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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Leo
Bankiers Freiherr von Schäzler,
verheiratete sich am 3. Novbr. 1849
mit dem katholisch. Freiherrn von L.,
späteren Oberstleutnant und königl.
bayerischen Kämmerer, trat 1850 mit
ihrem Bruder Freiherrn Konstantin
von Sch. in Brüssel zur katholischen
Kirche über und lebte, nachdem sie am
1. Jan. 1873 Witwe geworden war,
viele Jahre in Rom, bis sie dann nach
Freiburg i. B. übersiedelte.

S:

Ver-
schiedene Wege und ein Ziel (R.); II,
1870. - Verschiedene Erbauungs-
schriften.

*Leony, Marie,

geb. am 29. Aug.
1852 in Züllichau, lebt seit Jahrzehn-
ten verheiratet in Charlottenburg.
Der Zufall hat sie erst spät auf den
Weg der Schriftstellerei geführt.

S:


Fallstricke (Lsp.), 1898. - Das Glück
(Schsp.), 1901. - Eine kleine Separat-
vorstellung und: Ein Märchen, 1902.
- Das Gelübde (Lsp.), 1902. - Auf
glatter Bahn (Lsp.), 1905. - Rübezahl,
ein Traumbild im Riesengebirge
(D.), 1906. - L. L. 100 und: Fremde
Federn (Humoresken), 1907. - Jm
Rate der Götter (Humoresken), 1907.
- Romantisch (Lsp.), 1908. - Unter
falscher Flagge (Lsp.), 1908. - Jrr-
lichter (Schw.), 1908.

Lepel, Bernhard von,

wurde am
27. Mai 1818 zu Meppen im Hannö-
verschen geboren. Sein Vater, aus
Pommern stammend, war zur Kriegs-
zeit 1813-15 in hannöverschen Dien-
sten angestellt gewesen, hatte 1819
den Abschied genommen u. ein Land-
gut auf der Jnsel Rügen bezogen.
Dort verlebte der Sohn seine erste
Jugend. Vier Jahre alt, verlor er
seine Mutter, u. als bald darauf der
Vater nach Rom reiste, um seinen
Bruder, den Adjutanten des Prinzen
Heinrich von Preußen, zu besuchen,
wurde er einem Landpfarrer zur Für-
sorge anvertraut. Nach des Vaters
Rückkehr wurde Stralsund auf etwa
Jahresfrist zum Wohnort gewählt,
wo Bernhard von 1825-26 das Gym-
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Lep
nasium besuchte. Jm folgenden Jahre
fand die Übersiedlung nach Mann-
heim statt, wo der Sohn mit Aus-
nahme des Jahres 1828, das er mit
seinem Vater bei dessen Bruder in
Rom verlebte, bis 1833 das Lyzeum
u. gleichzeitig das Atelier des Direk-
tors der Gemäldegalerie besuchte, da
L. eine besondere Neigung zur Malerei
hatte. Eine solche Richtung stimmte
aber mit des Vaters Wünschen nicht
überein. Als nun gar die Leidenschaft
des Sohnes für die Kunst zweimal
(1832 in Mannheim u. 1835 in Ber-
lin, wo die Familie seit 1833 wohnte)
schmerzliche Katastrophen, sogar Flucht
aus dem Elternhause, herbeigeführt
hatte, sandte der Vater, um den Sohn
von den seine Vorliebe nährenden
Eindrücken der großen Stadt fern zu
halten, den letzteren auf das Päda-
gogium zu Züllichau und bestimmte
ihn schließlich mit 18 Jahren für den
Soldatenstand. Jn Berlin, wo L. in
Garnison stand und anfänglich auch
seinen künstlerischen Neigungen nach-
ging, mußte er bald erkennen, daß die
neuen Verhältnisse die Erreichung
einer höheren Stufe als die eines
Dilettanten nicht gestatteten, und da-
mit erlahmte dann bald das Studium
der Antike. Jndes hatte L. auf der
Schule neben dem Zeichenstift und
Pinsel auch schon die Feder geführt,
u. so wurde ihm der Übergang in das
literarische Fahrwasser nicht schwer.
Bald trat er zu Fontane, Geibel,
Strachwitz und anderen Gliedern des
literarischen Vereins "Tunnel" in
nähere Beziehungen und suchte durch
schöngeistige Bestrebungen und Ar-
beiten die Öde des Kasernenlebens zu
paralysieren. Jm Jahre 1840 besuchte
L. Rom, und dem italienischen Boden
entsproßte manches Gedicht. Von
1844 ab studierte er drei Jahre auf
der Berliner Kriegsakademie und be-
nutzte während dieser Zeit (1846)
einen sechsmonatigen Urlaub zu einem
abermaligen Besuch der Tante in

*


[Spaltenumbruch]

Leo
Bankiers Freiherr von Schäzler,
verheiratete ſich am 3. Novbr. 1849
mit dem katholiſch. Freiherrn von L.,
ſpäteren Oberſtleutnant und königl.
bayeriſchen Kämmerer, trat 1850 mit
ihrem Bruder Freiherrn Konſtantin
von Sch. in Brüſſel zur katholiſchen
Kirche über und lebte, nachdem ſie am
1. Jan. 1873 Witwe geworden war,
viele Jahre in Rom, bis ſie dann nach
Freiburg i. B. überſiedelte.

S:

Ver-
ſchiedene Wege und ein Ziel (R.); II,
1870. ‒ Verſchiedene Erbauungs-
ſchriften.

*Leony, Marie,

geb. am 29. Aug.
1852 in Züllichau, lebt ſeit Jahrzehn-
ten verheiratet in Charlottenburg.
Der Zufall hat ſie erſt ſpät auf den
Weg der Schriftſtellerei geführt.

S:


Fallſtricke (Lſp.), 1898. ‒ Das Glück
(Schſp.), 1901. ‒ Eine kleine Separat-
vorſtellung und: Ein Märchen, 1902.
‒ Das Gelübde (Lſp.), 1902. ‒ Auf
glatter Bahn (Lſp.), 1905. ‒ Rübezahl,
ein Traumbild im Rieſengebirge
(D.), 1906. ‒ L. L. 100 und: Fremde
Federn (Humoresken), 1907. ‒ Jm
Rate der Götter (Humoresken), 1907.
‒ Romantiſch (Lſp.), 1908. ‒ Unter
falſcher Flagge (Lſp.), 1908. ‒ Jrr-
lichter (Schw.), 1908.

Lepel, Bernhard von,

wurde am
27. Mai 1818 zu Meppen im Hannö-
verſchen geboren. Sein Vater, aus
Pommern ſtammend, war zur Kriegs-
zeit 1813‒15 in hannöverſchen Dien-
ſten angeſtellt geweſen, hatte 1819
den Abſchied genommen u. ein Land-
gut auf der Jnſel Rügen bezogen.
Dort verlebte der Sohn ſeine erſte
Jugend. Vier Jahre alt, verlor er
ſeine Mutter, u. als bald darauf der
Vater nach Rom reiſte, um ſeinen
Bruder, den Adjutanten des Prinzen
Heinrich von Preußen, zu beſuchen,
wurde er einem Landpfarrer zur Für-
ſorge anvertraut. Nach des Vaters
Rückkehr wurde Stralſund auf etwa
Jahresfriſt zum Wohnort gewählt,
wo Bernhard von 1825‒26 das Gym-
[Spaltenumbruch]

Lep
naſium beſuchte. Jm folgenden Jahre
fand die Überſiedlung nach Mann-
heim ſtatt, wo der Sohn mit Aus-
nahme des Jahres 1828, das er mit
ſeinem Vater bei deſſen Bruder in
Rom verlebte, bis 1833 das Lyzeum
u. gleichzeitig das Atelier des Direk-
tors der Gemäldegalerie beſuchte, da
L. eine beſondere Neigung zur Malerei
hatte. Eine ſolche Richtung ſtimmte
aber mit des Vaters Wünſchen nicht
überein. Als nun gar die Leidenſchaft
des Sohnes für die Kunſt zweimal
(1832 in Mannheim u. 1835 in Ber-
lin, wo die Familie ſeit 1833 wohnte)
ſchmerzliche Kataſtrophen, ſogar Flucht
aus dem Elternhauſe, herbeigeführt
hatte, ſandte der Vater, um den Sohn
von den ſeine Vorliebe nährenden
Eindrücken der großen Stadt fern zu
halten, den letzteren auf das Päda-
gogium zu Züllichau und beſtimmte
ihn ſchließlich mit 18 Jahren für den
Soldatenſtand. Jn Berlin, wo L. in
Garniſon ſtand und anfänglich auch
ſeinen künſtleriſchen Neigungen nach-
ging, mußte er bald erkennen, daß die
neuen Verhältniſſe die Erreichung
einer höheren Stufe als die eines
Dilettanten nicht geſtatteten, und da-
mit erlahmte dann bald das Studium
der Antike. Jndes hatte L. auf der
Schule neben dem Zeichenſtift und
Pinſel auch ſchon die Feder geführt,
u. ſo wurde ihm der Übergang in das
literariſche Fahrwaſſer nicht ſchwer.
Bald trat er zu Fontane, Geibel,
Strachwitz und anderen Gliedern des
literariſchen Vereins „Tunnel‟ in
nähere Beziehungen und ſuchte durch
ſchöngeiſtige Beſtrebungen und Ar-
beiten die Öde des Kaſernenlebens zu
paralyſieren. Jm Jahre 1840 beſuchte
L. Rom, und dem italieniſchen Boden
entſproßte manches Gedicht. Von
1844 ab ſtudierte er drei Jahre auf
der Berliner Kriegsakademie und be-
nutzte während dieſer Zeit (1846)
einen ſechsmonatigen Urlaub zu einem
abermaligen Beſuch der Tante in

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[236/0240] Leo Lep Bankiers Freiherr von Schäzler, verheiratete ſich am 3. Novbr. 1849 mit dem katholiſch. Freiherrn von L., ſpäteren Oberſtleutnant und königl. bayeriſchen Kämmerer, trat 1850 mit ihrem Bruder Freiherrn Konſtantin von Sch. in Brüſſel zur katholiſchen Kirche über und lebte, nachdem ſie am 1. Jan. 1873 Witwe geworden war, viele Jahre in Rom, bis ſie dann nach Freiburg i. B. überſiedelte. S: Ver- ſchiedene Wege und ein Ziel (R.); II, 1870. ‒ Verſchiedene Erbauungs- ſchriften. *Leony, Marie, geb. am 29. Aug. 1852 in Züllichau, lebt ſeit Jahrzehn- ten verheiratet in Charlottenburg. Der Zufall hat ſie erſt ſpät auf den Weg der Schriftſtellerei geführt. S: Fallſtricke (Lſp.), 1898. ‒ Das Glück (Schſp.), 1901. ‒ Eine kleine Separat- vorſtellung und: Ein Märchen, 1902. ‒ Das Gelübde (Lſp.), 1902. ‒ Auf glatter Bahn (Lſp.), 1905. ‒ Rübezahl, ein Traumbild im Rieſengebirge (D.), 1906. ‒ L. L. 100 und: Fremde Federn (Humoresken), 1907. ‒ Jm Rate der Götter (Humoresken), 1907. ‒ Romantiſch (Lſp.), 1908. ‒ Unter falſcher Flagge (Lſp.), 1908. ‒ Jrr- lichter (Schw.), 1908. Lepel, Bernhard von, wurde am 27. Mai 1818 zu Meppen im Hannö- verſchen geboren. Sein Vater, aus Pommern ſtammend, war zur Kriegs- zeit 1813‒15 in hannöverſchen Dien- ſten angeſtellt geweſen, hatte 1819 den Abſchied genommen u. ein Land- gut auf der Jnſel Rügen bezogen. Dort verlebte der Sohn ſeine erſte Jugend. Vier Jahre alt, verlor er ſeine Mutter, u. als bald darauf der Vater nach Rom reiſte, um ſeinen Bruder, den Adjutanten des Prinzen Heinrich von Preußen, zu beſuchen, wurde er einem Landpfarrer zur Für- ſorge anvertraut. Nach des Vaters Rückkehr wurde Stralſund auf etwa Jahresfriſt zum Wohnort gewählt, wo Bernhard von 1825‒26 das Gym- naſium beſuchte. Jm folgenden Jahre fand die Überſiedlung nach Mann- heim ſtatt, wo der Sohn mit Aus- nahme des Jahres 1828, das er mit ſeinem Vater bei deſſen Bruder in Rom verlebte, bis 1833 das Lyzeum u. gleichzeitig das Atelier des Direk- tors der Gemäldegalerie beſuchte, da L. eine beſondere Neigung zur Malerei hatte. Eine ſolche Richtung ſtimmte aber mit des Vaters Wünſchen nicht überein. Als nun gar die Leidenſchaft des Sohnes für die Kunſt zweimal (1832 in Mannheim u. 1835 in Ber- lin, wo die Familie ſeit 1833 wohnte) ſchmerzliche Kataſtrophen, ſogar Flucht aus dem Elternhauſe, herbeigeführt hatte, ſandte der Vater, um den Sohn von den ſeine Vorliebe nährenden Eindrücken der großen Stadt fern zu halten, den letzteren auf das Päda- gogium zu Züllichau und beſtimmte ihn ſchließlich mit 18 Jahren für den Soldatenſtand. Jn Berlin, wo L. in Garniſon ſtand und anfänglich auch ſeinen künſtleriſchen Neigungen nach- ging, mußte er bald erkennen, daß die neuen Verhältniſſe die Erreichung einer höheren Stufe als die eines Dilettanten nicht geſtatteten, und da- mit erlahmte dann bald das Studium der Antike. Jndes hatte L. auf der Schule neben dem Zeichenſtift und Pinſel auch ſchon die Feder geführt, u. ſo wurde ihm der Übergang in das literariſche Fahrwaſſer nicht ſchwer. Bald trat er zu Fontane, Geibel, Strachwitz und anderen Gliedern des literariſchen Vereins „Tunnel‟ in nähere Beziehungen und ſuchte durch ſchöngeiſtige Beſtrebungen und Ar- beiten die Öde des Kaſernenlebens zu paralyſieren. Jm Jahre 1840 beſuchte L. Rom, und dem italieniſchen Boden entſproßte manches Gedicht. Von 1844 ab ſtudierte er drei Jahre auf der Berliner Kriegsakademie und be- nutzte während dieſer Zeit (1846) einen ſechsmonatigen Urlaub zu einem abermaligen Beſuch der Tante in *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/240>, abgerufen am 24.11.2024.