Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Neu ausschließlich literarischen und histo-rischen Studien zu leben. Nach meh- reren Wanderjahren, die ihn nach Jtalien und der Schweiz führten, ließ er sich 1898 als freier Schriftsteller in Halle a. S. nieder und gab hier seit 1907 die Monatsblätter für Lite- ratur und Kunst "Luginsland" her- aus. Seit 1909 lebte er in Wiegers- dorf bei Jlfeld am Harz und starb hier am 7. Dezember 1909. Außer einem Lebensbilde seines Großvaters "Moritz Wilhelm Drobisch. Ein Ge- lehrtenleben" (1902) veröffentlichte er S: Erlebtes und Erdachtes (Ge.), *Neubürger, Emil, * am 17. März S:
*Neubürgen, Ferdinand Ludwig,
Neu furt a. M. tätig. Er starb daselbst am28. (nicht 26.) Oktober 1895. S: Die *Neubürger, Ferdinand, * am 10. *
Neu ausſchließlich literariſchen und hiſto-riſchen Studien zu leben. Nach meh- reren Wanderjahren, die ihn nach Jtalien und der Schweiz führten, ließ er ſich 1898 als freier Schriftſteller in Halle a. S. nieder und gab hier ſeit 1907 die Monatsblätter für Lite- ratur und Kunſt „Luginsland“ her- aus. Seit 1909 lebte er in Wiegers- dorf bei Jlfeld am Harz und ſtarb hier am 7. Dezember 1909. Außer einem Lebensbilde ſeines Großvaters „Moritz Wilhelm Drobiſch. Ein Ge- lehrtenleben“ (1902) veröffentlichte er S: Erlebtes und Erdachtes (Ge.), *Neubürger, Emil, * am 17. März S:
*Neubürgen, Ferdinand Ludwig,
Neu furt a. M. tätig. Er ſtarb daſelbſt am28. (nicht 26.) Oktober 1895. S: Die *Neubürger, Ferdinand, * am 10. *
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Neu
Neu
ausſchließlich literariſchen und hiſto-
riſchen Studien zu leben. Nach meh-
reren Wanderjahren, die ihn nach
Jtalien und der Schweiz führten, ließ
er ſich 1898 als freier Schriftſteller
in Halle a. S. nieder und gab hier
ſeit 1907 die Monatsblätter für Lite-
ratur und Kunſt „Luginsland“ her-
aus. Seit 1909 lebte er in Wiegers-
dorf bei Jlfeld am Harz und ſtarb
hier am 7. Dezember 1909. Außer
einem Lebensbilde ſeines Großvaters
„Moritz Wilhelm Drobiſch. Ein Ge-
lehrtenleben“ (1902) veröffentlichte er
S: Erlebtes und Erdachtes (Ge.),
1905. ‒ Saul (Tr.), 1907. ‒ Heimat-
klänge (Bn., Rz. und Stimmungs-
bilder), 1907. ‒ Verſchuldet (Ein Ehe-
drama), 1909.
*Neubürger, Emil, * am 17. März
1826 in Düſſeldorf, beſuchte das Gym-
naſium in Frankfurt a. M. und ſtu-
dierte dann in Bonn und Tübingen
Geſchichte, Literatur und Philoſophie.
Nach erlangter Doktorwürde ging er
1851 nach Frankfurt a. M., wo er die
Leitung einer Erziehungsanſtalt über-
nahm. Nach vieljähriger Arbeit zog
er ſich in den Stand eines Privatge-
lehrten zurück und ſtarb in Frank-
furt a. M. am 14. April 1907.
S:
Gedichte, 1855. ‒ Lyriſches und Sati-
riſches (Ge.), 1862. ‒ Geſammelte
Gedichte, 1879. ‒ Lazarus Geigers
populäre Schriften, herausgeg. 1872.
‒ Aus der alten Reichsſtadt Frank-
furt (En. und Charakteriſtiken), 1889.
‒ Edle Menſchen und Taten (Schil-
derungen aus Geſch. u. Leben), 1890.
*Neubürgen, Ferdinand Ludwig,
jüngſter Bruder des Vorigen, wurde
am 28. Septbr. 1836 in Düſſeldorf
geboren und nach Überſiedelung der
Familie nach Frankfurt a. M. auf
dem hieſigen Gymnaſium vorgebil-
det. Er ſtudierte in Bonn und Wien
Literaturgeſchichte, bekleidete in letzt-
genannter Stadt längere Zeit eine
Hauslehrerſtelle und war dann als
Lehrer an einer Schule in Frank-
furt a. M. tätig. Er ſtarb daſelbſt am
28. (nicht 26.) Oktober 1895.
S: Die
Marquiſe von Pommerai (Tr.), 1875.
‒ Laroche (Tr.), 1882. ‒ Das Gaſt-
mahl des Pontius (Tr.), 1887. ‒ Ge-
ſammelte Werke; II, 1897.
*Neubürger, Ferdinand, * am 10.
Mai 1835 zu Deſſau als der Sohn
des herzogl. Hofbuchdruckers Her-
mann N., beſuchte die Franz-Schule
ſeiner Vaterſtadt bis zur Prima und
mußte dann, wiewohl gegen ſeinen
Wunſch, ſich dem Berufe ſeines Va-
ters widmen. Jm Jahre 1852 ging
er zu ſeiner beruflichen Ausbildung
in die Fremde, arbeitete in Frank-
furt a. M., Straßburg und Paris,
kehrte nach dem Tode ſeiner Mutter
ins Vaterhaus zurück und verließ
dasſelbe erſt wieder, nachdem der
Vater eine zweite Ehe ein36"en
war. Jn Magdeburg, Leipzig, Wien
u. Preßburg war er bis 1857 tätig.
Um das Geſamtgebiet der verviel-
fältigenden Künſte in allen Abzwei-
gungen praktiſch kennen zu lernen,
ging er 1861 von Deſſau nach Ber-
lin, wo er als Volontär in eins der
erſten lithographiſchen Jnſtitute ein-
trat, und gründete 1862 in ſeiner
Vaterſtadt eine eigene Steindrucke-
rei, in welcher er vorwiegend den
damals noch wenig ausgeübten Far-
bendruck kultivierte. Aus dieſer Be-
ſchäftigung ging auch ſpäter ſein
Werk „Chromolithographie“ (1867
hervor, das bis jetzt das einzige, die
Kunſt erſchöpfende Buch geblieben iſt.
Jm Jahre 1872 traf ihn der ſchwere
Schlag, daß ſeine Gattin in unheil-
bare Geiſtesumnachtung verfiel; Va-
terſtadt und Vaterland wurden ihm
verleidet: er verkaufte ſein Beſitz-
tum in Deſſau und zog nach Moskau
in Rußland, wo er eine graphiſche
Anſtalt errichtete, die alle Diszipli-
nen der Graphik umfaßte u. in kur-
zer Zeit zu einer der erſten ruſſiſchen
Druckereien ſich entwickelte. Er lei-
tete dieſelbe 19 Jahre und kehrte,
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