Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Nod
arbeiter an der Münchener "Jugend"
mit erotischer und satirischer Lyrik
und mit kleinen, scharf geschliffenen,
modernen Novellen hervortrat, und
seitdem ist er fast in jeder Nummer
dieses Blattes durch einen Beitrag
vertreten.

S:

Mein Herz (Jugend-
gedichte), 1896. - Am Rande des
Abgrunds. Das dürre Blatt (Nn.),
1898. - Das Rätsel. Die Diebin
(Nn.), 1898. - Die Nachtwandlerin.
Die Trud (Nn.), 1899. - Der schwarze
Mann (Ein Bilderbuch für Kinder),
1901. - Stürmisches Blut (100 Ge.),
1905. - Totentanz (Novellen) 1906
(Jnhalt: Geheimrat Tod. - 's Marei.
- Nonnen der Ehe. - Der Blinde. -
Der Fuß. - Auf Wiedersehen. - Der
Peterl. - Das Lachen der Toten. -
Der Lenz. - Unersättlich. - Das
lockende Blut. - Ein Brief.) - Sen-
sitive Novellen, 1905 (Jnhalt: Zwei
Wege. - Das Rätsel. - Die Diebin. -
Fin de Siecle. - Das rote Korsett.
- Aus Mitleid.) - Ruheloses Herz
(Ge.), 1908. - Maxl Bierjung (Natur-
geschichte e. Pennälers), 1908. - Nazi
Semmelbachers Hochzeitreise (Hum.
E.), 1910. - Meine Käfersammlnng
(Humorist.-satir. "Jugend"-Bilder-
bogen a. Bayern); II, 1911.

Nodnagel, August,

* zu Darmstadt
am 17. Mai 1803, besuchte das Gym-
nasium daselbst bis 1822, studierte
darauf bis Ostern 1825 zu Gießen
Theologie und war bis zum Jahre
1828 Hofmeister in der Familie von
Leykam, worauf er nach seiner Vater-
stadt zurückkehrte. Nachdem er hier
vier Jahre lang als Privatlehrer
gewirkt, wurde er 1832 Hilfslehrer,
1835 außerordentlicher und 1836 or-
dentlicher Lehrer am Gymnasium zu
Darmstadt, verwaltete auch seit 1833
das Amt eines Freipredigers bei der
evangelisch. Stadtgemeinde daselbst.
Er starb am 29. Januar 1853.

S:


Gedichte, 1822. - Deutsche Sagen (ge-
sammelt), 1836. - Diutiska (Sprach-
proben von Ulfilas bis auf die Neu-
[Spaltenumbruch]

Noe
zeit), 1837. - Deutsche Sagen und
Legenden, 1839. - Lessings Dramen
erläutert, 1842. - Deutsche Dichter
der Gegenwart, erläutert; II, 1842
- Ritter Rodenstein, der wilde Jäger
(Dramat. M.), 1843.

*Noe, Heinrich August,

ent-
stammte einem hugenottischen Aus-
wandrergeschlecht und wurde am 16.
Juli 1835 in München geboren. Sein
Vater war Schloßverwalter in Aschaf-
fenburg und hatte seinen Amtssitz
zuletzt in Ansbach. Der Sohn be-
suchte die Gymnasien in Augsburg
und Aschaffenburg und studierte dann
in Erlangen statt der Theologie, wie
die Eltern gern gesehen hätten, lieber
Naturwissenschaften und Sprachen,
Sein Sprachtalent ging in die Tiefe
wie in die Breite; es wurzelte im
Sanskrit und umfaßte mit der Zeit
18 Jdiome. Jnfolgedessen fand er
bald Verwendung in der königlichen
Hofbibliothek in München, an der
er 1857-63 tätig war, worauf er auf
Empfehlung seines Direktors Halm
an das britische Museum in London
kam. Da er indessen das Klima nicht
vertragen konnte, kehrte er bald nach
München zurück, erwarb sich 1864
in Erlangen die Doktorwürde und
gab dann seine Stellung an der
Münchener Bibliothek auf, weil er
merkte, daß sich die Sehkraft seiner
Augen wesentlich verminderte. Er
wurde nun Alpenwanderer u. Reise-
schriftsteller, wozu er durch seine
umfassenden naturwissenschaftlichen
Kenntnisse, durch sein geschichtliches
und ethnographisches Jnteresse, durch
seine Gewandtheit in den Sprachen,
durch ein treues Gedächtnis und ein
männlich-poetisches Empfinden be-
sonders befähigt war. Er unternahm
nun große Reisen durch Jtalien, die
Schweiz, Elaß-Lothringen, die deut-
schen und österreichischen Alpenlän-
der, schrieb eine große Anzahl von
Ortsmonographien, die Reisenden
als Führer dienen sollten, und hatte

*


[Spaltenumbruch]

Nod
arbeiter an der Münchener „Jugend“
mit erotiſcher und ſatiriſcher Lyrik
und mit kleinen, ſcharf geſchliffenen,
modernen Novellen hervortrat, und
ſeitdem iſt er faſt in jeder Nummer
dieſes Blattes durch einen Beitrag
vertreten.

S:

Mein Herz (Jugend-
gedichte), 1896. ‒ Am Rande des
Abgrunds. Das dürre Blatt (Nn.),
1898. ‒ Das Rätſel. Die Diebin
(Nn.), 1898. ‒ Die Nachtwandlerin.
Die Trud (Nn.), 1899. ‒ Der ſchwarze
Mann (Ein Bilderbuch für Kinder),
1901. ‒ Stürmiſches Blut (100 Ge.),
1905. ‒ Totentanz (Novellen) 1906
(Jnhalt: Geheimrat Tod. ‒ ’s Marei.
‒ Nonnen der Ehe. ‒ Der Blinde. ‒
Der Fuß. ‒ Auf Wiederſehen. ‒ Der
Peterl. ‒ Das Lachen der Toten. ‒
Der Lenz. ‒ Unerſättlich. ‒ Das
lockende Blut. ‒ Ein Brief.) ‒ Sen-
ſitive Novellen, 1905 (Jnhalt: Zwei
Wege. ‒ Das Rätſel. ‒ Die Diebin. ‒
Fin de Siècle. ‒ Das rote Korſett.
‒ Aus Mitleid.) ‒ Ruheloſes Herz
(Ge.), 1908. ‒ Maxl Bierjung (Natur-
geſchichte e. Pennälers), 1908. ‒ Nazi
Semmelbachers Hochzeitreiſe (Hum.
E.), 1910. ‒ Meine Käferſammlnng
(Humoriſt.-ſatir. „Jugend“-Bilder-
bogen a. Bayern); II, 1911.

Nodnagel, Auguſt,

* zu Darmſtadt
am 17. Mai 1803, beſuchte das Gym-
naſium daſelbſt bis 1822, ſtudierte
darauf bis Oſtern 1825 zu Gießen
Theologie und war bis zum Jahre
1828 Hofmeiſter in der Familie von
Leykam, worauf er nach ſeiner Vater-
ſtadt zurückkehrte. Nachdem er hier
vier Jahre lang als Privatlehrer
gewirkt, wurde er 1832 Hilfslehrer,
1835 außerordentlicher und 1836 or-
dentlicher Lehrer am Gymnaſium zu
Darmſtadt, verwaltete auch ſeit 1833
das Amt eines Freipredigers bei der
evangeliſch. Stadtgemeinde daſelbſt.
Er ſtarb am 29. Januar 1853.

S:


Gedichte, 1822. ‒ Deutſche Sagen (ge-
ſammelt), 1836. ‒ Diutiska (Sprach-
proben von Ulfilas bis auf die Neu-
[Spaltenumbruch]

Noé
zeit), 1837. ‒ Deutſche Sagen und
Legenden, 1839. ‒ Leſſings Dramen
erläutert, 1842. ‒ Deutſche Dichter
der Gegenwart, erläutert; II, 1842
‒ Ritter Rodenſtein, der wilde Jäger
(Dramat. M.), 1843.

*Noé, Heinrich Auguſt,

ent-
ſtammte einem hugenottiſchen Aus-
wandrergeſchlecht und wurde am 16.
Juli 1835 in München geboren. Sein
Vater war Schloßverwalter in Aſchaf-
fenburg und hatte ſeinen Amtsſitz
zuletzt in Ansbach. Der Sohn be-
ſuchte die Gymnaſien in Augsburg
und Aſchaffenburg und ſtudierte dann
in Erlangen ſtatt der Theologie, wie
die Eltern gern geſehen hätten, lieber
Naturwiſſenſchaften und Sprachen,
Sein Sprachtalent ging in die Tiefe
wie in die Breite; es wurzelte im
Sanskrit und umfaßte mit der Zeit
18 Jdiome. Jnfolgedeſſen fand er
bald Verwendung in der königlichen
Hofbibliothek in München, an der
er 1857‒63 tätig war, worauf er auf
Empfehlung ſeines Direktors Halm
an das britiſche Muſeum in London
kam. Da er indeſſen das Klima nicht
vertragen konnte, kehrte er bald nach
München zurück, erwarb ſich 1864
in Erlangen die Doktorwürde und
gab dann ſeine Stellung an der
Münchener Bibliothek auf, weil er
merkte, daß ſich die Sehkraft ſeiner
Augen weſentlich verminderte. Er
wurde nun Alpenwanderer u. Reiſe-
ſchriftſteller, wozu er durch ſeine
umfaſſenden naturwiſſenſchaftlichen
Kenntniſſe, durch ſein geſchichtliches
und ethnographiſches Jntereſſe, durch
ſeine Gewandtheit in den Sprachen,
durch ein treues Gedächtnis und ein
männlich-poetiſches Empfinden be-
ſonders befähigt war. Er unternahm
nun große Reiſen durch Jtalien, die
Schweiz, Elaß-Lothringen, die deut-
ſchen und öſterreichiſchen Alpenlän-
der, ſchrieb eine große Anzahl von
Ortsmonographien, die Reiſenden
als Führer dienen ſollten, und hatte

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0152" n="148"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Nod</hi></fw><lb/>
arbeiter an der Münchener &#x201E;Jugend&#x201C;<lb/>
mit eroti&#x017F;cher und &#x017F;atiri&#x017F;cher Lyrik<lb/>
und mit kleinen, &#x017F;charf ge&#x017F;chliffenen,<lb/>
modernen Novellen hervortrat, und<lb/>
&#x017F;eitdem i&#x017F;t er fa&#x017F;t in jeder Nummer<lb/>
die&#x017F;es Blattes durch einen Beitrag<lb/>
vertreten. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Mein Herz (Jugend-<lb/>
gedichte), 1896. &#x2012; Am Rande des<lb/>
Abgrunds. Das dürre Blatt (Nn.),<lb/>
1898. &#x2012; Das Rät&#x017F;el. Die Diebin<lb/>
(Nn.), 1898. &#x2012; Die Nachtwandlerin.<lb/>
Die Trud (Nn.), 1899. &#x2012; Der &#x017F;chwarze<lb/>
Mann (Ein Bilderbuch für Kinder),<lb/>
1901. &#x2012; Stürmi&#x017F;ches Blut (100 Ge.),<lb/>
1905. &#x2012; Totentanz (Novellen) 1906<lb/>
(Jnhalt: Geheimrat Tod. &#x2012; &#x2019;s Marei.<lb/>
&#x2012; Nonnen der Ehe. &#x2012; Der Blinde. &#x2012;<lb/>
Der Fuß. &#x2012; Auf Wieder&#x017F;ehen. &#x2012; Der<lb/>
Peterl. &#x2012; Das Lachen der Toten. &#x2012;<lb/>
Der Lenz. &#x2012; Uner&#x017F;ättlich. &#x2012; Das<lb/>
lockende Blut. &#x2012; Ein Brief.) &#x2012; Sen-<lb/>
&#x017F;itive Novellen, 1905 (Jnhalt: Zwei<lb/>
Wege. &#x2012; Das Rät&#x017F;el. &#x2012; Die Diebin. &#x2012;<lb/><hi rendition="#aq">Fin de Siècle.</hi> &#x2012; Das rote Kor&#x017F;ett.<lb/>
&#x2012; Aus Mitleid.) &#x2012; Ruhelo&#x017F;es Herz<lb/>
(Ge.), 1908. &#x2012; Maxl Bierjung (Natur-<lb/>
ge&#x017F;chichte e. Pennälers), 1908. &#x2012; Nazi<lb/>
Semmelbachers Hochzeitrei&#x017F;e (Hum.<lb/>
E.), 1910. &#x2012; Meine Käfer&#x017F;ammlnng<lb/>
(Humori&#x017F;t.-&#x017F;atir. &#x201E;Jugend&#x201C;-Bilder-<lb/>
bogen a. Bayern); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1911.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Nodnagel,</hi> Augu&#x017F;t,</persName>
        </head>
        <p> * zu Darm&#x017F;tadt<lb/>
am 17. Mai 1803, be&#x017F;uchte das Gym-<lb/>
na&#x017F;ium da&#x017F;elb&#x017F;t bis 1822, &#x017F;tudierte<lb/>
darauf bis O&#x017F;tern 1825 zu Gießen<lb/>
Theologie und war bis zum Jahre<lb/>
1828 Hofmei&#x017F;ter in der Familie von<lb/>
Leykam, worauf er nach &#x017F;einer Vater-<lb/>
&#x017F;tadt zurückkehrte. Nachdem er hier<lb/>
vier Jahre lang als Privatlehrer<lb/>
gewirkt, wurde er 1832 Hilfslehrer,<lb/>
1835 außerordentlicher und 1836 or-<lb/>
dentlicher Lehrer am Gymna&#x017F;ium zu<lb/>
Darm&#x017F;tadt, verwaltete auch &#x017F;eit 1833<lb/>
das Amt eines Freipredigers bei der<lb/>
evangeli&#x017F;ch. Stadtgemeinde da&#x017F;elb&#x017F;t.<lb/>
Er &#x017F;tarb am 29. Januar 1853. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head><lb/>
          <p><lb/>
Gedichte, 1822. &#x2012; Deut&#x017F;che Sagen (ge-<lb/>
&#x017F;ammelt), 1836. &#x2012; Diutiska (Sprach-<lb/>
proben von Ulfilas bis auf die Neu-<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Noé</hi></fw><lb/>
zeit), 1837. &#x2012; Deut&#x017F;che Sagen und<lb/>
Legenden, 1839. &#x2012; Le&#x017F;&#x017F;ings Dramen<lb/>
erläutert, 1842. &#x2012; Deut&#x017F;che Dichter<lb/>
der Gegenwart, erläutert; <hi rendition="#aq">II</hi>, 1842<lb/>
&#x2012; Ritter Roden&#x017F;tein, der wilde Jäger<lb/>
(Dramat. M.), 1843.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">No<hi rendition="#aq">é</hi>,</hi><hi rendition="#g">Heinrich</hi> Augu&#x017F;t,</persName></head>
        <p> ent-<lb/>
&#x017F;tammte einem hugenotti&#x017F;chen Aus-<lb/>
wandrerge&#x017F;chlecht und wurde am 16.<lb/>
Juli 1835 in München geboren. Sein<lb/>
Vater war Schloßverwalter in A&#x017F;chaf-<lb/>
fenburg und hatte &#x017F;einen Amts&#x017F;itz<lb/>
zuletzt in Ansbach. Der Sohn be-<lb/>
&#x017F;uchte die Gymna&#x017F;ien in Augsburg<lb/>
und A&#x017F;chaffenburg und &#x017F;tudierte dann<lb/>
in Erlangen &#x017F;tatt der Theologie, wie<lb/>
die Eltern gern ge&#x017F;ehen hätten, lieber<lb/>
Naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften und Sprachen,<lb/>
Sein Sprachtalent ging in die Tiefe<lb/>
wie in die Breite; es wurzelte im<lb/>
Sanskrit und umfaßte mit der Zeit<lb/>
18 Jdiome. Jnfolgede&#x017F;&#x017F;en fand er<lb/>
bald Verwendung in der königlichen<lb/>
Hofbibliothek in München, an der<lb/>
er 1857&#x2012;63 tätig war, worauf er auf<lb/>
Empfehlung &#x017F;eines Direktors Halm<lb/>
an das briti&#x017F;che Mu&#x017F;eum in London<lb/>
kam. Da er inde&#x017F;&#x017F;en das Klima nicht<lb/>
vertragen konnte, kehrte er bald nach<lb/>
München zurück, erwarb &#x017F;ich 1864<lb/>
in Erlangen die Doktorwürde und<lb/>
gab dann &#x017F;eine Stellung an der<lb/>
Münchener Bibliothek auf, weil er<lb/>
merkte, daß &#x017F;ich die Sehkraft &#x017F;einer<lb/>
Augen we&#x017F;entlich verminderte. Er<lb/>
wurde nun Alpenwanderer u. Rei&#x017F;e-<lb/>
&#x017F;chrift&#x017F;teller, wozu er durch &#x017F;eine<lb/>
umfa&#x017F;&#x017F;enden naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen<lb/>
Kenntni&#x017F;&#x017F;e, durch &#x017F;ein ge&#x017F;chichtliches<lb/>
und ethnographi&#x017F;ches Jntere&#x017F;&#x017F;e, durch<lb/>
&#x017F;eine Gewandtheit in den Sprachen,<lb/>
durch ein treues Gedächtnis und ein<lb/>
männlich-poeti&#x017F;ches Empfinden be-<lb/>
&#x017F;onders befähigt war. Er unternahm<lb/>
nun große Rei&#x017F;en durch Jtalien, die<lb/>
Schweiz, Elaß-Lothringen, die deut-<lb/>
&#x017F;chen und ö&#x017F;terreichi&#x017F;chen Alpenlän-<lb/>
der, &#x017F;chrieb eine große Anzahl von<lb/>
Ortsmonographien, die Rei&#x017F;enden<lb/>
als Führer dienen &#x017F;ollten, und hatte<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[148/0152] Nod Noé arbeiter an der Münchener „Jugend“ mit erotiſcher und ſatiriſcher Lyrik und mit kleinen, ſcharf geſchliffenen, modernen Novellen hervortrat, und ſeitdem iſt er faſt in jeder Nummer dieſes Blattes durch einen Beitrag vertreten. S: Mein Herz (Jugend- gedichte), 1896. ‒ Am Rande des Abgrunds. Das dürre Blatt (Nn.), 1898. ‒ Das Rätſel. Die Diebin (Nn.), 1898. ‒ Die Nachtwandlerin. Die Trud (Nn.), 1899. ‒ Der ſchwarze Mann (Ein Bilderbuch für Kinder), 1901. ‒ Stürmiſches Blut (100 Ge.), 1905. ‒ Totentanz (Novellen) 1906 (Jnhalt: Geheimrat Tod. ‒ ’s Marei. ‒ Nonnen der Ehe. ‒ Der Blinde. ‒ Der Fuß. ‒ Auf Wiederſehen. ‒ Der Peterl. ‒ Das Lachen der Toten. ‒ Der Lenz. ‒ Unerſättlich. ‒ Das lockende Blut. ‒ Ein Brief.) ‒ Sen- ſitive Novellen, 1905 (Jnhalt: Zwei Wege. ‒ Das Rätſel. ‒ Die Diebin. ‒ Fin de Siècle. ‒ Das rote Korſett. ‒ Aus Mitleid.) ‒ Ruheloſes Herz (Ge.), 1908. ‒ Maxl Bierjung (Natur- geſchichte e. Pennälers), 1908. ‒ Nazi Semmelbachers Hochzeitreiſe (Hum. E.), 1910. ‒ Meine Käferſammlnng (Humoriſt.-ſatir. „Jugend“-Bilder- bogen a. Bayern); II, 1911. Nodnagel, Auguſt, * zu Darmſtadt am 17. Mai 1803, beſuchte das Gym- naſium daſelbſt bis 1822, ſtudierte darauf bis Oſtern 1825 zu Gießen Theologie und war bis zum Jahre 1828 Hofmeiſter in der Familie von Leykam, worauf er nach ſeiner Vater- ſtadt zurückkehrte. Nachdem er hier vier Jahre lang als Privatlehrer gewirkt, wurde er 1832 Hilfslehrer, 1835 außerordentlicher und 1836 or- dentlicher Lehrer am Gymnaſium zu Darmſtadt, verwaltete auch ſeit 1833 das Amt eines Freipredigers bei der evangeliſch. Stadtgemeinde daſelbſt. Er ſtarb am 29. Januar 1853. S: Gedichte, 1822. ‒ Deutſche Sagen (ge- ſammelt), 1836. ‒ Diutiska (Sprach- proben von Ulfilas bis auf die Neu- zeit), 1837. ‒ Deutſche Sagen und Legenden, 1839. ‒ Leſſings Dramen erläutert, 1842. ‒ Deutſche Dichter der Gegenwart, erläutert; II, 1842 ‒ Ritter Rodenſtein, der wilde Jäger (Dramat. M.), 1843. *Noé, Heinrich Auguſt, ent- ſtammte einem hugenottiſchen Aus- wandrergeſchlecht und wurde am 16. Juli 1835 in München geboren. Sein Vater war Schloßverwalter in Aſchaf- fenburg und hatte ſeinen Amtsſitz zuletzt in Ansbach. Der Sohn be- ſuchte die Gymnaſien in Augsburg und Aſchaffenburg und ſtudierte dann in Erlangen ſtatt der Theologie, wie die Eltern gern geſehen hätten, lieber Naturwiſſenſchaften und Sprachen, Sein Sprachtalent ging in die Tiefe wie in die Breite; es wurzelte im Sanskrit und umfaßte mit der Zeit 18 Jdiome. Jnfolgedeſſen fand er bald Verwendung in der königlichen Hofbibliothek in München, an der er 1857‒63 tätig war, worauf er auf Empfehlung ſeines Direktors Halm an das britiſche Muſeum in London kam. Da er indeſſen das Klima nicht vertragen konnte, kehrte er bald nach München zurück, erwarb ſich 1864 in Erlangen die Doktorwürde und gab dann ſeine Stellung an der Münchener Bibliothek auf, weil er merkte, daß ſich die Sehkraft ſeiner Augen weſentlich verminderte. Er wurde nun Alpenwanderer u. Reiſe- ſchriftſteller, wozu er durch ſeine umfaſſenden naturwiſſenſchaftlichen Kenntniſſe, durch ſein geſchichtliches und ethnographiſches Jntereſſe, durch ſeine Gewandtheit in den Sprachen, durch ein treues Gedächtnis und ein männlich-poetiſches Empfinden be- ſonders befähigt war. Er unternahm nun große Reiſen durch Jtalien, die Schweiz, Elaß-Lothringen, die deut- ſchen und öſterreichiſchen Alpenlän- der, ſchrieb eine große Anzahl von Ortsmonographien, die Reiſenden als Führer dienen ſollten, und hatte *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/152
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/152>, abgerufen am 22.12.2024.