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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Leo
Mundart), 1909. - Safferepfel (des-
gleichen), 1910.

*Leonhardt, Johann,

geb. am 29.
Juli 1859 zu Schäßburg in Sieben-
bürgen als der älteste Sohn des
Kaufmanns gleichen Namens, absol-
vierte das Gymnasium seiner Vater-
stadt und studierte dann seit 1878 in
Leipzig, seit 1880 in Heidelberg und
seit 1881 in Berlin Theologie und
Germanistik. Jn letzterer Stadt
wurde, abgesehen von den großen
Eindrücken des Lebens, sein Jnteresse
für darstellende und produktive Kunst
durch einen häufigen, besonders ge-
statteten Besuch der Orchesterübungen
an der Hochschule für Musik, sowie
durch regelmäßiges Studium in den
Museen und des Theaters nachhaltig
angeregt. Jm Jahre 1882 in seine
Heimat zurückgekehrt, privatisierte er
ein Jahr und erhielt dann, nach Ab-
legung seiner Lehramtsprüfung, der
später die theologische folgte, im Aug.
1883 eine Anstellung als Lehrer am
Gymnasium in Schäßburg. Hier redi-
gierte er auch 1883-90 erst teilweise,
später ausschließlich das Wochenblatt
"Der Großkokler Bote", in welchem er
zahlreiche Arbeiten niederlegte. Auch
lieferte er seit 1884 für die "Deutsche
Zeitung" in Wien novellistische Ar-
beiten, die 1890 gesammelt erschienen.
Jn diesem Jahre wählte ihn die Ge-
meinde Groß-Laßlen einstimmig zu
ihrem Pfarrer; ein gleiches geschah
1893 in Draas (Siebenbürgen), und
seit 1900 wirkt er als Pfarrer in Zei-
den bei Kronstadt.

S:

Geschichten aus
Siebenbürgen, 1890. 2. A. u. d. T.:
Aus Siebenbürgen (Novellist. Feder-
zeichnungen), 1895. - Jch heirate nicht
(Lsp.), 1890. - Frau Balk (Dr.), 1896.
- Die Werberin (Volksst.), 1899. -
Der Silbergulden (Volksst.), 1902.
- Manuskr.: Aus böser Saat (Dr.),
- Klippen (Dr.).

*Leonhardt, Wilhelm August,


pseud. Leo Hardt, ein Sohn des
Rittergutsbesitzers auf Grüngräbchen
[Spaltenumbruch]

Leo
(Sachsen) und Altliebel (Schlesien),
Kurt Clemens L., wurde am 7. Jan.
1880 in Copitz a. d. Elbe geboren,
besuchte seit 1886 die 1. Bürgerschule
in Dresden und 1890-99 das Gym-
nasium zum heil. Kreuz daselbst, ge-
nügte darauf beim kgl. sächs. Jnfan-
teriereg. Nr. 177 in Dresden seiner
Militärpflicht und studierte darauf
1900-03 in Leipzig Rechtswissen-
schaft, Philosophie n. Kunstgeschichte.
Jm Jahre 1903 wurde er Referendar,
gleichzeitig auch Leutnant der Re-
serve, 1904 an der Universität Leipzig
zum Dr. jur. utr. promoviert u. 1908
zum Assessor ernannt. Am 1. April
1911 ließ er sich in Dresden als
Rechtsanwalt nieder.

S:

Krystall und
Scherbe (Lr.), 1902 (Sv.) - Liebe u.
Erotik in den Uranfängen der deut-
schen Dichtkunst, 1910.

Leonhardt-Lyser, Karoline,

s.
Karoline Pierson!

Leonhardus, Johannes,

Pseud.
für Hans Koch; s. d.!

Leonhart, Rudolf,

geboren am
4. Dezember 1832 zu Bodenfelde im
Hannöverschen, widmete sich auf dem
Polytechnikum in Hannover dem Bau-
fach, ging aber 1852 nach Amerika,
wo er seither als Lehrer für Musik u.
Sprachen gewirkt hat. Sieben Jahre
bekleidete er die Stelle eines Professors
der deutschen Sprache und Geschichte
an der Western University in Pitts-
burg, Pennsylvanien. Dort lebte er
später längere Zeit als Lehrer und
Redakteur eines Sonntagsblatts. Er
starb in Fresno County im Novbr.
1901.

S:

Nord u. Süd, oder: Szenen
a. d. jüngsten Rebellion (R.), 1868. -
Abenteuer eines deutschen Soldaten
in Virginien (N.), 1863.

Leoni, Fr.,

Pseud. für Arthur
Brausewetter;
s. d.!

Leoni, F.,

Pseud. für Franziska
Lortsch;
s. d.!

Leonrod, Olga Freiin von,

geb.
am 6. Novbr. 1828 zu Augsburg als
die Tochter des bekannten reichen

*


[Spaltenumbruch]

Leo
Mundart), 1909. ‒ Safferepfel (des-
gleichen), 1910.

*Leonhardt, Johann,

geb. am 29.
Juli 1859 zu Schäßburg in Sieben-
bürgen als der älteſte Sohn des
Kaufmanns gleichen Namens, abſol-
vierte das Gymnaſium ſeiner Vater-
ſtadt und ſtudierte dann ſeit 1878 in
Leipzig, ſeit 1880 in Heidelberg und
ſeit 1881 in Berlin Theologie und
Germaniſtik. Jn letzterer Stadt
wurde, abgeſehen von den großen
Eindrücken des Lebens, ſein Jntereſſe
für darſtellende und produktive Kunſt
durch einen häufigen, beſonders ge-
ſtatteten Beſuch der Orcheſterübungen
an der Hochſchule für Muſik, ſowie
durch regelmäßiges Studium in den
Muſeen und des Theaters nachhaltig
angeregt. Jm Jahre 1882 in ſeine
Heimat zurückgekehrt, privatiſierte er
ein Jahr und erhielt dann, nach Ab-
legung ſeiner Lehramtsprüfung, der
ſpäter die theologiſche folgte, im Aug.
1883 eine Anſtellung als Lehrer am
Gymnaſium in Schäßburg. Hier redi-
gierte er auch 1883‒90 erſt teilweiſe,
ſpäter ausſchließlich das Wochenblatt
„Der Großkokler Bote‟, in welchem er
zahlreiche Arbeiten niederlegte. Auch
lieferte er ſeit 1884 für die „Deutſche
Zeitung‟ in Wien novelliſtiſche Ar-
beiten, die 1890 geſammelt erſchienen.
Jn dieſem Jahre wählte ihn die Ge-
meinde Groß-Laßlen einſtimmig zu
ihrem Pfarrer; ein gleiches geſchah
1893 in Draas (Siebenbürgen), und
ſeit 1900 wirkt er als Pfarrer in Zei-
den bei Kronſtadt.

S:

Geſchichten aus
Siebenbürgen, 1890. 2. A. u. d. T.:
Aus Siebenbürgen (Novelliſt. Feder-
zeichnungen), 1895. ‒ Jch heirate nicht
(Lſp.), 1890. ‒ Frau Balk (Dr.), 1896.
‒ Die Werberin (Volksſt.), 1899. ‒
Der Silbergulden (Volksſt.), 1902.
‒ Manuſkr.: Aus böſer Saat (Dr.),
‒ Klippen (Dr.).

*Leonhardt, Wilhelm Auguſt,


pſeud. Leo Hardt, ein Sohn des
Rittergutsbeſitzers auf Grüngräbchen
[Spaltenumbruch]

Leo
(Sachſen) und Altliebel (Schleſien),
Kurt Clemens L., wurde am 7. Jan.
1880 in Copitz a. d. Elbe geboren,
beſuchte ſeit 1886 die 1. Bürgerſchule
in Dresden und 1890‒99 das Gym-
naſium zum heil. Kreuz daſelbſt, ge-
nügte darauf beim kgl. ſächſ. Jnfan-
teriereg. Nr. 177 in Dresden ſeiner
Militärpflicht und ſtudierte darauf
1900‒03 in Leipzig Rechtswiſſen-
ſchaft, Philoſophie n. Kunſtgeſchichte.
Jm Jahre 1903 wurde er Referendar,
gleichzeitig auch Leutnant der Re-
ſerve, 1904 an der Univerſität Leipzig
zum Dr. jur. utr. promoviert u. 1908
zum Aſſeſſor ernannt. Am 1. April
1911 ließ er ſich in Dresden als
Rechtsanwalt nieder.

S:

Kryſtall und
Scherbe (Lr.), 1902 (Sv.) ‒ Liebe u.
Erotik in den Uranfängen der deut-
ſchen Dichtkunſt, 1910.

Leonhardt-Lyſer, Karoline,

ſ.
Karoline Pierſon!

Leonhardus, Johannes,

Pſeud.
für Hans Koch; ſ. d.!

Leonhart, Rudolf,

geboren am
4. Dezember 1832 zu Bodenfelde im
Hannöverſchen, widmete ſich auf dem
Polytechnikum in Hannover dem Bau-
fach, ging aber 1852 nach Amerika,
wo er ſeither als Lehrer für Muſik u.
Sprachen gewirkt hat. Sieben Jahre
bekleidete er die Stelle eines Profeſſors
der deutſchen Sprache und Geſchichte
an der Western University in Pitts-
burg, Pennſylvanien. Dort lebte er
ſpäter längere Zeit als Lehrer und
Redakteur eines Sonntagsblatts. Er
ſtarb in Fresno County im Novbr.
1901.

S:

Nord u. Süd, oder: Szenen
a. d. jüngſten Rebellion (R.), 1868. ‒
Abenteuer eines deutſchen Soldaten
in Virginien (N.), 1863.

Leoni, Fr.,

Pſeud. für Arthur
Brauſewetter;
ſ. d.!

Leoni, F.,

Pſeud. für Franziska
Lortſch;
ſ. d.!

Leonrod, Olga Freiin von,

geb.
am 6. Novbr. 1828 zu Augsburg als
die Tochter des bekannten reichen

*
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[235/0239] Leo Leo Mundart), 1909. ‒ Safferepfel (des- gleichen), 1910. *Leonhardt, Johann, geb. am 29. Juli 1859 zu Schäßburg in Sieben- bürgen als der älteſte Sohn des Kaufmanns gleichen Namens, abſol- vierte das Gymnaſium ſeiner Vater- ſtadt und ſtudierte dann ſeit 1878 in Leipzig, ſeit 1880 in Heidelberg und ſeit 1881 in Berlin Theologie und Germaniſtik. Jn letzterer Stadt wurde, abgeſehen von den großen Eindrücken des Lebens, ſein Jntereſſe für darſtellende und produktive Kunſt durch einen häufigen, beſonders ge- ſtatteten Beſuch der Orcheſterübungen an der Hochſchule für Muſik, ſowie durch regelmäßiges Studium in den Muſeen und des Theaters nachhaltig angeregt. Jm Jahre 1882 in ſeine Heimat zurückgekehrt, privatiſierte er ein Jahr und erhielt dann, nach Ab- legung ſeiner Lehramtsprüfung, der ſpäter die theologiſche folgte, im Aug. 1883 eine Anſtellung als Lehrer am Gymnaſium in Schäßburg. Hier redi- gierte er auch 1883‒90 erſt teilweiſe, ſpäter ausſchließlich das Wochenblatt „Der Großkokler Bote‟, in welchem er zahlreiche Arbeiten niederlegte. Auch lieferte er ſeit 1884 für die „Deutſche Zeitung‟ in Wien novelliſtiſche Ar- beiten, die 1890 geſammelt erſchienen. Jn dieſem Jahre wählte ihn die Ge- meinde Groß-Laßlen einſtimmig zu ihrem Pfarrer; ein gleiches geſchah 1893 in Draas (Siebenbürgen), und ſeit 1900 wirkt er als Pfarrer in Zei- den bei Kronſtadt. S: Geſchichten aus Siebenbürgen, 1890. 2. A. u. d. T.: Aus Siebenbürgen (Novelliſt. Feder- zeichnungen), 1895. ‒ Jch heirate nicht (Lſp.), 1890. ‒ Frau Balk (Dr.), 1896. ‒ Die Werberin (Volksſt.), 1899. ‒ Der Silbergulden (Volksſt.), 1902. ‒ Manuſkr.: Aus böſer Saat (Dr.), ‒ Klippen (Dr.). *Leonhardt, Wilhelm Auguſt, pſeud. Leo Hardt, ein Sohn des Rittergutsbeſitzers auf Grüngräbchen (Sachſen) und Altliebel (Schleſien), Kurt Clemens L., wurde am 7. Jan. 1880 in Copitz a. d. Elbe geboren, beſuchte ſeit 1886 die 1. Bürgerſchule in Dresden und 1890‒99 das Gym- naſium zum heil. Kreuz daſelbſt, ge- nügte darauf beim kgl. ſächſ. Jnfan- teriereg. Nr. 177 in Dresden ſeiner Militärpflicht und ſtudierte darauf 1900‒03 in Leipzig Rechtswiſſen- ſchaft, Philoſophie n. Kunſtgeſchichte. Jm Jahre 1903 wurde er Referendar, gleichzeitig auch Leutnant der Re- ſerve, 1904 an der Univerſität Leipzig zum Dr. jur. utr. promoviert u. 1908 zum Aſſeſſor ernannt. Am 1. April 1911 ließ er ſich in Dresden als Rechtsanwalt nieder. S: Kryſtall und Scherbe (Lr.), 1902 (Sv.) ‒ Liebe u. Erotik in den Uranfängen der deut- ſchen Dichtkunſt, 1910. Leonhardt-Lyſer, Karoline, ſ. Karoline Pierſon! Leonhardus, Johannes, Pſeud. für Hans Koch; ſ. d.! Leonhart, Rudolf, geboren am 4. Dezember 1832 zu Bodenfelde im Hannöverſchen, widmete ſich auf dem Polytechnikum in Hannover dem Bau- fach, ging aber 1852 nach Amerika, wo er ſeither als Lehrer für Muſik u. Sprachen gewirkt hat. Sieben Jahre bekleidete er die Stelle eines Profeſſors der deutſchen Sprache und Geſchichte an der Western University in Pitts- burg, Pennſylvanien. Dort lebte er ſpäter längere Zeit als Lehrer und Redakteur eines Sonntagsblatts. Er ſtarb in Fresno County im Novbr. 1901. S: Nord u. Süd, oder: Szenen a. d. jüngſten Rebellion (R.), 1868. ‒ Abenteuer eines deutſchen Soldaten in Virginien (N.), 1863. Leoni, Fr., Pſeud. für Arthur Brauſewetter; ſ. d.! Leoni, F., Pſeud. für Franziska Lortſch; ſ. d.! Leonrod, Olga Freiin von, geb. am 6. Novbr. 1828 zu Augsburg als die Tochter des bekannten reichen *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/239>, abgerufen am 24.11.2024.