Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ore (Schsp.), 1900. - Unter AltvatersMantel (Preisgekr. E.), 1898. - Ag- neta, die Hexe vou Ullersdorf (Ein Sang a. d. Bergwalde), 1901. - Erb- sünden (E.), 1905. *Orendi(-Hommenau), Viktor,
S: Blätter und Blüten (Ge.), 1898. Orgies, genannt von Ruten- Oeri in Kurland als der Sohn des Ober-hauptmanns Karl Ernst Freiherr von O. geboren. Von Privatlehrern vorgebildet, studierte er 1819-22 in Heidelberg, Straßburg, Bonn und Göttingen die Rechte u. kehrte dann nach Kurland zurück, wo er nach ab- gelegter Prüfung von der Ritter- schaft zum Assessor gewählt wurde und an verschiedenen Gerichten, zu- letzt in Mitau als Oberhauptmanns- assessor, tätig war. Seit 1833 ver- heiratet, unternahm er eine längere Reise nach Deutschland, trat in Dres- den zu Tieck und Tiedge in nähere Beziehungen und siedelte später nach Heidelberg über, wo er jahrelang mit hervorragenden Gelehrten leb- haften Verkehr unterhielt. Er + in Wiesbaden am 16. Mai 1864. S:
Oribarius, Dr., Pseud. für Adolf Oeribauer, Matthias, geb. am S: Reine Hände *
Ore (Schſp.), 1900. ‒ Unter AltvatersMantel (Preisgekr. E.), 1898. ‒ Ag- neta, die Hexe vou Ullersdorf (Ein Sang a. d. Bergwalde), 1901. ‒ Erb- ſünden (E.), 1905. *Orendi(-Hommenau), Viktor,
S: Blätter und Blüten (Ge.), 1898. Orgies, genannt von Ruten- Oeri in Kurland als der Sohn des Ober-hauptmanns Karl Ernſt Freiherr von O. geboren. Von Privatlehrern vorgebildet, ſtudierte er 1819‒22 in Heidelberg, Straßburg, Bonn und Göttingen die Rechte u. kehrte dann nach Kurland zurück, wo er nach ab- gelegter Prüfung von der Ritter- ſchaft zum Aſſeſſor gewählt wurde und an verſchiedenen Gerichten, zu- letzt in Mitau als Oberhauptmanns- aſſeſſor, tätig war. Seit 1833 ver- heiratet, unternahm er eine längere Reiſe nach Deutſchland, trat in Dres- den zu Tieck und Tiedge in nähere Beziehungen und ſiedelte ſpäter nach Heidelberg über, wo er jahrelang mit hervorragenden Gelehrten leb- haften Verkehr unterhielt. Er † in Wiesbaden am 16. Mai 1864. S:
Oribarius, Dr., Pſeud. für Adolf Oeribauer, Matthias, geb. am S: Reine Hände *
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Ore
Oeri
(Schſp.), 1900. ‒ Unter Altvaters
Mantel (Preisgekr. E.), 1898. ‒ Ag-
neta, die Hexe vou Ullersdorf (Ein
Sang a. d. Bergwalde), 1901. ‒ Erb-
ſünden (E.), 1905.
*Orendi(-Hommenau), Viktor,
geb. am 13. Juni 1870 in Eliſabeth-
ſtadt bei Mediaſch in Siebenbürgen
als Sohn eines Klavierlehrers, der
1873 nach Dées und von dort 1876
nach Maros Váſárhely überſiedelte,
verlebte eine trübe Kindheit, da er viel
kränklich war und ſeine Mutter ſchon
1872 einer Heilanſtalt in Hermanns-
burg überwieſen werden mußte. Da
er nur das Deutſche verſtand, konnte
er eine ungariſche Schule nicht be-
ſuchen u. mußte ſich daher ſeine Bil-
dung durch Privatunterricht, den
ihm ein Onkel erteilte, und auf auto-
didaktiſchem Wege aneignen. Mit
dieſem Oheim, einem Photographen,
durchſtreifte er auch Siebenbürgen.
Nachdem er endlich die magyariſche
und franzöſiſche Sprache beherrſchen
konnte, begann er 1891 ſeine Tätig-
keit als Schriftſteller und Sprach-
lehrer, begründete 1894 in Maros
Váſárhely das ſozial-belletr. Wochen-
blatt „Das kleine Univerſum“, das
aber nach drei Monaten wieder ein-
ging, redigierte vom Juni 1895 bis
Ende 1896 das „Szaß-Réegener Wo-
chenblatt“, bemühte ſich danach in
Hermannſtadt, Bukareſt und Wien
vergeblich um eine ſichere Stellung
und kehrte nun als Sprachlehrer und
Schriftſteller 1898 nach Maros Váſár-
hely zurück, bis er im Novbr. 1902
als Chefredakteur des „Deutſchen
Tageblatts für Ungarn“ nach Temes-
var berufen ward. Hier lebt er noch
jetzt, redigiert auch den 1903 von ihm
gegründeten „Deutſch-ungariſchen
Volksfreund“ u. ſeit 1909 die litera-
riſche Wochenſchrift „Von der Heide“.
S: Blätter und Blüten (Ge.), 1898.
Orgies, genannt von Ruten-
berg, Otto Freiherr v., wurde am
14. (26. n. St.) Mai 1802 zu Bauske
in Kurland als der Sohn des Ober-
hauptmanns Karl Ernſt Freiherr
von O. geboren. Von Privatlehrern
vorgebildet, ſtudierte er 1819‒22 in
Heidelberg, Straßburg, Bonn und
Göttingen die Rechte u. kehrte dann
nach Kurland zurück, wo er nach ab-
gelegter Prüfung von der Ritter-
ſchaft zum Aſſeſſor gewählt wurde
und an verſchiedenen Gerichten, zu-
letzt in Mitau als Oberhauptmanns-
aſſeſſor, tätig war. Seit 1833 ver-
heiratet, unternahm er eine längere
Reiſe nach Deutſchland, trat in Dres-
den zu Tieck und Tiedge in nähere
Beziehungen und ſiedelte ſpäter nach
Heidelberg über, wo er jahrelang
mit hervorragenden Gelehrten leb-
haften Verkehr unterhielt. Er † in
Wiesbaden am 16. Mai 1864.
S:
Gudrun (Schſp.), 1862.
Oribarius, Dr., Pſeud. für Adolf
Kußmaul; ſ. d.!
Oeribauer, Matthias, geb. am
14. Febr. 1839 zu Wien, widmete ſich
daſelbſt dem Studium der Philoſo-
phie und der Rechte, wurde znm Dr.
phil. promoviert und war mehrere
Jahre in der juridiſchen Praxis tä-
tig. Dann wandte er ſich der Jour-
naliſtik zu, trat 1868 in die Redak-
tion des „Neuen Wiener Tagblatt“
ein und gehörte ſpäter dem Redak-
tionsverbande des „Wanderer“ und
des „Fremdenblatt“ an. 1876‒79
war er Redakteur der „Trieſter Zei-
tuug“, 1881‒84 Chefredakteur der
„Reichenberger Zeitung“, 1880 und
1885‒86 Redakteur der „Deutſchen
Zeitung“ u. wirkte ſeit 1887 als ex-
terner Mitarbeiter für die verſchie-
denſten Tages- und Wochenblätter in
Wien. Jn den 90 er Jahren ließ er
ſich als Privatmann in Jnnsbruck
nieder, und dort iſt er Anfang Oktbr.
1909 geſtorben.
S: Reine Hände
(Lſp.), 1876. ‒ Auf der Spur (Schw.),
1878. ‒ Karnevalsabenteuer (Schw.),
1878. ‒ Auf zum Harem (P.), 1879.
‒ Der gute Zweck (Lſp.), 1888.
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