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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ney
Ney, Johann Heinrich,

geb. am
1. Juni 1803 zu Lübeck, empfing auf
dem dortigen Katharineum seine
Bildung u. arbeitete dann zwei Jahre
lang auf dem Kontor eines Ban-
kiers in Hamburg. Danach wandte
er sich dem Berufe eines Lehrers zu,
war verschiedene Jahre Hilfslehrer
und Hauslehrer und gründete 1828
in Hamburg ein Erziehungsinstitut,
dem er bis 1856 vorstand. Dann zog
er sich aus Gesundheitsrücksichten ins
Privatleben zurück und starb am
12. Juli 1873.

S:

Festgabe (Aus-
wahl moral. und relig. Ge.), 1831. -
Bausteine zum Tempel häusl. und
Familienglücks, 1843. - Gedichte,
1857.

*Ney, Karl Eduard,

geb. am 4. Juli
1841 in Kusel in der Pfalz, wo sein
Vater damals Dekan war, besuchte
1850-58 das Gymnasium in Speier
und erwählte dann als künftigen
Lebensberuf das Forstfach. Nachdem
er ein halbes Jahr die vorgeschrie-
bene praktische Vorbereitung in Wald-
fischbach erhalten, bezog er Ostern
1859 die Forstlehranstalt in Aschaf-
fenburg, 1860 die Forstschule des Po-
lytechnikums in Karlsruhe u. kehrte
1861 nach Aschaffenburg zurück, wo
er die Forstlehranstalt im Herbst d.
J. mit gutem Erfolge absolvierte.
Nachdem er dann zur Fortsetzung
seiner Studien zwei Semester an der
Universität München Vorlesungen
gehört hatte, wurde er im Herbst
1862 Forstgehilfe in Elmstein, be-
stand ein Jahr später das forstliche
Staatsexamen in Speier und wirkte
danach 1864-70 als Forstgehilfe in
Waldmohr, Bergzabern und Johan-
niskreuz, machte auch zwischendurch
den Feldzug von 1866 als Leutnant
im 5. bayrischen Jnfanterie-Reg. mit.
Beim Ausbruch des Krieges von 1870
trat er als Kriegsfreiwilliger in das
4. bayr. Jnf.-Reg. ein, wurde bald
wieder Offizier und machte den Feld-
zug gegen Frankreich mit, in welchem
[Spaltenumbruch]

Nic
er zuletzt an der Belagerung von
Paris teilnahm. Jm April 1871
trat N. in den Staatsforstdienst der
Reichslande als kaiserl. Oberförster
in Schirmeck über, wurde 1881 in
gleicher Eigenschaft nach Hagenau-
West versetzt, 1890 als Regierungs-
und Forstrat in das Bezirkspräsi-
dium nach Straßburg berufen, 1891
dem dortigen Finanzministerium als
Vorstand des Forsteinrichtungs-
Bureaus überwiesen und 1896 zum
Oberforstmeister beim Bezirkspräsi-
dium in Metz befördert, welche Stel-
lung er noch jetzt innehat. Jm Jahre
1897 gründete er den Reichsforst-
verein, der sich 1899 zu einem ganz
Deutschland umfassenden "Deutschen
Forstverein" entwickelte, und wurde
zu dessen zweitem Präsidenten ge-
wählt. Außer einer Reihe von Fach-
schriften über Waldbau, Forstwirt-
schaft usw. veröffentlichte er

S:

Lie-
der und Reimereien eines alten
Grünrockes aus der Pfalz (hochdeut-
sche und mundartliche Ge.), 1896.
2. A. 1907. - Neue Reimereien des
alten Grünrockes usw., 1898. - Dritte
Folge u. d. T.: Hochdeutsch und
heimische Mundart, 1903.

Niborn, Robert,

Pseudon. für
Robert Axel Schultz; s. d.!

Nicki,

Pseud. für Annette Kis-
pert;
s. d.!

Nicol, Karl Wilhelm Günther,


geb. am 14. Juli 1806 zu Göttingen,
war der Sohn eines Beamten beim
königlichen Amte daselbst, der bald
darauf an das Amt Osterode, später
in der westfälischen Zeit als Tribu-
nal-Richter nach Hersfeld, von da
nach Nienburg und nach Wiederher-
stellung der rechtmäßigen Herrschaft
nach Arzen bei Hameln versetzt wurde.
Der Sohn, von Jugend auf schwäch-
lich, erhielt seinen Unterricht durch
Privatlehrer im elterlichen Hause,
kam 1824 in das Haus des Justiz-
bürgermeisters von Dassel nach Lüne-
burg und besuchte hier drei Jahre

*

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Ney
Ney, Johann Heinrich,

geb. am
1. Juni 1803 zu Lübeck, empfing auf
dem dortigen Katharineum ſeine
Bildung u. arbeitete dann zwei Jahre
lang auf dem Kontor eines Ban-
kiers in Hamburg. Danach wandte
er ſich dem Berufe eines Lehrers zu,
war verſchiedene Jahre Hilfslehrer
und Hauslehrer und gründete 1828
in Hamburg ein Erziehungsinſtitut,
dem er bis 1856 vorſtand. Dann zog
er ſich aus Geſundheitsrückſichten ins
Privatleben zurück und ſtarb am
12. Juli 1873.

S:

Feſtgabe (Aus-
wahl moral. und relig. Ge.), 1831. ‒
Bauſteine zum Tempel häusl. und
Familienglücks, 1843. ‒ Gedichte,
1857.

*Ney, Karl Eduard,

geb. am 4. Juli
1841 in Kuſel in der Pfalz, wo ſein
Vater damals Dekan war, beſuchte
1850‒58 das Gymnaſium in Speier
und erwählte dann als künftigen
Lebensberuf das Forſtfach. Nachdem
er ein halbes Jahr die vorgeſchrie-
bene praktiſche Vorbereitung in Wald-
fiſchbach erhalten, bezog er Oſtern
1859 die Forſtlehranſtalt in Aſchaf-
fenburg, 1860 die Forſtſchule des Po-
lytechnikums in Karlsruhe u. kehrte
1861 nach Aſchaffenburg zurück, wo
er die Forſtlehranſtalt im Herbſt d.
J. mit gutem Erfolge abſolvierte.
Nachdem er dann zur Fortſetzung
ſeiner Studien zwei Semeſter an der
Univerſität München Vorleſungen
gehört hatte, wurde er im Herbſt
1862 Forſtgehilfe in Elmſtein, be-
ſtand ein Jahr ſpäter das forſtliche
Staatsexamen in Speier und wirkte
danach 1864‒70 als Forſtgehilfe in
Waldmohr, Bergzabern und Johan-
niskreuz, machte auch zwiſchendurch
den Feldzug von 1866 als Leutnant
im 5. bayriſchen Jnfanterie-Reg. mit.
Beim Ausbruch des Krieges von 1870
trat er als Kriegsfreiwilliger in das
4. bayr. Jnf.-Reg. ein, wurde bald
wieder Offizier und machte den Feld-
zug gegen Frankreich mit, in welchem
[Spaltenumbruch]

Nic
er zuletzt an der Belagerung von
Paris teilnahm. Jm April 1871
trat N. in den Staatsforſtdienſt der
Reichslande als kaiſerl. Oberförſter
in Schirmeck über, wurde 1881 in
gleicher Eigenſchaft nach Hagenau-
Weſt verſetzt, 1890 als Regierungs-
und Forſtrat in das Bezirkspräſi-
dium nach Straßburg berufen, 1891
dem dortigen Finanzminiſterium als
Vorſtand des Forſteinrichtungs-
Bureaus überwieſen und 1896 zum
Oberforſtmeiſter beim Bezirkspräſi-
dium in Metz befördert, welche Stel-
lung er noch jetzt innehat. Jm Jahre
1897 gründete er den Reichsforſt-
verein, der ſich 1899 zu einem ganz
Deutſchland umfaſſenden „Deutſchen
Forſtverein“ entwickelte, und wurde
zu deſſen zweitem Präſidenten ge-
wählt. Außer einer Reihe von Fach-
ſchriften über Waldbau, Forſtwirt-
ſchaft uſw. veröffentlichte er

S:

Lie-
der und Reimereien eines alten
Grünrockes aus der Pfalz (hochdeut-
ſche und mundartliche Ge.), 1896.
2. A. 1907. ‒ Neue Reimereien des
alten Grünrockes uſw., 1898. ‒ Dritte
Folge u. d. T.: Hochdeutſch und
heimiſche Mundart, 1903.

Niborn, Robert,

Pſeudon. für
Robert Axel Schultz; ſ. d.!

Nicki,

Pſeud. für Annette Kis-
pert;
ſ. d.!

Nicol, Karl Wilhelm Günther,


geb. am 14. Juli 1806 zu Göttingen,
war der Sohn eines Beamten beim
königlichen Amte daſelbſt, der bald
darauf an das Amt Oſterode, ſpäter
in der weſtfäliſchen Zeit als Tribu-
nal-Richter nach Hersfeld, von da
nach Nienburg und nach Wiederher-
ſtellung der rechtmäßigen Herrſchaft
nach Arzen bei Hameln verſetzt wurde.
Der Sohn, von Jugend auf ſchwäch-
lich, erhielt ſeinen Unterricht durch
Privatlehrer im elterlichen Hauſe,
kam 1824 in das Haus des Juſtiz-
bürgermeiſters von Daſſel nach Lüne-
burg und beſuchte hier drei Jahre

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[127/0131] Ney Nic Ney, Johann Heinrich, geb. am 1. Juni 1803 zu Lübeck, empfing auf dem dortigen Katharineum ſeine Bildung u. arbeitete dann zwei Jahre lang auf dem Kontor eines Ban- kiers in Hamburg. Danach wandte er ſich dem Berufe eines Lehrers zu, war verſchiedene Jahre Hilfslehrer und Hauslehrer und gründete 1828 in Hamburg ein Erziehungsinſtitut, dem er bis 1856 vorſtand. Dann zog er ſich aus Geſundheitsrückſichten ins Privatleben zurück und ſtarb am 12. Juli 1873. S: Feſtgabe (Aus- wahl moral. und relig. Ge.), 1831. ‒ Bauſteine zum Tempel häusl. und Familienglücks, 1843. ‒ Gedichte, 1857. *Ney, Karl Eduard, geb. am 4. Juli 1841 in Kuſel in der Pfalz, wo ſein Vater damals Dekan war, beſuchte 1850‒58 das Gymnaſium in Speier und erwählte dann als künftigen Lebensberuf das Forſtfach. Nachdem er ein halbes Jahr die vorgeſchrie- bene praktiſche Vorbereitung in Wald- fiſchbach erhalten, bezog er Oſtern 1859 die Forſtlehranſtalt in Aſchaf- fenburg, 1860 die Forſtſchule des Po- lytechnikums in Karlsruhe u. kehrte 1861 nach Aſchaffenburg zurück, wo er die Forſtlehranſtalt im Herbſt d. J. mit gutem Erfolge abſolvierte. Nachdem er dann zur Fortſetzung ſeiner Studien zwei Semeſter an der Univerſität München Vorleſungen gehört hatte, wurde er im Herbſt 1862 Forſtgehilfe in Elmſtein, be- ſtand ein Jahr ſpäter das forſtliche Staatsexamen in Speier und wirkte danach 1864‒70 als Forſtgehilfe in Waldmohr, Bergzabern und Johan- niskreuz, machte auch zwiſchendurch den Feldzug von 1866 als Leutnant im 5. bayriſchen Jnfanterie-Reg. mit. Beim Ausbruch des Krieges von 1870 trat er als Kriegsfreiwilliger in das 4. bayr. Jnf.-Reg. ein, wurde bald wieder Offizier und machte den Feld- zug gegen Frankreich mit, in welchem er zuletzt an der Belagerung von Paris teilnahm. Jm April 1871 trat N. in den Staatsforſtdienſt der Reichslande als kaiſerl. Oberförſter in Schirmeck über, wurde 1881 in gleicher Eigenſchaft nach Hagenau- Weſt verſetzt, 1890 als Regierungs- und Forſtrat in das Bezirkspräſi- dium nach Straßburg berufen, 1891 dem dortigen Finanzminiſterium als Vorſtand des Forſteinrichtungs- Bureaus überwieſen und 1896 zum Oberforſtmeiſter beim Bezirkspräſi- dium in Metz befördert, welche Stel- lung er noch jetzt innehat. Jm Jahre 1897 gründete er den Reichsforſt- verein, der ſich 1899 zu einem ganz Deutſchland umfaſſenden „Deutſchen Forſtverein“ entwickelte, und wurde zu deſſen zweitem Präſidenten ge- wählt. Außer einer Reihe von Fach- ſchriften über Waldbau, Forſtwirt- ſchaft uſw. veröffentlichte er S: Lie- der und Reimereien eines alten Grünrockes aus der Pfalz (hochdeut- ſche und mundartliche Ge.), 1896. 2. A. 1907. ‒ Neue Reimereien des alten Grünrockes uſw., 1898. ‒ Dritte Folge u. d. T.: Hochdeutſch und heimiſche Mundart, 1903. Niborn, Robert, Pſeudon. für Robert Axel Schultz; ſ. d.! Nicki, Pſeud. für Annette Kis- pert; ſ. d.! Nicol, Karl Wilhelm Günther, geb. am 14. Juli 1806 zu Göttingen, war der Sohn eines Beamten beim königlichen Amte daſelbſt, der bald darauf an das Amt Oſterode, ſpäter in der weſtfäliſchen Zeit als Tribu- nal-Richter nach Hersfeld, von da nach Nienburg und nach Wiederher- ſtellung der rechtmäßigen Herrſchaft nach Arzen bei Hameln verſetzt wurde. Der Sohn, von Jugend auf ſchwäch- lich, erhielt ſeinen Unterricht durch Privatlehrer im elterlichen Hauſe, kam 1824 in das Haus des Juſtiz- bürgermeiſters von Daſſel nach Lüne- burg und beſuchte hier drei Jahre *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/131>, abgerufen am 24.11.2024.