Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Naj *Najmajer, Marie von, wurde S:
Nan 1872. - Gedichte. Neue Folge, 1872.- Gurret-ül-Eyn (Ep. G.), 1874. - Gräfin Ebba (Ep. G.), 1877. - Eine Schwedenkönigin (Hist. R.); II, 1882. - Johannisfeuer (D.), 1888. - Neue Gedichte, 1890. - Hildegund (Bür- gerliches Trsp.), 1899. - Der Stern von Navarra (Hist. R.); II, 1900. - Der Göttin Eigentum (Ge.), 1900. - Kaiser Julian (Tr.), 1903. - Nach- gelassene Gedichte, 1905. - Drama- tischer Nachlaß (Hildegund. - Ännchen von Tharau. - Der Goldschuh), 1907. Nalli, Agathe, bekannt unter S:
*Nann, Josefa, wurde am 14. Ok- * 7*
[Spaltenumbruch] Naj *Najmájer, Marie von, wurde S:
Nan 1872. ‒ Gedichte. Neue Folge, 1872.‒ Gurret-ül-Eyn (Ep. G.), 1874. ‒ Gräfin Ebba (Ep. G.), 1877. ‒ Eine Schwedenkönigin (Hiſt. R.); II, 1882. ‒ Johannisfeuer (D.), 1888. ‒ Neue Gedichte, 1890. ‒ Hildegund (Bür- gerliches Trſp.), 1899. ‒ Der Stern von Navarra (Hiſt. R.); II, 1900. ‒ Der Göttin Eigentum (Ge.), 1900. ‒ Kaiſer Julian (Tr.), 1903. ‒ Nach- gelaſſene Gedichte, 1905. ‒ Drama- tiſcher Nachlaß (Hildegund. ‒ Ännchen von Tharau. ‒ Der Goldſchuh), 1907. Nalli, Agathe, bekannt unter S:
*Nann, Joſefa, wurde am 14. Ok- * 7*
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Marie pflegte<lb/> mit großer Liebe Muſik und Poeſie.<lb/> Grillparzer, dem einige ihrer Gedichte<lb/> von ſeiner Freundin Joſephine Fröh-<lb/> lich, der Geſanglehrerin Mariens,<lb/> vorgelegt wurden, ermunterte die<lb/> Dichterin auf das herzlichſte zur<lb/> Herausgabe ihrer „Schneeglöckchen“,<lb/> deren freundliche Aufnahme ſie zu<lb/> weiterer Betätigung auf poetiſchem<lb/> Gebiete und zu eingehenden literari-<lb/> ſchen Studien veranlaßte. Die Dich-<lb/> terin hat ihren Wohnſitz in Wien bei-<lb/> behalten, ohne ſich bei der Frauen-<lb/> bewegung werktätig zu beiteiligen,<lb/> trat aber doch mit Wort und Tat für<lb/> das Wohl der alleinſtehenden, beſon-<lb/> ders geiſtig arbeitenden Frauen ein,<lb/> um ihnen im Kampf ums Daſein Er-<lb/> leichterung zu gewähren. So rief ſie<lb/> die erſte Stipendiums-Stiftung für<lb/> weiblich Studierende an der Univer-<lb/> ſität in Wien mit 7500 Gulden ins<lb/> Leben, half dem Verein der Schrift-<lb/> ſtellerinnen u. Künſtlerinnen in Wien<lb/> durch eine erſte Zuwendung von<lb/> 10 000 Gulden einen ſelbſtändigen<lb/> Penſionsfonds gründen u. ſtiftete an<lb/> der erſten Gymnaſial-Mädchenſchule<lb/> in Wien einen Freiplatz mit 3000<lb/> Gulden. Sie ſtarb am 25. Aug. 1904<lb/> in Auſſee, wo ſie ſich zur Erholung<lb/> aufgehalten hatte. Den größten Teil<lb/> ihres Vermögens vermachte ſie der<lb/> von ihr gegründeten u. ihren Namen<lb/> tragenden Stiftung für alleinſtehende<lb/> Waiſen von Staatsbeamten. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head><lb/> <p><lb/> Schneeglöckchen (Ge.), 1868. 2. Aufl.<lb/><cb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Nan</hi></fw><lb/> 1872. ‒ Gedichte. Neue Folge, 1872.<lb/> ‒ Gurret-ül-Eyn (Ep. G.), 1874. ‒<lb/> Gräfin Ebba (Ep. G.), 1877. ‒ Eine<lb/> Schwedenkönigin (Hiſt. 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Mit 15<lb/> Jahren fing ſie an, ihre Gedanken in<lb/> Novellen und Erzählungen nieder-<lb/> zuſchreiben und ſetzte dieſe Tätigkeit<lb/> auch fort, nachdem ſie ſich zur Lehre-<lb/> rin ausgebildet hatte und als ſolche<lb/> tätig war. Auf großen, ausgedehnten<lb/> Reiſen lernte ſie ganz Deutſchland,<lb/> die Schweiz, England, Frankreich u.<lb/> Jtalien kennen. Jn Rom vermählte<lb/> ſie ſich mit einem Jtaliener, Fauſto<lb/> Nalli, der als Beamter an einer dor-<lb/> tigen Bank angeſtellt war. Seitdem<lb/> hat ſie ihren Wohnſitz in der Ewigen<lb/> Stadt, hat aber den Verkehr mit der<lb/> alten Heimat nicht abgebrochen, ſon-<lb/> dern kehrt noch häufig und ſelbſt für<lb/> längere Zeit nach Berlin zurück. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head><lb/> <p><lb/> Roſa (Ein Lebensbild), 1857. ‒ Allan<lb/> Orville (R.); <hi rendition="#aq">III</hi>, 1858. ‒ Novellen,<lb/> 1861. ‒ Die Rache einer Frau. 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Naj
Nan
*Najmájer, Marie von, wurde
am 3. Februar 1844 in Ofen (heut:
Budapeſt) als die Tochter des königl.
ungariſchen Hofrats Franz von N.
geboren und verlebte als das einzige
Kind ihrer Eltern eine glückliche
Kindheit. Deutſch lernte ſie erſt in
Wien, wohin ihr Vater verſetzt wor-
den war, und wo derſelbe ſchon 1854
ſtarb. Die Mutter, ſelbſt eine Wiene-
rin, behielt nun ihren Wohnſitz in
Wien bei u. widmete ſich ganz der Er-
ziehung ihres Kindes. Marie pflegte
mit großer Liebe Muſik und Poeſie.
Grillparzer, dem einige ihrer Gedichte
von ſeiner Freundin Joſephine Fröh-
lich, der Geſanglehrerin Mariens,
vorgelegt wurden, ermunterte die
Dichterin auf das herzlichſte zur
Herausgabe ihrer „Schneeglöckchen“,
deren freundliche Aufnahme ſie zu
weiterer Betätigung auf poetiſchem
Gebiete und zu eingehenden literari-
ſchen Studien veranlaßte. Die Dich-
terin hat ihren Wohnſitz in Wien bei-
behalten, ohne ſich bei der Frauen-
bewegung werktätig zu beiteiligen,
trat aber doch mit Wort und Tat für
das Wohl der alleinſtehenden, beſon-
ders geiſtig arbeitenden Frauen ein,
um ihnen im Kampf ums Daſein Er-
leichterung zu gewähren. So rief ſie
die erſte Stipendiums-Stiftung für
weiblich Studierende an der Univer-
ſität in Wien mit 7500 Gulden ins
Leben, half dem Verein der Schrift-
ſtellerinnen u. Künſtlerinnen in Wien
durch eine erſte Zuwendung von
10 000 Gulden einen ſelbſtändigen
Penſionsfonds gründen u. ſtiftete an
der erſten Gymnaſial-Mädchenſchule
in Wien einen Freiplatz mit 3000
Gulden. Sie ſtarb am 25. Aug. 1904
in Auſſee, wo ſie ſich zur Erholung
aufgehalten hatte. Den größten Teil
ihres Vermögens vermachte ſie der
von ihr gegründeten u. ihren Namen
tragenden Stiftung für alleinſtehende
Waiſen von Staatsbeamten.
S:
Schneeglöckchen (Ge.), 1868. 2. Aufl.
1872. ‒ Gedichte. Neue Folge, 1872.
‒ Gurret-ül-Eyn (Ep. G.), 1874. ‒
Gräfin Ebba (Ep. G.), 1877. ‒ Eine
Schwedenkönigin (Hiſt. R.); II, 1882.
‒ Johannisfeuer (D.), 1888. ‒ Neue
Gedichte, 1890. ‒ Hildegund (Bür-
gerliches Trſp.), 1899. ‒ Der Stern
von Navarra (Hiſt. R.); II, 1900. ‒
Der Göttin Eigentum (Ge.), 1900. ‒
Kaiſer Julian (Tr.), 1903. ‒ Nach-
gelaſſene Gedichte, 1905. ‒ Drama-
tiſcher Nachlaß (Hildegund. ‒ Ännchen
von Tharau. ‒ Der Goldſchuh), 1907.
Nalli, Agathe, bekannt unter
ihrem Mädchennamen Agathe Ru-
tenberg und als Nally-Ruten-
berg, wurde um 1840 in Berlin ge-
boren und erhielt von ihrem Vater,
einem begeiſterten Jünger Peſtalozzis,
eine ſorgfältige Erziehung. Mit 15
Jahren fing ſie an, ihre Gedanken in
Novellen und Erzählungen nieder-
zuſchreiben und ſetzte dieſe Tätigkeit
auch fort, nachdem ſie ſich zur Lehre-
rin ausgebildet hatte und als ſolche
tätig war. Auf großen, ausgedehnten
Reiſen lernte ſie ganz Deutſchland,
die Schweiz, England, Frankreich u.
Jtalien kennen. Jn Rom vermählte
ſie ſich mit einem Jtaliener, Fauſto
Nalli, der als Beamter an einer dor-
tigen Bank angeſtellt war. Seitdem
hat ſie ihren Wohnſitz in der Ewigen
Stadt, hat aber den Verkehr mit der
alten Heimat nicht abgebrochen, ſon-
dern kehrt noch häufig und ſelbſt für
längere Zeit nach Berlin zurück.
S:
Roſa (Ein Lebensbild), 1857. ‒ Allan
Orville (R.); III, 1858. ‒ Novellen,
1861. ‒ Die Rache einer Frau. Jn
Civita Vecchia (2 Nn.), 1890. ‒ Was
die Wellen rauſchen (Neue M.), 1896.
‒ Mein liebes altes Berlin (Erinne-
rungen), 1907. ‒ Râgout fin (Nn.
vom Norden und Süden), 1908. ‒
Edelſteine aus der Märchenwelt, 2. A.
1909. ‒ Sein totes Weib und andere
Novellen, 1910.
*Nann, Joſefa, wurde am 14. Ok-
tober 1864 in Achdorf an der Wutach
* 7*
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