ Der Schuſterfranzl (Aus d. reichen Leben eines armen Teufels), 1908. Platter, J. C., geb. am 17. Aug. 1858 zu Thuins bei Sterzing in Ti- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/305>, abgerufen am 24.11.2024.