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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mer
Gr. an Voltaire" (1876), "an d'Alem-
bert und den Marquis d'Argens"
(1878). Während eines Sommerauf-
enthalts seiner Familie in Kreuzwert-
heim (1871 u. 1872) verkehrte M. viel
mit dem dort lebenden Schriftsteller
Ludwig Storch (s. d.!), u. auf dessen
Anregung schrieb er nach den Satiren
des Protenius das Kultur- u. Sitten-
bild aus der Zeit des Kaisers Nero,
"Das Gastmahl d. Trimalchio" (1874).
Später machte sich seine schriftstelle-
rische Tätigkeit besonders auf dem
Gebiet der Kultur- u. Sittengeschichte
des deutschen Volkes und seines
Schwankhumors geltend. Jm Jahre
1894 kehrte M. an den Rhein zurück
und lebte auf seinem Familiengute
Burg Mödrath. Er starb am 9. März
1902 in München, wo er zum Besuch
einer verheirateten Tochter weilte.

S:

Wilde Blumen (Lr.), 1861. -
Deutscher Humor alter Zeit (Anthol.),
1879. - Deutscher Humor neuer Zeit
(Anthol., mit Rich. Weitbrecht), 1881.
- Deutscher Humor des 17. und 18.
Jahrh., 1891. - Was sich das Volk
erzählt (Deutscher Volkshumor ges.);
III, 1892-1901. - Kaiser Wilhelms
des Großen Gedanken; hrsg., 1898.

Merkl, Joseph,

geb. am 2. Juli
1854 in München, lebt daselbst.

S:


Jm Hörselberg (Lsp.), 1897. - "Flit-
terwochen" und andere heitere Ge-
schichten, 1904. - Lustige Liebe (Hum.),
1906.

Meron, L.,

Pseud. für Ludwig
Hibeau;
s. d.!

Merta Edler von Mährentreu,
Adalbert,

wurde am 23. April 1839
zu Littau in Mähren als der Sohn
des Advokaten und späteren Bürger-
meisters in Jglau, Dr. Johann M.,
geboren, trat nach Absolvierung der
technischen Studien 1857 als Jn-
genieur-Praktikant bei der k. k. Süd-
bahn ein, ging 1858 zur Westbahn
über, wurde 1868 Sektions-Jnge-
nieur der Rudolfsbahn u. 1874 Ober-
ingenieur. Als solcher trat er 1882
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zu den k. k. Staatsbahnen über, aus
deren Dienst er 1884 als Jnspektor
schied. Seit dieser Zeit widmete er
sich schriftstellerischen Arbeiten, redi-
gierte auch die "Österreichische Eisen-
bahnzeitung". Er lebt in Wien.

S:


Scherzraketen (Humor.), 1867.

Mertens, Hans Willi,

gebor. am
26. Mai 1866 in Spich bei Troisdorf
im Siegkreise als einziger Sohn eines
Kaufmanns, wurde von diesem zur
einstigen Übernahme des väterlichen
Geschäfts bestimmt. Jm Jahre 1882
starben dem Hans Willi kurz hinter-
einander beide Eltern, und für die
zurückgebliebenen Waisen kam eine
trübe Zeit. Der Sohn verließ das
Progymnasium in Siegburg mit dem
Einjährigenzeugnis und wurde Kauf-
mann. Jn Düren, wo er 1886 weilte,
wurde er durch den bloßen Titel eines
Buches, "Lieder der Mormonin" (von
Sidonie Grünwald-Zerkowitz, s. d.!)
zu seinen "Liedern der zweiten Frau"
angeregt. Diese Beschäftigung mit der
Poesie weckte dann die alte Liebe zu den
Studien; er ging nach Bonn, hörte
hier vier Semester germanistische Vor-
lesungen u. ließ sich dann in Köln als
Privatlehrer nieder. Jm J. 1891 ver-
heiratete er sich, aber schon nach zwei
Jahren wurde seine Gattin von einem
schweren Herzleiden befallen, gegen
das die Ärzte als Mittel nur länd-
liche Ruhe verordnen konnten. So
entschloß sich M., Volksschullehrer zu
werden. Nach kurzer Vorbereitung
legte er 1900 in Brühl als Externer
die erste Lehrerprüfung ab, wurde
Lehrer in Morsbach im Bergischen,
1902 in Urfeld a. Rhein und 1904
Hauptlehrer in Weiden bei Köln.
Leider entriß ihm hier im folgenden
Jahre der Tod seine Gattin.

S:

Die
Lieder der zweiten Frau (Ge.), 1887.
- Leben und Lieben am Rhein (Lr.),
1893. 3. A. 1904. - Ein Liederkranz
der Liebe, 1893. - Meine Schule (Ge.),
1906. 2. A. 1907. - Des Heilands
Erdenwallen (Ge.), 1907. - Goldene

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Mer
Gr. an Voltaire‟ (1876), „an d’Alem-
bert und den Marquis d’Argens‟
(1878). Während eines Sommerauf-
enthalts ſeiner Familie in Kreuzwert-
heim (1871 u. 1872) verkehrte M. viel
mit dem dort lebenden Schriftſteller
Ludwig Storch (ſ. d.!), u. auf deſſen
Anregung ſchrieb er nach den Satiren
des Protenius das Kultur- u. Sitten-
bild aus der Zeit des Kaiſers Nero,
„Das Gaſtmahl d. Trimalchio‟ (1874).
Später machte ſich ſeine ſchriftſtelle-
riſche Tätigkeit beſonders auf dem
Gebiet der Kultur- u. Sittengeſchichte
des deutſchen Volkes und ſeines
Schwankhumors geltend. Jm Jahre
1894 kehrte M. an den Rhein zurück
und lebte auf ſeinem Familiengute
Burg Mödrath. Er ſtarb am 9. März
1902 in München, wo er zum Beſuch
einer verheirateten Tochter weilte.

S:

Wilde Blumen (Lr.), 1861. ‒
Deutſcher Humor alter Zeit (Anthol.),
1879. ‒ Deutſcher Humor neuer Zeit
(Anthol., mit Rich. Weitbrecht), 1881.
‒ Deutſcher Humor des 17. und 18.
Jahrh., 1891. ‒ Was ſich das Volk
erzählt (Deutſcher Volkshumor geſ.);
III, 1892‒1901. ‒ Kaiſer Wilhelms
des Großen Gedanken; hrsg., 1898.

Merkl, Joſeph,

geb. am 2. Juli
1854 in München, lebt daſelbſt.

S:


Jm Hörſelberg (Lſp.), 1897. ‒ „Flit-
terwochen‟ und andere heitere Ge-
ſchichten, 1904. ‒ Luſtige Liebe (Hum.),
1906.

Méron, L.,

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Hibeau;
ſ. d.!

Merta Edler von Mährentreu,
Adalbert,

wurde am 23. April 1839
zu Littau in Mähren als der Sohn
des Advokaten und ſpäteren Bürger-
meiſters in Jglau, Dr. Johann M.,
geboren, trat nach Abſolvierung der
techniſchen Studien 1857 als Jn-
genieur-Praktikant bei der k. k. Süd-
bahn ein, ging 1858 zur Weſtbahn
über, wurde 1868 Sektions-Jnge-
nieur der Rudolfsbahn u. 1874 Ober-
ingenieur. Als ſolcher trat er 1882
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Mer
zu den k. k. Staatsbahnen über, aus
deren Dienſt er 1884 als Jnſpektor
ſchied. Seit dieſer Zeit widmete er
ſich ſchriftſtelleriſchen Arbeiten, redi-
gierte auch die „Öſterreichiſche Eiſen-
bahnzeitung‟. Er lebt in Wien.

S:


Scherzraketen (Humor.), 1867.

Mertens, Hans Willi,

gebor. am
26. Mai 1866 in Spich bei Troisdorf
im Siegkreiſe als einziger Sohn eines
Kaufmanns, wurde von dieſem zur
einſtigen Übernahme des väterlichen
Geſchäfts beſtimmt. Jm Jahre 1882
ſtarben dem Hans Willi kurz hinter-
einander beide Eltern, und für die
zurückgebliebenen Waiſen kam eine
trübe Zeit. Der Sohn verließ das
Progymnaſium in Siegburg mit dem
Einjährigenzeugnis und wurde Kauf-
mann. Jn Düren, wo er 1886 weilte,
wurde er durch den bloßen Titel eines
Buches, „Lieder der Mormonin‟ (von
Sidonie Grünwald-Zerkowitz, ſ. d.!)
zu ſeinen „Liedern der zweiten Frau‟
angeregt. Dieſe Beſchäftigung mit der
Poeſie weckte dann die alte Liebe zu den
Studien; er ging nach Bonn, hörte
hier vier Semeſter germaniſtiſche Vor-
leſungen u. ließ ſich dann in Köln als
Privatlehrer nieder. Jm J. 1891 ver-
heiratete er ſich, aber ſchon nach zwei
Jahren wurde ſeine Gattin von einem
ſchweren Herzleiden befallen, gegen
das die Ärzte als Mittel nur länd-
liche Ruhe verordnen konnten. So
entſchloß ſich M., Volksſchullehrer zu
werden. Nach kurzer Vorbereitung
legte er 1900 in Brühl als Externer
die erſte Lehrerprüfung ab, wurde
Lehrer in Morsbach im Bergiſchen,
1902 in Urfeld a. Rhein und 1904
Hauptlehrer in Weiden bei Köln.
Leider entriß ihm hier im folgenden
Jahre der Tod ſeine Gattin.

S:

Die
Lieder der zweiten Frau (Ge.), 1887.
‒ Leben und Lieben am Rhein (Lr.),
1893. 3. A. 1904. ‒ Ein Liederkranz
der Liebe, 1893. ‒ Meine Schule (Ge.),
1906. 2. A. 1907. ‒ Des Heilands
Erdenwallen (Ge.), 1907. ‒ Goldene

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[434/0438] Mer Mer Gr. an Voltaire‟ (1876), „an d’Alem- bert und den Marquis d’Argens‟ (1878). Während eines Sommerauf- enthalts ſeiner Familie in Kreuzwert- heim (1871 u. 1872) verkehrte M. viel mit dem dort lebenden Schriftſteller Ludwig Storch (ſ. d.!), u. auf deſſen Anregung ſchrieb er nach den Satiren des Protenius das Kultur- u. Sitten- bild aus der Zeit des Kaiſers Nero, „Das Gaſtmahl d. Trimalchio‟ (1874). Später machte ſich ſeine ſchriftſtelle- riſche Tätigkeit beſonders auf dem Gebiet der Kultur- u. Sittengeſchichte des deutſchen Volkes und ſeines Schwankhumors geltend. Jm Jahre 1894 kehrte M. an den Rhein zurück und lebte auf ſeinem Familiengute Burg Mödrath. Er ſtarb am 9. März 1902 in München, wo er zum Beſuch einer verheirateten Tochter weilte. S: Wilde Blumen (Lr.), 1861. ‒ Deutſcher Humor alter Zeit (Anthol.), 1879. ‒ Deutſcher Humor neuer Zeit (Anthol., mit Rich. Weitbrecht), 1881. ‒ Deutſcher Humor des 17. und 18. Jahrh., 1891. ‒ Was ſich das Volk erzählt (Deutſcher Volkshumor geſ.); III, 1892‒1901. ‒ Kaiſer Wilhelms des Großen Gedanken; hrsg., 1898. Merkl, Joſeph, geb. am 2. Juli 1854 in München, lebt daſelbſt. S: Jm Hörſelberg (Lſp.), 1897. ‒ „Flit- terwochen‟ und andere heitere Ge- ſchichten, 1904. ‒ Luſtige Liebe (Hum.), 1906. Méron, L., Pſeud. für Ludwig Hibeau; ſ. d.! Merta Edler von Mährentreu, Adalbert, wurde am 23. April 1839 zu Littau in Mähren als der Sohn des Advokaten und ſpäteren Bürger- meiſters in Jglau, Dr. Johann M., geboren, trat nach Abſolvierung der techniſchen Studien 1857 als Jn- genieur-Praktikant bei der k. k. Süd- bahn ein, ging 1858 zur Weſtbahn über, wurde 1868 Sektions-Jnge- nieur der Rudolfsbahn u. 1874 Ober- ingenieur. Als ſolcher trat er 1882 zu den k. k. Staatsbahnen über, aus deren Dienſt er 1884 als Jnſpektor ſchied. Seit dieſer Zeit widmete er ſich ſchriftſtelleriſchen Arbeiten, redi- gierte auch die „Öſterreichiſche Eiſen- bahnzeitung‟. Er lebt in Wien. S: Scherzraketen (Humor.), 1867. Mertens, Hans Willi, gebor. am 26. Mai 1866 in Spich bei Troisdorf im Siegkreiſe als einziger Sohn eines Kaufmanns, wurde von dieſem zur einſtigen Übernahme des väterlichen Geſchäfts beſtimmt. Jm Jahre 1882 ſtarben dem Hans Willi kurz hinter- einander beide Eltern, und für die zurückgebliebenen Waiſen kam eine trübe Zeit. Der Sohn verließ das Progymnaſium in Siegburg mit dem Einjährigenzeugnis und wurde Kauf- mann. Jn Düren, wo er 1886 weilte, wurde er durch den bloßen Titel eines Buches, „Lieder der Mormonin‟ (von Sidonie Grünwald-Zerkowitz, ſ. d.!) zu ſeinen „Liedern der zweiten Frau‟ angeregt. Dieſe Beſchäftigung mit der Poeſie weckte dann die alte Liebe zu den Studien; er ging nach Bonn, hörte hier vier Semeſter germaniſtiſche Vor- leſungen u. ließ ſich dann in Köln als Privatlehrer nieder. Jm J. 1891 ver- heiratete er ſich, aber ſchon nach zwei Jahren wurde ſeine Gattin von einem ſchweren Herzleiden befallen, gegen das die Ärzte als Mittel nur länd- liche Ruhe verordnen konnten. So entſchloß ſich M., Volksſchullehrer zu werden. Nach kurzer Vorbereitung legte er 1900 in Brühl als Externer die erſte Lehrerprüfung ab, wurde Lehrer in Morsbach im Bergiſchen, 1902 in Urfeld a. Rhein und 1904 Hauptlehrer in Weiden bei Köln. Leider entriß ihm hier im folgenden Jahre der Tod ſeine Gattin. S: Die Lieder der zweiten Frau (Ge.), 1887. ‒ Leben und Lieben am Rhein (Lr.), 1893. 3. A. 1904. ‒ Ein Liederkranz der Liebe, 1893. ‒ Meine Schule (Ge.), 1906. 2. A. 1907. ‒ Des Heilands Erdenwallen (Ge.), 1907. ‒ Goldene *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/438>, abgerufen am 22.11.2024.