Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Opp widmete sich dann an der TechnischenHochschule daselbst den Bauingenieur- wesen und dem Studium der Philo- sophie und Literatur. Jm Jahre 1902 bestand er die Staatsprüfung und lebte er erst als Diplom-Jngenieur und Regierungs-Bauführer in Leip- zig, seit 1908 in Hannover u. wurde hier 1910 zum Reg.-Baumeister beför- dert. S: Die sizilianische Vesper (Tr.), *Oppermann, Otto, geb. am 10. S: Gedichte, Oer, Maximilian Freiherr von,
Ore nicht nur die Freuden des Burschen-lebens, er fand auch einen wohltuen- den Gegensatz durch Nahrung für Geist und Phantasie. Durch den Umgang mit H. Laube, Kühne, Reu- mont u. a. wurde er veranlaßt, sein poetisches Talent zu versuchen, und eine Menge noch ungedruckter lyri- scher Gedichte verdankt dieser Blüte- zeit seines Lebens ihre Entstehung. Jm Jahre 1829 begab sich O. zu seinen Eltern nach Erfurt und trat bei der dortigen Regierung 1831 als Refe- rendar ein; allein seine Abneigung gegen die Akten ließ ihn schon 1833 den Staatsdienst quittieren. Er zog sich an einen reizenden Punkt des Thüringer Waldes, nahe bei Arn- stadt, zurück, um ganz dem Studium der Geschichte und schriftstellerischer Muße zu leben. Jm Jahre 1844 zog er nach Arnstadt, wo er sich ange- kauft hatte, u. ward von dem Für- sten von Schwarzburg mit dem Titel eines fürstlichen Rats beehrt. Ein längeres Leiden lähmte seine schöpfe- rische Kraft; er starb bereits am 9. Aug. 1846 im Kreise seiner Familie zu Erfurt. S: Meteorsteine (Ge.), *Orel, Joseph, geb. am 16. März S: Ariogais (E. a. d. Quaden-Hel- *
Opp widmete ſich dann an der TechniſchenHochſchule daſelbſt den Bauingenieur- weſen und dem Studium der Philo- ſophie und Literatur. Jm Jahre 1902 beſtand er die Staatsprüfung und lebte er erſt als Diplom-Jngenieur und Regierungs-Bauführer in Leip- zig, ſeit 1908 in Hannover u. wurde hier 1910 zum Reg.-Baumeiſter beför- dert. S: Die ſizilianiſche Vesper (Tr.), *Oppermann, Otto, geb. am 10. S: Gedichte, Oer, Maximilian Freiherr von,
Ore nicht nur die Freuden des Burſchen-lebens, er fand auch einen wohltuen- den Gegenſatz durch Nahrung für Geiſt und Phantaſie. Durch den Umgang mit H. Laube, Kühne, Reu- mont u. a. wurde er veranlaßt, ſein poetiſches Talent zu verſuchen, und eine Menge noch ungedruckter lyri- ſcher Gedichte verdankt dieſer Blüte- zeit ſeines Lebens ihre Entſtehung. Jm Jahre 1829 begab ſich O. zu ſeinen Eltern nach Erfurt und trat bei der dortigen Regierung 1831 als Refe- rendar ein; allein ſeine Abneigung gegen die Akten ließ ihn ſchon 1833 den Staatsdienſt quittieren. Er zog ſich an einen reizenden Punkt des Thüringer Waldes, nahe bei Arn- ſtadt, zurück, um ganz dem Studium der Geſchichte und ſchriftſtelleriſcher Muße zu leben. Jm Jahre 1844 zog er nach Arnſtadt, wo er ſich ange- kauft hatte, u. ward von dem Für- ſten von Schwarzburg mit dem Titel eines fürſtlichen Rats beehrt. Ein längeres Leiden lähmte ſeine ſchöpfe- riſche Kraft; er ſtarb bereits am 9. Aug. 1846 im Kreiſe ſeiner Familie zu Erfurt. S: Meteorſteine (Ge.), *Orel, Joſeph, geb. am 16. März S: Ariogais (E. a. d. Quaden-Hel- *
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Opp
Ore
widmete ſich dann an der Techniſchen
Hochſchule daſelbſt den Bauingenieur-
weſen und dem Studium der Philo-
ſophie und Literatur. Jm Jahre 1902
beſtand er die Staatsprüfung und
lebte er erſt als Diplom-Jngenieur
und Regierungs-Bauführer in Leip-
zig, ſeit 1908 in Hannover u. wurde
hier 1910 zum Reg.-Baumeiſter beför-
dert.
S: Die ſizilianiſche Vesper (Tr.),
1902. ‒ Hannoverſcher Muſenalma-
nach f. d. J. 1905, hrsg., 1904. ‒ Feſt-
ſpiel zur Schillerfeier), 1905. ‒ Welt
und Seele (Ge.), 1905.
*Oppermann, Otto, geb. am 10.
Juni 1873 in Blaſewitz bei Dresden
als ein Sohn des (1900 †) Hofrats
und Profeſſors Eduard O. in Dres-
den, ſtudierte ſeit 1892 in Bonn, Ber-
lin und Leipzig erſt Jurisprudenz,
ſeit 1893 aber Germaniſtik und Ge-
ſchichte, wurde 1897 in Leipzig zum
Dr. phil. promoviert, war 1898‒1901
Volontär am Stadtarchiv in Köln,
1901‒04 Mitarbeiter der Geſellſchaft
für rheiniſche Geſchichtskunde daſelbſt
und wurde im Herbſt 1904 als außer-
ordentlicher Proſeſſor für mittel-
alterliche Geſchichte und geſchichtliche
Hilfswiſſenſchaften an die Univerſi-
tät Utrecht berufen.
S: Gedichte,
1896. ‒ Neue Gedichte, 1901.
Oer, Maximilian Freiherr von,
wurde am 30. Septbr. 1806 auf dem
Familiengute zu Stromberg im Re-
gierungsbezirk Münſter der preußi-
ſchen Provinz Weſtfalen als der äl-
teſte Sohn des dortigen Landrats
Klemens von O. geboren. Bis zu
ſeinem 15. Jahre durch Hauslehrer
vorgebildet, bezog er 1821 das Gym-
naſium zu Münſter, von wo er 1825
zur Univerſität Bonn abging, um
Jura und Kameralia zu ſtudieren.
Jm Verlauf der folgenden Jahre be-
ſuchte er von Bonn aus noch die Uni-
verſitäten Breslau und Berlin. An
Breslau knüpften ſich die freund-
lichſten Erinnerungen ſeines akade-
miſchen Lebens; denn hier genoß er
nicht nur die Freuden des Burſchen-
lebens, er fand auch einen wohltuen-
den Gegenſatz durch Nahrung für
Geiſt und Phantaſie. Durch den
Umgang mit H. Laube, Kühne, Reu-
mont u. a. wurde er veranlaßt, ſein
poetiſches Talent zu verſuchen, und
eine Menge noch ungedruckter lyri-
ſcher Gedichte verdankt dieſer Blüte-
zeit ſeines Lebens ihre Entſtehung. Jm
Jahre 1829 begab ſich O. zu ſeinen
Eltern nach Erfurt und trat bei der
dortigen Regierung 1831 als Refe-
rendar ein; allein ſeine Abneigung
gegen die Akten ließ ihn ſchon 1833
den Staatsdienſt quittieren. Er zog
ſich an einen reizenden Punkt des
Thüringer Waldes, nahe bei Arn-
ſtadt, zurück, um ganz dem Studium
der Geſchichte und ſchriftſtelleriſcher
Muße zu leben. Jm Jahre 1844 zog
er nach Arnſtadt, wo er ſich ange-
kauft hatte, u. ward von dem Für-
ſten von Schwarzburg mit dem Titel
eines fürſtlichen Rats beehrt. Ein
längeres Leiden lähmte ſeine ſchöpfe-
riſche Kraft; er ſtarb bereits am 9.
Aug. 1846 im Kreiſe ſeiner Familie
zu Erfurt.
S: Meteorſteine (Ge.),
1835. ‒ Balladen und Romanzen,
1837. ‒ Erzählungen (Der Trom-
peter. ‒ Treue. ‒ Der heimliche
Staat. ‒ Das Duell. ‒ Die Fahrt
nach Köln), 1837.
*Orel, Joſeph, geb. am 16. März
1868 in Neutitſchein (Mähren) als
der Sohn eines Buchbinders, beſuchte
die Volksſchule und Oberrealſchule
daſelbſt, an der er die Matura ab-
legte, und widmete ſich dann, da die
Mittel zu höheren Studien fehlten,
dem Berufe des Lehrers. Nachdem
er mit einem Jahre die Lehrerbil-
dungsanſtalt in Troppau abſolviert,
wurde er Lehrer in Römerſtadt und
nach kurzer Zeit in dem in der Nähe
gelegenen Gebirgsdorfe Harrachs-
dorf, wo er noch jetzt im Amte ſteht.
S: Ariogais (E. a. d. Quaden-Hel-
denzeit), 1896. ‒ König Gabin
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Zitationshilfe: | Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/193>, abgerufen am 16.07.2024. |