Schaffens war er als Redakteur drei Jahre lang i. Wolffschen Telegraphen- büro tätig und trat 1906 als Feuille- ton-Redakteur und Leiter der "Lite- rarischen Rundschau" beim "Berliner Tageblatt" ein, in welcher Stellung er sich noch jetzt befindet. Zahlreiche Reisen haben ihn seit 1895 durch Deutschland, Österreich, die Schweiz, Jtalien, Frankreich, Spanien, Nord- afrika und Palästina geführt.
S:
Weibernarrheit. Verlorene Unschuld. Lebenswogen (3 Nn.), 1895. - Jugend und Tod (Ge.), 1897. 3. A. 1898. - Der Buddhist (R.), 1897. - Gesänge an Celia (Ge.), 1898. - Dramatische Handlungen, 1898. - Böcklin-Ge- sänge, 1898. - Gedichte, 1899. - Aus dem Lande der Märchen, 1900. - Die gerettete Moral (Sat.), 1903. - Deutschland, ein neues Wintermär- chen (Sat.), 1905. - Die Padden- puhler (Sat. R,), 1907. - Tolstoi (Liter. Essay), 1908. - Sizilien (Kul- turgesch.), 1909. - Mailand (desgl.), 1910. - Die kühlen Wälder (Ge.), 1911.
Lorenz, Franz,
wurde am 4. April 1805 zu Stein in Niederösterreich ge- boren, erhielt seine erste humanistische Bildung von 1815-22 bei den Pia- risten in Krems u. widmete sich dann in Wien anfänglich dem Studium der alten Literatur u. Kunst, das er aber bald mit dem der Medizin vertauschte. Nachdem er 1831 die medizinische Doktorwürde erlangt hatte, ließ er sich in Wiener-Neustadt als prak- tischer Arzt nieder, wurde von dort 1834 durch den großen Brand ver- trieben und nahm die Stelle eines Stiftsarztes in Lilienfeld an, in wel- cher er sieben Jahre verblieb. Die nächsten Jahre brachte er als Arzt u. Dolmetsch, Freunde begleitend, meist auf Reisen in Jtalien, Frankreich, der Schweiz, Belgien und einem großen Teile von Deutschland zu, verlebte dann mehrere Jahre in Oberösterreich und ließ sich 1847 zum zweitenmal in [Spaltenumbruch]
Lor
Wiener-Neustadt nieder, wo er am 8. April 1883 starb.
S:
Polit. Eintags- fliegen (Ge.), 1850.
Lorenz, J. J.,
wurde 1807 zu Eger als der Sohn eines sogenannten Vorbeters bei Wallfahrten etc. geboren, besuchte die Volksschule und unter vielfachen Entbehrungen wegen Ar- mut seiner Eltern das Gymnasium seiner Vaterstadt und ging dann zur Universität Wien über, wo er Medizin studierte u. daneben zur Gewinnung seines Unterhalts als Hofmeister tätig war. Nach seiner Promotion praktizierte er zunächst in Wien, kehrte aber nach einigen Jahren in seine Vaterstadt zurück und wirkte hier als Azrt bis zu seinem im Jahre 1860 er- folgten Tode.
S:
Erzählungen und Gedichte (in Egerländer Mundart), hrsg. von Heinrich Gradl, 1882. 2. A. 1903.
Lorenz,Karl Eugen Gustav,
geb. am 31. März 1858 in Stuttgart als der Sohn eines Baumeisters, erhielt seinen ersten Unterricht in der Bür- gerschule, dann in der Cheliusschen Privatlehranstalt, nebenher auch Un- terricht in Zeichnen u. Aquarellmalen unter Prof. Kurtz am königl. Poly- technikum und sollte dann Kaufmann werden. Er setzte es aber durch, sich in der französischen Schweiz philolo- gischen Studien widmen zu können, ging 1876 nach Genf, wo er an der Universität Vorlesungen über Litera- tur und Geschichte hörte und alte und neuere Sprachen studierte, und begab sich darauf im Sommer 1879 nach Paris und zu Anfang d. J. 1880 nach London, wo er eine Stelle als Sprach- lehrer annahm. Jm Frühjahr 1881 folgte er der Aufforderung eines Bruders, nach Neuyork überzusiedeln, war hier kurze Zeit Journalist und übernahm zu Ende d. J. die Redaktion einer deutschen Zeitung in Ports- mouth (Ohio). Jn den Jahren 1884- 1887 war er Prinzipal des deutschen Unterrichts in den öffentlichen Schu-
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Schaffens war er als Redakteur drei Jahre lang i. Wolffſchen Telegraphen- büro tätig und trat 1906 als Feuille- ton-Redakteur und Leiter der „Lite- rariſchen Rundſchau‟ beim „Berliner Tageblatt‟ ein, in welcher Stellung er ſich noch jetzt befindet. Zahlreiche Reiſen haben ihn ſeit 1895 durch Deutſchland, Öſterreich, die Schweiz, Jtalien, Frankreich, Spanien, Nord- afrika und Paläſtina geführt.
S:
Weibernarrheit. Verlorene Unſchuld. Lebenswogen (3 Nn.), 1895. ‒ Jugend und Tod (Ge.), 1897. 3. A. 1898. ‒ Der Buddhiſt (R.), 1897. ‒ Geſänge an Celia (Ge.), 1898. ‒ Dramatiſche Handlungen, 1898. ‒ Böcklin-Ge- ſänge, 1898. ‒ Gedichte, 1899. ‒ Aus dem Lande der Märchen, 1900. ‒ Die gerettete Moral (Sat.), 1903. ‒ Deutſchland, ein neues Wintermär- chen (Sat.), 1905. ‒ Die Padden- puhler (Sat. R,), 1907. ‒ Tolſtoi (Liter. Eſſay), 1908. ‒ Sizilien (Kul- turgeſch.), 1909. ‒ Mailand (desgl.), 1910. ‒ Die kühlen Wälder (Ge.), 1911.
Lorenz, Franz,
wurde am 4. April 1805 zu Stein in Niederöſterreich ge- boren, erhielt ſeine erſte humaniſtiſche Bildung von 1815‒22 bei den Pia- riſten in Krems u. widmete ſich dann in Wien anfänglich dem Studium der alten Literatur u. Kunſt, das er aber bald mit dem der Medizin vertauſchte. Nachdem er 1831 die mediziniſche Doktorwürde erlangt hatte, ließ er ſich in Wiener-Neuſtadt als prak- tiſcher Arzt nieder, wurde von dort 1834 durch den großen Brand ver- trieben und nahm die Stelle eines Stiftsarztes in Lilienfeld an, in wel- cher er ſieben Jahre verblieb. Die nächſten Jahre brachte er als Arzt u. Dolmetſch, Freunde begleitend, meiſt auf Reiſen in Jtalien, Frankreich, der Schweiz, Belgien und einem großen Teile von Deutſchland zu, verlebte dann mehrere Jahre in Oberöſterreich und ließ ſich 1847 zum zweitenmal in [Spaltenumbruch]
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Wiener-Neuſtadt nieder, wo er am 8. April 1883 ſtarb.
S:
Polit. Eintags- fliegen (Ge.), 1850.
Lorenz, J. J.,
wurde 1807 zu Eger als der Sohn eines ſogenannten Vorbeters bei Wallfahrten ꝛc. geboren, beſuchte die Volksſchule und unter vielfachen Entbehrungen wegen Ar- mut ſeiner Eltern das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt und ging dann zur Univerſität Wien über, wo er Medizin ſtudierte u. daneben zur Gewinnung ſeines Unterhalts als Hofmeiſter tätig war. Nach ſeiner Promotion praktizierte er zunächſt in Wien, kehrte aber nach einigen Jahren in ſeine Vaterſtadt zurück und wirkte hier als Azrt bis zu ſeinem im Jahre 1860 er- folgten Tode.
S:
Erzählungen und Gedichte (in Egerländer Mundart), hrsg. von Heinrich Gradl, 1882. 2. A. 1903.
Lorenz,Karl Eugen Guſtav,
geb. am 31. März 1858 in Stuttgart als der Sohn eines Baumeiſters, erhielt ſeinen erſten Unterricht in der Bür- gerſchule, dann in der Cheliusſchen Privatlehranſtalt, nebenher auch Un- terricht in Zeichnen u. Aquarellmalen unter Prof. Kurtz am königl. Poly- technikum und ſollte dann Kaufmann werden. Er ſetzte es aber durch, ſich in der franzöſiſchen Schweiz philolo- giſchen Studien widmen zu können, ging 1876 nach Genf, wo er an der Univerſität Vorleſungen über Litera- tur und Geſchichte hörte und alte und neuere Sprachen ſtudierte, und begab ſich darauf im Sommer 1879 nach Paris und zu Anfang d. J. 1880 nach London, wo er eine Stelle als Sprach- lehrer annahm. Jm Frühjahr 1881 folgte er der Aufforderung eines Bruders, nach Neuyork überzuſiedeln, war hier kurze Zeit Journaliſt und übernahm zu Ende d. J. die Redaktion einer deutſchen Zeitung in Ports- mouth (Ohio). Jn den Jahren 1884‒ 1887 war er Prinzipal des deutſchen Unterrichts in den öffentlichen Schu-
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Schaffens war er als Redakteur drei
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büro tätig und trat 1906 als Feuille-
ton-Redakteur und Leiter der „Lite-
rariſchen Rundſchau‟ beim „Berliner
Tageblatt‟ ein, in welcher Stellung
er ſich noch jetzt befindet. Zahlreiche
Reiſen haben ihn ſeit 1895 durch
Deutſchland, Öſterreich, die Schweiz,
Jtalien, Frankreich, Spanien, Nord-
afrika und Paläſtina geführt.
S:
Weibernarrheit. Verlorene Unſchuld.
Lebenswogen (3 Nn.), 1895. ‒ Jugend
und Tod (Ge.), 1897. 3. A. 1898. ‒
Der Buddhiſt (R.), 1897. ‒ Geſänge
an Celia (Ge.), 1898. ‒ Dramatiſche
Handlungen, 1898. ‒ Böcklin-Ge-
ſänge, 1898. ‒ Gedichte, 1899. ‒ Aus
dem Lande der Märchen, 1900. ‒ Die
gerettete Moral (Sat.), 1903. ‒
Deutſchland, ein neues Wintermär-
chen (Sat.), 1905. ‒ Die Padden-
puhler (Sat. R,), 1907. ‒ Tolſtoi
(Liter. Eſſay), 1908. ‒ Sizilien (Kul-
turgeſch.), 1909. ‒ Mailand (desgl.),
1910. ‒ Die kühlen Wälder (Ge.),
1911.
Lorenz, Franz, wurde am 4. April
1805 zu Stein in Niederöſterreich ge-
boren, erhielt ſeine erſte humaniſtiſche
Bildung von 1815‒22 bei den Pia-
riſten in Krems u. widmete ſich dann
in Wien anfänglich dem Studium der
alten Literatur u. Kunſt, das er aber
bald mit dem der Medizin vertauſchte.
Nachdem er 1831 die mediziniſche
Doktorwürde erlangt hatte, ließ er
ſich in Wiener-Neuſtadt als prak-
tiſcher Arzt nieder, wurde von dort
1834 durch den großen Brand ver-
trieben und nahm die Stelle eines
Stiftsarztes in Lilienfeld an, in wel-
cher er ſieben Jahre verblieb. Die
nächſten Jahre brachte er als Arzt u.
Dolmetſch, Freunde begleitend, meiſt
auf Reiſen in Jtalien, Frankreich, der
Schweiz, Belgien und einem großen
Teile von Deutſchland zu, verlebte
dann mehrere Jahre in Oberöſterreich
und ließ ſich 1847 zum zweitenmal in
Wiener-Neuſtadt nieder, wo er am 8.
April 1883 ſtarb.
S: Polit. Eintags-
fliegen (Ge.), 1850.
Lorenz, J. J., wurde 1807 zu
Eger als der Sohn eines ſogenannten
Vorbeters bei Wallfahrten ꝛc. geboren,
beſuchte die Volksſchule und unter
vielfachen Entbehrungen wegen Ar-
mut ſeiner Eltern das Gymnaſium
ſeiner Vaterſtadt und ging dann zur
Univerſität Wien über, wo er Medizin
ſtudierte u. daneben zur Gewinnung
ſeines Unterhalts als Hofmeiſter
tätig war. Nach ſeiner Promotion
praktizierte er zunächſt in Wien, kehrte
aber nach einigen Jahren in ſeine
Vaterſtadt zurück und wirkte hier als
Azrt bis zu ſeinem im Jahre 1860 er-
folgten Tode.
S: Erzählungen und
Gedichte (in Egerländer Mundart),
hrsg. von Heinrich Gradl, 1882. 2. A.
1903.
Lorenz, Karl Eugen Guſtav, geb.
am 31. März 1858 in Stuttgart als
der Sohn eines Baumeiſters, erhielt
ſeinen erſten Unterricht in der Bür-
gerſchule, dann in der Cheliusſchen
Privatlehranſtalt, nebenher auch Un-
terricht in Zeichnen u. Aquarellmalen
unter Prof. Kurtz am königl. Poly-
technikum und ſollte dann Kaufmann
werden. Er ſetzte es aber durch, ſich
in der franzöſiſchen Schweiz philolo-
giſchen Studien widmen zu können,
ging 1876 nach Genf, wo er an der
Univerſität Vorleſungen über Litera-
tur und Geſchichte hörte und alte und
neuere Sprachen ſtudierte, und begab
ſich darauf im Sommer 1879 nach
Paris und zu Anfang d. J. 1880 nach
London, wo er eine Stelle als Sprach-
lehrer annahm. Jm Frühjahr 1881
folgte er der Aufforderung eines
Bruders, nach Neuyork überzuſiedeln,
war hier kurze Zeit Journaliſt und
übernahm zu Ende d. J. die Redaktion
einer deutſchen Zeitung in Ports-
mouth (Ohio). Jn den Jahren 1884‒
1887 war er Prinzipal des deutſchen
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/305>, abgerufen am 22.02.2025.
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