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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ore
(Schsp.), 1900. - Unter Altvaters
Mantel (Preisgekr. E.), 1898. - Ag-
neta, die Hexe vou Ullersdorf (Ein
Sang a. d. Bergwalde), 1901. - Erb-
sünden (E.), 1905.

*Orendi(-Hommenau), Viktor,


geb. am 13. Juni 1870 in Elisabeth-
stadt bei Mediasch in Siebenbürgen
als Sohn eines Klavierlehrers, der
1873 nach Dees und von dort 1876
nach Maros Vasarhely übersiedelte,
verlebte eine trübe Kindheit, da er viel
kränklich war und seine Mutter schon
1872 einer Heilanstalt in Hermanns-
burg überwiesen werden mußte. Da
er nur das Deutsche verstand, konnte
er eine ungarische Schule nicht be-
suchen u. mußte sich daher seine Bil-
dung durch Privatunterricht, den
ihm ein Onkel erteilte, und auf auto-
didaktischem Wege aneignen. Mit
diesem Oheim, einem Photographen,
durchstreifte er auch Siebenbürgen.
Nachdem er endlich die magyarische
und französische Sprache beherrschen
konnte, begann er 1891 seine Tätig-
keit als Schriftsteller und Sprach-
lehrer, begründete 1894 in Maros
Vasarhely das sozial-belletr. Wochen-
blatt "Das kleine Universum", das
aber nach drei Monaten wieder ein-
ging, redigierte vom Juni 1895 bis
Ende 1896 das "Szaß-Reegener Wo-
chenblatt", bemühte sich danach in
Hermannstadt, Bukarest und Wien
vergeblich um eine sichere Stellung
und kehrte nun als Sprachlehrer und
Schriftsteller 1898 nach Maros Vasar-
hely zurück, bis er im Novbr. 1902
als Chefredakteur des "Deutschen
Tageblatts für Ungarn" nach Temes-
var berufen ward. Hier lebt er noch
jetzt, redigiert auch den 1903 von ihm
gegründeten "Deutsch-ungarischen
Volksfreund" u. seit 1909 die litera-
rische Wochenschrift "Von der Heide".

S:

Blätter und Blüten (Ge.), 1898.

Orgies,

genannt von Ruten-
berg,
Otto Freiherr v., wurde am
14. (26. n. St.) Mai 1802 zu Bauske
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Oeri
in Kurland als der Sohn des Ober-
hauptmanns Karl Ernst Freiherr
von O. geboren. Von Privatlehrern
vorgebildet, studierte er 1819-22 in
Heidelberg, Straßburg, Bonn und
Göttingen die Rechte u. kehrte dann
nach Kurland zurück, wo er nach ab-
gelegter Prüfung von der Ritter-
schaft zum Assessor gewählt wurde
und an verschiedenen Gerichten, zu-
letzt in Mitau als Oberhauptmanns-
assessor, tätig war. Seit 1833 ver-
heiratet, unternahm er eine längere
Reise nach Deutschland, trat in Dres-
den zu Tieck und Tiedge in nähere
Beziehungen und siedelte später nach
Heidelberg über, wo er jahrelang
mit hervorragenden Gelehrten leb-
haften Verkehr unterhielt. Er + in
Wiesbaden am 16. Mai 1864.

S:


Gudrun (Schsp.), 1862.

Oribarius, Dr.,

Pseud. für Adolf
Kußmaul;
s. d.!

Oeribauer, Matthias,

geb. am
14. Febr. 1839 zu Wien, widmete sich
daselbst dem Studium der Philoso-
phie und der Rechte, wurde znm Dr.
phil.
promoviert und war mehrere
Jahre in der juridischen Praxis tä-
tig. Dann wandte er sich der Jour-
nalistik zu, trat 1868 in die Redak-
tion des "Neuen Wiener Tagblatt"
ein und gehörte später dem Redak-
tionsverbande des "Wanderer" und
des "Fremdenblatt" an. 1876-79
war er Redakteur der "Triester Zei-
tuug", 1881-84 Chefredakteur der
"Reichenberger Zeitung", 1880 und
1885-86 Redakteur der "Deutschen
Zeitung" u. wirkte seit 1887 als ex-
terner Mitarbeiter für die verschie-
densten Tages- und Wochenblätter in
Wien. Jn den 90 er Jahren ließ er
sich als Privatmann in Jnnsbruck
nieder, und dort ist er Anfang Oktbr.
1909 gestorben.

S:

Reine Hände
(Lsp.), 1876. - Auf der Spur (Schw.),
1878. - Karnevalsabenteuer (Schw.),
1878. - Auf zum Harem (P.), 1879.
- Der gute Zweck (Lsp.), 1888.

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Ore
(Schſp.), 1900. ‒ Unter Altvaters
Mantel (Preisgekr. E.), 1898. ‒ Ag-
neta, die Hexe vou Ullersdorf (Ein
Sang a. d. Bergwalde), 1901. ‒ Erb-
ſünden (E.), 1905.

*Orendi(-Hommenau), Viktor,


geb. am 13. Juni 1870 in Eliſabeth-
ſtadt bei Mediaſch in Siebenbürgen
als Sohn eines Klavierlehrers, der
1873 nach Dées und von dort 1876
nach Maros Váſárhely überſiedelte,
verlebte eine trübe Kindheit, da er viel
kränklich war und ſeine Mutter ſchon
1872 einer Heilanſtalt in Hermanns-
burg überwieſen werden mußte. Da
er nur das Deutſche verſtand, konnte
er eine ungariſche Schule nicht be-
ſuchen u. mußte ſich daher ſeine Bil-
dung durch Privatunterricht, den
ihm ein Onkel erteilte, und auf auto-
didaktiſchem Wege aneignen. Mit
dieſem Oheim, einem Photographen,
durchſtreifte er auch Siebenbürgen.
Nachdem er endlich die magyariſche
und franzöſiſche Sprache beherrſchen
konnte, begann er 1891 ſeine Tätig-
keit als Schriftſteller und Sprach-
lehrer, begründete 1894 in Maros
Váſárhely das ſozial-belletr. Wochen-
blatt „Das kleine Univerſum“, das
aber nach drei Monaten wieder ein-
ging, redigierte vom Juni 1895 bis
Ende 1896 das „Szaß-Réegener Wo-
chenblatt“, bemühte ſich danach in
Hermannſtadt, Bukareſt und Wien
vergeblich um eine ſichere Stellung
und kehrte nun als Sprachlehrer und
Schriftſteller 1898 nach Maros Váſár-
hely zurück, bis er im Novbr. 1902
als Chefredakteur des „Deutſchen
Tageblatts für Ungarn“ nach Temes-
var berufen ward. Hier lebt er noch
jetzt, redigiert auch den 1903 von ihm
gegründeten „Deutſch-ungariſchen
Volksfreund“ u. ſeit 1909 die litera-
riſche Wochenſchrift „Von der Heide“.

S:

Blätter und Blüten (Ge.), 1898.

Orgies,

genannt von Ruten-
berg,
Otto Freiherr v., wurde am
14. (26. n. St.) Mai 1802 zu Bauske
[Spaltenumbruch]

Oeri
in Kurland als der Sohn des Ober-
hauptmanns Karl Ernſt Freiherr
von O. geboren. Von Privatlehrern
vorgebildet, ſtudierte er 1819‒22 in
Heidelberg, Straßburg, Bonn und
Göttingen die Rechte u. kehrte dann
nach Kurland zurück, wo er nach ab-
gelegter Prüfung von der Ritter-
ſchaft zum Aſſeſſor gewählt wurde
und an verſchiedenen Gerichten, zu-
letzt in Mitau als Oberhauptmanns-
aſſeſſor, tätig war. Seit 1833 ver-
heiratet, unternahm er eine längere
Reiſe nach Deutſchland, trat in Dres-
den zu Tieck und Tiedge in nähere
Beziehungen und ſiedelte ſpäter nach
Heidelberg über, wo er jahrelang
mit hervorragenden Gelehrten leb-
haften Verkehr unterhielt. Er † in
Wiesbaden am 16. Mai 1864.

S:


Gudrun (Schſp.), 1862.

Oribarius, Dr.,

Pſeud. für Adolf
Kußmaul;
ſ. d.!

Oeribauer, Matthias,

geb. am
14. Febr. 1839 zu Wien, widmete ſich
daſelbſt dem Studium der Philoſo-
phie und der Rechte, wurde znm Dr.
phil.
promoviert und war mehrere
Jahre in der juridiſchen Praxis tä-
tig. Dann wandte er ſich der Jour-
naliſtik zu, trat 1868 in die Redak-
tion des „Neuen Wiener Tagblatt“
ein und gehörte ſpäter dem Redak-
tionsverbande des „Wanderer“ und
des „Fremdenblatt“ an. 1876‒79
war er Redakteur der „Trieſter Zei-
tuug“, 1881‒84 Chefredakteur der
„Reichenberger Zeitung“, 1880 und
1885‒86 Redakteur der „Deutſchen
Zeitung“ u. wirkte ſeit 1887 als ex-
terner Mitarbeiter für die verſchie-
denſten Tages- und Wochenblätter in
Wien. Jn den 90 er Jahren ließ er
ſich als Privatmann in Jnnsbruck
nieder, und dort iſt er Anfang Oktbr.
1909 geſtorben.

S:

Reine Hände
(Lſp.), 1876. ‒ Auf der Spur (Schw.),
1878. ‒ Karnevalsabenteuer (Schw.),
1878. ‒ Auf zum Harem (P.), 1879.
‒ Der gute Zweck (Lſp.), 1888.

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/194>, abgerufen am 23.11.2024.