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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Lio
1874 in Weimar, besuchte das Wil-
helm Ernst-Gymnasium daselbst und
ftudierte darauf in Würzburg, Mün-
chen und Jena Rechtswissenschaften.
Der juristische Vorbereitungsdienst
führte ihn an verschiedene Gerichte
und Behörden des Großherzogtums
Sachsen, worauf er sich im Herbst
1907 in Weimar als Rechtsanwalt
niederließ. Seine Mußestunden füllte
er durch schriftstellerische Tätigkeit
aus, und seine zahlreichen Skizzen
und Novellen, die er in den gelesensten
süddeutschen Blättern veröffentlichie,
versprachen ihm solchen Erfolg, daß
er im Herbst 1910 seine Anwalts-
Praxis aufgab und im folgenden
Jahre nach München übersiedelte, wo
er sich nun ganz schriftstellerischem
Schaffen widmet.

S:

Um die sechste
Stunde (nebst andern Nn. und Sk.),
1909. - Der Treubecher (Eine Ka-
mingesch. nebst weiteren Geschn.),
1909.

Lion-Clausius,

Pseudonym für
Martha Gräfin Freddi; s. d.!

Lionheart, C.,

siehe Charlotte
Zoeller!

*Lipiner, Siegfried,

wurde am
24. Oktober 1856 zu Jaroslau in
Galizien als der Sohn einfacher,
braver Leute geboren, kam im sechsten
Jahre mit seiner Mutter nach Tarnow
und besuchte hier die Volksschule und
das Gymnasium. Mit 15 Jahren
mußte er für sich selbst sorgen. Er
vollendete die Gymnasialstudien in
Wien und studierte an der dortigen
Universität Philosophie; einige Se-
mester brachte er in Leipzig u. Straß-
burg zu. Nach seiner Verheiratung
(1881) erhielt er durch die Gönner-
schaft hochstehender Wiener Kreise die
Stelle eines Bibliothekars des öster-
reich. Reichsrats, die er noch jetzt inne-
hat.

S:

Der entfessellte Prometheus
(D.), 1876. - Renatus (Ep. D.), 1878.
- Buch der Freude, 1880. - Herr
Thaddaus, von Adam Mickiewicz;
übers., 1883. - Merlin (Op.), 1886. -
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Lip
Adam Mickiewicz poetische Werke. 2.
Bd. a. u. d. T.: Totenfeier (Übersetzg.),
1887.

*Lipinsky, Richard,

geboren am
6. Februar 1867 in Danzig, besuchte
die Volksschule daselbst bis 1881, war
dann kurze Zeit Gärtnerlehrling und
Arbeiter in einer chemischen Fabrik
und widmete sich 1882 dem Berufe
eines Kaufmanns. Nachdem er 1885
bis 1890 als Handlungsgehilfe an
verschiedenen Orten tätig gewesen,
ging er 1891 in Leipzig zur Jour-
nalistik über, war erst Mitarbeiter
an der "Leipziger Volkszeitung" und
1894-1901 Redakteur derselben, wo-
rauf er daselbst eine Verlagsbuch-
handlung gründete und sich nebenher
als Schriftsteller auf dem Gebiet der
Sozialpolitik und Sozialgesetzgebung
betätigte. Auf diesem Gebiet hat er
bisher 13 Schriften veröffentlicht.
Von 1886-90 war er Mitglied des
Verbandes deutscher Handlungsge-
hilfen und 1903-07 Mitglied des
Deutschen Reichstags, als welches er
zur sozialdemokratischen Partei ge-
hörte. Außer zahlreichen sozialpoli-
tischen Werken veröffentlichte er

S:


Friede auf Erden, oder: Die Aus-
weisung am Weihnachtsabend (So-
ziales Bild, 1893. 2. A. 1895.

Lipman-Wulf, Lilly,

geborene
Brodsky, pseud. Felix Ego, geboren
1871 in Wien, lebt (1904) in Berlin.

S:

De profundis, 1900. - Seichte
Wasser (Sk.), 1901. - Sturm, 1902. -
Die Geschichte einer Ehe, 1903. -
Faustina, 1904. - Sonnekind (R.),
1909. - Es kam ein blasser Schmet-
terling, 1910.

*Lipmann, Arthur,

pseudon.
Arthur Gerhart, wurde am 11.
Juni 1877 in Wien geboren, absol-
vierte die Mittelschule (Gymnasium)
und studierte als außerordentl. Hörer
an der dortigen Universität Philoso-
phie und Literaturgeschichte. Er ging
dann zur Journalistik über, ist The-
aterkritiker über Wien. Aufführungen

*


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Lio
1874 in Weimar, beſuchte das Wil-
helm Ernſt-Gymnaſium daſelbſt und
ftudierte darauf in Würzburg, Mün-
chen und Jena Rechtswiſſenſchaften.
Der juriſtiſche Vorbereitungsdienſt
führte ihn an verſchiedene Gerichte
und Behörden des Großherzogtums
Sachſen, worauf er ſich im Herbſt
1907 in Weimar als Rechtsanwalt
niederließ. Seine Mußeſtunden füllte
er durch ſchriftſtelleriſche Tätigkeit
aus, und ſeine zahlreichen Skizzen
und Novellen, die er in den geleſenſten
ſüddeutſchen Blättern veröffentlichie,
verſprachen ihm ſolchen Erfolg, daß
er im Herbſt 1910 ſeine Anwalts-
Praxis aufgab und im folgenden
Jahre nach München überſiedelte, wo
er ſich nun ganz ſchriftſtelleriſchem
Schaffen widmet.

S:

Um die ſechſte
Stunde (nebſt andern Nn. und Sk.),
1909. ‒ Der Treubecher (Eine Ka-
mingeſch. nebſt weiteren Geſchn.),
1909.

Lion-Clauſius,

Pſeudonym für
Martha Gräfin Freddi; ſ. d.!

Lionheart, C.,

ſiehe Charlotte
Zoeller!

*Lipiner, Siegfried,

wurde am
24. Oktober 1856 zu Jaroslau in
Galizien als der Sohn einfacher,
braver Leute geboren, kam im ſechſten
Jahre mit ſeiner Mutter nach Tarnow
und beſuchte hier die Volksſchule und
das Gymnaſium. Mit 15 Jahren
mußte er für ſich ſelbſt ſorgen. Er
vollendete die Gymnaſialſtudien in
Wien und ſtudierte an der dortigen
Univerſität Philoſophie; einige Se-
meſter brachte er in Leipzig u. Straß-
burg zu. Nach ſeiner Verheiratung
(1881) erhielt er durch die Gönner-
ſchaft hochſtehender Wiener Kreiſe die
Stelle eines Bibliothekars des öſter-
reich. Reichsrats, die er noch jetzt inne-
hat.

S:

Der entfeſſellte Prometheus
(D.), 1876. ‒ Renatus (Ep. D.), 1878.
‒ Buch der Freude, 1880. ‒ Herr
Thaddaus, von Adam Mickiewicz;
überſ., 1883. ‒ Merlin (Op.), 1886. ‒
[Spaltenumbruch]

Lip
Adam Mickiewicz poetiſche Werke. 2.
Bd. a. u. d. T.: Totenfeier (Überſetzg.),
1887.

*Lipinsky, Richard,

geboren am
6. Februar 1867 in Danzig, beſuchte
die Volksſchule daſelbſt bis 1881, war
dann kurze Zeit Gärtnerlehrling und
Arbeiter in einer chemiſchen Fabrik
und widmete ſich 1882 dem Berufe
eines Kaufmanns. Nachdem er 1885
bis 1890 als Handlungsgehilfe an
verſchiedenen Orten tätig geweſen,
ging er 1891 in Leipzig zur Jour-
naliſtik über, war erſt Mitarbeiter
an der „Leipziger Volkszeitung‟ und
1894‒1901 Redakteur derſelben, wo-
rauf er daſelbſt eine Verlagsbuch-
handlung gründete und ſich nebenher
als Schriftſteller auf dem Gebiet der
Sozialpolitik und Sozialgeſetzgebung
betätigte. Auf dieſem Gebiet hat er
bisher 13 Schriften veröffentlicht.
Von 1886‒90 war er Mitglied des
Verbandes deutſcher Handlungsge-
hilfen und 1903‒07 Mitglied des
Deutſchen Reichstags, als welches er
zur ſozialdemokratiſchen Partei ge-
hörte. Außer zahlreichen ſozialpoli-
tiſchen Werken veröffentlichte er

S:


Friede auf Erden, oder: Die Aus-
weiſung am Weihnachtsabend (So-
ziales Bild, 1893. 2. A. 1895.

Lipman-Wulf, Lilly,

geborene
Brodsky, pſeud. Felix Ego, geboren
1871 in Wien, lebt (1904) in Berlin.

S:

De profundis, 1900. ‒ Seichte
Waſſer (Sk.), 1901. ‒ Sturm, 1902. ‒
Die Geſchichte einer Ehe, 1903. ‒
Fauſtina, 1904. ‒ Sonnekind (R.),
1909. ‒ Es kam ein blaſſer Schmet-
terling, 1910.

*Lipmann, Arthur,

pſeudon.
Arthur Gerhart, wurde am 11.
Juni 1877 in Wien geboren, abſol-
vierte die Mittelſchule (Gymnaſium)
und ſtudierte als außerordentl. Hörer
an der dortigen Univerſität Philoſo-
phie und Literaturgeſchichte. Er ging
dann zur Journaliſtik über, iſt The-
aterkritiker über Wien. Aufführungen

*
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[279/0283] Lio Lip 1874 in Weimar, beſuchte das Wil- helm Ernſt-Gymnaſium daſelbſt und ftudierte darauf in Würzburg, Mün- chen und Jena Rechtswiſſenſchaften. Der juriſtiſche Vorbereitungsdienſt führte ihn an verſchiedene Gerichte und Behörden des Großherzogtums Sachſen, worauf er ſich im Herbſt 1907 in Weimar als Rechtsanwalt niederließ. Seine Mußeſtunden füllte er durch ſchriftſtelleriſche Tätigkeit aus, und ſeine zahlreichen Skizzen und Novellen, die er in den geleſenſten ſüddeutſchen Blättern veröffentlichie, verſprachen ihm ſolchen Erfolg, daß er im Herbſt 1910 ſeine Anwalts- Praxis aufgab und im folgenden Jahre nach München überſiedelte, wo er ſich nun ganz ſchriftſtelleriſchem Schaffen widmet. S: Um die ſechſte Stunde (nebſt andern Nn. und Sk.), 1909. ‒ Der Treubecher (Eine Ka- mingeſch. nebſt weiteren Geſchn.), 1909. Lion-Clauſius, Pſeudonym für Martha Gräfin Freddi; ſ. d.! Lionheart, C., ſiehe Charlotte Zoeller! *Lipiner, Siegfried, wurde am 24. Oktober 1856 zu Jaroslau in Galizien als der Sohn einfacher, braver Leute geboren, kam im ſechſten Jahre mit ſeiner Mutter nach Tarnow und beſuchte hier die Volksſchule und das Gymnaſium. Mit 15 Jahren mußte er für ſich ſelbſt ſorgen. Er vollendete die Gymnaſialſtudien in Wien und ſtudierte an der dortigen Univerſität Philoſophie; einige Se- meſter brachte er in Leipzig u. Straß- burg zu. Nach ſeiner Verheiratung (1881) erhielt er durch die Gönner- ſchaft hochſtehender Wiener Kreiſe die Stelle eines Bibliothekars des öſter- reich. Reichsrats, die er noch jetzt inne- hat. S: Der entfeſſellte Prometheus (D.), 1876. ‒ Renatus (Ep. D.), 1878. ‒ Buch der Freude, 1880. ‒ Herr Thaddaus, von Adam Mickiewicz; überſ., 1883. ‒ Merlin (Op.), 1886. ‒ Adam Mickiewicz poetiſche Werke. 2. Bd. a. u. d. T.: Totenfeier (Überſetzg.), 1887. *Lipinsky, Richard, geboren am 6. Februar 1867 in Danzig, beſuchte die Volksſchule daſelbſt bis 1881, war dann kurze Zeit Gärtnerlehrling und Arbeiter in einer chemiſchen Fabrik und widmete ſich 1882 dem Berufe eines Kaufmanns. Nachdem er 1885 bis 1890 als Handlungsgehilfe an verſchiedenen Orten tätig geweſen, ging er 1891 in Leipzig zur Jour- naliſtik über, war erſt Mitarbeiter an der „Leipziger Volkszeitung‟ und 1894‒1901 Redakteur derſelben, wo- rauf er daſelbſt eine Verlagsbuch- handlung gründete und ſich nebenher als Schriftſteller auf dem Gebiet der Sozialpolitik und Sozialgeſetzgebung betätigte. Auf dieſem Gebiet hat er bisher 13 Schriften veröffentlicht. Von 1886‒90 war er Mitglied des Verbandes deutſcher Handlungsge- hilfen und 1903‒07 Mitglied des Deutſchen Reichstags, als welches er zur ſozialdemokratiſchen Partei ge- hörte. Außer zahlreichen ſozialpoli- tiſchen Werken veröffentlichte er S: Friede auf Erden, oder: Die Aus- weiſung am Weihnachtsabend (So- ziales Bild, 1893. 2. A. 1895. Lipman-Wulf, Lilly, geborene Brodsky, pſeud. Felix Ego, geboren 1871 in Wien, lebt (1904) in Berlin. S: De profundis, 1900. ‒ Seichte Waſſer (Sk.), 1901. ‒ Sturm, 1902. ‒ Die Geſchichte einer Ehe, 1903. ‒ Fauſtina, 1904. ‒ Sonnekind (R.), 1909. ‒ Es kam ein blaſſer Schmet- terling, 1910. *Lipmann, Arthur, pſeudon. Arthur Gerhart, wurde am 11. Juni 1877 in Wien geboren, abſol- vierte die Mittelſchule (Gymnaſium) und ſtudierte als außerordentl. Hörer an der dortigen Univerſität Philoſo- phie und Literaturgeſchichte. Er ging dann zur Journaliſtik über, iſt The- aterkritiker über Wien. Aufführungen *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/283>, abgerufen am 25.11.2024.