Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Obe Qberstädter, Hans, Pseudon. für *Oberton, Hortens Richard, ent- S: Mein Liederbuch Obes, K., Pseudonym für Karl *Obrist, Johann Georg, ist am Obs die "Buchenblätter. Jahrbuch fürdeutsche Literaturbestrebungen in der Bukowina" heraus. Nachdem er von 1873-74 als Supplent an der Ober- realschule zu Trautenau (Böhmen) gewirkt hatte u. dann ein Jahr lang ständiger Mitarbeiter der "Bohemia" in Prag gewesen war, siedelte er Ende 1875 nach Jnnsbruck über, wo er seitdem eine Stelle als Amanuensis bei der Universitätsbibliothek be- kleidete u. seit dem 1. Aug. 1877 auch den "Boten für Tirol und Vorarl- berg" redigierte. Seinen Wohnsitz hatte er in Hall bei Jnnsbruck, später in Wilten bei Jnnsbruck, und dort ist er am 18. April 1901 gestorben. S: Georginen (Ge.), 1870. - Hippo- *Obsieger, Andreas, * am 26. Jan. *
[Spaltenumbruch] Obe Qberſtädter, Hans, Pſeudon. für *Oberton, Hortens Richard, ent- S: Mein Liederbuch Obes, K., Pſeudonym für Karl *Obriſt, Johann Georg, iſt am Obſ die „Buchenblätter. Jahrbuch fürdeutſche Literaturbeſtrebungen in der Bukowina“ heraus. Nachdem er von 1873‒74 als Supplent an der Ober- realſchule zu Trautenau (Böhmen) gewirkt hatte u. dann ein Jahr lang ſtändiger Mitarbeiter der „Bohemia“ in Prag geweſen war, ſiedelte er Ende 1875 nach Jnnsbruck über, wo er ſeitdem eine Stelle als Amanuenſis bei der Univerſitätsbibliothek be- kleidete u. ſeit dem 1. Aug. 1877 auch den „Boten für Tirol und Vorarl- berg“ redigierte. Seinen Wohnſitz hatte er in Hall bei Jnnsbruck, ſpäter in Wilten bei Jnnsbruck, und dort iſt er am 18. April 1901 geſtorben. S: Georginen (Ge.), 1870. ‒ Hippo- *Obſieger, Andreas, * am 26. Jan. *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <div type="bibliography" n="2"> <pb facs="#f0171" n="167"/><lb/> <cb/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Obe</hi> </fw><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Qberſtädter,</hi> Hans,</persName> </head> <p> Pſeudon. für<lb/><hi rendition="#g">Hermann Reiſelt;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Oberton,</hi> Hortens Richard,</persName></head> <p> ent-<lb/> ſtammte einer angeſehenen engliſchen<lb/> Familie und wurde am 1. Februar<lb/> 1827 zu Malchow in Mecklenburg-<lb/> Schwerin geboren, wo ſein Vater,<lb/> ein hannoverſcher Offizier, auf der<lb/> Flucht vor Napoleon nach langem<lb/> Umherirren endlich ſeßhaft geworden<lb/> war. Der Sohn beſuchte die Bürger-<lb/> ſchule daſelbſt, da die beſchränkten<lb/> Mittel des Vaters es nicht erlaubten,<lb/> den Kindern weiteren Unterricht zu<lb/> geben, und kam nach ſeiner Konfir-<lb/> mation zu einem Buchbinder in die<lb/> Lehre. Als Geſelle machte er größere<lb/> Reiſen, nahm als Schweriner Jäger<lb/> 1849 an dem Feldzuge in Baden teil<lb/> und etablierte ſich 1852 in ſeiner<lb/> Vaterſtadt als Meiſter. Jm Jahre<lb/> 1870 hatte er den Verluſt ſeiner treuen<lb/> Gattin zu beklagen. Zwar fand er<lb/> im folgenden Jahre eine neue Lebens-<lb/> gefährtin; aber das Glück war nicht<lb/> von langer Dauer; am 13. Juli 1872<lb/> ſtarb O. nach längerer Krankheit, ſeine<lb/> Hinterbliebenen gänzlich unverſorgt<lb/> zurücklaſſend. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Mein Liederbuch<lb/> (Ge.), 1871.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Obes,</hi> K.,</persName> </head> <p> Pſeudonym für <hi rendition="#g">Karl<lb/> Hauptmann</hi> in <hi rendition="#g">Bonn;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Obriſt,</hi> Johann <hi rendition="#g">Georg,</hi></persName></head> <p> iſt am<lb/> 26. Mai 1843 zu Jenbach in Tirol ge-<lb/> boren, beſuchte die Univerſität Jnns-<lb/> bruck und abſolvierte daſelbſt das<lb/> Triennium als Philologe. Der Dich-<lb/> ter u. Gelehrte Ad. Pichler, der ſchon<lb/> während ſeiner Gymnaſialzeit ſein<lb/> Lehrer war, ermunterte ihn, ſich poe-<lb/> tiſch zu betätigen. Für das vom Mai<lb/> 1865 bis April 1866 von ihm redi-<lb/> gierte Wochenblatt „Die Dorflinde“<lb/> hat er unter eigenem und fremdem<lb/> Namen viele Erzählungen und Ge-<lb/> dichte geſchrieben. Von 1868‒73 war<lb/> O. als Supplent an der griechiſch-<lb/> orientaliſchen Oberrealſchule zu Czer-<lb/> nowitz in der Bukowina tätig und<lb/> gab hier mit K. E. Franzos (ſ. d.!)<lb/><cb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Obſ</hi></fw><lb/> die „Buchenblätter. Jahrbuch für<lb/> deutſche Literaturbeſtrebungen in der<lb/> Bukowina“ heraus. Nachdem er von<lb/> 1873‒74 als Supplent an der Ober-<lb/> realſchule zu Trautenau (Böhmen)<lb/> gewirkt hatte u. dann ein Jahr lang<lb/> ſtändiger Mitarbeiter der „Bohemia“<lb/> in Prag geweſen war, ſiedelte er Ende<lb/> 1875 nach Jnnsbruck über, wo er<lb/> ſeitdem eine Stelle als Amanuenſis<lb/> bei der Univerſitätsbibliothek be-<lb/> kleidete u. ſeit dem 1. Aug. 1877 auch<lb/> den „Boten für Tirol und Vorarl-<lb/> berg“ redigierte. Seinen Wohnſitz<lb/> hatte er in Hall bei Jnnsbruck, ſpäter<lb/> in Wilten bei Jnnsbruck, und dort<lb/> iſt er am 18. April 1901 geſtorben.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Georginen (Ge.), 1870. ‒ Hippo-<lb/> lyt Guarinoni (Beitrag zur tiroli-<lb/> ſchen Kulturgeſch.), 1867. ‒ Taras<lb/> Grigoriewiez Szewezenko, ein klein-<lb/> ruſſiſcher Dichter (nebſt Überſetzgn.),<lb/> 1870. ‒ Hermann v. Gilm (Biogr.),<lb/> 1873. ‒ Jutta von Straßberg (E.),<lb/> 1875.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<persName><hi rendition="#b">Obſieger,</hi> Andreas,</persName></head> <p> * am 26. Jan.<lb/> 1824 zu Nikolsburg in Mähren, be-<lb/> ſuchte die Piariſtenſchule ſeiner Va-<lb/> terſtadt und unternahm, nach Ab-<lb/> ſolvierung derſelben, kunſtbegeiſtert<lb/> durch ſeine Liebe zum Zeichnen, eine<lb/> Reiſe nach Venedig, wo ein längerer<lb/> Aufenthalt ihn immer mehr für die<lb/> dichtende u. bildende Kunſt gewann,<lb/> ſo daß er nach ſeiner Heimkehr im<lb/> Oktober 1847 als Schüler in die Aka-<lb/> demie der bildenden Künſte in Wien<lb/> eintrat. Unter Leitung der Profeſ-<lb/> ſoren J. P. N. Geiger, Führich und<lb/> Kupelwiſer machte er die ſchnell-<lb/> ſten Fortſchritte im Figurenzeichnen;<lb/> gleichwohl lenkten die ſein Denkver-<lb/> mögen beſonders fördernden Vor-<lb/> träge Führichs in der Kompoſitions-<lb/> lehre ihn mehr und mehr ab von der<lb/> bildenden Kunſt als Berufswahl und<lb/> hin auf das Gebiet der Philoſophie,<lb/> Ethik und Poeſie. Seine auf ein-<lb/> gehendes Studium der großen Philo-<lb/> ſophen gegründete Weltanſchauung<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [167/0171]
Obe
Obſ
Qberſtädter, Hans, Pſeudon. für
Hermann Reiſelt; ſ. d.!
*Oberton, Hortens Richard, ent-
ſtammte einer angeſehenen engliſchen
Familie und wurde am 1. Februar
1827 zu Malchow in Mecklenburg-
Schwerin geboren, wo ſein Vater,
ein hannoverſcher Offizier, auf der
Flucht vor Napoleon nach langem
Umherirren endlich ſeßhaft geworden
war. Der Sohn beſuchte die Bürger-
ſchule daſelbſt, da die beſchränkten
Mittel des Vaters es nicht erlaubten,
den Kindern weiteren Unterricht zu
geben, und kam nach ſeiner Konfir-
mation zu einem Buchbinder in die
Lehre. Als Geſelle machte er größere
Reiſen, nahm als Schweriner Jäger
1849 an dem Feldzuge in Baden teil
und etablierte ſich 1852 in ſeiner
Vaterſtadt als Meiſter. Jm Jahre
1870 hatte er den Verluſt ſeiner treuen
Gattin zu beklagen. Zwar fand er
im folgenden Jahre eine neue Lebens-
gefährtin; aber das Glück war nicht
von langer Dauer; am 13. Juli 1872
ſtarb O. nach längerer Krankheit, ſeine
Hinterbliebenen gänzlich unverſorgt
zurücklaſſend.
S: Mein Liederbuch
(Ge.), 1871.
Obes, K., Pſeudonym für Karl
Hauptmann in Bonn; ſ. d.!
*Obriſt, Johann Georg, iſt am
26. Mai 1843 zu Jenbach in Tirol ge-
boren, beſuchte die Univerſität Jnns-
bruck und abſolvierte daſelbſt das
Triennium als Philologe. Der Dich-
ter u. Gelehrte Ad. Pichler, der ſchon
während ſeiner Gymnaſialzeit ſein
Lehrer war, ermunterte ihn, ſich poe-
tiſch zu betätigen. Für das vom Mai
1865 bis April 1866 von ihm redi-
gierte Wochenblatt „Die Dorflinde“
hat er unter eigenem und fremdem
Namen viele Erzählungen und Ge-
dichte geſchrieben. Von 1868‒73 war
O. als Supplent an der griechiſch-
orientaliſchen Oberrealſchule zu Czer-
nowitz in der Bukowina tätig und
gab hier mit K. E. Franzos (ſ. d.!)
die „Buchenblätter. Jahrbuch für
deutſche Literaturbeſtrebungen in der
Bukowina“ heraus. Nachdem er von
1873‒74 als Supplent an der Ober-
realſchule zu Trautenau (Böhmen)
gewirkt hatte u. dann ein Jahr lang
ſtändiger Mitarbeiter der „Bohemia“
in Prag geweſen war, ſiedelte er Ende
1875 nach Jnnsbruck über, wo er
ſeitdem eine Stelle als Amanuenſis
bei der Univerſitätsbibliothek be-
kleidete u. ſeit dem 1. Aug. 1877 auch
den „Boten für Tirol und Vorarl-
berg“ redigierte. Seinen Wohnſitz
hatte er in Hall bei Jnnsbruck, ſpäter
in Wilten bei Jnnsbruck, und dort
iſt er am 18. April 1901 geſtorben.
S: Georginen (Ge.), 1870. ‒ Hippo-
lyt Guarinoni (Beitrag zur tiroli-
ſchen Kulturgeſch.), 1867. ‒ Taras
Grigoriewiez Szewezenko, ein klein-
ruſſiſcher Dichter (nebſt Überſetzgn.),
1870. ‒ Hermann v. Gilm (Biogr.),
1873. ‒ Jutta von Straßberg (E.),
1875.
*Obſieger, Andreas, * am 26. Jan.
1824 zu Nikolsburg in Mähren, be-
ſuchte die Piariſtenſchule ſeiner Va-
terſtadt und unternahm, nach Ab-
ſolvierung derſelben, kunſtbegeiſtert
durch ſeine Liebe zum Zeichnen, eine
Reiſe nach Venedig, wo ein längerer
Aufenthalt ihn immer mehr für die
dichtende u. bildende Kunſt gewann,
ſo daß er nach ſeiner Heimkehr im
Oktober 1847 als Schüler in die Aka-
demie der bildenden Künſte in Wien
eintrat. Unter Leitung der Profeſ-
ſoren J. P. N. Geiger, Führich und
Kupelwiſer machte er die ſchnell-
ſten Fortſchritte im Figurenzeichnen;
gleichwohl lenkten die ſein Denkver-
mögen beſonders fördernden Vor-
träge Führichs in der Kompoſitions-
lehre ihn mehr und mehr ab von der
bildenden Kunſt als Berufswahl und
hin auf das Gebiet der Philoſophie,
Ethik und Poeſie. Seine auf ein-
gehendes Studium der großen Philo-
ſophen gegründete Weltanſchauung
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |