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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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wandte er sich der Schriftstellerei zu.
Seine Tätigkeit auf diesem Gebiete
ist eine sehr mannigfache; er war als
Feuilletonist, Theaterkritiker und Es-
sayist an einer großen Anzahl von
Journalen tätig, war Mitbegründer
der "Deutschen Studienblätter" und
redigierte das humoristisch-satirische
Wochenblatt "Die Eselswiese". Seit
dem 1. Mai 1880 gab er einige Zeit
den "Akademischen Herold" in Leip-
zig heraus, redigierte das Organ
des "Verbandes reisender Kaufleute
Deutschlands" die "Post reisender
Kaufleute Deutschlands" (seit 1891)
und gründete im Oktober 1894 die
"Deutsche Reichspost", die er mehrere
Jahre herausgab. Seit 1896 ist P.
Syndikus und seit 1909 auch Direk-
tor des "Verbandes reisender Kauf-
leute Deutschlands."

S:

Der Herr
Leutnant (Lsp.), 1878. - Der Pfeil in
der Rose (D.), 1879. - Die vier Jah-
reszeiten (D.), 1881. - Kaiser Rot-
bart (M.), 1882. - Die Liedesprobe
(Span. Rz.), 1890. - Schwirrendes
Volk (Dn.), 1891. - Jm Reiche der
Mitte (Chines. Bilder mit Dn. v. H.
P.), 1891. - Lose Gesellen (Humor.),
1891. - König Alberts Ruhmesbahn
(Vaterl. Dn.), 1893. - Von Herzen
zu Herzen! (Dn. aus zwei Jahrzehn-
ten), 1896. - Was der Frühling
bringt (Dn.), 1894. - König Albert.
Ein Heldenlied (Ep.), 1896. 2. Aufl.
1898. - Paris amüsiert sich (Jntimes
aus der Stadt der Weltausstellung),
1900. - Feierstunden der Seele (Der
Ge. 2. Bd.), 1909.

*Pilz, Johann,

wurde am 11.
März 1885 in Nixdorf in Nordböh-
men als Sohn eines Messerschmieds
geboren, der aber schon drei Jahre
später starb. Der Knabe besuchte zu-
nächst die Volksschule bei einem für
Großes und Schönes begeisterten
Lehrer und seit 1896 unter schweren
Opfern seiner Mutter das Gymna-
sium in Leitmeritz, das er 1904 ab-
folvierte, um dann an der Univer-
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sität Wien Philosophie und moderne
Philologie zu studieren. Zur Voll-
endung seiner Studien übernahm er
danach die Stelle eines Erziehers in
Kladrub a. d. Elbe (Böhmen), wo er
noch jetzt (1910) weilt.

S:

Von Gei-
gen und Gästen (Ge.), 1910. - Spros-
sende Saat (Anthol. deutsch-böhmi-
scher Dichter; mit H. Hajek hrsg.),
1911.

Pinder, Marie,

pseud. Marino.
eine geborne Jachmann, wurde
am 20. Januar 1821 zu Danzig ge-
boren u. lebte als Witwe auf ihrem
Gute Jaezombkowitz in Oberschlesien,
später in Breslau.

S:

St. Florians
Rache, 1858. - Novellen, 1861.

*Pindter, Heinrich,

geb. am 23.
Septbr. 1832 zu Podgorze in Gali-
zien als der Sohn eines österreichi-
schen Finanzbeamten, erhielt seine
erste Erziehung im Elternhause, be-
suchte danach ein Gymnasium u. die
Kadettenanstalt u. machte als Leut-
nant in der Armee 1859 den Feldzug
in Jtalien mit. Nach dem Frieden
war er in Ungarn als Militärauditor
tätig. Als aber 1867 die deutschen
Beamten dieses Land verlassen muß-
ten, wirkte P. längere Zeit in Wien
als Journalist, bis er beim Grafen
Oswald Thun eine Erzieherstelle er-
hielt. Er hielt sich nun in Prag auf,
wo er sehr bald in die gebildeten
Kreise eintrat, besonders viel mit dem
Philosophen Leonhardi verkehrte u.
ein begeisterter Anhänger der Fröbel-
schen Jdee ward. Nach einem zweiten
kurzen Hauslehrertum beim Baron
v. Neipperg trat er als Unterlehrer
zu Liebenau in den öffentlichen Schul-
dienst, erwarb sich hier die Lehrbe-
fähigung für Volks- u. Bürgerschulen
u. kam darauf an die Schule zu Mef-
fersdorf bei Reichenberg in Böhmen.
Jm Juli 1874 wurde er Bürger-
schullehrer an der Knabenschule zu
Gablonz in Böhmen, wo er wegen
seiner freien Ansichten mancherlei
Zurücksetzung erfuhr und am 10. Ja-

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Pil
wandte er ſich der Schriftſtellerei zu.
Seine Tätigkeit auf dieſem Gebiete
iſt eine ſehr mannigfache; er war als
Feuilletoniſt, Theaterkritiker und Eſ-
ſayiſt an einer großen Anzahl von
Journalen tätig, war Mitbegründer
der „Deutſchen Studienblätter“ und
redigierte das humoriſtiſch-ſatiriſche
Wochenblatt „Die Eſelswieſe“. Seit
dem 1. Mai 1880 gab er einige Zeit
den „Akademiſchen Herold“ in Leip-
zig heraus, redigierte das Organ
des „Verbandes reiſender Kaufleute
Deutſchlands“ die „Poſt reiſender
Kaufleute Deutſchlands“ (ſeit 1891)
und gründete im Oktober 1894 die
„Deutſche Reichspoſt“, die er mehrere
Jahre herausgab. Seit 1896 iſt P.
Syndikus und ſeit 1909 auch Direk-
tor des „Verbandes reiſender Kauf-
leute Deutſchlands.“

S:

Der Herr
Leutnant (Lſp.), 1878. ‒ Der Pfeil in
der Roſe (D.), 1879. ‒ Die vier Jah-
reszeiten (D.), 1881. ‒ Kaiſer Rot-
bart (M.), 1882. ‒ Die Liedesprobe
(Span. Rz.), 1890. ‒ Schwirrendes
Volk (Dn.), 1891. ‒ Jm Reiche der
Mitte (Chineſ. Bilder mit Dn. v. H.
P.), 1891. ‒ Loſe Geſellen (Humor.),
1891. ‒ König Alberts Ruhmesbahn
(Vaterl. Dn.), 1893. ‒ Von Herzen
zu Herzen! (Dn. aus zwei Jahrzehn-
ten), 1896. ‒ Was der Frühling
bringt (Dn.), 1894. ‒ König Albert.
Ein Heldenlied (Ep.), 1896. 2. Aufl.
1898. ‒ Paris amüſiert ſich (Jntimes
aus der Stadt der Weltausſtellung),
1900. ‒ Feierſtunden der Seele (Der
Ge. 2. Bd.), 1909.

*Pilz, Johann,

wurde am 11.
März 1885 in Nixdorf in Nordböh-
men als Sohn eines Meſſerſchmieds
geboren, der aber ſchon drei Jahre
ſpäter ſtarb. Der Knabe beſuchte zu-
nächſt die Volksſchule bei einem für
Großes und Schönes begeiſterten
Lehrer und ſeit 1896 unter ſchweren
Opfern ſeiner Mutter das Gymna-
ſium in Leitmeritz, das er 1904 ab-
folvierte, um dann an der Univer-
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Pin
ſität Wien Philoſophie und moderne
Philologie zu ſtudieren. Zur Voll-
endung ſeiner Studien übernahm er
danach die Stelle eines Erziehers in
Kladrub a. d. Elbe (Böhmen), wo er
noch jetzt (1910) weilt.

S:

Von Gei-
gen und Gäſten (Ge.), 1910. ‒ Sproſ-
ſende Saat (Anthol. deutſch-böhmi-
ſcher Dichter; mit H. Hajek hrsg.),
1911.

Pinder, Marie,

pſeud. Marino.
eine geborne Jachmann, wurde
am 20. Januar 1821 zu Danzig ge-
boren u. lebte als Witwe auf ihrem
Gute Jaezombkowitz in Oberſchleſien,
ſpäter in Breslau.

S:

St. Florians
Rache, 1858. ‒ Novellen, 1861.

*Pindter, Heinrich,

geb. am 23.
Septbr. 1832 zu Podgorze in Gali-
zien als der Sohn eines öſterreichi-
ſchen Finanzbeamten, erhielt ſeine
erſte Erziehung im Elternhauſe, be-
ſuchte danach ein Gymnaſium u. die
Kadettenanſtalt u. machte als Leut-
nant in der Armee 1859 den Feldzug
in Jtalien mit. Nach dem Frieden
war er in Ungarn als Militärauditor
tätig. Als aber 1867 die deutſchen
Beamten dieſes Land verlaſſen muß-
ten, wirkte P. längere Zeit in Wien
als Journaliſt, bis er beim Grafen
Oswald Thun eine Erzieherſtelle er-
hielt. Er hielt ſich nun in Prag auf,
wo er ſehr bald in die gebildeten
Kreiſe eintrat, beſonders viel mit dem
Philoſophen Leonhardi verkehrte u.
ein begeiſterter Anhänger der Fröbel-
ſchen Jdee ward. Nach einem zweiten
kurzen Hauslehrertum beim Baron
v. Neipperg trat er als Unterlehrer
zu Liebenau in den öffentlichen Schul-
dienſt, erwarb ſich hier die Lehrbe-
fähigung für Volks- u. Bürgerſchulen
u. kam darauf an die Schule zu Mef-
fersdorf bei Reichenberg in Böhmen.
Jm Juli 1874 wurde er Bürger-
ſchullehrer an der Knabenſchule zu
Gablonz in Böhmen, wo er wegen
ſeiner freien Anſichten mancherlei
Zurückſetzung erfuhr und am 10. Ja-

* 19*
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[291/0295] Pil Pin wandte er ſich der Schriftſtellerei zu. Seine Tätigkeit auf dieſem Gebiete iſt eine ſehr mannigfache; er war als Feuilletoniſt, Theaterkritiker und Eſ- ſayiſt an einer großen Anzahl von Journalen tätig, war Mitbegründer der „Deutſchen Studienblätter“ und redigierte das humoriſtiſch-ſatiriſche Wochenblatt „Die Eſelswieſe“. Seit dem 1. Mai 1880 gab er einige Zeit den „Akademiſchen Herold“ in Leip- zig heraus, redigierte das Organ des „Verbandes reiſender Kaufleute Deutſchlands“ die „Poſt reiſender Kaufleute Deutſchlands“ (ſeit 1891) und gründete im Oktober 1894 die „Deutſche Reichspoſt“, die er mehrere Jahre herausgab. Seit 1896 iſt P. Syndikus und ſeit 1909 auch Direk- tor des „Verbandes reiſender Kauf- leute Deutſchlands.“ S: Der Herr Leutnant (Lſp.), 1878. ‒ Der Pfeil in der Roſe (D.), 1879. ‒ Die vier Jah- reszeiten (D.), 1881. ‒ Kaiſer Rot- bart (M.), 1882. ‒ Die Liedesprobe (Span. Rz.), 1890. ‒ Schwirrendes Volk (Dn.), 1891. ‒ Jm Reiche der Mitte (Chineſ. Bilder mit Dn. v. H. P.), 1891. ‒ Loſe Geſellen (Humor.), 1891. ‒ König Alberts Ruhmesbahn (Vaterl. Dn.), 1893. ‒ Von Herzen zu Herzen! (Dn. aus zwei Jahrzehn- ten), 1896. ‒ Was der Frühling bringt (Dn.), 1894. ‒ König Albert. Ein Heldenlied (Ep.), 1896. 2. Aufl. 1898. ‒ Paris amüſiert ſich (Jntimes aus der Stadt der Weltausſtellung), 1900. ‒ Feierſtunden der Seele (Der Ge. 2. Bd.), 1909. *Pilz, Johann, wurde am 11. März 1885 in Nixdorf in Nordböh- men als Sohn eines Meſſerſchmieds geboren, der aber ſchon drei Jahre ſpäter ſtarb. Der Knabe beſuchte zu- nächſt die Volksſchule bei einem für Großes und Schönes begeiſterten Lehrer und ſeit 1896 unter ſchweren Opfern ſeiner Mutter das Gymna- ſium in Leitmeritz, das er 1904 ab- folvierte, um dann an der Univer- ſität Wien Philoſophie und moderne Philologie zu ſtudieren. Zur Voll- endung ſeiner Studien übernahm er danach die Stelle eines Erziehers in Kladrub a. d. Elbe (Böhmen), wo er noch jetzt (1910) weilt. S: Von Gei- gen und Gäſten (Ge.), 1910. ‒ Sproſ- ſende Saat (Anthol. deutſch-böhmi- ſcher Dichter; mit H. Hajek hrsg.), 1911. Pinder, Marie, pſeud. Marino. eine geborne Jachmann, wurde am 20. Januar 1821 zu Danzig ge- boren u. lebte als Witwe auf ihrem Gute Jaezombkowitz in Oberſchleſien, ſpäter in Breslau. S: St. Florians Rache, 1858. ‒ Novellen, 1861. *Pindter, Heinrich, geb. am 23. Septbr. 1832 zu Podgorze in Gali- zien als der Sohn eines öſterreichi- ſchen Finanzbeamten, erhielt ſeine erſte Erziehung im Elternhauſe, be- ſuchte danach ein Gymnaſium u. die Kadettenanſtalt u. machte als Leut- nant in der Armee 1859 den Feldzug in Jtalien mit. Nach dem Frieden war er in Ungarn als Militärauditor tätig. Als aber 1867 die deutſchen Beamten dieſes Land verlaſſen muß- ten, wirkte P. längere Zeit in Wien als Journaliſt, bis er beim Grafen Oswald Thun eine Erzieherſtelle er- hielt. Er hielt ſich nun in Prag auf, wo er ſehr bald in die gebildeten Kreiſe eintrat, beſonders viel mit dem Philoſophen Leonhardi verkehrte u. ein begeiſterter Anhänger der Fröbel- ſchen Jdee ward. Nach einem zweiten kurzen Hauslehrertum beim Baron v. Neipperg trat er als Unterlehrer zu Liebenau in den öffentlichen Schul- dienſt, erwarb ſich hier die Lehrbe- fähigung für Volks- u. Bürgerſchulen u. kam darauf an die Schule zu Mef- fersdorf bei Reichenberg in Böhmen. Jm Juli 1874 wurde er Bürger- ſchullehrer an der Knabenſchule zu Gablonz in Böhmen, wo er wegen ſeiner freien Anſichten mancherlei Zurückſetzung erfuhr und am 10. Ja- * 19*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/295>, abgerufen am 24.11.2024.