Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Min nischte Son., nebst einem Anhang),1870. *Mindermann, Marie Chri- stiane, wurde am 9. Dezbr. 1808 zu S: Heide u. Moos Min Lebensbilder (sep. 2. A. 1879). - DieBlinde. - Der Dreifaltigkeitsring u. der Neujahrstag. - Rahel. - Eine Tante (sep. 2. A. 1879). - Die beiden Rosenbuketts. - Nikolaus Flint]. - Plattdeutsche Gedichte in bremischer Mundart, 1860. - Buntes Laub (M., Sg. und Arabesken), 1863. - Drama- tische Kleinigkeiten (Marion. - Das Testament des Onkels), 1867. - Sagen der alten Brema, 1867. - Ranken (Ge.), 1870. - Blumen am Wege (En., M. etc.), 1872. - Bis zum Senator (E.), 1877. - Spruchschatz, 1879. - Aus dem Leben (2 En.), 1880. Minding, Julius, * am 8. Nov. S: Das Leben der Minna, Pseudon. für Minna Minneburg, E., s. Ernst Meier! Minnich, Johann Alois, wurde *
Min niſchte Son., nebſt einem Anhang),1870. *Mindermann, Marie Chri- ſtiane, wurde am 9. Dezbr. 1808 zu S: Heide u. Moos Min Lebensbilder (ſep. 2. A. 1879). ‒ DieBlinde. ‒ Der Dreifaltigkeitsring u. der Neujahrstag. ‒ Rahel. ‒ Eine Tante (ſep. 2. A. 1879). ‒ Die beiden Roſenbuketts. ‒ Nikolaus Flint]. ‒ Plattdeutſche Gedichte in bremiſcher Mundart, 1860. ‒ Buntes Laub (M., Sg. und Arabesken), 1863. ‒ Drama- tiſche Kleinigkeiten (Marion. ‒ Das Teſtament des Onkels), 1867. ‒ Sagen der alten Brema, 1867. ‒ Ranken (Ge.), 1870. ‒ Blumen am Wege (En., M. ꝛc.), 1872. ‒ Bis zum Senator (E.), 1877. ‒ Spruchſchatz, 1879. ‒ Aus dem Leben (2 En.), 1880. Minding, Julius, * am 8. Nov. S: Das Leben der Minna, Pſeudon. für Minna Minneburg, E., ſ. Ernſt Meier! Minnich, Johann Alois, wurde *
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Jm<lb/> Gefühl ihres Rechtes verſchmähte ſie<lb/> es, durch ein Bittgeſuch an den Senat<lb/> Erlaß der Strafe herbeizuführen.<lb/> Später wandte ſich M. der Jugend-<lb/> ſchriftſtellerei zu. Still und zurück-<lb/> gezogen lebte ſie in ihrer Vaterſtadt,<lb/> nur hin und wieder eine Reiſe in das<lb/> ſüdliche Deutſchland unternehmend,<lb/> bis der Tod ſie am 25. März 1882<lb/> von hinnen rief. </p> </div><lb/> <div type="bibliography" n="1"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Heide u. Moos<lb/> (M.), 1854. ‒ Feldblumen (En. f. d.<lb/> reifere Jugd.); <hi rendition="#aq">VI,</hi> 1859‒61 [Jnhalt:<lb/> Der Achatſchleifer u. Oswald. Zwei<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Min</hi></fw><lb/> Lebensbilder (ſep. 2. A. 1879). ‒ Die<lb/> Blinde. ‒ Der Dreifaltigkeitsring u.<lb/> der Neujahrstag. ‒ Rahel. ‒ Eine<lb/> Tante (ſep. 2. A. 1879). ‒ Die beiden<lb/> Roſenbuketts. ‒ Nikolaus Flint]. ‒<lb/> Plattdeutſche Gedichte in bremiſcher<lb/> Mundart, 1860. ‒ Buntes Laub (M.,<lb/> Sg. und Arabesken), 1863. ‒ Drama-<lb/> tiſche Kleinigkeiten (Marion. ‒ Das<lb/> Teſtament des Onkels), 1867. ‒ Sagen<lb/> der alten Brema, 1867. ‒ Ranken<lb/> (Ge.), 1870. ‒ Blumen am Wege (En.,<lb/> M. ꝛc.), 1872. ‒ Bis zum Senator<lb/> (E.), 1877. ‒ Spruchſchatz, 1879. ‒<lb/> Aus dem Leben (2 En.), 1880.</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Minding,</hi> Julius,</head> <p> * am 8. 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Min
Min
niſchte Son., nebſt einem Anhang),
1870.
*Mindermann, Marie Chri-
ſtiane, wurde am 9. Dezbr. 1808 zu
Bremen als die Tochter eines Drechſ-
lermeiſters geboren. Sie erhielt eine
ſorgfältige Erziehung und beſonders
wußte ihre Mutter in ihr den Sinn
für ſtille Freuden, für die Natur, und
nicht minder für Lernen und Weiter-
ſtreben zu wecken und rege zu erhal-
ten. Bis zum 12. Jahre beſuchte Ma-
rie die Domſchule unter des wackern
Rutenberg Leitung. Nach ihrer Kon-
firmation im 16. Jahre zeigte ſie
große Neigung fürs Lehrfach, aber
ihre ſchwachen Körperkräfte mahnten
davon ab, u. mit großer Selbſtüber-
windung fügte ſie ſich dem Wunſche
der Eltern, ſich den Haushaltspflich-
ten zu widmen. Jhre wenigen Muße-
ſtunden benutzte ſie, um durch paſſende
Lektüre ihre Kenntniſſe zu bereichern
und hin und wieder ein Gedicht für
den „Bürgerfreund‟ zu ſchreiben.
Erſt lange nach dem Tode der Eltern
trat Marie M. als Schriftſtellerin auf,
und zwar infolge der religiöſen und
politiſchen Bewegungen des Jahres
1848. Es erſchienen von ihr anonym
mehrere Broſchüren, die beſonders
die Verhältniſſe der Vaterſtadt be-
trafen; einige derſelben hatten ein
Anklageverfahren zur Folge, da der
Senat ſich in denſelben beleidigt er-
achtete. Die Verfaſſerin wurde zu
acht Tagen Gefängnis verurteilt. Jm
Gefühl ihres Rechtes verſchmähte ſie
es, durch ein Bittgeſuch an den Senat
Erlaß der Strafe herbeizuführen.
Später wandte ſich M. der Jugend-
ſchriftſtellerei zu. Still und zurück-
gezogen lebte ſie in ihrer Vaterſtadt,
nur hin und wieder eine Reiſe in das
ſüdliche Deutſchland unternehmend,
bis der Tod ſie am 25. März 1882
von hinnen rief.
S: Heide u. Moos
(M.), 1854. ‒ Feldblumen (En. f. d.
reifere Jugd.); VI, 1859‒61 [Jnhalt:
Der Achatſchleifer u. Oswald. Zwei
Lebensbilder (ſep. 2. A. 1879). ‒ Die
Blinde. ‒ Der Dreifaltigkeitsring u.
der Neujahrstag. ‒ Rahel. ‒ Eine
Tante (ſep. 2. A. 1879). ‒ Die beiden
Roſenbuketts. ‒ Nikolaus Flint]. ‒
Plattdeutſche Gedichte in bremiſcher
Mundart, 1860. ‒ Buntes Laub (M.,
Sg. und Arabesken), 1863. ‒ Drama-
tiſche Kleinigkeiten (Marion. ‒ Das
Teſtament des Onkels), 1867. ‒ Sagen
der alten Brema, 1867. ‒ Ranken
(Ge.), 1870. ‒ Blumen am Wege (En.,
M. ꝛc.), 1872. ‒ Bis zum Senator
(E.), 1877. ‒ Spruchſchatz, 1879. ‒
Aus dem Leben (2 En.), 1880.
Minding, Julius, * am 8. Nov.
1808 zu Breslau, beſuchte die Schule
ſeiner Vaterſtadt und widmete ſich
dann an der Univerſität Berlin dem
Studium der Medizin, erlangte auch
daſelbſt 1833 den Grad eines Dr. med.
Nachdem er mehrere Jahre teils als
Arzt, teils als Schriftſteller gewirkt,
warf er ſich der Jnduſtrie in die Arme,
wurde in kurzem ſehr reich, aber ebenſo
ſchnell ſehr arm u. wanderte ſchließ-
lich im Jahre 1850 in großer Dürf-
tigkeit nach Amerika aus. Mit einem
Freunde etablierte er in Neuyork ein
ärztliches Bureau, aber ſchon wenige
Monate ſpäter, am 7. Septbr. 1850,
machte er ſeinem Leben durch Selbſt-
mord ein Ende.
S: Das Leben der
Pflanze (Dd. G.), 1837. ‒ Fünf Bücher
Gedichte, 1841. ‒ Papſt Sixtus der
Fünfte (Tr.), 1846. Für die deutſche
Bühne bearb. v. Cl. Rainer u. Aug.
Becker, 1870. ‒ Lieder vom alten Fritz.
1. Sammlg., 1846. ‒ Völkerfrühling
(G.), 1848.
Minna, Pſeudon. für Minna
Mädler; ſ. d.!
Minneburg, E., ſ. Ernſt Meier!
Minnich, Johann Alois, wurde
am 1. Juni 1801 zu Lenzburg in der
Schweiz geboren, erhielt ſeine wiſſen-
ſchaftliche Vorbildung in dem Jnſti-
tute des M. Pfeiffer daſelbſt, beſuchte
dann die Lyzeen zu Solothurn und
Luzern u. widmete ſich 1820 u. 1821
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