Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Nit Elbing mit der Bestimmung, daß vondem Zinsertrage älteren bedürftigen Handwerkern, Gewerbetreibenden, die im Hospital nicht Unterkunft finden, Unterstützungen gewährt wer- den sollen. Seine umfangreiche Bi- bliothek wurde der Stadtbibliothek einverleibt. S: Polnischer Parnaß Nitschner, Jakob, * zu Wien am Noa mütz zurück, wo er die "Neue Zeitgegründet hatte, wurde aber ausge- wiesen und begab sich nun zur Jn- surrektionsarmee nach Ungarn, wo er Hauptmann im Generalstabe bei dem Armeekorps des Generals Rit- ter von Pöltenberg wurde. Der Be- schluß des Debrecziner Konvents vom 14. April 1849 bestimmte ihn zum Austritt. Heimlich begab er sich nach Schleswig-Holstein, wo er bis zum Friedensschlusse eine Kompagnie be- fehligte, siedelte dann nach Hamburg über, redigierte hier die vom öster- reichischen Generalkonsul Freiherrn von Merck beeinflußte "Hamburger Presse" und wandte sich nach Mercks Tode wieder nach Wien, wo er hin- fort als Schriftsteller tätig war. Er starb am 26. Juni 1878 zu Neuwal- degg b. Wien. S: Skjalfa (Tr.), 1849 Nittel, Anton, geb. am 25. März S:
Nitzsche, Robert, * am 5. Febr. S: Lyrische Klänge Nivardus, Frater, Psendon. Noack, Ludwig Ferdinand, geb. *
Nit Elbing mit der Beſtimmung, daß vondem Zinsertrage älteren bedürftigen Handwerkern, Gewerbetreibenden, die im Hoſpital nicht Unterkunft finden, Unterſtützungen gewährt wer- den ſollen. Seine umfangreiche Bi- bliothek wurde der Stadtbibliothek einverleibt. S: Polniſcher Parnaß Nitſchner, Jakob, * zu Wien am Noa mütz zurück, wo er die „Neue Zeitgegründet hatte, wurde aber ausge- wieſen und begab ſich nun zur Jn- ſurrektionsarmee nach Ungarn, wo er Hauptmann im Generalſtabe bei dem Armeekorps des Generals Rit- ter von Pöltenberg wurde. Der Be- ſchluß des Debrecziner Konvents vom 14. April 1849 beſtimmte ihn zum Austritt. Heimlich begab er ſich nach Schleswig-Holſtein, wo er bis zum Friedensſchluſſe eine Kompagnie be- fehligte, ſiedelte dann nach Hamburg über, redigierte hier die vom öſter- reichiſchen Generalkonſul Freiherrn von Merck beeinflußte „Hamburger Preſſe“ und wandte ſich nach Merckſ Tode wieder nach Wien, wo er hin- fort als Schriftſteller tätig war. Er ſtarb am 26. Juni 1878 zu Neuwal- degg b. Wien. S: Skjalfa (Tr.), 1849 Nittel, Anton, geb. am 25. März S:
Nitzſche, Robert, * am 5. Febr. S: Lyriſche Klänge Nivardus, Frater, Pſendon. Noack, Ludwig Ferdinand, geb. *
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Nit
Noa
Elbing mit der Beſtimmung, daß von
dem Zinsertrage älteren bedürftigen
Handwerkern, Gewerbetreibenden,
die im Hoſpital nicht Unterkunft
finden, Unterſtützungen gewährt wer-
den ſollen. Seine umfangreiche Bi-
bliothek wurde der Stadtbibliothek
einverleibt.
S: Polniſcher Parnaß
(Überſetzungen), 1860. 4. A. u. d. T.:
Perlen polniſcher Poeſie (Ausgew.
Dn. der Polen, ins Deutſche über-
tragen), 1875. ‒ Album ausländiſcher
Dichtung (Überſetzgn. a. d. Engl.,
Franz., Poln. u. Serbiſchen), 1868. ‒
Dreißig ſlawiſche Melodien (Muſik
von G. Döring), 1868. ‒ Deutſches
Land und deutſche Lieder (Ausgew.
Dn.), 1878. ‒ Erinnerungen an Oliva,
1878. ‒ Jris. Dichterſtimmen aus
Polen, 1880. ‒ Geſchichte der polni-
ſchen Literatur, 1882. ‒ Hogia (Alt-
preuß. Ep.), 1885. ‒ Perlen franzöſi-
ſcher Dichtung (Auswahl und Über-
ſetzungen), 1897.
Nitſchner, Jakob, * zu Wien am
8. Sept. 1819, verlor, kaum zwei Mo-
nate alt, ſeinen Vater, Hauptmann
a. D. u. k. k. Hofrechnungsführer, u.
kam im Alter von 8 Jahren in das
Stift Seitenſtetten, ſpäter in ein
k. k. Militärerziehungshaus, aus dem
er 1837 als Kadett in das 5. Feld-
jägerbataillon eintrat. Nach einigen
Jahren zum Leutnant bei einem
Jnfanterieregiment befördert, kam
er in Garniſon nach Wien, wo er mit
W. Meſſenhanſer befreundet ward,
und marſchierte 1846 mit ſeinem Re-
gimente nach dem inſurgierten Ga-
lizien. Beim Ausbruch der Revolu-
tion 1848 befand er ſich auf Urlaub
in Wien, ſchloß ſich ſogleich der Be-
wegung an und nahm ſeine Entlaſ-
ſung aus der Armee. Auch begann
er die Herausgabe des Blattes „Op-
poſition“, wurde aber bald verhaftet,
nach Olmütz abeführt und ſchließlich
zu dreimonatigem Arreſt auf die
Feſtung Königgrätz geſandt. Nach
überſtandener Haft ging er nach Ol-
mütz zurück, wo er die „Neue Zeit
gegründet hatte, wurde aber ausge-
wieſen und begab ſich nun zur Jn-
ſurrektionsarmee nach Ungarn, wo
er Hauptmann im Generalſtabe bei
dem Armeekorps des Generals Rit-
ter von Pöltenberg wurde. Der Be-
ſchluß des Debrecziner Konvents vom
14. April 1849 beſtimmte ihn zum
Austritt. Heimlich begab er ſich nach
Schleswig-Holſtein, wo er bis zum
Friedensſchluſſe eine Kompagnie be-
fehligte, ſiedelte dann nach Hamburg
über, redigierte hier die vom öſter-
reichiſchen Generalkonſul Freiherrn
von Merck beeinflußte „Hamburger
Preſſe“ und wandte ſich nach Merckſ
Tode wieder nach Wien, wo er hin-
fort als Schriftſteller tätig war. Er
ſtarb am 26. Juni 1878 zu Neuwal-
degg b. Wien.
S: Skjalfa (Tr.), 1849
‒ Aus der Soldatenwelt; II, 1852
Nittel, Anton, geb. am 25. März
1826 zu Bockwen (Böhmen), ſtudierte
katholiſche Theologie und erhielt am
25. Juli 1851 die Prieſterweihe. Jm
Jahre 1871 erklärte er ſich gegen das
vatikaniſche Dekret von der Unfehl-
barkeit des Papſtes und gründete
Warnsdorf die erſte altkatholiſche
Gemeinde in Nordböhmen. Seiner
raſtloſen Tätigkeit iſt in erſter Linie
die Gründung weiterer ähnlicher
Gemeinden zu danken. Jm Jahre
1896 trat er in den Ruheſtand.
S:
Geſchichten vom Hockewanzel, 18.
1911. ‒ Nordböhmiſche Dorfgeſchich-
ten, 1883. 2. Folge, 1889. ‒ Im
Kretſcham zu Lichtenthal (Dorfgeſch.)
2. A. 1889.
Nitzſche, Robert, * am 5. Febr.
1825 zu Rochlitz in Sachſen, erlernte
die Buchdruckerkunſt und arbeitete
als Schriftſetzer in vielen Städten
Deutſchlands.
S: Lyriſche Klänge
Altona 1853.
Nivardus, Frater, Pſendon.
Nivard Schlögl; ſ. d.!
Noack, Ludwig Ferdinand, geb.
18. Juni 1815 zu Königsberg,
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