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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Pil
im evangelischen Deutschland hat er
hervorragenden Anteil; er ist seit
Gründung des braunschweigischen
Landes-Prediger-Vereins (1892)
dessen Vorsitzender und seit 1897
ordent. Mitglied im Vorstande des
Verbandes deutscher evang. Pfarrer-
vereine.

S:

Himmelwärts (L. und
Ge.), 1897. 2. A. 1898. - Blumen-
grüße (L. und Ge.), 1903.

Pilot, Anna,

Pseud. für Anna
Ahrens;
s. d.!

*Piloty, Robert,

geb. am 1. Sep-
tember 1863 in München als Sohn
des berühmten Historienmalers Karl
von P., absolvierte das Gymnasium
daselbst und studierte dann 1881-85
in München und Berlin die Rechte.
Die Poesie ist frühe seine Muse ge-
worden, die er wie eine heimliche
Liebe in allen Formen gepflegt hat,
und die noch heute die starke Unter-
strömung seines geistigen Lebens ist,
zumal er durch das Geschick von der
bildenden Kunst, der er nach seiner
ursprünglichen Veranlagung näher
stand, abgedrängt worden ist. Nach-
dem P. sich 1887 mit einer Disser-
tation über "Die Haftung des Staa-
tes für pflichtwidrige Handlungen
seiner Beamten" den juristischen
Doktorgrad erworben und 1888 sein
zweites Staatsexamen in München
bestanden hatte, entschied er sich
unter dem Einfluß seines Vaters,
Bismarcks und Max von Seydels
(s. d.) für die akademische Laufbahn.
Er habilitierte sich 1890 in Würz-
burg für allgemeines deutsches und
bayerisches Staats- und Verwal-
tungsrecht, wirkte seit 1892 als Pri-
vatdozent in München und kehrte
1895 als ordentlicher Professor nach
Würzburg zurück. Seit 1896 ist er
Mitherausgeber des "Handbuchs des
öffentlichen Rechts der Gegenwart".
Außer mehreren staatsrechtlichen
Arbeiten veröffentlichte er

S:

Ge-
dichte, 1. und 2. A. 1907.

*Piltz, Ottomar,

geboren am
[Spaltenumbruch]

Pil
9. Oktbr. 1864 in Deuben bei Dresden
als der Sohn eines Handwerkers,
absolvierte das Realgymnasium in
Dresden und studierte darauf an den
Universitäten Leipzig u. Genf. Schon
als Student war er Mitarbeiter an
Witzblättern und Zeitungen. Jm
Jahre 1889 brachte er seine Über-
setzung der "Dramen der Roswitha
von Gandersheim" heraus. Bald
darauf wurde er Redakteur der
Trierschen Zeitung" und ging 1891
als Korrespondent der Magdeburgi-
schen Zeitung nach Jtalien, und aus
Gesundheitsrücksichten hat er hier
seinen Wohnsitz beibehalten. Jahre-
lang lebte er im Maderno am Gar-
dasee und rief hier 1900 die erste
deutsche Zeitung Jtaliens, den
"Boten vom Gardasee" ins Leben,
schrieb auch einen "Führer vom
Gardasee" (3. A. 1905). Großen
Einfluß auf seine schriftstellerische Be-
tätigung übte die Bekanntschaft mit
dem Dichter Otto Erich Hartleben
(s. d.) aus, mit dem er das Drama
"Lucifer" von Butti aus dem Jta-
lienischen ins Deutsche übersetzte.
Dann unternahm er den Versuch,
deutsche Stücke für die italienische
Bühne zu gewinnen, was ihm auch
mit "Alt-Heidelberg" den "Logenbrü-
dern", dem "Hochtouristen" u. ande-
ren Stücken gelang. P. lebt seit
1906 in Salo am Gardasee, vorwie-
gend als Mitarbeiter an deutschen
Blättern, und hat jetzt begonnen,
eine Folge italienischer Reiseführer
herauszugeben, die in 25 Bänden
ganz Jtalien umfassen soll.

S:

Som-
mernächte am Gardasee (Sk. u. Nn.),
2. A. 1907.

*Pilz, Karl Hermann,

* am 13.
Novbr. 1856 zu Leipzig, erhielt da-
selbst seine Gymnasialbildung und
studierte an der dortigen Universität
die Rechte, betrieb daneben auch
hauptsächlich das Studium d. Staats-
und Volkswirtschaft. Nachdem er
sein Examen als Referendar gemacht,

*


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Pil
im evangeliſchen Deutſchland hat er
hervorragenden Anteil; er iſt ſeit
Gründung des braunſchweigiſchen
Landes-Prediger-Vereins (1892)
deſſen Vorſitzender und ſeit 1897
ordent. Mitglied im Vorſtande des
Verbandes deutſcher evang. Pfarrer-
vereine.

S:

Himmelwärts (L. und
Ge.), 1897. 2. A. 1898. ‒ Blumen-
grüße (L. und Ge.), 1903.

Pilot, Anna,

Pſeud. für Anna
Ahrens;
ſ. d.!

*Piloty, Robert,

geb. am 1. Sep-
tember 1863 in München als Sohn
des berühmten Hiſtorienmalers Karl
von P., abſolvierte das Gymnaſium
daſelbſt und ſtudierte dann 1881‒85
in München und Berlin die Rechte.
Die Poeſie iſt frühe ſeine Muſe ge-
worden, die er wie eine heimliche
Liebe in allen Formen gepflegt hat,
und die noch heute die ſtarke Unter-
ſtrömung ſeines geiſtigen Lebens iſt,
zumal er durch das Geſchick von der
bildenden Kunſt, der er nach ſeiner
urſprünglichen Veranlagung näher
ſtand, abgedrängt worden iſt. Nach-
dem P. ſich 1887 mit einer Diſſer-
tation über „Die Haftung des Staa-
tes für pflichtwidrige Handlungen
ſeiner Beamten“ den juriſtiſchen
Doktorgrad erworben und 1888 ſein
zweites Staatsexamen in München
beſtanden hatte, entſchied er ſich
unter dem Einfluß ſeines Vaters,
Bismarcks und Max von Seydels
(ſ. d.) für die akademiſche Laufbahn.
Er habilitierte ſich 1890 in Würz-
burg für allgemeines deutſches und
bayeriſches Staats- und Verwal-
tungsrecht, wirkte ſeit 1892 als Pri-
vatdozent in München und kehrte
1895 als ordentlicher Profeſſor nach
Würzburg zurück. Seit 1896 iſt er
Mitherausgeber des „Handbuchs des
öffentlichen Rechts der Gegenwart“.
Außer mehreren ſtaatsrechtlichen
Arbeiten veröffentlichte er

S:

Ge-
dichte, 1. und 2. A. 1907.

*Piltz, Ottomar,

geboren am
[Spaltenumbruch]

Pil
9. Oktbr. 1864 in Deuben bei Dresden
als der Sohn eines Handwerkers,
abſolvierte das Realgymnaſium in
Dresden und ſtudierte darauf an den
Univerſitäten Leipzig u. Genf. Schon
als Student war er Mitarbeiter an
Witzblättern und Zeitungen. Jm
Jahre 1889 brachte er ſeine Über-
ſetzung der „Dramen der Roswitha
von Gandersheim“ heraus. Bald
darauf wurde er Redakteur der
Trierſchen Zeitung“ und ging 1891
als Korreſpondent der Magdeburgi-
ſchen Zeitung nach Jtalien, und aus
Geſundheitsrückſichten hat er hier
ſeinen Wohnſitz beibehalten. Jahre-
lang lebte er im Maderno am Gar-
daſee und rief hier 1900 die erſte
deutſche Zeitung Jtaliens, den
„Boten vom Gardaſee“ ins Leben,
ſchrieb auch einen „Führer vom
Gardaſee“ (3. A. 1905). Großen
Einfluß auf ſeine ſchriftſtelleriſche Be-
tätigung übte die Bekanntſchaft mit
dem Dichter Otto Erich Hartleben
(ſ. d.) aus, mit dem er das Drama
„Lucifer“ von Butti aus dem Jta-
lieniſchen ins Deutſche überſetzte.
Dann unternahm er den Verſuch,
deutſche Stücke für die italieniſche
Bühne zu gewinnen, was ihm auch
mit „Alt-Heidelberg“ den „Logenbrü-
dern“, dem „Hochtouriſten“ u. ande-
ren Stücken gelang. P. lebt ſeit
1906 in Salò am Gardaſee, vorwie-
gend als Mitarbeiter an deutſchen
Blättern, und hat jetzt begonnen,
eine Folge italieniſcher Reiſeführer
herauszugeben, die in 25 Bänden
ganz Jtalien umfaſſen ſoll.

S:

Som-
mernächte am Gardaſee (Sk. u. Nn.),
2. A. 1907.

*Pilz, Karl Hermann,

* am 13.
Novbr. 1856 zu Leipzig, erhielt da-
ſelbſt ſeine Gymnaſialbildung und
ſtudierte an der dortigen Univerſität
die Rechte, betrieb daneben auch
hauptſächlich das Studium d. Staats-
und Volkswirtſchaft. Nachdem er
ſein Examen als Referendar gemacht,

*
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[290/0294] Pil Pil im evangeliſchen Deutſchland hat er hervorragenden Anteil; er iſt ſeit Gründung des braunſchweigiſchen Landes-Prediger-Vereins (1892) deſſen Vorſitzender und ſeit 1897 ordent. Mitglied im Vorſtande des Verbandes deutſcher evang. Pfarrer- vereine. S: Himmelwärts (L. und Ge.), 1897. 2. A. 1898. ‒ Blumen- grüße (L. und Ge.), 1903. Pilot, Anna, Pſeud. für Anna Ahrens; ſ. d.! *Piloty, Robert, geb. am 1. Sep- tember 1863 in München als Sohn des berühmten Hiſtorienmalers Karl von P., abſolvierte das Gymnaſium daſelbſt und ſtudierte dann 1881‒85 in München und Berlin die Rechte. Die Poeſie iſt frühe ſeine Muſe ge- worden, die er wie eine heimliche Liebe in allen Formen gepflegt hat, und die noch heute die ſtarke Unter- ſtrömung ſeines geiſtigen Lebens iſt, zumal er durch das Geſchick von der bildenden Kunſt, der er nach ſeiner urſprünglichen Veranlagung näher ſtand, abgedrängt worden iſt. Nach- dem P. ſich 1887 mit einer Diſſer- tation über „Die Haftung des Staa- tes für pflichtwidrige Handlungen ſeiner Beamten“ den juriſtiſchen Doktorgrad erworben und 1888 ſein zweites Staatsexamen in München beſtanden hatte, entſchied er ſich unter dem Einfluß ſeines Vaters, Bismarcks und Max von Seydels (ſ. d.) für die akademiſche Laufbahn. Er habilitierte ſich 1890 in Würz- burg für allgemeines deutſches und bayeriſches Staats- und Verwal- tungsrecht, wirkte ſeit 1892 als Pri- vatdozent in München und kehrte 1895 als ordentlicher Profeſſor nach Würzburg zurück. Seit 1896 iſt er Mitherausgeber des „Handbuchs des öffentlichen Rechts der Gegenwart“. Außer mehreren ſtaatsrechtlichen Arbeiten veröffentlichte er S: Ge- dichte, 1. und 2. A. 1907. *Piltz, Ottomar, geboren am 9. Oktbr. 1864 in Deuben bei Dresden als der Sohn eines Handwerkers, abſolvierte das Realgymnaſium in Dresden und ſtudierte darauf an den Univerſitäten Leipzig u. Genf. Schon als Student war er Mitarbeiter an Witzblättern und Zeitungen. Jm Jahre 1889 brachte er ſeine Über- ſetzung der „Dramen der Roswitha von Gandersheim“ heraus. Bald darauf wurde er Redakteur der Trierſchen Zeitung“ und ging 1891 als Korreſpondent der Magdeburgi- ſchen Zeitung nach Jtalien, und aus Geſundheitsrückſichten hat er hier ſeinen Wohnſitz beibehalten. Jahre- lang lebte er im Maderno am Gar- daſee und rief hier 1900 die erſte deutſche Zeitung Jtaliens, den „Boten vom Gardaſee“ ins Leben, ſchrieb auch einen „Führer vom Gardaſee“ (3. A. 1905). Großen Einfluß auf ſeine ſchriftſtelleriſche Be- tätigung übte die Bekanntſchaft mit dem Dichter Otto Erich Hartleben (ſ. d.) aus, mit dem er das Drama „Lucifer“ von Butti aus dem Jta- lieniſchen ins Deutſche überſetzte. Dann unternahm er den Verſuch, deutſche Stücke für die italieniſche Bühne zu gewinnen, was ihm auch mit „Alt-Heidelberg“ den „Logenbrü- dern“, dem „Hochtouriſten“ u. ande- ren Stücken gelang. P. lebt ſeit 1906 in Salò am Gardaſee, vorwie- gend als Mitarbeiter an deutſchen Blättern, und hat jetzt begonnen, eine Folge italieniſcher Reiſeführer herauszugeben, die in 25 Bänden ganz Jtalien umfaſſen ſoll. S: Som- mernächte am Gardaſee (Sk. u. Nn.), 2. A. 1907. *Pilz, Karl Hermann, * am 13. Novbr. 1856 zu Leipzig, erhielt da- ſelbſt ſeine Gymnaſialbildung und ſtudierte an der dortigen Univerſität die Rechte, betrieb daneben auch hauptſächlich das Studium d. Staats- und Volkswirtſchaft. Nachdem er ſein Examen als Referendar gemacht, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/294>, abgerufen am 23.11.2024.