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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Nit
Elbing mit der Bestimmung, daß von
dem Zinsertrage älteren bedürftigen
Handwerkern, Gewerbetreibenden,
die im Hospital nicht Unterkunft
finden, Unterstützungen gewährt wer-
den sollen. Seine umfangreiche Bi-
bliothek wurde der Stadtbibliothek
einverleibt.

S:

Polnischer Parnaß
(Übersetzungen), 1860. 4. A. u. d. T.:
Perlen polnischer Poesie (Ausgew.
Dn. der Polen, ins Deutsche über-
tragen), 1875. - Album ausländischer
Dichtung (Übersetzgn. a. d. Engl.,
Franz., Poln. u. Serbischen), 1868. -
Dreißig slawische Melodien (Musik
von G. Döring), 1868. - Deutsches
Land und deutsche Lieder (Ausgew.
Dn.), 1878. - Erinnerungen an Oliva,
1878. - Jris. Dichterstimmen aus
Polen, 1880. - Geschichte der polni-
schen Literatur, 1882. - Hogia (Alt-
preuß. Ep.), 1885. - Perlen französi-
scher Dichtung (Auswahl und Über-
setzungen), 1897.

Nitschner, Jakob,

* zu Wien am
8. Sept. 1819, verlor, kaum zwei Mo-
nate alt, seinen Vater, Hauptmann
a. D. u. k. k. Hofrechnungsführer, u.
kam im Alter von 8 Jahren in das
Stift Seitenstetten, später in ein
k. k. Militärerziehungshaus, aus dem
er 1837 als Kadett in das 5. Feld-
jägerbataillon eintrat. Nach einigen
Jahren zum Leutnant bei einem
Jnfanterieregiment befördert, kam
er in Garnison nach Wien, wo er mit
W. Messenhanser befreundet ward,
und marschierte 1846 mit seinem Re-
gimente nach dem insurgierten Ga-
lizien. Beim Ausbruch der Revolu-
tion 1848 befand er sich auf Urlaub
in Wien, schloß sich sogleich der Be-
wegung an und nahm seine Entlas-
sung aus der Armee. Auch begann
er die Herausgabe des Blattes "Op-
position", wurde aber bald verhaftet,
nach Olmütz abeführt und schließlich
zu dreimonatigem Arrest auf die
Festung Königgrätz gesandt. Nach
überstandener Haft ging er nach Ol-
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Noa
mütz zurück, wo er die "Neue Zeit
gegründet hatte, wurde aber ausge-
wiesen und begab sich nun zur Jn-
surrektionsarmee nach Ungarn, wo
er Hauptmann im Generalstabe bei
dem Armeekorps des Generals Rit-
ter von Pöltenberg wurde. Der Be-
schluß des Debrecziner Konvents vom
14. April 1849 bestimmte ihn zum
Austritt. Heimlich begab er sich nach
Schleswig-Holstein, wo er bis zum
Friedensschlusse eine Kompagnie be-
fehligte, siedelte dann nach Hamburg
über, redigierte hier die vom öster-
reichischen Generalkonsul Freiherrn
von Merck beeinflußte "Hamburger
Presse" und wandte sich nach Mercks
Tode wieder nach Wien, wo er hin-
fort als Schriftsteller tätig war. Er
starb am 26. Juni 1878 zu Neuwal-
degg b. Wien.

S:

Skjalfa (Tr.), 1849
- Aus der Soldatenwelt; II, 1852

Nittel, Anton,

geb. am 25. März
1826 zu Bockwen (Böhmen), studierte
katholische Theologie und erhielt am
25. Juli 1851 die Priesterweihe. Jm
Jahre 1871 erklärte er sich gegen das
vatikanische Dekret von der Unfehl-
barkeit des Papstes und gründete
Warnsdorf die erste altkatholische
Gemeinde in Nordböhmen. Seiner
rastlosen Tätigkeit ist in erster Linie
die Gründung weiterer ähnlicher
Gemeinden zu danken. Jm Jahre
1896 trat er in den Ruhestand.

S:


Geschichten vom Hockewanzel, 18.
1911. - Nordböhmische Dorfgeschich-
ten, 1883. 2. Folge, 1889. - Im
Kretscham zu Lichtenthal (Dorfgesch.)
2. A. 1889.

Nitzsche, Robert,

* am 5. Febr.
1825 zu Rochlitz in Sachsen, erlernte
die Buchdruckerkunst und arbeitete
als Schriftsetzer in vielen Städten
Deutschlands.

S:

Lyrische Klänge
Altona 1853.

Nivardus, Frater,

Psendon.
Nivard Schlögl; s. d.!

Noack, Ludwig Ferdinand,

geb.
18. Juni 1815 zu Königsberg,

*


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Nit
Elbing mit der Beſtimmung, daß von
dem Zinsertrage älteren bedürftigen
Handwerkern, Gewerbetreibenden,
die im Hoſpital nicht Unterkunft
finden, Unterſtützungen gewährt wer-
den ſollen. Seine umfangreiche Bi-
bliothek wurde der Stadtbibliothek
einverleibt.

S:

Polniſcher Parnaß
(Überſetzungen), 1860. 4. A. u. d. T.:
Perlen polniſcher Poeſie (Ausgew.
Dn. der Polen, ins Deutſche über-
tragen), 1875. ‒ Album ausländiſcher
Dichtung (Überſetzgn. a. d. Engl.,
Franz., Poln. u. Serbiſchen), 1868. ‒
Dreißig ſlawiſche Melodien (Muſik
von G. Döring), 1868. ‒ Deutſches
Land und deutſche Lieder (Ausgew.
Dn.), 1878. ‒ Erinnerungen an Oliva,
1878. ‒ Jris. Dichterſtimmen aus
Polen, 1880. ‒ Geſchichte der polni-
ſchen Literatur, 1882. ‒ Hogia (Alt-
preuß. Ep.), 1885. ‒ Perlen franzöſi-
ſcher Dichtung (Auswahl und Über-
ſetzungen), 1897.

Nitſchner, Jakob,

* zu Wien am
8. Sept. 1819, verlor, kaum zwei Mo-
nate alt, ſeinen Vater, Hauptmann
a. D. u. k. k. Hofrechnungsführer, u.
kam im Alter von 8 Jahren in das
Stift Seitenſtetten, ſpäter in ein
k. k. Militärerziehungshaus, aus dem
er 1837 als Kadett in das 5. Feld-
jägerbataillon eintrat. Nach einigen
Jahren zum Leutnant bei einem
Jnfanterieregiment befördert, kam
er in Garniſon nach Wien, wo er mit
W. Meſſenhanſer befreundet ward,
und marſchierte 1846 mit ſeinem Re-
gimente nach dem inſurgierten Ga-
lizien. Beim Ausbruch der Revolu-
tion 1848 befand er ſich auf Urlaub
in Wien, ſchloß ſich ſogleich der Be-
wegung an und nahm ſeine Entlaſ-
ſung aus der Armee. Auch begann
er die Herausgabe des Blattes „Op-
poſition“, wurde aber bald verhaftet,
nach Olmütz abeführt und ſchließlich
zu dreimonatigem Arreſt auf die
Feſtung Königgrätz geſandt. Nach
überſtandener Haft ging er nach Ol-
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Noa
mütz zurück, wo er die „Neue Zeit
gegründet hatte, wurde aber ausge-
wieſen und begab ſich nun zur Jn-
ſurrektionsarmee nach Ungarn, wo
er Hauptmann im Generalſtabe bei
dem Armeekorps des Generals Rit-
ter von Pöltenberg wurde. Der Be-
ſchluß des Debrecziner Konvents vom
14. April 1849 beſtimmte ihn zum
Austritt. Heimlich begab er ſich nach
Schleswig-Holſtein, wo er bis zum
Friedensſchluſſe eine Kompagnie be-
fehligte, ſiedelte dann nach Hamburg
über, redigierte hier die vom öſter-
reichiſchen Generalkonſul Freiherrn
von Merck beeinflußte „Hamburger
Preſſe“ und wandte ſich nach Merckſ
Tode wieder nach Wien, wo er hin-
fort als Schriftſteller tätig war. Er
ſtarb am 26. Juni 1878 zu Neuwal-
degg b. Wien.

S:

Skjalfa (Tr.), 1849
‒ Aus der Soldatenwelt; II, 1852

Nittel, Anton,

geb. am 25. März
1826 zu Bockwen (Böhmen), ſtudierte
katholiſche Theologie und erhielt am
25. Juli 1851 die Prieſterweihe. Jm
Jahre 1871 erklärte er ſich gegen das
vatikaniſche Dekret von der Unfehl-
barkeit des Papſtes und gründete
Warnsdorf die erſte altkatholiſche
Gemeinde in Nordböhmen. Seiner
raſtloſen Tätigkeit iſt in erſter Linie
die Gründung weiterer ähnlicher
Gemeinden zu danken. Jm Jahre
1896 trat er in den Ruheſtand.

S:


Geſchichten vom Hockewanzel, 18.
1911. ‒ Nordböhmiſche Dorfgeſchich-
ten, 1883. 2. Folge, 1889. ‒ Im
Kretſcham zu Lichtenthal (Dorfgeſch.)
2. A. 1889.

Nitzſche, Robert,

* am 5. Febr.
1825 zu Rochlitz in Sachſen, erlernte
die Buchdruckerkunſt und arbeitete
als Schriftſetzer in vielen Städten
Deutſchlands.

S:

Lyriſche Klänge
Altona 1853.

Nivardus, Frater,

Pſendon.
Nivard Schlögl; ſ. d.!

Noack, Ludwig Ferdinand,

geb.
18. Juni 1815 zu Königsberg,

*
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[146/0150] Nit Noa Elbing mit der Beſtimmung, daß von dem Zinsertrage älteren bedürftigen Handwerkern, Gewerbetreibenden, die im Hoſpital nicht Unterkunft finden, Unterſtützungen gewährt wer- den ſollen. Seine umfangreiche Bi- bliothek wurde der Stadtbibliothek einverleibt. S: Polniſcher Parnaß (Überſetzungen), 1860. 4. A. u. d. T.: Perlen polniſcher Poeſie (Ausgew. Dn. der Polen, ins Deutſche über- tragen), 1875. ‒ Album ausländiſcher Dichtung (Überſetzgn. a. d. Engl., Franz., Poln. u. Serbiſchen), 1868. ‒ Dreißig ſlawiſche Melodien (Muſik von G. Döring), 1868. ‒ Deutſches Land und deutſche Lieder (Ausgew. Dn.), 1878. ‒ Erinnerungen an Oliva, 1878. ‒ Jris. Dichterſtimmen aus Polen, 1880. ‒ Geſchichte der polni- ſchen Literatur, 1882. ‒ Hogia (Alt- preuß. Ep.), 1885. ‒ Perlen franzöſi- ſcher Dichtung (Auswahl und Über- ſetzungen), 1897. Nitſchner, Jakob, * zu Wien am 8. Sept. 1819, verlor, kaum zwei Mo- nate alt, ſeinen Vater, Hauptmann a. D. u. k. k. Hofrechnungsführer, u. kam im Alter von 8 Jahren in das Stift Seitenſtetten, ſpäter in ein k. k. Militärerziehungshaus, aus dem er 1837 als Kadett in das 5. Feld- jägerbataillon eintrat. Nach einigen Jahren zum Leutnant bei einem Jnfanterieregiment befördert, kam er in Garniſon nach Wien, wo er mit W. Meſſenhanſer befreundet ward, und marſchierte 1846 mit ſeinem Re- gimente nach dem inſurgierten Ga- lizien. Beim Ausbruch der Revolu- tion 1848 befand er ſich auf Urlaub in Wien, ſchloß ſich ſogleich der Be- wegung an und nahm ſeine Entlaſ- ſung aus der Armee. Auch begann er die Herausgabe des Blattes „Op- poſition“, wurde aber bald verhaftet, nach Olmütz abeführt und ſchließlich zu dreimonatigem Arreſt auf die Feſtung Königgrätz geſandt. Nach überſtandener Haft ging er nach Ol- mütz zurück, wo er die „Neue Zeit gegründet hatte, wurde aber ausge- wieſen und begab ſich nun zur Jn- ſurrektionsarmee nach Ungarn, wo er Hauptmann im Generalſtabe bei dem Armeekorps des Generals Rit- ter von Pöltenberg wurde. Der Be- ſchluß des Debrecziner Konvents vom 14. April 1849 beſtimmte ihn zum Austritt. Heimlich begab er ſich nach Schleswig-Holſtein, wo er bis zum Friedensſchluſſe eine Kompagnie be- fehligte, ſiedelte dann nach Hamburg über, redigierte hier die vom öſter- reichiſchen Generalkonſul Freiherrn von Merck beeinflußte „Hamburger Preſſe“ und wandte ſich nach Merckſ Tode wieder nach Wien, wo er hin- fort als Schriftſteller tätig war. Er ſtarb am 26. Juni 1878 zu Neuwal- degg b. Wien. S: Skjalfa (Tr.), 1849 ‒ Aus der Soldatenwelt; II, 1852 Nittel, Anton, geb. am 25. März 1826 zu Bockwen (Böhmen), ſtudierte katholiſche Theologie und erhielt am 25. Juli 1851 die Prieſterweihe. Jm Jahre 1871 erklärte er ſich gegen das vatikaniſche Dekret von der Unfehl- barkeit des Papſtes und gründete Warnsdorf die erſte altkatholiſche Gemeinde in Nordböhmen. Seiner raſtloſen Tätigkeit iſt in erſter Linie die Gründung weiterer ähnlicher Gemeinden zu danken. Jm Jahre 1896 trat er in den Ruheſtand. S: Geſchichten vom Hockewanzel, 18. 1911. ‒ Nordböhmiſche Dorfgeſchich- ten, 1883. 2. Folge, 1889. ‒ Im Kretſcham zu Lichtenthal (Dorfgeſch.) 2. A. 1889. Nitzſche, Robert, * am 5. Febr. 1825 zu Rochlitz in Sachſen, erlernte die Buchdruckerkunſt und arbeitete als Schriftſetzer in vielen Städten Deutſchlands. S: Lyriſche Klänge Altona 1853. Nivardus, Frater, Pſendon. Nivard Schlögl; ſ. d.! Noack, Ludwig Ferdinand, geb. 18. Juni 1815 zu Königsberg, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/150>, abgerufen am 24.11.2024.