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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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[Spaltenumbruch]
Mey
*Meyer, Hans Georg,

wurde am
11. Novbr. 1849 in Berlin geboren
und beſuchte daſelbſt bis Oſtern 1869
das Gymnaſium zum Grauen Kloſter.
Seine Studienjahre verlebte er auf
den Univerſitäten Heidelberg, Ber-
lin und Leipzig, wo er philoſophiſchen,
hiſtoriſchen, geographiſchen und kul-
turhiſtoriſchen Studien oblag. Beim
Ausbruch des Krieges gegen Frank-
reich trat er bei dem Garde-Feld-
artillerie-Regiment ein und kam im
November 1870 zu den Belagerungs-
truppen vor Paris. Nach Beendi-
gung des Krieges ſetzte er ſeine Stu-
dien in Berlin, München, u. von 1872
bis 1874 in Halle fort, promovierte
hier u. abſolvierte dann ſein Staats-
examen, worauf er Oſtern 1877 in
Berlin als Lehrer am Gymnaſium zum
Grauen Kloſter angeſtellt wurde. Jm
Jahre 1894 wurde er zum Profeſſor
ernannt.

S:

Gedichte, 1873. ‒ Ge-
dichte, 1898. 3. A. 1911. ‒ Eros und
Pſyche (G.), 1899. 4. A. 1900.

*Meyer, Heinrich,

* am 10. Juni
1858 in Mahlzow bei Schönberg im
Fürſtentum Ratzeburg, entſtammt
einem der alteingeſeſſenen Bauern-
geſchlechter, die nach Niederwerfung
der Wenden durch Heinrich den Lö-
wen im 12. Jahrh. aus Sachſen und
Niederfranken im Lande Boitin (jetzt
Fürſtentum Ratzeburg) angeſiedelt
wurden. Er erhielt den erſten Unter-
richt von ſeinen Eltern, beſuchte ſeit
1866 die Realſchule zu Schönberg,
ſpäter das Katharineum in Lübeck u.
ſtudierte ſeit 1878 in Erlangen,
Straßburg und Marburg Deutſch,
Franzöſiſch, Engliſch und Geſchichte.
erwarb ſich 1882 in Marburg die
Doktorwürde u. abſolvierte dort 1883
ſeine Staatsprüfung. Nach mehr-
jähriger Tätigkeit als Lehrer an einem
Realgymnaſium in Berlin, ſah er ſich
gezwungen, im Herbſt 1890 ſeine Ent-
laſſung zu nehmen. Er lebte im näch-
ſten Jahrzehnt teils in Baden-Baden,
teils in Wiesbaden als freier Schrift-
[Spaltenumbruch]

Mey
ſteller und hat ſeit 1900 ſeinen Wohn-
ſitz in Florenz.

S:

De rechte Schaul
(E. a. d. niederdeutſch. Bauernleben),
1906.

Meyer, Heinrich Hermann,

pſeud.
(als ſchönwiſſenſchaftlicher Schrift-
ſteller) Hermann Amas, und (als
theologiſch. Schriftſteller) Dr. Hein-
rich Vincas,
wurde am 18. Juli
1802 in Vareneſch bei Goldenſtedt
im Großherzogtum Oldenburg als
der Sohn armer Eltern geboren,
wuchs in kümmerlichen Verhältniſſen
auf, hütete als Knabe die Schafe,
offenbarte aber ſchon damals einen
hervorſtechenden Drang nach geiſtiger
Bildung. Nach ſeiner Konfirmation
wurde er Amtsſchreiber im Städtchen
Wildeshauſen, arbeitete hier nebenbei
fortgeſetzt an ſeiner Weiterbildung u.
trat dann, etwa 18 Jahre alt, in das
oldenburgiſche Seminar ein, um Leh-
rer zu werden. Nicht lange blieb er
dort, da er eine Hilfslehrerſtelle am
Taubſtummeninſtitut in Wildeshau-
ſen übernahm. Nun fing er an, Latei-
niſch zu lernen, und im Alter von 23
Jahren bezog er das Gymnaſium in
Lemgo, deſſen Leiter Greverus ſich
ſeiner beſonders annahm, ſo daß er
ſchon nach zwei Jahren die Univerſi-
tät Göttingen beziehen konnte. Er
ſtudierte hier Theologie und Philo-
ſophie und beſtritt die Koſten teils
von milden Gaben ſeiner Heimatge-
meinde, teils mit erborgten Geldern,
die er ſpäter gewiſſenhaft zurückzahlte.
Jm Jahre 1830 erwarb er ſich in
Göttingen die Würde eines Dr. phil.
und legte in Oldenburg das theolo-
giſche Tentamen ab; danach war er
Hauslehrer in der Pfarrei zu Dötlin-
gen, Privatgelehrter in Goldenſtedt,
legte 1883 das theologiſche Examen
ab u. wurde 1834 Katechet in Berne.
1838 erhielt er das Paſtorat in Hunt-
loſen und 1843 die Pfarrei in Barde-
wiſch. Hier ſtarb er am 27. Dezbr.
1852 an der Rückenmarkſchwindſucht.
Außer einer großen Zahl theologiſcher

*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/451>, abgerufen am 25.01.2025.