Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Pat
zur Schriftstellerei, die auf seinen
Reisen nach England, Frankreich und
Jtalien neuen Antrieb fand. Mit
Vorliebe bearbeitete er das drama-
tische Gebiet, nahm auch 1899 die
Stelle eines Dramaturgen der ver-
einigten Stadttheater in Graz an,
wo er auch als Regisseur mit Erfolg
tätig war. Seit 1900 lebt er wieder
in Berlin und begründete hier 1903
die "Neue Shakespeare-Bühne", deren
Publikationen er herausgibt.

S:

Ein
Recht auf Liebe (R.), 1896. - Aus
vier Jahrhunderten (Sat. Festsp.),
1896. - Der Ewigkeitskuß (N.), 1900.
- Das Jrrlicht (Dr.), 1900.

Pater Profundus,

Pseud. für
Karl Hepp; s. d.!

Paeth, Karl August,

* am 10. Ja-
nuar 1854 zu Zemmin in Pommern,
wanderte 1873 nach Amerika aus,
besuchte das Northwestern Kollegium
in Naperville, Jllinois, wurde Geift-
licher und 1882 Professor an dem
N.-W. Kollegium. Jm Jahre 1886
unternahm er eine längere Studien-
reise durch England, Frankreich, Bel-
gien, Holland, die Schweiz, Österreich
und Deutschland und wurde nach sei-
ner Rückkehr Pastor der unabhängi-
gen evangelisch. Jmmanuelsgemeinde
in Chicago.

S:

Deutsche Lebensbil-
der, 1894. - Gedichte u. Übersetzungen
in Anthologien.

Patruban, Hermine von,

wurde
am 26. März 1840 zu Wien als die
Tochter des kaiserl, österreich. Mini-
sterial- und Sektionsrates Joseph
Franz v. P. geboren. Sie genoß im
Hause ihrer Eltern die forgfältigste
Erziehung, und ihre Anlagen ent-
wickelten sich in einer Weise, die zu
schönen Hoffnungen berechtigte.
Schon in den Kinderjahren zeigte sie
eine besondere Vorliebe für das Stu-
dium der heiligen Schriften, der Ge-
schichte, der Sprachen u. der schönen
Künste. Rastlos tätig in wissen-
schaftlicher Beziehung, war sie es
auch in Geschäften des väterlichen
[Spaltenumbruch]

Pat
Hauses. Sie war gleich Meisterin
in weiblichen Arbeiten, wie im Zeich-
nen u. Malen. Schon frühzeitig be-
gleitete sie ihre Eltern auf Reisen in
Deutschland, der Schweiz, Jtalien,
Frankreich u. Ungarn. Jhr Aufent-
halt in Rom 1869 entschied für ihren
schriftstellerischen Beruf. Als ersten
Versuch gab sie "Erinnerung an
Oberammergau" (Wien 1871), eine
Beschreibung der Passionsspiele,
heraus. Eine Geschichte der Stadt
Rom, ein Drama aus der Zeit Kaiser
Trajans blieben unvollendet. Ein
unheilbares Brustleiden raffte sie am
7. Mai 1876 hinweg. Sie ruht in
der Familiengruft zu Hietzing.

S:


Gedichte (nach ihrem Tode heraus-
gegeben), 1878.

Patuzzi, Alexander Eduard
Johann Joseph,

stammte aus einer
alten italienischen Familie u. wurde
am 11. März 1813 zu Wien geboren.
Seine Erziehung erhielt er im El-
ternhause u. dann sieben Jahr lang
im gräfl. Löwenburgischen Konvikte;
doch unterbrach er seine Studien und
widmete sich dem Buchhandel. Jn
Leipzig, wo er längere Zeit bei dem
Buchhändler Kollmann konditio-
nierte, brach P. mit seinem Berufe,
kehrte dem Buchhandel den Rücken
und wandte sich medizinischen u. hi-
storischen Studien zu. Nach Been-
digung derselben führte er von 1838
bis 1847 ein fröhliches Wanderleben
u. durchstreifte, meist zu Fuß, Öster-
reich, Deutschland, Jtalien und die
Schweiz, ja er wechselte auch nach sei-
ner Vermählung wiederholt seinen
Aufenthalt. Nachdem er dann in
Württemberg als Redakteur der
"Schnellpost" u. später der "Chronik"
einige Jahre gelebt, zog ihn die Sehn-
sucht nach seiner Heimat 1850 nach
Graz, wo er die Mitredaktion der
"Grazer Zeitung" übernahm. Jm
Jahre 1851 ging er nach Wien, wo
er, einige Monate abgerechnet, die
er als Verichterstatter mehrerer Jour-

*


[Spaltenumbruch]

Pat
zur Schriftſtellerei, die auf ſeinen
Reiſen nach England, Frankreich und
Jtalien neuen Antrieb fand. Mit
Vorliebe bearbeitete er das drama-
tiſche Gebiet, nahm auch 1899 die
Stelle eines Dramaturgen der ver-
einigten Stadttheater in Graz an,
wo er auch als Regiſſeur mit Erfolg
tätig war. Seit 1900 lebt er wieder
in Berlin und begründete hier 1903
die „Neue Shakeſpeare-Bühne“, deren
Publikationen er herausgibt.

S:

Ein
Recht auf Liebe (R.), 1896. ‒ Aus
vier Jahrhunderten (Sat. Feſtſp.),
1896. ‒ Der Ewigkeitskuß (N.), 1900.
‒ Das Jrrlicht (Dr.), 1900.

Pater Profundus,

Pſeud. für
Karl Hepp; ſ. d.!

Paeth, Karl Auguſt,

* am 10. Ja-
nuar 1854 zu Zemmin in Pommern,
wanderte 1873 nach Amerika aus,
beſuchte das Northweſtern Kollegium
in Naperville, Jllinois, wurde Geift-
licher und 1882 Profeſſor an dem
N.-W. Kollegium. Jm Jahre 1886
unternahm er eine längere Studien-
reiſe durch England, Frankreich, Bel-
gien, Holland, die Schweiz, Öſterreich
und Deutſchland und wurde nach ſei-
ner Rückkehr Paſtor der unabhängi-
gen evangeliſch. Jmmanuelsgemeinde
in Chicago.

S:

Deutſche Lebensbil-
der, 1894. ‒ Gedichte u. Überſetzungen
in Anthologien.

Patruban, Hermine von,

wurde
am 26. März 1840 zu Wien als die
Tochter des kaiſerl, öſterreich. Mini-
ſterial- und Sektionsrates Joſeph
Franz v. P. geboren. Sie genoß im
Hauſe ihrer Eltern die forgfältigſte
Erziehung, und ihre Anlagen ent-
wickelten ſich in einer Weiſe, die zu
ſchönen Hoffnungen berechtigte.
Schon in den Kinderjahren zeigte ſie
eine beſondere Vorliebe für das Stu-
dium der heiligen Schriften, der Ge-
ſchichte, der Sprachen u. der ſchönen
Künſte. Raſtlos tätig in wiſſen-
ſchaftlicher Beziehung, war ſie es
auch in Geſchäften des väterlichen
[Spaltenumbruch]

Pat
Hauſes. Sie war gleich Meiſterin
in weiblichen Arbeiten, wie im Zeich-
nen u. Malen. Schon frühzeitig be-
gleitete ſie ihre Eltern auf Reiſen in
Deutſchland, der Schweiz, Jtalien,
Frankreich u. Ungarn. Jhr Aufent-
halt in Rom 1869 entſchied für ihren
ſchriftſtelleriſchen Beruf. Als erſten
Verſuch gab ſie „Erinnerung an
Oberammergau“ (Wien 1871), eine
Beſchreibung der Paſſionsſpiele,
heraus. Eine Geſchichte der Stadt
Rom, ein Drama aus der Zeit Kaiſer
Trajans blieben unvollendet. Ein
unheilbares Bruſtleiden raffte ſie am
7. Mai 1876 hinweg. Sie ruht in
der Familiengruft zu Hietzing.

S:


Gedichte (nach ihrem Tode heraus-
gegeben), 1878.

Patuzzi, Alexander Eduard
Johann Joſeph,

ſtammte aus einer
alten italieniſchen Familie u. wurde
am 11. März 1813 zu Wien geboren.
Seine Erziehung erhielt er im El-
ternhauſe u. dann ſieben Jahr lang
im gräfl. Löwenburgiſchen Konvikte;
doch unterbrach er ſeine Studien und
widmete ſich dem Buchhandel. Jn
Leipzig, wo er längere Zeit bei dem
Buchhändler Kollmann konditio-
nierte, brach P. mit ſeinem Berufe,
kehrte dem Buchhandel den Rücken
und wandte ſich mediziniſchen u. hi-
ſtoriſchen Studien zu. Nach Been-
digung derſelben führte er von 1838
bis 1847 ein fröhliches Wanderleben
u. durchſtreifte, meiſt zu Fuß, Öſter-
reich, Deutſchland, Jtalien und die
Schweiz, ja er wechſelte auch nach ſei-
ner Vermählung wiederholt ſeinen
Aufenthalt. Nachdem er dann in
Württemberg als Redakteur der
„Schnellpoſt“ u. ſpäter der „Chronik“
einige Jahre gelebt, zog ihn die Sehn-
ſucht nach ſeiner Heimat 1850 nach
Graz, wo er die Mitredaktion der
„Grazer Zeitung“ übernahm. Jm
Jahre 1851 ging er nach Wien, wo
er, einige Monate abgerechnet, die
er als Verichterſtatter mehrerer Jour-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0237" n="233"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Pat</hi></fw><lb/>
zur Schrift&#x017F;tellerei, die auf &#x017F;einen<lb/>
Rei&#x017F;en nach England, Frankreich und<lb/>
Jtalien neuen Antrieb fand. Mit<lb/>
Vorliebe bearbeitete er das drama-<lb/>
ti&#x017F;che Gebiet, nahm auch 1899 die<lb/>
Stelle eines Dramaturgen der ver-<lb/>
einigten Stadttheater in Graz an,<lb/>
wo er auch als Regi&#x017F;&#x017F;eur mit Erfolg<lb/>
tätig war. Seit 1900 lebt er wieder<lb/>
in Berlin und begründete hier 1903<lb/>
die &#x201E;Neue Shake&#x017F;peare-Bühne&#x201C;, deren<lb/>
Publikationen er herausgibt. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Ein<lb/>
Recht auf Liebe (R.), 1896. &#x2012; Aus<lb/>
vier Jahrhunderten (Sat. Fe&#x017F;t&#x017F;p.),<lb/>
1896. &#x2012; Der Ewigkeitskuß (N.), 1900.<lb/>
&#x2012; Das Jrrlicht (Dr.), 1900.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName> <hi rendition="#b">Pater Profundus,</hi> </persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eud. für<lb/><hi rendition="#g">Karl Hepp;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Paeth,</hi> Karl Augu&#x017F;t,</persName>
        </head>
        <p> * am 10. Ja-<lb/>
nuar 1854 zu Zemmin in Pommern,<lb/>
wanderte 1873 nach Amerika aus,<lb/>
be&#x017F;uchte das Northwe&#x017F;tern Kollegium<lb/>
in Naperville, Jllinois, wurde Geift-<lb/>
licher und 1882 Profe&#x017F;&#x017F;or an dem<lb/>
N.-W. Kollegium. Jm Jahre 1886<lb/>
unternahm er eine längere Studien-<lb/>
rei&#x017F;e durch England, Frankreich, Bel-<lb/>
gien, Holland, die Schweiz, Ö&#x017F;terreich<lb/>
und Deut&#x017F;chland und wurde nach &#x017F;ei-<lb/>
ner Rückkehr Pa&#x017F;tor der unabhängi-<lb/>
gen evangeli&#x017F;ch. Jmmanuelsgemeinde<lb/>
in Chicago. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Deut&#x017F;che Lebensbil-<lb/>
der, 1894. &#x2012; Gedichte u. Über&#x017F;etzungen<lb/>
in Anthologien.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Patruban,</hi> Hermine von,</persName>
        </head>
        <p> wurde<lb/>
am 26. März 1840 zu Wien als die<lb/>
Tochter des kai&#x017F;erl, ö&#x017F;terreich. Mini-<lb/>
&#x017F;terial- und Sektionsrates Jo&#x017F;eph<lb/>
Franz v. P. geboren. Sie genoß im<lb/>
Hau&#x017F;e ihrer Eltern die forgfältig&#x017F;te<lb/>
Erziehung, und ihre Anlagen ent-<lb/>
wickelten &#x017F;ich in einer Wei&#x017F;e, die zu<lb/>
&#x017F;chönen Hoffnungen berechtigte.<lb/>
Schon in den Kinderjahren zeigte &#x017F;ie<lb/>
eine be&#x017F;ondere Vorliebe für das Stu-<lb/>
dium der heiligen Schriften, der Ge-<lb/>
&#x017F;chichte, der Sprachen u. der &#x017F;chönen<lb/>
Kün&#x017F;te. Ra&#x017F;tlos tätig in wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaftlicher Beziehung, war &#x017F;ie es<lb/>
auch in Ge&#x017F;chäften des väterlichen<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Pat</hi></fw><lb/>
Hau&#x017F;es. Sie war gleich Mei&#x017F;terin<lb/>
in weiblichen Arbeiten, wie im Zeich-<lb/>
nen u. Malen. Schon frühzeitig be-<lb/>
gleitete &#x017F;ie ihre Eltern auf Rei&#x017F;en in<lb/>
Deut&#x017F;chland, der Schweiz, Jtalien,<lb/>
Frankreich u. Ungarn. Jhr Aufent-<lb/>
halt in Rom 1869 ent&#x017F;chied für ihren<lb/>
&#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;chen Beruf. Als er&#x017F;ten<lb/>
Ver&#x017F;uch gab &#x017F;ie &#x201E;Erinnerung an<lb/>
Oberammergau&#x201C; (Wien 1871), eine<lb/>
Be&#x017F;chreibung der Pa&#x017F;&#x017F;ions&#x017F;piele,<lb/>
heraus. Eine Ge&#x017F;chichte der Stadt<lb/>
Rom, ein Drama aus der Zeit Kai&#x017F;er<lb/>
Trajans blieben unvollendet. Ein<lb/>
unheilbares Bru&#x017F;tleiden raffte &#x017F;ie am<lb/>
7. Mai 1876 hinweg. Sie ruht in<lb/>
der Familiengruft zu Hietzing. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head><lb/>
          <p><lb/>
Gedichte (nach ihrem Tode heraus-<lb/>
gegeben), 1878.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Patuzzi,</hi><hi rendition="#g">Alexander</hi> Eduard<lb/>
Johann Jo&#x017F;eph,</persName>
        </head>
        <p> &#x017F;tammte aus einer<lb/>
alten italieni&#x017F;chen Familie u. wurde<lb/>
am 11. März 1813 zu Wien geboren.<lb/>
Seine Erziehung erhielt er im El-<lb/>
ternhau&#x017F;e u. dann &#x017F;ieben Jahr lang<lb/>
im gräfl. Löwenburgi&#x017F;chen Konvikte;<lb/>
doch unterbrach er &#x017F;eine Studien und<lb/>
widmete &#x017F;ich dem Buchhandel. Jn<lb/>
Leipzig, wo er längere Zeit bei dem<lb/>
Buchhändler Kollmann konditio-<lb/>
nierte, brach P. mit &#x017F;einem Berufe,<lb/>
kehrte dem Buchhandel den Rücken<lb/>
und wandte &#x017F;ich medizini&#x017F;chen u. hi-<lb/>
&#x017F;tori&#x017F;chen Studien zu. Nach Been-<lb/>
digung der&#x017F;elben führte er von 1838<lb/>
bis 1847 ein fröhliches Wanderleben<lb/>
u. durch&#x017F;treifte, mei&#x017F;t zu Fuß, Ö&#x017F;ter-<lb/>
reich, Deut&#x017F;chland, Jtalien und die<lb/>
Schweiz, ja er wech&#x017F;elte auch nach &#x017F;ei-<lb/>
ner Vermählung wiederholt &#x017F;einen<lb/>
Aufenthalt. Nachdem er dann in<lb/>
Württemberg als Redakteur der<lb/>
&#x201E;Schnellpo&#x017F;t&#x201C; u. &#x017F;päter der &#x201E;Chronik&#x201C;<lb/>
einige Jahre gelebt, zog ihn die Sehn-<lb/>
&#x017F;ucht nach &#x017F;einer Heimat 1850 nach<lb/>
Graz, wo er die Mitredaktion der<lb/>
&#x201E;Grazer Zeitung&#x201C; übernahm. Jm<lb/>
Jahre 1851 ging er nach Wien, wo<lb/>
er, einige Monate abgerechnet, die<lb/>
er als Verichter&#x017F;tatter mehrerer Jour-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[233/0237] Pat Pat zur Schriftſtellerei, die auf ſeinen Reiſen nach England, Frankreich und Jtalien neuen Antrieb fand. Mit Vorliebe bearbeitete er das drama- tiſche Gebiet, nahm auch 1899 die Stelle eines Dramaturgen der ver- einigten Stadttheater in Graz an, wo er auch als Regiſſeur mit Erfolg tätig war. Seit 1900 lebt er wieder in Berlin und begründete hier 1903 die „Neue Shakeſpeare-Bühne“, deren Publikationen er herausgibt. S: Ein Recht auf Liebe (R.), 1896. ‒ Aus vier Jahrhunderten (Sat. Feſtſp.), 1896. ‒ Der Ewigkeitskuß (N.), 1900. ‒ Das Jrrlicht (Dr.), 1900. Pater Profundus, Pſeud. für Karl Hepp; ſ. d.! Paeth, Karl Auguſt, * am 10. Ja- nuar 1854 zu Zemmin in Pommern, wanderte 1873 nach Amerika aus, beſuchte das Northweſtern Kollegium in Naperville, Jllinois, wurde Geift- licher und 1882 Profeſſor an dem N.-W. Kollegium. Jm Jahre 1886 unternahm er eine längere Studien- reiſe durch England, Frankreich, Bel- gien, Holland, die Schweiz, Öſterreich und Deutſchland und wurde nach ſei- ner Rückkehr Paſtor der unabhängi- gen evangeliſch. Jmmanuelsgemeinde in Chicago. S: Deutſche Lebensbil- der, 1894. ‒ Gedichte u. Überſetzungen in Anthologien. Patruban, Hermine von, wurde am 26. März 1840 zu Wien als die Tochter des kaiſerl, öſterreich. Mini- ſterial- und Sektionsrates Joſeph Franz v. P. geboren. Sie genoß im Hauſe ihrer Eltern die forgfältigſte Erziehung, und ihre Anlagen ent- wickelten ſich in einer Weiſe, die zu ſchönen Hoffnungen berechtigte. Schon in den Kinderjahren zeigte ſie eine beſondere Vorliebe für das Stu- dium der heiligen Schriften, der Ge- ſchichte, der Sprachen u. der ſchönen Künſte. Raſtlos tätig in wiſſen- ſchaftlicher Beziehung, war ſie es auch in Geſchäften des väterlichen Hauſes. Sie war gleich Meiſterin in weiblichen Arbeiten, wie im Zeich- nen u. Malen. Schon frühzeitig be- gleitete ſie ihre Eltern auf Reiſen in Deutſchland, der Schweiz, Jtalien, Frankreich u. Ungarn. Jhr Aufent- halt in Rom 1869 entſchied für ihren ſchriftſtelleriſchen Beruf. Als erſten Verſuch gab ſie „Erinnerung an Oberammergau“ (Wien 1871), eine Beſchreibung der Paſſionsſpiele, heraus. Eine Geſchichte der Stadt Rom, ein Drama aus der Zeit Kaiſer Trajans blieben unvollendet. Ein unheilbares Bruſtleiden raffte ſie am 7. Mai 1876 hinweg. Sie ruht in der Familiengruft zu Hietzing. S: Gedichte (nach ihrem Tode heraus- gegeben), 1878. Patuzzi, Alexander Eduard Johann Joſeph, ſtammte aus einer alten italieniſchen Familie u. wurde am 11. März 1813 zu Wien geboren. Seine Erziehung erhielt er im El- ternhauſe u. dann ſieben Jahr lang im gräfl. Löwenburgiſchen Konvikte; doch unterbrach er ſeine Studien und widmete ſich dem Buchhandel. Jn Leipzig, wo er längere Zeit bei dem Buchhändler Kollmann konditio- nierte, brach P. mit ſeinem Berufe, kehrte dem Buchhandel den Rücken und wandte ſich mediziniſchen u. hi- ſtoriſchen Studien zu. Nach Been- digung derſelben führte er von 1838 bis 1847 ein fröhliches Wanderleben u. durchſtreifte, meiſt zu Fuß, Öſter- reich, Deutſchland, Jtalien und die Schweiz, ja er wechſelte auch nach ſei- ner Vermählung wiederholt ſeinen Aufenthalt. Nachdem er dann in Württemberg als Redakteur der „Schnellpoſt“ u. ſpäter der „Chronik“ einige Jahre gelebt, zog ihn die Sehn- ſucht nach ſeiner Heimat 1850 nach Graz, wo er die Mitredaktion der „Grazer Zeitung“ übernahm. Jm Jahre 1851 ging er nach Wien, wo er, einige Monate abgerechnet, die er als Verichterſtatter mehrerer Jour- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/237
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/237>, abgerufen am 18.12.2024.