Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]
Kno
*Knorr, Josephine Freiin von,


wurde am 16. April 1827 in Wien
als die älteste Tochter des k. k. Staats-
rats u. Besitzers der Herrschaft Stie-
bar in Niederösterreich, Freiherrn
Joseph v. K., geboren und genoß eine
für die damalige Zeit ungewöhnlich
sorgfältige Ausbildung. Jhr Vater
starb bereits im Jahre 1839 und die
Mutter vermählte sich dann wieder
mit dem Grafen Ferdinand v. Colle-
redo-Mannsfeld. Allein dieser ging
auch schon 1848 mit Tode ab, und als
auch die Mutter 1856 starb, blieb
Josephine mit zwei Schwestern ver-
waist zurück. Bis zum Jahre 1876
waren Stiebar und Wien im Wechsel
der Aufenthaltsort Josephinens, bis
nach einem harten Schicksalsschlage
die Verhältnisse sie nach Paris führten,
wo sie geistig zusagende Anregung
und eine zweite Heimat fand. Doch
nahm sie später ihren Wohnsitz wieder
in Stiebar, und ist dort am 31. Mai
1908 gestorben. Seit 1878 war sie
Ehrenstiftsdame des k. k. Damenstifts
zu Brünn. Jm Jahre 1894 wurde sie
vom französischen Unterrichtsmini-
sterium durch die Zuerkennung der
Palmes d'Officier d'Academie aus-
gezeichnet.

S:

Jrene (G.), 1858. 2. A.
1907. - Die heilige Odilia. Nach
einer altdeutschen Legende (Ep. G.),
1863. 2. A. 1905. - Gedichte, 1872. -
Neue Gedichte, 1874. - Sommerblu-
men u. Herbstblätter (Ge., 3. Samm-
lung), 1885. - Aus späten Tagen
(Ge.), 1897. - Gedichte, 1902. - Abend-
gedanken, 1906.

Knorr-Schmidt, Marie,

siehe
Marie Schmidt!

*Knortz, Karl,

geb. am 28. August
1841 zu Garbenheim (Goethes Wahl-
heim) in Rheinpreußen, besuchte das
Gymnasium zu Wetzlar und wandte
sich dann philologischen Studien zu.
Nachdem er einige Zeit in London
zugebracht, wanderte er 1863 nach den
Verein. Staaten von Nordamerika
aus und war dort 1864-68 Lehrer
[Spaltenumbruch]

Kno
an der Schule des Seminarvereins
zu Detroit, Michigan, während wel-
cher Zeit er die Sprache der Jndianer
studierte. Von 1868-71 war er Pro-
fessor der deutschen und lateinischen
Sprache an der Hochschule zu Oshkosh,
Wisconsin, und siedelte dann nach
Cincinnati über, wo ihm die Leitung
der deutschen Abteilung des städtischen
Lehrerseminars übertragen wurde u.
er 1874 den "Deutschen Pionier"
redigierte. Seit 1875 Redakteur der
"Jndiana-Deutschen-Zeitung" zu
Jndianopolis, ging er im Herbst 1876
als Sprecher der deutschen unab-
hängigen Gemeinde u. Direktor ihrer
Schule nach Johnstown, Pennsyl-
vanien, und 1882 nach Neuyork. Hier
wurde er Lehrer der "Freien Ge-
meinde" in Melrose, einer Vorstadt
von Neuyork, trat aber 1886 von
diesem Amt zurück, um sich hinfort in
Neuyork ganz seinen literarischen
Studien zu widmen. Jm Jahre 1892
siedelte er als Schulsuperintendent
nach Evansville, Jndiana, über, wo
er bis 1906 verblieb. Seitdem lebt
er als Professor in North Terrytown
im Staate Neuyork, wo er sich aus-
schließlich literarisch beschäftigt.

S:


Märchen und Sagen der nordameri-
kanischen Jndianer, 1871. - Lieder
und Romanzen Alt-Englands, 1872.
- Longfellows Hiawatha, übers. 1872.
- Longfellows Evangeline, übers.
1873. - Longfellows Brautwerbung
des Miles Standish, übers., 1874. -
Gedichte, 1874. - Schottische Balla-
den, deutsch, 1875. - Amerikanische
Skizzen, 1876. - Epigramme, 1878. -
Longfellow (Literar.-hist. Studie),
1878. - Humoristische Gedichte, 1877,
2. A. 1889. - Aus dem Wigwam (M.
u. Sg. der nordamerikan. Jndianer),
1880. - Aus der transatlant. Gesell-
schaft (Kulturbilder), 1882. - Ame-
rikan. Gedichte der Neuzeit, übers.
1883. - Neue Epigramme, 1884. -
Amerikanische Lebensbilder (Sk. und
Tagebuchblätter), 1884. - Neue Ge-

*

[Spaltenumbruch]
Kno
*Knorr, Joſephine Freiin von,


wurde am 16. April 1827 in Wien
als die älteſte Tochter des k. k. Staats-
rats u. Beſitzers der Herrſchaft Stie-
bar in Niederöſterreich, Freiherrn
Joſeph v. K., geboren und genoß eine
für die damalige Zeit ungewöhnlich
ſorgfältige Ausbildung. Jhr Vater
ſtarb bereits im Jahre 1839 und die
Mutter vermählte ſich dann wieder
mit dem Grafen Ferdinand v. Colle-
redo-Mannsfeld. Allein dieſer ging
auch ſchon 1848 mit Tode ab, und als
auch die Mutter 1856 ſtarb, blieb
Joſephine mit zwei Schweſtern ver-
waiſt zurück. Bis zum Jahre 1876
waren Stiebar und Wien im Wechſel
der Aufenthaltsort Joſephinens, bis
nach einem harten Schickſalsſchlage
die Verhältniſſe ſie nach Paris führten,
wo ſie geiſtig zuſagende Anregung
und eine zweite Heimat fand. Doch
nahm ſie ſpäter ihren Wohnſitz wieder
in Stiebar, und iſt dort am 31. Mai
1908 geſtorben. Seit 1878 war ſie
Ehrenſtiftsdame des k. k. Damenſtifts
zu Brünn. Jm Jahre 1894 wurde ſie
vom franzöſiſchen Unterrichtsmini-
ſterium durch die Zuerkennung der
Palmes d’Officier d’Académie aus-
gezeichnet.

S:

Jrene (G.), 1858. 2. A.
1907. ‒ Die heilige Odilia. Nach
einer altdeutſchen Legende (Ep. G.),
1863. 2. A. 1905. ‒ Gedichte, 1872. ‒
Neue Gedichte, 1874. ‒ Sommerblu-
men u. Herbſtblätter (Ge., 3. Samm-
lung), 1885. ‒ Aus ſpäten Tagen
(Ge.), 1897. ‒ Gedichte, 1902. ‒ Abend-
gedanken, 1906.

Knorr-Schmidt, Marie,

ſiehe
Marie Schmidt!

*Knortz, Karl,

geb. am 28. Auguſt
1841 zu Garbenheim (Goethes Wahl-
heim) in Rheinpreußen, beſuchte das
Gymnaſium zu Wetzlar und wandte
ſich dann philologiſchen Studien zu.
Nachdem er einige Zeit in London
zugebracht, wanderte er 1863 nach den
Verein. Staaten von Nordamerika
aus und war dort 1864-68 Lehrer
[Spaltenumbruch]

Kno
an der Schule des Seminarvereins
zu Detroit, Michigan, während wel-
cher Zeit er die Sprache der Jndianer
ſtudierte. Von 1868‒71 war er Pro-
feſſor der deutſchen und lateiniſchen
Sprache an der Hochſchule zu Oſhkoſh,
Wisconſin, und ſiedelte dann nach
Cincinnati über, wo ihm die Leitung
der deutſchen Abteilung des ſtädtiſchen
Lehrerſeminars übertragen wurde u.
er 1874 den „Deutſchen Pionier‟
redigierte. Seit 1875 Redakteur der
„Jndiana-Deutſchen-Zeitung‟ zu
Jndianopolis, ging er im Herbſt 1876
als Sprecher der deutſchen unab-
hängigen Gemeinde u. Direktor ihrer
Schule nach Johnstown, Pennſyl-
vanien, und 1882 nach Neuyork. Hier
wurde er Lehrer der „Freien Ge-
meinde‟ in Melroſe, einer Vorſtadt
von Neuyork, trat aber 1886 von
dieſem Amt zurück, um ſich hinfort in
Neuyork ganz ſeinen literariſchen
Studien zu widmen. Jm Jahre 1892
ſiedelte er als Schulſuperintendent
nach Evansville, Jndiana, über, wo
er bis 1906 verblieb. Seitdem lebt
er als Profeſſor in North Terrytown
im Staate Neuyork, wo er ſich aus-
ſchließlich literariſch beſchäftigt.

S:


Märchen und Sagen der nordameri-
kaniſchen Jndianer, 1871. ‒ Lieder
und Romanzen Alt-Englands, 1872.
‒ Longfellows Hiawatha, überſ. 1872.
‒ Longfellows Evangeline, überſ.
1873. ‒ Longfellows Brautwerbung
des Miles Standiſh, überſ., 1874. ‒
Gedichte, 1874. ‒ Schottiſche Balla-
den, deutſch, 1875. ‒ Amerikaniſche
Skizzen, 1876. ‒ Epigramme, 1878. ‒
Longfellow (Literar.-hiſt. Studie),
1878. ‒ Humoriſtiſche Gedichte, 1877,
2. A. 1889. ‒ Aus dem Wigwam (M.
u. Sg. der nordamerikan. Jndianer),
1880. ‒ Aus der transatlant. Geſell-
ſchaft (Kulturbilder), 1882. ‒ Ame-
rikan. Gedichte der Neuzeit, überſ.
1883. ‒ Neue Epigramme, 1884. ‒
Amerikaniſche Lebensbilder (Sk. und
Tagebuchblätter), 1884. ‒ Neue Ge-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="bibliography" n="1">
        <pb facs="#f0038" n="34"/><lb/>
        <cb/>
        <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Kno</hi> </fw><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Knorr,</hi> Jo&#x017F;ephine Freiin von,</head>
        <p><lb/>
wurde am 16. April 1827 in Wien<lb/>
als die älte&#x017F;te Tochter des k. k. Staats-<lb/>
rats u. Be&#x017F;itzers der Herr&#x017F;chaft Stie-<lb/>
bar in Niederö&#x017F;terreich, Freiherrn<lb/>
Jo&#x017F;eph v. K., geboren und genoß eine<lb/>
für die damalige Zeit ungewöhnlich<lb/>
&#x017F;orgfältige Ausbildung. Jhr Vater<lb/>
&#x017F;tarb bereits im Jahre 1839 und die<lb/>
Mutter vermählte &#x017F;ich dann wieder<lb/>
mit dem Grafen Ferdinand v. Colle-<lb/>
redo-Mannsfeld. Allein die&#x017F;er ging<lb/>
auch &#x017F;chon 1848 mit Tode ab, und als<lb/>
auch die Mutter 1856 &#x017F;tarb, blieb<lb/>
Jo&#x017F;ephine mit zwei Schwe&#x017F;tern ver-<lb/>
wai&#x017F;t zurück. Bis zum Jahre 1876<lb/>
waren Stiebar und Wien im Wech&#x017F;el<lb/>
der Aufenthaltsort Jo&#x017F;ephinens, bis<lb/>
nach einem harten Schick&#x017F;als&#x017F;chlage<lb/>
die Verhältni&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ie nach Paris führten,<lb/>
wo &#x017F;ie gei&#x017F;tig zu&#x017F;agende Anregung<lb/>
und eine zweite Heimat fand. Doch<lb/>
nahm &#x017F;ie &#x017F;päter ihren Wohn&#x017F;itz wieder<lb/>
in Stiebar, und i&#x017F;t dort am 31. Mai<lb/>
1908 ge&#x017F;torben. Seit 1878 war &#x017F;ie<lb/>
Ehren&#x017F;tiftsdame des k. k. Damen&#x017F;tifts<lb/>
zu Brünn. Jm Jahre 1894 wurde &#x017F;ie<lb/>
vom franzö&#x017F;i&#x017F;chen Unterrichtsmini-<lb/>
&#x017F;terium durch die Zuerkennung der<lb/><hi rendition="#aq">Palmes d&#x2019;Officier d&#x2019;Académie</hi> aus-<lb/>
gezeichnet. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Jrene (G.), 1858. 2. A.<lb/>
1907. &#x2012; Die heilige Odilia. Nach<lb/>
einer altdeut&#x017F;chen Legende (Ep. G.),<lb/>
1863. 2. A. 1905. &#x2012; Gedichte, 1872. &#x2012;<lb/>
Neue Gedichte, 1874. &#x2012; Sommerblu-<lb/>
men u. Herb&#x017F;tblätter (Ge., 3. Samm-<lb/>
lung), 1885. &#x2012; Aus &#x017F;päten Tagen<lb/>
(Ge.), 1897. &#x2012; Gedichte, 1902. &#x2012; Abend-<lb/>
gedanken, 1906.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Knorr-Schmidt,</hi> Marie,</head>
        <p> &#x017F;iehe<lb/><hi rendition="#g">Marie Schmidt!</hi></p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Knortz,</hi> Karl,</head>
        <p> geb. am 28. Augu&#x017F;t<lb/>
1841 zu Garbenheim (Goethes Wahl-<lb/>
heim) in Rheinpreußen, be&#x017F;uchte das<lb/>
Gymna&#x017F;ium zu Wetzlar und wandte<lb/>
&#x017F;ich dann philologi&#x017F;chen Studien zu.<lb/>
Nachdem er einige Zeit in London<lb/>
zugebracht, wanderte er 1863 nach den<lb/>
Verein. Staaten von Nordamerika<lb/>
aus und war dort 1864-68 Lehrer<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kno</hi></fw><lb/>
an der Schule des Seminarvereins<lb/>
zu Detroit, Michigan, während wel-<lb/>
cher Zeit er die Sprache der Jndianer<lb/>
&#x017F;tudierte. Von 1868&#x2012;71 war er Pro-<lb/>
fe&#x017F;&#x017F;or der deut&#x017F;chen und lateini&#x017F;chen<lb/>
Sprache an der Hoch&#x017F;chule zu O&#x017F;hko&#x017F;h,<lb/>
Wiscon&#x017F;in, und &#x017F;iedelte dann nach<lb/>
Cincinnati über, wo ihm die Leitung<lb/>
der deut&#x017F;chen Abteilung des &#x017F;tädti&#x017F;chen<lb/>
Lehrer&#x017F;eminars übertragen wurde u.<lb/>
er 1874 den &#x201E;Deut&#x017F;chen Pionier&#x201F;<lb/>
redigierte. Seit 1875 Redakteur der<lb/>
&#x201E;Jndiana-Deut&#x017F;chen-Zeitung&#x201F; zu<lb/>
Jndianopolis, ging er im Herb&#x017F;t 1876<lb/>
als Sprecher der deut&#x017F;chen unab-<lb/>
hängigen Gemeinde u. Direktor ihrer<lb/>
Schule nach Johnstown, Penn&#x017F;yl-<lb/>
vanien, und 1882 nach Neuyork. Hier<lb/>
wurde er Lehrer der &#x201E;Freien Ge-<lb/>
meinde&#x201F; in Melro&#x017F;e, einer Vor&#x017F;tadt<lb/>
von Neuyork, trat aber 1886 von<lb/>
die&#x017F;em Amt zurück, um &#x017F;ich hinfort in<lb/>
Neuyork ganz &#x017F;einen literari&#x017F;chen<lb/>
Studien zu widmen. Jm Jahre 1892<lb/>
&#x017F;iedelte er als Schul&#x017F;uperintendent<lb/>
nach Evansville, Jndiana, über, wo<lb/>
er bis 1906 verblieb. Seitdem lebt<lb/>
er als Profe&#x017F;&#x017F;or in North Terrytown<lb/>
im Staate Neuyork, wo er &#x017F;ich aus-<lb/>
&#x017F;chließlich literari&#x017F;ch be&#x017F;chäftigt. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p><lb/>
Märchen und Sagen der nordameri-<lb/>
kani&#x017F;chen Jndianer, 1871. &#x2012; Lieder<lb/>
und Romanzen Alt-Englands, 1872.<lb/>
&#x2012; Longfellows Hiawatha, über&#x017F;. 1872.<lb/>
&#x2012; Longfellows Evangeline, über&#x017F;.<lb/>
1873. &#x2012; Longfellows Brautwerbung<lb/>
des Miles Standi&#x017F;h, über&#x017F;., 1874. &#x2012;<lb/>
Gedichte, 1874. &#x2012; Schotti&#x017F;che Balla-<lb/>
den, deut&#x017F;ch, 1875. &#x2012; Amerikani&#x017F;che<lb/>
Skizzen, 1876. &#x2012; Epigramme, 1878. &#x2012;<lb/>
Longfellow (Literar.-hi&#x017F;t. Studie),<lb/>
1878. &#x2012; Humori&#x017F;ti&#x017F;che Gedichte, 1877,<lb/>
2. A. 1889. &#x2012; Aus dem Wigwam (M.<lb/>
u. Sg. der nordamerikan. Jndianer),<lb/>
1880. &#x2012; Aus der transatlant. Ge&#x017F;ell-<lb/>
&#x017F;chaft (Kulturbilder), 1882. &#x2012; Ame-<lb/>
rikan. Gedichte der Neuzeit, über&#x017F;.<lb/>
1883. &#x2012; Neue Epigramme, 1884. &#x2012;<lb/>
Amerikani&#x017F;che Lebensbilder (Sk. und<lb/>
Tagebuchblätter), 1884. &#x2012; Neue Ge-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0038] Kno Kno *Knorr, Joſephine Freiin von, wurde am 16. April 1827 in Wien als die älteſte Tochter des k. k. Staats- rats u. Beſitzers der Herrſchaft Stie- bar in Niederöſterreich, Freiherrn Joſeph v. K., geboren und genoß eine für die damalige Zeit ungewöhnlich ſorgfältige Ausbildung. Jhr Vater ſtarb bereits im Jahre 1839 und die Mutter vermählte ſich dann wieder mit dem Grafen Ferdinand v. Colle- redo-Mannsfeld. Allein dieſer ging auch ſchon 1848 mit Tode ab, und als auch die Mutter 1856 ſtarb, blieb Joſephine mit zwei Schweſtern ver- waiſt zurück. Bis zum Jahre 1876 waren Stiebar und Wien im Wechſel der Aufenthaltsort Joſephinens, bis nach einem harten Schickſalsſchlage die Verhältniſſe ſie nach Paris führten, wo ſie geiſtig zuſagende Anregung und eine zweite Heimat fand. Doch nahm ſie ſpäter ihren Wohnſitz wieder in Stiebar, und iſt dort am 31. Mai 1908 geſtorben. Seit 1878 war ſie Ehrenſtiftsdame des k. k. Damenſtifts zu Brünn. Jm Jahre 1894 wurde ſie vom franzöſiſchen Unterrichtsmini- ſterium durch die Zuerkennung der Palmes d’Officier d’Académie aus- gezeichnet. S: Jrene (G.), 1858. 2. A. 1907. ‒ Die heilige Odilia. Nach einer altdeutſchen Legende (Ep. G.), 1863. 2. A. 1905. ‒ Gedichte, 1872. ‒ Neue Gedichte, 1874. ‒ Sommerblu- men u. Herbſtblätter (Ge., 3. Samm- lung), 1885. ‒ Aus ſpäten Tagen (Ge.), 1897. ‒ Gedichte, 1902. ‒ Abend- gedanken, 1906. Knorr-Schmidt, Marie, ſiehe Marie Schmidt! *Knortz, Karl, geb. am 28. Auguſt 1841 zu Garbenheim (Goethes Wahl- heim) in Rheinpreußen, beſuchte das Gymnaſium zu Wetzlar und wandte ſich dann philologiſchen Studien zu. Nachdem er einige Zeit in London zugebracht, wanderte er 1863 nach den Verein. Staaten von Nordamerika aus und war dort 1864-68 Lehrer an der Schule des Seminarvereins zu Detroit, Michigan, während wel- cher Zeit er die Sprache der Jndianer ſtudierte. Von 1868‒71 war er Pro- feſſor der deutſchen und lateiniſchen Sprache an der Hochſchule zu Oſhkoſh, Wisconſin, und ſiedelte dann nach Cincinnati über, wo ihm die Leitung der deutſchen Abteilung des ſtädtiſchen Lehrerſeminars übertragen wurde u. er 1874 den „Deutſchen Pionier‟ redigierte. Seit 1875 Redakteur der „Jndiana-Deutſchen-Zeitung‟ zu Jndianopolis, ging er im Herbſt 1876 als Sprecher der deutſchen unab- hängigen Gemeinde u. Direktor ihrer Schule nach Johnstown, Pennſyl- vanien, und 1882 nach Neuyork. Hier wurde er Lehrer der „Freien Ge- meinde‟ in Melroſe, einer Vorſtadt von Neuyork, trat aber 1886 von dieſem Amt zurück, um ſich hinfort in Neuyork ganz ſeinen literariſchen Studien zu widmen. Jm Jahre 1892 ſiedelte er als Schulſuperintendent nach Evansville, Jndiana, über, wo er bis 1906 verblieb. Seitdem lebt er als Profeſſor in North Terrytown im Staate Neuyork, wo er ſich aus- ſchließlich literariſch beſchäftigt. S: Märchen und Sagen der nordameri- kaniſchen Jndianer, 1871. ‒ Lieder und Romanzen Alt-Englands, 1872. ‒ Longfellows Hiawatha, überſ. 1872. ‒ Longfellows Evangeline, überſ. 1873. ‒ Longfellows Brautwerbung des Miles Standiſh, überſ., 1874. ‒ Gedichte, 1874. ‒ Schottiſche Balla- den, deutſch, 1875. ‒ Amerikaniſche Skizzen, 1876. ‒ Epigramme, 1878. ‒ Longfellow (Literar.-hiſt. Studie), 1878. ‒ Humoriſtiſche Gedichte, 1877, 2. A. 1889. ‒ Aus dem Wigwam (M. u. Sg. der nordamerikan. Jndianer), 1880. ‒ Aus der transatlant. Geſell- ſchaft (Kulturbilder), 1882. ‒ Ame- rikan. Gedichte der Neuzeit, überſ. 1883. ‒ Neue Epigramme, 1884. ‒ Amerikaniſche Lebensbilder (Sk. und Tagebuchblätter), 1884. ‒ Neue Ge- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/38
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/38>, abgerufen am 22.12.2024.