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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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schiedenen Namen "Freier Rhätier",
"Alpenbote", "Bündnerische Wochen-
zeitung" folgten. Von 1845-48 war
P. Stadtschreiber in Chur, 1849 Prä-
sident des dortigen Stadtgerichts,
1850 Mitglied der Kantonsregierung
und wurde 1854 Präsident des bünd-
nerischen Obergerichts, der er bis
1870 blieb. Seit 1852 war P. auch
ein tätiges und geachtetes Mitglied
des schweizerischen Ständerates und
seit 1856 des schweizerischen Natio-
nalrates, und 1867-74 bekleidete er
auch das Amt eines Bundesgerichts-
schreibers. Jm Jahre 1862 hatte ihn
die Züricher Universität durch Ver-
leihung des Ehrendiploms eines
Dr. juris geehrt. P. starb am 13. Sept-
tember 1902 zu Canova-Paspels im
Domleschg (Graubünden). Außer
einigen juristischen Werken veröffent-
lichte er

S:

Der rhätische Aristokrat
(Bündnerisches Charakterbild), 1849.
- Ritter Rudolf Planta (Schsp.),
1849. - Nikolaus von der Flüe auf
dem Tag zu Stans (Schauspiel),
1863. - Rhätische Parteigänger (Hist.
Tr.), 1864. 2. A. 1898. - Thomas
Maßner, Ratsherr von Chur (Dr.),
1874. - Dramatisierte Geschichten;
II, 1885-86. - Vermischte Dichtungen,
1897. - Mein Lebensgang, 1901.

*Plaeschke, Moritz,

geboren am
29. Juli 1847 zu Düsseldorf als älte-
ster Sohn des (1888 +) Genremalers
Moritz P., besuchte dort das Gym-
nasium bis zur Obersekunda und
widmete sich seit 1865 dem Buchhan-
del. Als Einjährig-Freiwilliger
machte er im 39. Regiment den Feld-
zug in Frankreich mit, ging dann
1871 zu weiterer Ausbildung nach
Stettin u. 1873 nach Krefeld, wo er
in demselben Jahre eine Buchhand-
lung erwarb u. seitdem dort dauernd
lebt.

S:

Es war ein herziges Veil-
chen (Genrebild), 1865. - Kriegs-
tagebuch in Liedern, 1871. - Ge-
dichte, 1887. - Aus Deutschlands
Schmerzenstagen (Ge.), 1888. - Der
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Linderhof (Niederrheinische D.),
1889. - Der Eisenkönig (Ep. G.),
1890. - Gedichte, 3. A. 1893. 4. A.
1901. Festlied der Deutschen zum
1. April 1895, 1895. - Neue Gedichte,
1908. 2. A. 1909. - Ältere Gedichte,
1910. - Gestalten (7 Ge.), 1910. -
Neue Lieder, 1910. - Neues Leben
(Ein Liederkreis), 1911. - Nachklänge,
(Ge.), 1911.

Plaß, Joseph,

pseud. Benedikt
Mey,
geb. am 10. Nov. 1821 zu Furth
im Wald, lebte (1887) als Lehrer und
Redakteur des "Literaturblatt für
kathol. Erzieher" im "Cassianeum"
in Donauwörth.

S:

Zwei Stunden
in München (Lsp.), 1885. - Er ist ver-
rückt (Lsp.), 1892. - Früchte der
Affenliebe (Dr.), 1893. - Barrabas
(Dr.), 1893. - Der erste Gesellenver-
ein in Elberfeld (Dr.), 1895.

*Plate, J. D.,

psd. Lüder Woort,
wurde am 18. Jan. 1816 zu Masen
in der Grafschaft Hoya (Hannover)
geboren, kam in seinem neunten Le-
bensjahre mit seinen Eltern in die
Landdrostei Stade und besuchte hier
während der Wintermonate die Dorf-
schule zu Kirchwistedt. Da er sich un-
ter seinen Mitschülern durch Kennt-
nisse auszeichnete, wurde er bald nach
seiner Konfirmation von den Ein-
wohnern eines benachbarten Dorfes
zu ihrem Schulmeister oder Präzep-
tor erwählt, wo er den Winter über
gegen drei Taler Lohn und Reihe-
tisch Schule hielt, während er im
Sommer seinem Vater bei den länd-
lichen Arbeiten half oder als Knecht
diente. Jm 21. Lebensjahre machte
er einen Kursus im Seminar zu
Stade durch, war dann zwei Jahre
Hilfslehrer in Scharmbeck bei Bre-
men, sechs Jahre Lehrer im Blak-
lande des Bremer Gebiets und kam
darauf nach Vegesack. Schon nach
einem Jahre mußte er wegen Krank-
heit diese Stelle aufgeben. Nur eine
gänzliche Veränderung in den äuße-
ren Verhältnissen schien ihn von sei-

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Pla
ſchiedenen Namen „Freier Rhätier“,
„Alpenbote“, „Bündneriſche Wochen-
zeitung“ folgten. Von 1845-48 war
P. Stadtſchreiber in Chur, 1849 Prä-
ſident des dortigen Stadtgerichts,
1850 Mitglied der Kantonsregierung
und wurde 1854 Präſident des bünd-
neriſchen Obergerichts, der er bis
1870 blieb. Seit 1852 war P. auch
ein tätiges und geachtetes Mitglied
des ſchweizeriſchen Ständerates und
ſeit 1856 des ſchweizeriſchen Natio-
nalrates, und 1867-74 bekleidete er
auch das Amt eines Bundesgerichts-
ſchreibers. Jm Jahre 1862 hatte ihn
die Züricher Univerſität durch Ver-
leihung des Ehrendiploms eines
Dr. juris geehrt. P. ſtarb am 13. Sept-
tember 1902 zu Canova-Paspels im
Domleſchg (Graubünden). Außer
einigen juriſtiſchen Werken veröffent-
lichte er

S:

Der rhätiſche Ariſtokrat
(Bündneriſches Charakterbild), 1849.
‒ Ritter Rudolf Planta (Schſp.),
1849. ‒ Nikolaus von der Flüe auf
dem Tag zu Stans (Schauſpiel),
1863. ‒ Rhätiſche Parteigänger (Hiſt.
Tr.), 1864. 2. A. 1898. ‒ Thomas
Maßner, Ratsherr von Chur (Dr.),
1874. ‒ Dramatiſierte Geſchichten;
II, 1885-86. ‒ Vermiſchte Dichtungen,
1897. ‒ Mein Lebensgang, 1901.

*Plaeſchke, Moritz,

geboren am
29. Juli 1847 zu Düſſeldorf als älte-
ſter Sohn des (1888 †) Genremalers
Moritz P., beſuchte dort das Gym-
naſium bis zur Oberſekunda und
widmete ſich ſeit 1865 dem Buchhan-
del. Als Einjährig-Freiwilliger
machte er im 39. Regiment den Feld-
zug in Frankreich mit, ging dann
1871 zu weiterer Ausbildung nach
Stettin u. 1873 nach Krefeld, wo er
in demſelben Jahre eine Buchhand-
lung erwarb u. ſeitdem dort dauernd
lebt.

S:

Es war ein herziges Veil-
chen (Genrebild), 1865. ‒ Kriegs-
tagebuch in Liedern, 1871. ‒ Ge-
dichte, 1887. ‒ Aus Deutſchlands
Schmerzenstagen (Ge.), 1888. ‒ Der
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Pla
Linderhof (Niederrheiniſche D.),
1889. ‒ Der Eiſenkönig (Ep. G.),
1890. ‒ Gedichte, 3. A. 1893. 4. A.
1901. Feſtlied der Deutſchen zum
1. April 1895, 1895. ‒ Neue Gedichte,
1908. 2. A. 1909. ‒ Ältere Gedichte,
1910. ‒ Geſtalten (7 Ge.), 1910. ‒
Neue Lieder, 1910. ‒ Neues Leben
(Ein Liederkreis), 1911. ‒ Nachklänge,
(Ge.), 1911.

Plaß, Joſeph,

pſeud. Benedikt
Mey,
geb. am 10. Nov. 1821 zu Furth
im Wald, lebte (1887) als Lehrer und
Redakteur des „Literaturblatt für
kathol. Erzieher“ im „Caſſianeum“
in Donauwörth.

S:

Zwei Stunden
in München (Lſp.), 1885. ‒ Er iſt ver-
rückt (Lſp.), 1892. ‒ Früchte der
Affenliebe (Dr.), 1893. ‒ Barrabas
(Dr.), 1893. ‒ Der erſte Geſellenver-
ein in Elberfeld (Dr.), 1895.

*Plate, J. D.,

pſd. Lüder Woort,
wurde am 18. Jan. 1816 zu Maſen
in der Grafſchaft Hoya (Hannover)
geboren, kam in ſeinem neunten Le-
bensjahre mit ſeinen Eltern in die
Landdroſtei Stade und beſuchte hier
während der Wintermonate die Dorf-
ſchule zu Kirchwiſtedt. Da er ſich un-
ter ſeinen Mitſchülern durch Kennt-
niſſe auszeichnete, wurde er bald nach
ſeiner Konfirmation von den Ein-
wohnern eines benachbarten Dorfes
zu ihrem Schulmeiſter oder Präzep-
tor erwählt, wo er den Winter über
gegen drei Taler Lohn und Reihe-
tiſch Schule hielt, während er im
Sommer ſeinem Vater bei den länd-
lichen Arbeiten half oder als Knecht
diente. Jm 21. Lebensjahre machte
er einen Kurſus im Seminar zu
Stade durch, war dann zwei Jahre
Hilfslehrer in Scharmbeck bei Bre-
men, ſechs Jahre Lehrer im Blak-
lande des Bremer Gebiets und kam
darauf nach Vegeſack. Schon nach
einem Jahre mußte er wegen Krank-
heit dieſe Stelle aufgeben. Nur eine
gänzliche Veränderung in den äuße-
ren Verhältniſſen ſchien ihn von ſei-

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[300/0304] Pla Pla ſchiedenen Namen „Freier Rhätier“, „Alpenbote“, „Bündneriſche Wochen- zeitung“ folgten. Von 1845-48 war P. Stadtſchreiber in Chur, 1849 Prä- ſident des dortigen Stadtgerichts, 1850 Mitglied der Kantonsregierung und wurde 1854 Präſident des bünd- neriſchen Obergerichts, der er bis 1870 blieb. Seit 1852 war P. auch ein tätiges und geachtetes Mitglied des ſchweizeriſchen Ständerates und ſeit 1856 des ſchweizeriſchen Natio- nalrates, und 1867-74 bekleidete er auch das Amt eines Bundesgerichts- ſchreibers. Jm Jahre 1862 hatte ihn die Züricher Univerſität durch Ver- leihung des Ehrendiploms eines Dr. juris geehrt. P. ſtarb am 13. Sept- tember 1902 zu Canova-Paspels im Domleſchg (Graubünden). Außer einigen juriſtiſchen Werken veröffent- lichte er S: Der rhätiſche Ariſtokrat (Bündneriſches Charakterbild), 1849. ‒ Ritter Rudolf Planta (Schſp.), 1849. ‒ Nikolaus von der Flüe auf dem Tag zu Stans (Schauſpiel), 1863. ‒ Rhätiſche Parteigänger (Hiſt. Tr.), 1864. 2. A. 1898. ‒ Thomas Maßner, Ratsherr von Chur (Dr.), 1874. ‒ Dramatiſierte Geſchichten; II, 1885-86. ‒ Vermiſchte Dichtungen, 1897. ‒ Mein Lebensgang, 1901. *Plaeſchke, Moritz, geboren am 29. Juli 1847 zu Düſſeldorf als älte- ſter Sohn des (1888 †) Genremalers Moritz P., beſuchte dort das Gym- naſium bis zur Oberſekunda und widmete ſich ſeit 1865 dem Buchhan- del. Als Einjährig-Freiwilliger machte er im 39. Regiment den Feld- zug in Frankreich mit, ging dann 1871 zu weiterer Ausbildung nach Stettin u. 1873 nach Krefeld, wo er in demſelben Jahre eine Buchhand- lung erwarb u. ſeitdem dort dauernd lebt. S: Es war ein herziges Veil- chen (Genrebild), 1865. ‒ Kriegs- tagebuch in Liedern, 1871. ‒ Ge- dichte, 1887. ‒ Aus Deutſchlands Schmerzenstagen (Ge.), 1888. ‒ Der Linderhof (Niederrheiniſche D.), 1889. ‒ Der Eiſenkönig (Ep. G.), 1890. ‒ Gedichte, 3. A. 1893. 4. A. 1901. Feſtlied der Deutſchen zum 1. April 1895, 1895. ‒ Neue Gedichte, 1908. 2. A. 1909. ‒ Ältere Gedichte, 1910. ‒ Geſtalten (7 Ge.), 1910. ‒ Neue Lieder, 1910. ‒ Neues Leben (Ein Liederkreis), 1911. ‒ Nachklänge, (Ge.), 1911. Plaß, Joſeph, pſeud. Benedikt Mey, geb. am 10. Nov. 1821 zu Furth im Wald, lebte (1887) als Lehrer und Redakteur des „Literaturblatt für kathol. Erzieher“ im „Caſſianeum“ in Donauwörth. S: Zwei Stunden in München (Lſp.), 1885. ‒ Er iſt ver- rückt (Lſp.), 1892. ‒ Früchte der Affenliebe (Dr.), 1893. ‒ Barrabas (Dr.), 1893. ‒ Der erſte Geſellenver- ein in Elberfeld (Dr.), 1895. *Plate, J. D., pſd. Lüder Woort, wurde am 18. Jan. 1816 zu Maſen in der Grafſchaft Hoya (Hannover) geboren, kam in ſeinem neunten Le- bensjahre mit ſeinen Eltern in die Landdroſtei Stade und beſuchte hier während der Wintermonate die Dorf- ſchule zu Kirchwiſtedt. Da er ſich un- ter ſeinen Mitſchülern durch Kennt- niſſe auszeichnete, wurde er bald nach ſeiner Konfirmation von den Ein- wohnern eines benachbarten Dorfes zu ihrem Schulmeiſter oder Präzep- tor erwählt, wo er den Winter über gegen drei Taler Lohn und Reihe- tiſch Schule hielt, während er im Sommer ſeinem Vater bei den länd- lichen Arbeiten half oder als Knecht diente. Jm 21. Lebensjahre machte er einen Kurſus im Seminar zu Stade durch, war dann zwei Jahre Hilfslehrer in Scharmbeck bei Bre- men, ſechs Jahre Lehrer im Blak- lande des Bremer Gebiets und kam darauf nach Vegeſack. Schon nach einem Jahre mußte er wegen Krank- heit dieſe Stelle aufgeben. Nur eine gänzliche Veränderung in den äuße- ren Verhältniſſen ſchien ihn von ſei- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/304>, abgerufen am 24.11.2024.