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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Lor
Schaffens war er als Redakteur drei
Jahre lang i. Wolffschen Telegraphen-
büro tätig und trat 1906 als Feuille-
ton-Redakteur und Leiter der "Lite-
rarischen Rundschau" beim "Berliner
Tageblatt" ein, in welcher Stellung
er sich noch jetzt befindet. Zahlreiche
Reisen haben ihn seit 1895 durch
Deutschland, Österreich, die Schweiz,
Jtalien, Frankreich, Spanien, Nord-
afrika und Palästina geführt.

S:


Weibernarrheit. Verlorene Unschuld.
Lebenswogen (3 Nn.), 1895. - Jugend
und Tod (Ge.), 1897. 3. A. 1898. -
Der Buddhist (R.), 1897. - Gesänge
an Celia (Ge.), 1898. - Dramatische
Handlungen, 1898. - Böcklin-Ge-
sänge, 1898. - Gedichte, 1899. - Aus
dem Lande der Märchen, 1900. - Die
gerettete Moral (Sat.), 1903. -
Deutschland, ein neues Wintermär-
chen (Sat.), 1905. - Die Padden-
puhler (Sat. R,), 1907. - Tolstoi
(Liter. Essay), 1908. - Sizilien (Kul-
turgesch.), 1909. - Mailand (desgl.),
1910. - Die kühlen Wälder (Ge.),
1911.

Lorenz, Franz,

wurde am 4. April
1805 zu Stein in Niederösterreich ge-
boren, erhielt seine erste humanistische
Bildung von 1815-22 bei den Pia-
risten in Krems u. widmete sich dann
in Wien anfänglich dem Studium der
alten Literatur u. Kunst, das er aber
bald mit dem der Medizin vertauschte.
Nachdem er 1831 die medizinische
Doktorwürde erlangt hatte, ließ er
sich in Wiener-Neustadt als prak-
tischer Arzt nieder, wurde von dort
1834 durch den großen Brand ver-
trieben und nahm die Stelle eines
Stiftsarztes in Lilienfeld an, in wel-
cher er sieben Jahre verblieb. Die
nächsten Jahre brachte er als Arzt u.
Dolmetsch, Freunde begleitend, meist
auf Reisen in Jtalien, Frankreich, der
Schweiz, Belgien und einem großen
Teile von Deutschland zu, verlebte
dann mehrere Jahre in Oberösterreich
und ließ sich 1847 zum zweitenmal in
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Wiener-Neustadt nieder, wo er am 8.
April 1883 starb.

S:

Polit. Eintags-
fliegen (Ge.), 1850.

Lorenz, J. J.,

wurde 1807 zu
Eger als der Sohn eines sogenannten
Vorbeters bei Wallfahrten etc. geboren,
besuchte die Volksschule und unter
vielfachen Entbehrungen wegen Ar-
mut seiner Eltern das Gymnasium
seiner Vaterstadt und ging dann zur
Universität Wien über, wo er Medizin
studierte u. daneben zur Gewinnung
seines Unterhalts als Hofmeister
tätig war. Nach seiner Promotion
praktizierte er zunächst in Wien, kehrte
aber nach einigen Jahren in seine
Vaterstadt zurück und wirkte hier als
Azrt bis zu seinem im Jahre 1860 er-
folgten Tode.

S:

Erzählungen und
Gedichte (in Egerländer Mundart),
hrsg. von Heinrich Gradl, 1882. 2. A.
1903.

Lorenz, Karl Eugen Gustav,

geb.
am 31. März 1858 in Stuttgart als
der Sohn eines Baumeisters, erhielt
seinen ersten Unterricht in der Bür-
gerschule, dann in der Cheliusschen
Privatlehranstalt, nebenher auch Un-
terricht in Zeichnen u. Aquarellmalen
unter Prof. Kurtz am königl. Poly-
technikum und sollte dann Kaufmann
werden. Er setzte es aber durch, sich
in der französischen Schweiz philolo-
gischen Studien widmen zu können,
ging 1876 nach Genf, wo er an der
Universität Vorlesungen über Litera-
tur und Geschichte hörte und alte und
neuere Sprachen studierte, und begab
sich darauf im Sommer 1879 nach
Paris und zu Anfang d. J. 1880 nach
London, wo er eine Stelle als Sprach-
lehrer annahm. Jm Frühjahr 1881
folgte er der Aufforderung eines
Bruders, nach Neuyork überzusiedeln,
war hier kurze Zeit Journalist und
übernahm zu Ende d. J. die Redaktion
einer deutschen Zeitung in Ports-
mouth (Ohio). Jn den Jahren 1884-
1887 war er Prinzipal des deutschen
Unterrichts in den öffentlichen Schu-

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Lor
Schaffens war er als Redakteur drei
Jahre lang i. Wolffſchen Telegraphen-
büro tätig und trat 1906 als Feuille-
ton-Redakteur und Leiter der „Lite-
rariſchen Rundſchau‟ beim „Berliner
Tageblatt‟ ein, in welcher Stellung
er ſich noch jetzt befindet. Zahlreiche
Reiſen haben ihn ſeit 1895 durch
Deutſchland, Öſterreich, die Schweiz,
Jtalien, Frankreich, Spanien, Nord-
afrika und Paläſtina geführt.

S:


Weibernarrheit. Verlorene Unſchuld.
Lebenswogen (3 Nn.), 1895. ‒ Jugend
und Tod (Ge.), 1897. 3. A. 1898. ‒
Der Buddhiſt (R.), 1897. ‒ Geſänge
an Celia (Ge.), 1898. ‒ Dramatiſche
Handlungen, 1898. ‒ Böcklin-Ge-
ſänge, 1898. ‒ Gedichte, 1899. ‒ Aus
dem Lande der Märchen, 1900. ‒ Die
gerettete Moral (Sat.), 1903. ‒
Deutſchland, ein neues Wintermär-
chen (Sat.), 1905. ‒ Die Padden-
puhler (Sat. R,), 1907. ‒ Tolſtoi
(Liter. Eſſay), 1908. ‒ Sizilien (Kul-
turgeſch.), 1909. ‒ Mailand (desgl.),
1910. ‒ Die kühlen Wälder (Ge.),
1911.

Lorenz, Franz,

wurde am 4. April
1805 zu Stein in Niederöſterreich ge-
boren, erhielt ſeine erſte humaniſtiſche
Bildung von 1815‒22 bei den Pia-
riſten in Krems u. widmete ſich dann
in Wien anfänglich dem Studium der
alten Literatur u. Kunſt, das er aber
bald mit dem der Medizin vertauſchte.
Nachdem er 1831 die mediziniſche
Doktorwürde erlangt hatte, ließ er
ſich in Wiener-Neuſtadt als prak-
tiſcher Arzt nieder, wurde von dort
1834 durch den großen Brand ver-
trieben und nahm die Stelle eines
Stiftsarztes in Lilienfeld an, in wel-
cher er ſieben Jahre verblieb. Die
nächſten Jahre brachte er als Arzt u.
Dolmetſch, Freunde begleitend, meiſt
auf Reiſen in Jtalien, Frankreich, der
Schweiz, Belgien und einem großen
Teile von Deutſchland zu, verlebte
dann mehrere Jahre in Oberöſterreich
und ließ ſich 1847 zum zweitenmal in
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Wiener-Neuſtadt nieder, wo er am 8.
April 1883 ſtarb.

S:

Polit. Eintags-
fliegen (Ge.), 1850.

Lorenz, J. J.,

wurde 1807 zu
Eger als der Sohn eines ſogenannten
Vorbeters bei Wallfahrten ꝛc. geboren,
beſuchte die Volksſchule und unter
vielfachen Entbehrungen wegen Ar-
mut ſeiner Eltern das Gymnaſium
ſeiner Vaterſtadt und ging dann zur
Univerſität Wien über, wo er Medizin
ſtudierte u. daneben zur Gewinnung
ſeines Unterhalts als Hofmeiſter
tätig war. Nach ſeiner Promotion
praktizierte er zunächſt in Wien, kehrte
aber nach einigen Jahren in ſeine
Vaterſtadt zurück und wirkte hier als
Azrt bis zu ſeinem im Jahre 1860 er-
folgten Tode.

S:

Erzählungen und
Gedichte (in Egerländer Mundart),
hrsg. von Heinrich Gradl, 1882. 2. A.
1903.

Lorenz, Karl Eugen Guſtav,

geb.
am 31. März 1858 in Stuttgart als
der Sohn eines Baumeiſters, erhielt
ſeinen erſten Unterricht in der Bür-
gerſchule, dann in der Cheliusſchen
Privatlehranſtalt, nebenher auch Un-
terricht in Zeichnen u. Aquarellmalen
unter Prof. Kurtz am königl. Poly-
technikum und ſollte dann Kaufmann
werden. Er ſetzte es aber durch, ſich
in der franzöſiſchen Schweiz philolo-
giſchen Studien widmen zu können,
ging 1876 nach Genf, wo er an der
Univerſität Vorleſungen über Litera-
tur und Geſchichte hörte und alte und
neuere Sprachen ſtudierte, und begab
ſich darauf im Sommer 1879 nach
Paris und zu Anfang d. J. 1880 nach
London, wo er eine Stelle als Sprach-
lehrer annahm. Jm Frühjahr 1881
folgte er der Aufforderung eines
Bruders, nach Neuyork überzuſiedeln,
war hier kurze Zeit Journaliſt und
übernahm zu Ende d. J. die Redaktion
einer deutſchen Zeitung in Ports-
mouth (Ohio). Jn den Jahren 1884‒
1887 war er Prinzipal des deutſchen
Unterrichts in den öffentlichen Schu-

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[301/0305] Lor Lor Schaffens war er als Redakteur drei Jahre lang i. Wolffſchen Telegraphen- büro tätig und trat 1906 als Feuille- ton-Redakteur und Leiter der „Lite- rariſchen Rundſchau‟ beim „Berliner Tageblatt‟ ein, in welcher Stellung er ſich noch jetzt befindet. Zahlreiche Reiſen haben ihn ſeit 1895 durch Deutſchland, Öſterreich, die Schweiz, Jtalien, Frankreich, Spanien, Nord- afrika und Paläſtina geführt. S: Weibernarrheit. Verlorene Unſchuld. Lebenswogen (3 Nn.), 1895. ‒ Jugend und Tod (Ge.), 1897. 3. A. 1898. ‒ Der Buddhiſt (R.), 1897. ‒ Geſänge an Celia (Ge.), 1898. ‒ Dramatiſche Handlungen, 1898. ‒ Böcklin-Ge- ſänge, 1898. ‒ Gedichte, 1899. ‒ Aus dem Lande der Märchen, 1900. ‒ Die gerettete Moral (Sat.), 1903. ‒ Deutſchland, ein neues Wintermär- chen (Sat.), 1905. ‒ Die Padden- puhler (Sat. R,), 1907. ‒ Tolſtoi (Liter. Eſſay), 1908. ‒ Sizilien (Kul- turgeſch.), 1909. ‒ Mailand (desgl.), 1910. ‒ Die kühlen Wälder (Ge.), 1911. Lorenz, Franz, wurde am 4. April 1805 zu Stein in Niederöſterreich ge- boren, erhielt ſeine erſte humaniſtiſche Bildung von 1815‒22 bei den Pia- riſten in Krems u. widmete ſich dann in Wien anfänglich dem Studium der alten Literatur u. Kunſt, das er aber bald mit dem der Medizin vertauſchte. Nachdem er 1831 die mediziniſche Doktorwürde erlangt hatte, ließ er ſich in Wiener-Neuſtadt als prak- tiſcher Arzt nieder, wurde von dort 1834 durch den großen Brand ver- trieben und nahm die Stelle eines Stiftsarztes in Lilienfeld an, in wel- cher er ſieben Jahre verblieb. Die nächſten Jahre brachte er als Arzt u. Dolmetſch, Freunde begleitend, meiſt auf Reiſen in Jtalien, Frankreich, der Schweiz, Belgien und einem großen Teile von Deutſchland zu, verlebte dann mehrere Jahre in Oberöſterreich und ließ ſich 1847 zum zweitenmal in Wiener-Neuſtadt nieder, wo er am 8. April 1883 ſtarb. S: Polit. Eintags- fliegen (Ge.), 1850. Lorenz, J. J., wurde 1807 zu Eger als der Sohn eines ſogenannten Vorbeters bei Wallfahrten ꝛc. geboren, beſuchte die Volksſchule und unter vielfachen Entbehrungen wegen Ar- mut ſeiner Eltern das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt und ging dann zur Univerſität Wien über, wo er Medizin ſtudierte u. daneben zur Gewinnung ſeines Unterhalts als Hofmeiſter tätig war. Nach ſeiner Promotion praktizierte er zunächſt in Wien, kehrte aber nach einigen Jahren in ſeine Vaterſtadt zurück und wirkte hier als Azrt bis zu ſeinem im Jahre 1860 er- folgten Tode. S: Erzählungen und Gedichte (in Egerländer Mundart), hrsg. von Heinrich Gradl, 1882. 2. A. 1903. Lorenz, Karl Eugen Guſtav, geb. am 31. März 1858 in Stuttgart als der Sohn eines Baumeiſters, erhielt ſeinen erſten Unterricht in der Bür- gerſchule, dann in der Cheliusſchen Privatlehranſtalt, nebenher auch Un- terricht in Zeichnen u. Aquarellmalen unter Prof. Kurtz am königl. Poly- technikum und ſollte dann Kaufmann werden. Er ſetzte es aber durch, ſich in der franzöſiſchen Schweiz philolo- giſchen Studien widmen zu können, ging 1876 nach Genf, wo er an der Univerſität Vorleſungen über Litera- tur und Geſchichte hörte und alte und neuere Sprachen ſtudierte, und begab ſich darauf im Sommer 1879 nach Paris und zu Anfang d. J. 1880 nach London, wo er eine Stelle als Sprach- lehrer annahm. Jm Frühjahr 1881 folgte er der Aufforderung eines Bruders, nach Neuyork überzuſiedeln, war hier kurze Zeit Journaliſt und übernahm zu Ende d. J. die Redaktion einer deutſchen Zeitung in Ports- mouth (Ohio). Jn den Jahren 1884‒ 1887 war er Prinzipal des deutſchen Unterrichts in den öffentlichen Schu- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/305>, abgerufen am 25.11.2024.