Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Nau zeiger" und gründete verschiedene ge-meinnützige Vereine, denen er mit Umsicht u. Jnteresse präsidierte. Jm Jahre 1869 legte er seine Praxis nie- der und siedelte nach Wien über, wo er zum Direktionsrat des unter Lau- bes Direktion gegründeten Wiener Stadttheaters, für welches er das lebhafteste Jnteresse betätigte, er- wählt wurde und sich später mit literarischen Arbeiten beschäftigte. Er starb in der Nacht vom 21. zum 22. Mai 1876. S: Achtzehn Gedichte, Naumann, Friedrich, geb. am S: Hei- *Naumann, Heinrich, * am 20. Nau übernahm und weiter führt. VielLeid hat er im Vaterhause erfahren, und vom Glück ist ihm wenig geblie- ben; gleichwohl hat die Poesie es vermocht, ihm über die trübsten Stun- den hinwegzuhelfen. S: Ein schlichter *Naumann, Josephine, wurde S: Der Beschützer *Naumann, Viktor, geb. am 8. Mai *
Nau zeiger“ und gründete verſchiedene ge-meinnützige Vereine, denen er mit Umſicht u. Jntereſſe präſidierte. Jm Jahre 1869 legte er ſeine Praxis nie- der und ſiedelte nach Wien über, wo er zum Direktionsrat des unter Lau- bes Direktion gegründeten Wiener Stadttheaters, für welches er das lebhafteſte Jntereſſe betätigte, er- wählt wurde und ſich ſpäter mit literariſchen Arbeiten beſchäftigte. Er ſtarb in der Nacht vom 21. zum 22. Mai 1876. S: Achtzehn Gedichte, Naumann, Friedrich, geb. am S: Hei- *Naumann, Heinrich, * am 20. Nau übernahm und weiter führt. VielLeid hat er im Vaterhauſe erfahren, und vom Glück iſt ihm wenig geblie- ben; gleichwohl hat die Poeſie es vermocht, ihm über die trübſten Stun- den hinwegzuhelfen. S: Ein ſchlichter *Naumann, Joſephine, wurde S: Der Beſchützer *Naumann, Viktor, geb. am 8. Mai *
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Nach<lb/> dem Beſuch der Dorfſchule mußte er<lb/> ſeinem Vater in der Landwirtſchaft<lb/> helfen, und ſo iſt er denn mit Aus-<lb/> nahme von drei Jahren, die er als<lb/> Soldat im Elſaß diente, immer in<lb/> der Heimat geblieben, wo er nach des<lb/> Vaters Tode auch das väterliche Erbe<lb/><cb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Nau</hi></fw><lb/> übernahm und weiter führt. Viel<lb/> Leid hat er im Vaterhauſe erfahren,<lb/> und vom Glück iſt ihm wenig geblie-<lb/> ben; gleichwohl hat die Poeſie es<lb/> vermocht, ihm über die trübſten Stun-<lb/> den hinwegzuhelfen. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Ein ſchlichter<lb/> Strauß (Ge., bevorwortet v. K. Ge-<lb/> rok), 1885. ‒ Vom Heimatacker (Ge-<lb/> ſchichten e. heſſiſchen Bauersmanns),<lb/> 1906. ‒ Du mein ſtilles Tal (Neue<lb/> Geſchn. vom Heimatacker), 1908. ‒<lb/> Mit Pflug und Feder (Geſchn. und<lb/> Gedanken e. 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Nau
Nau
zeiger“ und gründete verſchiedene ge-
meinnützige Vereine, denen er mit
Umſicht u. Jntereſſe präſidierte. Jm
Jahre 1869 legte er ſeine Praxis nie-
der und ſiedelte nach Wien über, wo
er zum Direktionsrat des unter Lau-
bes Direktion gegründeten Wiener
Stadttheaters, für welches er das
lebhafteſte Jntereſſe betätigte, er-
wählt wurde und ſich ſpäter mit
literariſchen Arbeiten beſchäftigte.
Er ſtarb in der Nacht vom 21. zum
22. Mai 1876.
S: Achtzehn Gedichte,
1851. ‒ Die Flaſche (E.), 1851. ‒ Die
Kinder des Trunkenbolds (E.), 1852.
‒ Das Nibelungenlied in Romanzen,
1866. ‒ Der Hausarzt (Lſp.), 1872. ‒
Ein Liebeslied (Lſp.), 1873. ‒ Die
Prophezeiung (Kom. O.), 1875.
Naumann, Friedrich, geb. am
12. Februar 1863 zu Zſchettgau bei
Eilenburg in der Provinz Sachſen
als der Sohn eines Zimmermanns,
hatte ſchon von Kindheit auf den
Wunſch, Lehrer zu werden, und ſeine
in einfachen Verhältniſſen lebenden
Eltern ermöglichten dies auch. Er
beſuchte 1878‒84 die Präparanden-
anſtalt und das Seminar in Delitzſch,
wurde dann Lehrer in Lauchſtädt und
1889 in Schweidnitz in Schleſien, wo
er am 11. April 1901 ſtarb.
S: Hei-
tere Geſellen ‒ Herz und Welt (Dn.),
1901.
*Naumann, Heinrich, * am 20.
November 1856 zu Nanzhauſen bei
Marburg in Heſſen als das Kind
einfacher Bauersleute, wuchs in be-
ſchränkten Verhältniſſen auf, da 12
Kinder an den Schößen der Eltern
hingen, und mußte daher auf ſeinen
Lieblingswunſch, zu ſtudieren, mit
großem Schmerze verzichten. Nach
dem Beſuch der Dorfſchule mußte er
ſeinem Vater in der Landwirtſchaft
helfen, und ſo iſt er denn mit Aus-
nahme von drei Jahren, die er als
Soldat im Elſaß diente, immer in
der Heimat geblieben, wo er nach des
Vaters Tode auch das väterliche Erbe
übernahm und weiter führt. Viel
Leid hat er im Vaterhauſe erfahren,
und vom Glück iſt ihm wenig geblie-
ben; gleichwohl hat die Poeſie es
vermocht, ihm über die trübſten Stun-
den hinwegzuhelfen.
S: Ein ſchlichter
Strauß (Ge., bevorwortet v. K. Ge-
rok), 1885. ‒ Vom Heimatacker (Ge-
ſchichten e. heſſiſchen Bauersmanns),
1906. ‒ Du mein ſtilles Tal (Neue
Geſchn. vom Heimatacker), 1908. ‒
Mit Pflug und Feder (Geſchn. und
Gedanken e. Bauersmannes), 1911.
*Naumann, Joſephine, wurde
am 19. März 1832 zu Reichenhall in
Bayern geboren u. erhielt ihre Aus-
bildung ſeit 1841 in dem Urſuliner-
kloſter zu Salzburg. Jm Jahre 1851
begleitete ſie eine verwandte Fami-
lie auf einer Reiſe durch die Schweiz,
durch Jtalien bis Sizilien und kehrte
über Dalmatien, Venedig nach Ve-
rona zurück. Zwei Jahre ſpäter ver-
heiratete ſie ſich mit einem öſterreich.
Staatsbeamten, mit dem ſie bis 1858
in Jtalien, dann in Prag u. infolge
mannigfacher Verſetzungen ihres
Gatten, eines Oberkontroleurs, in
verſchiedenen anderen Provinzen der
Monarchie lebte, bis nach dem Über-
tritt des Gatten in den Ruheſtand
ſie wieder Salzburg zu ihrem Wohn-
ſitz wählte. Dort ſtarb ſie, nachdem der
Tod ihr noch den Gatten genommen,
am 10. April 1907.
S: Der Beſchützer
(R.), 1862. ‒ Abenteuer in der
Schweiz, 1864. ‒ Zwei Weihnachts-
abende (E.), 1873. ‒ Alpenblumen
(Nn.); II, 1876.
*Naumann, Viktor, geb. am 8. Mai
1865 zu Berlin als der Sohn des be-
kannten Äſthetikers Profeſſors Emil
N., erhielt ſeine Schulbildung auf
dem Vitzthumſchen Gymnaſium in
Dresden und ſtudierte ſeit 1884 die
Rechte. Nachdem er 1888 ſein erſtes
juriſtiſches Staatsexamen abgelegt,
blieb er ein Jahr lang als Referen-
dar im preußiſchen Juſtizdienſt; aber
ſchwere Nervenerkrankung zwang ihn,
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