Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Per er als Berufsschriftsteller in Wien u.ist seit 1907 verantwortlicher Redak- teur des Wochenblatts "Figaro". S:
Perl, Henriette, psd. Henry Perl, Per S: Novellen, 1877. - Richard Wag- *Perl, Jakob, psd. I. P. Ostland, S: Der Freunde *Perlep, Olga, bekannt unter *
Per er als Berufsſchriftſteller in Wien u.iſt ſeit 1907 verantwortlicher Redak- teur des Wochenblatts „Figaro“. S:
Perl, Henriette, pſd. Henry Perl, Per S: Novellen, 1877. ‒ Richard Wag- *Perl, Jakob, pſd. I. P. Oſtland, S: Der Freunde *Perlep, Olga, bekannt unter *
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Per
Per
er als Berufsſchriftſteller in Wien u.
iſt ſeit 1907 verantwortlicher Redak-
teur des Wochenblatts „Figaro“.
S:
Dollariaden (Geſchn. a. dem Dollar-
lande), 1892.
Perl, Henriette, pſd. Henry Perl,
wurde am 24. Dezbr. 1845 in Lem-
berg (Galizien) geboren, verließ aber
ſchon im zarteſten Kindesalter das
Land, in dem ſie zufällig das Licht
der Welt erblickt hatte, und kam zu
Verwandten ihrer Mutter nach Jta-
lien, wo ſie ihre Kindheit abwechſelnd
in Neapel, Palermo, Florenz und
Venedig verlebte. Gleich ihrer um
16 Jahre älteren Schweſter, einer
italieniſchen Opernſängerin, ſollte
auch ſie für die Bühne ausgebildet
werden. Da lernte ſie aber während
eines Aufenthalts in Wien 1861 den
Sohn eines angeſehenen Wiener
Fabrikanten kennen, dem ſie bald
darauf die Hand zum Ehebunde
reichte. Fünfzehn Jahre lebte ſie in
den behaglichſten Verhältniſſen, teils
in Wien, teils in Prag, ihre freie
Zeit vorwiegend dem Studium mo-
derner Sprachen und ihrer litera-
riſchen Schätze widmend. Dann kam
der „Wiener Krach“ und brachte eine
vollſtändige Umwälzung in das Le-
ben der bis dahin ſorgloſen und an
vielfache Verfeinerungen gewöhnten
Frau. Nahrungsforgen traten an
die Stelle des Überfluſſes, und der
Kampf ums tägliche Brot begann.
Henriette hatte jetzt Gelegenheit, ihre
geſammelten Kenntniſſe zu verwer-
ten; ſie wurde Schriftſtellerin. Mit
Überſetzungen fing ſie an, Tages-
feuilletons und Novellen in verſchie-
denen Zeitſchriften folgten; eine Reiſe
nach dem Norden Amerikas förderte
und erweiterte den Kreis dieſer Tä-
tigkeit ganz weſentlich. Jm Jahre
1878 kehrte ſie nach Jtalien zurück
und nahm dort ihren Aufenthalt
vorwiegend in Venedig; im Jahre
1896 verlegte ſie ihren Wohnſitz nach
München bezw. Bruck bei München,
S: Novellen, 1877. ‒ Richard Wag-
ner in Venedig (Moſaikbilder aus
ſeinen letzten Lebenstagen), 1883. ‒
Venezia (Mit Orig.-Zeichngn. von
verſchiedenen Malern), 1894. ‒ Ve-
nezianine (Venetianiſche Lebensbil-
der, 3 Serien), 1895‒98. ‒ Briefe von
Madame Jerôme Bonaparte, deutſch,
1900. ‒ Briefe der Marquiſe von
Pompadour, hrsg., 1. Bd. 1907. ‒
Die Tugend ſeiner Frau (Dr.), 1910.
*Perl, Jakob, pſd. I. P. Oſtland,
wurde am 1. Juli 1824 zu Wien als
der Sohn eines wohlhabenden Sei-
fenſieders geboren und ſchon bei der
Geburt zum Nachfolger ſeines Vaters
im Geſchäfte beſtimmt. Er erhielt
eine ſorgfältige Erziehung, beſuchte
die Volksſchule und das Gymnaſium
bei den Piariſten u. ſpäter die tech-
niſche Schule am Polytechnikum. Auf
ſeine poetiſche Bildung hatte der
Schriftſteller I. H. Mirani, der zehn
Jahre als Buchhalter im väterlichen
Geſchäfte bedienſtet war, und deſſen
literariſcher Verkehr großen Ein-
fluß. Nach Miranis Austritt (1842)
leitete Perl das väterliche Geſchäft
allein, das er, nachdem er 1850 eine
große Studienreiſe durch Deutſch-
land, Belgien, Holland, Britannien,
Frankreich, die Schweiz u. ganz Jta-
lien gemacht hatte, nach des Vaters
Tode 1851 ſelbſtändig übernahm und
in vergrößert. Maßſtabe fortführte,
bis er es 1874 verkaufte und ſich in
das Privatleben zurückzog. Er lebt
noch jetzt in Wien.
S: Der Freunde
Faſtnachtzug (Schw. in V.), 1856. ‒
An die deutſch-feindlichen Ungarn
(G.), 1880. ‒ Ein Mann, der den
Mut verliert (Zeitbild), 1881. ‒
Der Entſatz von Wien 1683 (Volksſt.),
1883.
*Perlep, Olga, bekannt unter
ihrem Mädchennamen Olga von
Werther, iſt in Budapeſt geboren
und lebt jetzt als Gattin des Ober-
finanzrats Dr. Anton P. in Graz
(Steiermark). Sie iſt in erſter Linie
*
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